Muss Mann, der misstrauisch und eifersüchtig ist, alles berichten

Das Arbeitsblatt zeigt ein Klemmbrett mit 9 Symbolen. Auf der linken Seite sind die Symbole von oben nach unten angeordnet zu sehen. Erstes Symbol: Stilisierte Person auf schwarzem Hintergrund. Zweites Symbol: Kopf. Drittes Symbol: Herz. Viertes Symbol: Zahnrad. Auf der rechten Seite sind die Symbole von unten nach oben angeordnet zu sehen. Fünftes Symbol: Stilisierte Person auf weißem Hintergrund. Sechstes Symbol: Kopf. Siebtes Symbol: Herz. Achtes Symbol: Zahnrad. In der Mitte zwischen der linken und rechten Seite ist ein Wechselsymbol mit zwei Pfeilen als Kreis dargestellt, das den Wandel vom Problem hin zur Lösung als neuntes Symbol symbolisiert. Unter dem ersten Symbol befindet sich eine gestrichelte Linie.

Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?


Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!

Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann 


Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien

Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung

Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht

Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten

Mein Problem klar benennen

Meine Gedanken hierzu zulassen

Meine Gefühle hierzu wahrnehmen

Mein Verhalten hierzu beobachten

Gesprächsbeginn

[ Frau, 32, Sekretärin des Geschäftsführers, verheiratet mit Mann, 41, Versicherungsmakler, keine Kinder ]


Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1

#1: Was ist los?

Antwort:

Ich arbeite als Sekretärin in einer großen Firma, und bin mit einem Mann verheiratet, der sehr eifersüchtig und misstrauisch ist. Er ist immer total besessen davon, alles über mich wissen zu wollen: Was ich den ganzen Tag gemacht habe, mit wem ich zusammen war, was ich gegessen habe. Wenn ich ausgehe, mit wem. Wenn ich telefoniere, mit wem und worüber wir gesprochen haben. Es ist so anstrengend und nervig, ständig von ihm kontrolliert und durchleuchtet zu werden. Ich fühle mich wie in einem Gefängnis.

Zum Beispiel, gestern bin ich nach der Arbeit mit einer Arbeitskollegin ins Kino gegangen. Wir haben uns einen lustigen Film angesehen und danach noch etwas getrunken. Es war ein schöner Abend, bis mein Mann anrief. Er wollte wissen, wo ich bin, mit wem ich unterwegs bin und was ich mache. Er hat mir nicht geglaubt, dass ich mit einer Freundin aus bin. Er hat gedacht, dass ich ihn betrüge. Er hat mir gesagt, dass er mich abholen will und dass ich sofort nach Hause kommen soll. Ich war so sauer und enttäuscht von ihm. Ich habe ihm gesagt, dass er mir vertrauen soll und dass er mich in Ruhe lassen soll.

Er hat aber nicht aufgehört zu meckern und zu drohen. Als Ausrede sagt er zu mir, dass er halt Interesse an meiner Person habe und an dem, was in mir vorgeht, sich für meine Gedanken interessiert – und nicht nur an meinem Körper interessiert ist. Das war, wenn ich jetzt zurückblicke schon immer so, aber ich habe es nicht direkt bemerkt, weil er sehr manipulativ sein kann und ein guter Redner ist. Aber in den letzten Monaten wird sein Verhalten immer extremer.

#2: Was denke ich?

Antwort:

Ich denke oft, dass er unsicher ist und Angst hat, mich zu verlieren.

Ich denke, vielleicht hat er auch ein schlechtes Gewissen, weil er mir etwas verheimlicht oder mich betrügt.

Soll ich ihn verlassen oder bleiben?

Was kann ich tun, damit er sich verändert?

#3: Was fühle ich?

Antwort:

Ich fühle mich sehr eingeengt und unglücklich in dieser Beziehung.

Ich habe Angst vor ihm und vor seiner Reaktion, wenn ich ihm sage, dass ich ihn verlassen will.

Ich bin total genervt, weil ich finde, dass er mir nicht vertraut und mir keinen Freiraum lässt. Ich brauche auch mal Zeit für mich und meine eigenen Interessen.

#4: Was tue ich?

Antwort:

Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich liebe ihn, aber er macht mich unglücklich. Er behandelt mich nicht wie eine Partnerin, sondern wie seinen Besitz. Er respektiert mich nicht und lässt mir keinen Freiraum. Ich denke oft darüber nach, ihn zu verlassen. Aber ich habe Angst vor seiner Reaktion. Er ist sehr impulsiv und aggressiv. Er könnte mir etwas antun.

Ich fühle mich gefangen in dieser Beziehung und nicht mehr wohl. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalten kann. Ich habe auch keine Freunde oder Familie, die mir helfen könnten. Er hat mich von allen isoliert und mir verboten, Kontakt zu ihnen zu haben. Er sagt mir immer, dass er der einzige ist, der mich versteht und der mich wirklich liebt.

Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich

Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen

Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt


Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen

Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht

Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst

Bereit sein, eine Freiheit zu geben

Freiheit im Denken bekommen

Freiheit im Fühlen bekommen

Freiheit im Verhalten bekommen

Fortsetzung des Gesprächs


Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel

#5: Welche Freiheit gebe ich?

Antwort:

Ich bin bereit, meinem Mann die Freiheit zu geben, alles über mich wissen zu wollen, um mich so zu kontrollieren.

Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, mich nicht mehr rechtfertigen zu müssen für mein Tun.

Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, mich nicht mehr kontrollieren zu lassen.

#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?

Antwort:

Ich bin frei zu denken, dass ich ein selbstständig denkender und tätiger Mensch bin, der sich nicht ständig vor einer anderen Person – auch wenn es der eigene Ehemann ist – rechtfertigen muss.

Ich bin frei zu denken, dass ich meinem Mann nicht mehr alles über mich berichten will.

Ich bin frei zu denken, dass ich keine Angst vor einer Trennung haben muss, wenn ich mir Hilfe suche, um mich von ihm ohne Streitereien zu trennen.

#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?

Antwort:

Ich bin frei, ehrlich zu mir selbst zu sein und mich gut zu fühlen, wenn ich meinem Ehemann nicht mehr alles über mich berichte – insbesondere nicht über die Pläne rede, mich von ihm scheiden zu lassen.

Ich bin frei, mich gut zu fühlen, wenn ich ihm nur noch das sage, was ich von mir aus auch wirklich sagen will.

#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?

Antwort:

Ich bin frei, meinem Mann nicht mehr alles zu berichten und mich nicht mehr durch ihn kontrollieren zu lassen. Ich bin frei, ihn zu verlassen, falls er das nicht akzeptiert.

Klarheit


Für einen klaren Kopf

Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit

Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.

Ich bin mir klar darüber geworden, dass mein Mann sich nicht verändern wird, sondern dass ich mich verändern muss. Ich will nicht so weiterleben wie bisher – ich will meinem Mann nicht alles über mich erzählen, damit er mich kontrollieren kann.

Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich es nicht allein schaffen kann, mich von ihm zu trennen – dass ich mir Helfer suchen muss, die mich dabei unterstützen und mir Mut machen.

Freiheit


Für ein befreites Leben

Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben

Ich bin frei, meinem Mann nicht mehr alles zu berichten und mich nicht mehr durch ihn kontrollieren zu lassen. Ich bin frei, ihn zu verlassen, falls er das nicht akzeptiert – wenn ich meinem Mann, der misstrauisch und eifersüchtig ist, immer alles ganz genau über mich berichten muss.

Lebensfreude


Ein klarer Kopf für ein befreites Leben

Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben

Gesprächsende

[ Dauer: 10 Tage ]

6 Monate später

Nachgefragt

Wie war deine kritische Situation vor dem Gespräch?

Bis nach dem Klarheitsgespräch – und noch ein paar Wochen länger – war ich mit einem Mann zusammen, der mich kontrollierte. Er war immer total besessen davon, mich zu durchleuchten. Ja wirklich, ich musste ihm alles von mir berichten, weil er alles über mich wissen wollte. Er hat mein Handy gecheckt, meine E-Mails gelesen, meine Familie, Freunde und Kollegen ausgefragt über mich. Er hat mir vorgeschrieben, was ich anziehen soll, wie ich mich schminken soll, was ich essen soll. Er hat mich eingeengt, eifersüchtig gemacht, manipuliert. Er hat mich nie geschlagen, aber er hat mich psychisch fertig gemacht.

Warum hast du es so lange mit ihm ausgehalten?

Weil er mein erster und auch einziger Mann bisher ist, mit dem ich zusammen war, habe lange gedacht, dass das normal ist. Dass das Liebe ist. Dass er nur mein Bestes will. Aber dann habe ich gemerkt, dass das nicht stimmt. Dass er mir schadet. Dass er mich klein hält. Dass er mich nicht respektiert. Dass er mich nicht glücklich macht.

Wie hast du dann gemerkt, dass was nicht stimmt?

Wie ich das gemerkt habe? Durch meine Kolleginnen auf meiner Arbeit. Sie haben mir die Augen geöffnet. Sie haben mir gesagt, dass ich mehr wert bin. Dass ich ein Recht habe auf Freiheit, auf Spaß, auf Selbstbestimmung. Wenn ich mit ihnen nach der Arbeit auf einen Trink ausgegangen bin, haben sie mitbekommen, wie er mich kontrolliert hat durch seine Anrufe.

Wie bist du dann von ihm weggekommen?

Nach dem Klarheitsgespräch hier habe ich mit meinen engsten Kolleginnen darüber gesprochen, dass ich mich von ihm trennen will. Sie haben mir weiter Mut gemacht, mich von ihm zu trennen. Sie haben mir geholfen, einen Anwalt zu finden, eine neue Wohnung zu suchen, meine Sachen zu packen. Sie haben mir beigestanden, als er versucht hat, mich zurückzuholen. Sie haben mir zugehört, als ich geweint habe. Sie haben mich getröstet, als ich gezweifelt habe.

Wie geht es dir heute?

Heute geht es mir viel besser. Ich bin – endlich – frei. Ich bin glücklich. Ich bin stolz auf mich. Ich mache, was ich will. Ich ziehe an, was mir gefällt. Ich esse, was mir schmeckt. Ich gehe aus, wann ich Lust habe. Ich treffe meine Freunde, ohne Rechenschaft abzulegen. Ich lerne neue Leute kennen, ohne Angst zu haben.

Was haben diese Veränderungen bei dir bewirkt?

Ich bin eine neue Frau geworden. Eine starke Frau. Eine selbstbewusste Frau. Eine fröhliche Frau. Ich habe durch meinen Anwalt ein Kontaktverbot für meinen Mann erwirkt. Die Scheidung läuft.

Wie hat das Gespräch dir geholfen?

Und das alles verdanke ich diesem Klarheitsgespräch, das mir die Augen geöffnet hat – als ersten Schritt raus aus meiner Beziehung. Unterstützung hatte ich von meinem Begleiter und meinem Anwalt, die mich mit Rat und Tat unterstützt haben und immer an meiner Seite waren. Besonders geholfen haben mir aber meine Kolleginnen auf der Arbeit: Sie sind meine Heldinnen. Sie sind meine besten Freundinnen geworden in dieser schweren Zeit.

Wie ist dein Fazit?

Durch Klarheitsgespräche konnte ich den ersten Schritt raus aus meiner Beziehung gehen hin zu einem Leben, das diesen Mann nicht mehr braucht – im Gespräch konnte ich mir dieses andere – dieses glückliche Leben – bildlich vorstellen und ausmalen. Alleine hätte ich das Ganze nicht geschafft! Vorgestellt habe ich mir die Trennung oft genug, aber mir fehlte der Mut, mich von ihm zu trennen, ihn für immer zu verlassen. Also, jeder sollte sich Hilfe holen in schwierigen Situationen, aus denen man allein nicht rauskommt. Es ist kein Beinbruch, sondern zeigt, dass man den Mut hat, sich einem Thema zu stellen! Seit ich nicht mehr in dieser Beziehung gefangen bin, bin ich viel selbstsicherer geworden.

Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?

Großen Dank an alle, die mich auf meinem Weg raus aus der toxischen Beziehung unterstützt haben – insbesondere an meinen Begleiter!

Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
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Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!

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