Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Frau, 47, Lehrerin für Biologie und Sport, verheiratet mit Mann, 52, Dozent für Mathematik ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Ich bin in einer unglücklichen Ehe gefangen. Mein Mann ist kalt, distanziert, langweilig. Er interessiert sich nicht mehr sonderlich für mich, für meine Gefühle, für meine Bedürfnisse. Er arbeitet viel, kommt spät nach Hause, schläft auf dem Sofa ein.
Wir reden kaum noch miteinander, wir lachen nie mehr zusammen, wir küssen uns nicht mehr. Wir lieben uns nicht mehr. Vor drei Monaten habe ich im Fitnessclub, nach dem Fitness an der Sportsbar einen tollen Mann kennengelernt. Er hat mich angesprochen, mir einen Fitnesstrink ausgegeben, mir Komplimente gemacht und hat mich zum Lachen gebracht.
Seitdem haben wir uns regelmäßig getroffen. Mal in einem Hotel, mal in seinem Auto, mal in einem Park. Wir haben geredet, gelacht, geküsst, geliebt. Er hat mir gesagt, wie schön ich bin, wie sehr er mich begehrt, wie sehr er mich vermisst, wenn ich nicht bei ihm bin. Er hat mir gesagt, dass er mich liebt. Unsere Treffen waren ein Feuerwerk. Ich habe ihm alles geglaubt.
Ich habe mir eingeredet, dass er es ernst meint und seine Frau verlassen wird. Ich träumte davon, mit ihm zusammen zu sein. Ich glaubte, dass er mich will, mich braucht. Ich habe mich geirrt. Vorige Woche hat er mir gesagt, dass er Schluss machen will, keine Affäre mehr will – sondern nur Freundschaft. Er hat mir gesagt, dass er seine Frau liebt und seine Familie nicht zerstören will. Dass er ein schlechtes Gewissen hat und sich ändern will.
Er hat mir gesagt, dass er mich mag, mich schätzt, mich nicht verletzen will – und mit mir befreundet sein will. Er bedauert die Affäre, dass es aber nicht an mir liegt, sondern an ihm, es ihm leid tut. Er hat mich umarmt, mich geküsst und ist dann gegangen.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Liebt er mich noch?
Ich kann nicht glauben, wie er sich plötzlich verhält.
Hat er mich nur ausgenutzt?
Wie kann ich ihn zurückgewinnen?
Mir gehen die Bilder durch den Kopf, wie wir uns geküsst, gestreichelt, geliebt haben. Wie wir uns Geschichten erzählt, gelacht, geträumt haben. Wie wir uns gegenseitig das gegeben haben, was wir in unseren Ehen vermisst haben.
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich fühle mich leer.
Ich hasse ihn.
Ich fühle mich verlassen.
Ich bin verzweifelt, einsam, traurig.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich habe ihn angerufen, ihm geschrieben, ihn angefleht, es sich anders zu überlegen. Ich sagte ihm, dass ich ihn liebe und dass ich ihn brauche, dass er mein Leben ist. Er blieb hart und sagte mir, dass es vorbei ist und dass er nur noch Freundschaft will.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe niemanden, mit dem ich reden kann. Jetzt bin ich am Boden zerstört, bin nach der „Trennung“ zusammengebrochen. Ich vermisse ihn so sehr. Ich vermisse seine Stimme, sein Lächeln, seine Berührung. Ich vermisse seine Nähe, seine Wärme, seine Liebe. Ich vermisse unser Feuerwerk. Ich weiß nicht, wie ich weiterleben soll ohne ihn, daher führe ich jetzt dieses Gespräch.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, meiner Affäre die Freiheit zu geben, sich nach ein paar Sex-Treffen nicht mehr mit mir für Sex zu treffen.
Ich bin bereit, meiner Affäre die Freiheit zu geben, nur noch mit mir befreundet sein zu wollen.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, mich von meiner Affäre ganz zu trennen, wenn er nur noch mit mir befreundet sein will.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es gut ist für mich, wenn meine Affäre nur noch freundschaftlich mit mir zusammen sein will, weil ich mich dann wieder auf meine Ehe konzentrieren kann, um mit meinem Mann wieder mehr Zweisamkeit zu haben.
Ich bin frei zu denken, dass es gut ist für mich, wenn meine Affäre nur noch Freundschaft will, weil sich dann keine Routine einschleichen kann wie in meiner Ehe.
Ich bin frei zu denken, dass ich für die kurze Zeit meiner Affäre vom Alltag abgelenkt war und meine Bedürfnisse befriedigen konnte: Ich bekam von ihm Bestätigung, Aufmerksamkeit, Zuneigung und Liebe.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich lebendig und gut zu fühlen, wenn meine Affäre nur noch Freundschaft will, weil ich so viel Neues und Aufregendes mit ihm erleben durfte.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, wieder mehr Gefühle in meine Ehe zu investieren.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass es auch gut für mich ist, wenn meine Affäre jetzt nur noch freundschaftlich mit mir zusammen sein will, weil ich mich jetzt wieder mehr meinem Mann zuwenden kann, um meine Bedürfnisse gemeinsam mit ihm zu befriedigen.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich keine Freundschaft mit meiner Affäre will. Ich werde den Kontakt abbrechen, bevor er doch wieder mehr will und ich mich von ihm wieder in eine Affäre reinziehen lasse.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, wieder mehr Gefühle in meine Ehe zu investieren, wenn meine Affäre nach ein paar Sex-Treffen jetzt nur noch Freundschaft mit mir will.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Während der Umsetzung bin ich mit meinem Begleiter den steinigen Weg von der Affäre zurück in die Ehe gegangen. Meine Affäre ist eine schwere Belastung für unsere Ehe, das weiß ich. Ich wusste aber nicht, ob nach diesem „Vertrauensbruch“ ein Weiterleben in der Ehe möglich ist – wusste nicht, wie die Ehe nach meiner Affäre zu retten ist oder wie ich zumindest klären konnte, ob eine Rettung möglich und sinnvoll ist.
Was hast du verändert?
Ich habe den Kontakt mit meinem „Ex-Geliebten“ komplett abgebrochen, weil das eine notwendige Voraussetzung für den Wiederaufbau des Vertrauens und der Intimität in meiner Ehe war – wie ich von meinem Begleiter gelernt habe. Ich wollte mich wieder voll und ganz auf die Ehe konzentrieren und war bereit, mich mit den Konsequenzen meines Fehlverhaltens zu stellen.
Was hast du für dich herausgefunden?
Mir wurde klar, dass wir tieferliegende Probleme in der Ehe hatten – und nicht nur ich an diesen Problemen Schuld war. Für mich war es wichtig, diese Probleme zu benennen und anzugehen, um zu vermeiden, dass sich die Affäre wiederholt oder andere Formen der Unzufriedenheit auftreten. Ich habe für mich viel darüber nachgedacht, ob es hilfreich ist, professionelle Unterstützung von einem Paartherapeuten oder einem Eheberater zu suchen – aber das hätte mein Mann sicherlich abgelehnt. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, ihm nichts von der Affäre zu sagen.
Was hast du für dich gelernt?
Ich habe gelernt, meine Gefühle zu verarbeiten und auszudrücken, die die Affäre ausgelöst hat. Dazu gehörte Schmerz, Wut, Trauer, Schuld, Scham, Angst und Verwirrung.
Was ist dein Fazit?
Die Affäre hat mich und die Ehe verändert. Jetzt kann ich nach etwas Übung ganz gut mit meinen Erwartungen und Bedürfnissen umgehen und mit meinem Mann darüber reden. Wir haben viel darüber geredet, wie wir unsere Ehe wieder beleben und fortsetzen wollen, auch auf sexueller Ebene. Natürlich ging das alles nicht von heute auf morgen – ganz im Gegenteil: es war ein steiniger Weg! Aber jetzt haben wir es zumindest geschafft, unsere Beziehung wiederherzustellen – und sind dabei, sie sogar zu verbessern. Wir nehmen uns jetzt bewusst mehr Zeit für gemeinsame Aktivitäten und zeigen uns unsere Liebe und Wertschätzung füreinander.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Durch Klarheitsgespräche bin ich mir klar darüber geworden, dass ich meine Affäre nicht ungeschehen machen kann, aber dass sie auch nicht das Ende der Ehe bedeutet. Ich habe es geschafft, meine Ehe nach meiner Affäre zu retten – und bin auf einem guten Weg, sie sogar zu stärken. Das hat jedoch viel Zeit, Geduld und Engagement gefordert – dabei hat mich hier mein Begleiter mit Rat und Tat unterstützt. Das war sehr wichtig für mich, weil ich mich jetzt auf meine Zukunft konzentrieren kann statt auf die Vergangenheit! Ich schaue entspannt in die Zukunft und bin glücklich in meiner Ehe!
Alle Fallgeschichten wurden von mir anonymisiert und so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
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Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!