Will mich beruflich neu orientieren, finde aber nicht den Absprung

Mit meinem „Traumberuf“ bin ich total unglücklich – obwohl ich schon als kleines Kind wusste, dass ich mal was mit Computern machen wollte. Leider ist das aber überhaupt nicht das, was ich wirklich tun will. Deshalb bin ich oft deprimiert und frustriert, auch weil ich gerne selbst Chef wäre, um meine eigenen Ideen und Vorstellungen umzusetzen. Mit den anderen Kollegen komme ich auch nicht so richtig zurecht, weil ich kein Teamplayer bin, sondern Einzelkämpfer. Ich habe so viele Ideen für meine berufliche Zukunft, aber ich schaffe den Absprung nicht. Immer kommt etwas dazwischen – das ärgert mich, und meine Frustrationsspirale dreht sich weiter und ich werde immer deprimierter. Ich will frei sein und mein eigenes Ding machen. Aber, wie schaffe ich das? Eigentlich habe ich schon lange innerlich gekündigt, bin aber noch nicht in der Realität angekommen.

Habe meiner Freundin noch nicht gesagt, dass ich arbeitslos bin

Ich habe vor ein paar Wochen eine Frau gedatet, mit der ich jetzt eine Beziehung habe. Leider wird das Kaufhaus, in dem ich arbeite, demnächst wegen Insolvenz geschlossen und ich bin arbeitslos.

Davon habe ich meiner Freundin noch nichts gesagt, weil ich mich einfach nicht traue. Sie ist erfolgreiche Verkäuferin in einem Autohaus – und ich stehe da wie ein Verlierer. Womöglich würde sie mich verlassen, wenn sie davon erfahren würde.

In meinem Alter wird es schwer sein, einen neuen Job in meinem Beruf zu finden, wahrscheinlich muss ich umschulen oder irgend eine Arbeit annehmen, den die Agentur für Arbeit mir zuteilt. Das will ich alles nicht. Ich würde so gerne weiter als Verkäufer arbeiten, weil mir die Arbeit mit den Kunden so viel Freude macht, auch wenn sie sehr stressig ist.

Meine Chefin kritisiert bereits nach einem Tag mein Arbeitstempo

Weil ich langzeitarbeitslos war, habe ich eine Umschulung gemacht zur Fachkraft für Lagerlogistik – wurde mir von der Arbeitsagentur empfohlen, obwohl der Beruf überhaupt nicht zu meinem ersten Ausbildungsberuf – Schneider – passt.

Weil ich aber keine Alternativen hatte, habe ich mich dann notgedrungen umschulen lassen und auch ziemlich schnell eine Stelle gefunden. Jetzt bin ich für die LKW-Disposition zuständig in einer großen Firma. Ich weiß, dass ich als Anfänger noch viel praktische Erfahrung sammeln muss, allerdings kritisierte meine Chefin schon nach einem Tag mein Arbeitstempo.

Jetzt bin ich ein paar Wochen in der Firma und werde von ihr ständig kritisiert wegen meiner Arbeitsauffassung. Als Schneider war ich es gewohnt sorgfältig, ordentlich und gewissenhaft zu arbeiten – und das war eben auch eine „langsame“ Art von Arbeit. Jetzt überlege ich, erneut eine Umschulung zu machen, bevor ich zu alt bin. Arbeite ich schneller, passieren mir viele Flüchtigkeitsfehler.

Ich muss im Job freundlich sein, auch wenn es mir schlecht geht

Als Kellnerin verdiene ich gerade mal den Mindestlohn und bin total auf das Trinkgeld der Gäste angewiesen. Deshalb wird von mir erwartet, dass ich immer freundlich, nett und höflich bin. Mein Chef verlangt sogar, dass ich immer lächeln soll, selbst wenn es mir mal mies geht. Was ich mir alles von nörgelnden Gästen anhören muss, will ich erst gar nicht sagen, aber ich muss eine Menge aushalten. Dazu kommt, dass ich mich von besoffenen Gästen begrapschen lassen muss, nur damit das Trinkgeld stimmt und sich keiner der Gäste später über mich beschwert.

In meinem Job geht es wirklich rund. Manchmal frage ich mich, wie ich das durchhalte. Die Gäste sind oft richtig anstrengend, vor allem, wenn sie anfangen zu nörgeln. „Warum dauert das so lange?“ oder „Das ist nicht, was ich bestellt habe!“ – das sind noch die harmlosen Sachen. Ich lächle dann nur und versuche, ruhig zu bleiben, weil ich weiß, dass das Trinkgeld mein Überleben sichert.

Aber was mich wirklich fertig macht, sind die besoffenen Typen. Die meinen wohl, dass sie sich alles erlauben können, nur weil sie ein bisschen Trinkgeld dalassen. Sie grabschen mir einfach an den Hintern oder machen dumme Sprüche. Ich hasse das, aber was soll ich machen? Wenn ich mich beschwere, bekomme ich Ärger mit dem Chef, weil ich ja die Gäste vergraule. Und ohne Trinkgeld kann ich die Miete nicht zahlen.

Mein neuer Chef nimmt mir jede Freude an meiner Arbeit

Mein neuer Chef ist total inkompetent. Man darf ihn aber nicht auf Fehler aufmerksam machen, weil er sonst sofort ausrastet.

Ich betreue seit vielen Jahren einen festen Kundenstamm, wo sich mit der Zeit ein Vertrauensverhältnis zwischen uns gebildet hat. Jetzt soll ich plötzlich andere, mir fremde, Kunden betreuen. Hinter vorgehaltener Hand bezeichnet ihn jeder als „unfähig“, weil er absolut keine Ahnung vom betriebswirtschaftlichen Ablauf hier in der Firma hat.

Dazu kommt: seine Arbeitsweise ist schrecklich und unkoordiniert. Täglich ändert sich was, worüber wir uns vorher keine Gedanken machen mussten, weil es perfekt lief. Er kümmert sich um nichts und pflegt mit Kunden einen befremdlichen Umgang. Er verliert den Fokus aus den Augen und vermiest den Angestellten die Arbeit. Ich rechne fest damit, dass viele kündigen werden – ich vielleicht auch.

Wir sind in der KiTa total unterbesetzt, was mich enorm belastet

Wie ja sicher viele wissen, gibt es großen Personalmangel in Kitas. Ich arbeite seit über 25 Jahren in einer Kindertagesstätte und bin mittlerweile extrem überbelastet und eigentlich dauerhaft krank.

Kürzlich wurde mir vom Arzt gesagt, dass ich chronisch überlastet bin und kurz vor einem Burnout stehe. Gespräche mit der Leiterin und dem stellvertretenden Leiter über die Überbelastung, werden größtenteils nicht ernst genommen und mit lapidaren Aussagen abgetan – wie: Du machst den Beruf jetzt schon so lange und weißt doch bestimmt, wie du mit Druck und Stress umgehen musst.

Die Gruppen werden trotz Betreuungsschlüssel immer größer und die Öffnungszeiten weiter ausgedehnt – jetzt haben wir von 7 bis 17 Uhr geöffnet! Meine Pausen mache ich zwischendurch, wenn ich die Kinder beim Essen betreue oder sie füttere. Die Lage spitzt sich immer weiter zu – und ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte!?

Ein Kollege sagt hinter meinem Rücken, ich sei faul und intrigant

Vor kurzem habe ich von einer Arbeitskollegin, mit der ich auch privat befreundet bin, erfahren, dass ein Kollege hinter meinem Rücken rumerzählt, ich sei faul und intrigant. Er macht mich überall schlecht, weil er auf meine Arbeitsstelle scharf ist, obwohl er dafür überhaupt nicht qualifiziert ist. Trotzdem tut er alles, um irgendwie aufzusteigen und einen Posten als Assistent der Geschäftsleitung zu ergattern.

Ich war total geschockt, als meine Kollegin mir das erzählt hat. Ich meine, wir arbeiten doch alle zusammen und sollen ein Team sein. Und jetzt höre ich, dass jemand hinter meinem Rücken so übel über mich redet. Das macht mich echt fertig.

Ich kann es kaum fassen, dass er so weit gehen würde. Ich habe immer versucht, meine Arbeit gut zu machen und mit meinen Kollegen gut klarzukommen, und jetzt das.

Trotz allem versuche ich, optimistisch zu bleiben. Vielleicht wird die Geschäftsleitung am Ende erkennen, wer hier wirklich gute Arbeit leistet und wer nur rumschwadroniert. Ich will mich auf jeden Fall nicht unterkriegen lassen. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass man sich immer wieder neu beweisen muss, auch wenn es unfair erscheint.

Am Ende hoffe ich, dass alles gut ausgeht und ich gestärkt aus der Sache herauskomme. Vielleicht kann ich sogar etwas daraus lernen und für die Zukunft mitnehmen. Aber erstmal muss ich einen Weg finden, mit dieser schwierigen Situation umzugehen und meinen Platz im Unternehmen zu behaupten.

Ich habe mir das Leben ruiniert, weil ich noch nie gearbeitet habe

Eigentlich sollte ich jetzt in Rente gehen, aber da ich noch nie in meinem Leben einer Arbeit nachgegangen bin, erhalte ich leider auch keine Rente.

Wohne tue ich bei meiner Mutter, die jetzt aber auch schon über achtzig ist. Mir ist es all die Jahre ziemlich gut gegangen hier, weil ich keine Miete und Nebenkosen bezahlen musste, auch hat meine Mutter den Haushalt geführt und eingekauft.

Ich weiß gar nicht, was ich all die Jahre überhaupt gemacht habe. Jetzt stehe ich vor den Trümmern meines Lebens, weil ich wirklich nichts erreicht habe, weder privat noch beruflich.

Wenn meine Mutter stirbt und ihre Rente auch noch wegfällt, verliere ich das Haus und sitze auf der Straße. Alles geht den Bach runter.

Von Eltern zur Berufswahl gezwungen, würde lieber studieren

Meine Eltern haben eine Metzgerei, und als einziger Sohn soll ich das Geschäft übernehmen. Daher haben sie mich gezwungen, eine Ausbildung zum Fleischer und Metzger zu machen. Ehrlich gesagt, das ist echt nicht mein Ding.

Von klein auf hieß es immer: „Eines Tages gehört das alles dir!“ Aber mir wurde nie die Wahl gelassen, was ich wirklich will.

Die Arbeit ist hart und irgendwie habe ich nie wirklich Freude daran gefunden. Während meine Freunde studieren oder ihre eigenen Wege gehen, stehe ich jeden Morgen früh auf, um Würste zu machen und Fleisch zu schneiden.

Klar, es ist ein ehrliches Handwerk und ich habe Respekt vor dem, was meine Eltern aufgebaut haben. Aber was ist mit meinen Träumen? Ich hatte immer das Gefühl, dass meine eigenen Wünsche und Interessen dabei auf der Strecke bleiben.

Ich will nicht undankbar klingen. Ich schätze, was sie für mich tun und dass sie mir eine sichere Zukunft bieten wollen. Aber dieser Weg fühlt sich einfach nicht richtig an für mich. Jedes Mal, wenn ich in der Metzgerei stehe, frage ich mich, wie mein Leben wohl anders aussehen könnte, wenn ich die Freiheit hätte, meinen eigenen Weg zu gehen.

Jetzt bin ich an einem Punkt, wo ich überlegen muss, wie es weitergeht.

Mein Chef schikaniert mich, aber ich will weiter hier arbeiten

Ich werde von meinem Chef schikaniert, würde aber gerne dort weiter arbeiten. Scheinbar grundlos hat er mich auf dem Kieker oder bilde ich mir nur ein, das mein Chef mich schikaniert? Seit ich den Job angefangen habe, werde ich ständig beobachtet oder fühle mich jedenfalls so, weil er mir den ganzen Tag über die Schulter schaut. Gut, ich bin der neue hier, den man beobachten und einschätzen muss, aber so offensichtlich?

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