Obwohl ich lange schlafe, erhole ich mich nicht und bin erschöpft

Manchmal frage ich mich, wie ich es überhaupt bis hierher geschafft habe. Fast 40 Jahre Kinderpflegerin – das ist eine Ewigkeit. Ich habe Kinder großgezogen, die jetzt wahrscheinlich selbst Kinder haben. Es gab so viele schöne Momente, so viel Lachen, so viel Unbeschwertheit, aber auch unzählige Tränen, Wutausbrüche und schlaflose Nächte. Und doch fühlt es sich jetzt an, als wäre ich leer. Ausgelaugt.

Vor ein paar Wochen hatte ich so einen Moment, der mir gezeigt hat, dass es so nicht weitergehen kann. Es war ein ganz normaler Dienstag. Der Morgen hatte schon chaotisch angefangen – ein Kollege krank, zwei Kinder kamen zu spät, und ich stand allein da, um 14 kleine Wirbelwinde zu betreuen. Mittags, beim Basteln, hat ein Mädchen plötzlich angefangen zu weinen, weil sie den Kleber nicht aufbekam. Und da ist es passiert: Statt zu trösten oder ihr zu helfen, habe ich sie einfach nur angeschaut. Reglos. Als wäre mein Gehirn für einen Moment einfach ausgegangen.

Danach habe ich mich ins Büro gesetzt, unter dem Vorwand, die Planungen für den nächsten Tag durchzugehen. Ich habe den Kopf auf den Tisch gelegt und tief durchgeatmet. Ich dachte: „Das bin nicht mehr ich. Irgendwas stimmt hier nicht.“

Familie und Freunde wenden sich ab, seit ich unheilbar krank bin

Es war ein Mittwoch, den ich nie vergessen werde. Die Diagnose kam, als ob mir jemand den Boden unter den Füßen wegzieht. „Unheilbar“, hat die Ärztin gesagt, aber gleichzeitig erklärt, dass es nicht bedeutet, dass morgen alles vorbei ist. Ich könnte noch viele Jahre leben, nur eben mit Einschränkungen. Der Schock saß tief, aber irgendwie habe ich mir eingeredet, dass ich das schaffen kann, solange ich nicht alleine bin.

Doch genau da fingen die Probleme an. Plötzlich wurde es still um mich. Mein Telefon, das vorher regelmäßig geklingelt hat, blieb stumm. Treffen wurden abgesagt, mit Ausreden, die ich beim ersten Mal noch glaubte. Selbst meine Familie zog sich zurück. Meine Tochter meinte einmal: „Mama, ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“ Und ich dachte nur: Ich auch nicht, aber müssen wir das nicht zusammen herausfinden?

Es gibt Tage, da mache ich alles allein. Arzttermine, Untersuchungen, selbst die Tage, an denen ich mich schwach fühle und einfach nur jemanden zum Reden bräuchte – niemand ist da. Früher war das anders. Früher kamen Freunde auf einen Kaffee vorbei oder holten mich spontan ab, um irgendwohin zu fahren. Jetzt sitze ich abends oft allein auf meinem Sofa und frage mich, wie das alles so auseinanderbrechen konnte.

Die Diagnose ADHS wurde bei mir erst als Erwachsener gestellt

Ich weiß noch genau, wie ich da saß – in diesem kleinen, warmen Raum, während die Psychologin mir mit ruhiger Stimme sagte: „Sie haben ADHS.“ Ich war 38 Jahre alt und starrte sie einfach an, als hätte sie gerade behauptet, der Himmel wäre grün. Die Diagnose war wie ein Schlag und eine Erleichterung zugleich. Ein Teil von mir wollte es nicht glauben. ADHS? Das war doch dieses „Kinderding“, oder?

Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr ergab alles Sinn. All die Momente, in denen ich mich gefragt hatte, warum ich nie so „funktionierte“ wie andere. Warum ich stundenlang über einfachen Aufgaben saß, obwohl ich wusste, dass sie wichtig waren. Oder warum ich immer das Gefühl hatte, als würde mein Kopf auf Hochtouren laufen – ein endloses Chaos aus Gedanken, Ideen und Erinnerungen.

Ich dachte an die Schule zurück: das unbeschreibliche Gefühl, den Anschluss zu verlieren, weil ich mich einfach nicht auf den Unterricht konzentrieren konnte. Ich dachte an die ständigen Konflikte in meiner Firma, weil ich Fristen verpasste, Termine vergaß oder mich in unwichtigen Details verlor. Und ich dachte an die vielen Abende, an denen ich im Bett lag, den Kopf voller Selbstvorwürfe.

Ich muss heute noch mit den Folgen eines Schlaganfalls leben

Es war ein ganz normaler Tag. Ich hatte ein Meeting nach dem anderen, die To-Do-Liste war lang, und mein Kopf war voller Gedanken über Deadlines, Rechnungen und den Einkauf für den Abend. Dann passierte es. Plötzlich fühlte ich mich, als hätte jemand den Boden unter mir weggezogen. Mein linker Arm wurde taub, mein Gesicht fühlte sich seltsam an, und die Worte, die ich sagen wollte, kamen einfach nicht heraus. Ich war 37 Jahre alt, gesund, und trotzdem hatte ich einen Schlaganfall.

Die ersten Wochen nach der Diagnose waren wie ein schlechter Traum. Ich konnte nicht richtig sprechen, meine linke Seite war fast vollständig gelähmt, und ich musste jeden Schritt und jede Bewegung neu lernen. Und dann kam der Schock, als ich meinen Job verloren hatte, weil ich einfach nicht mehr die Leistung bringen konnte, die von mir erwartet wurde. Plötzlich stand ich ohne Einkommen da, musste Arbeitslosengeld beantragen und hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte.

Habe einfach nie Zeit für Sport ist meine Ausrede als Sportmuffel

Ich bin jetzt fast 40 und wenn ich ehrlich bin, habe ich in meinem ganzen Leben noch nie richtig Sport gemacht. Wirklich nie. Schon als Kind war das nicht mein Ding. Während die anderen auf dem Fußballplatz herumgerannt sind oder sich beim Tennis ausgetobt haben, war ich der Typ, der lieber auf der Bank gesessen und zugeschaut hat. Heute, mit fast 40, sieht’s natürlich nicht besser aus – im Gegenteil.

Ich bin im Vertrieb tätig, bin ständig unterwegs, sitze gefühlt den ganzen Tag im Auto und ernähre mich von dem, was ich an Raststätten oder in irgendwelchen Fast-Food-Läden finde. Ein richtig dickes, ungesundes Leben, wenn man so will.

Klar, das Ergebnis sieht man: Ich habe einen ordentlichen Bauch, die Kilos haben sich in den letzten Jahren immer mehr angesammelt. Und die Gesundheit? Die lässt natürlich auch zu wünschen übrig. Abends gibt’s dann auch noch das obligatorische Bier und Schnäpschen in der Kneipe. So sieht’s bei mir aus – komplett ungesund, aber ich schaffe es einfach nicht, das zu ändern.

Meine Krebserkrankung wirft alle Zukunftspläne über den Haufen

Das ist echt ein Schlag ins Gesicht für mich. Ich hab die letzten Jahre schon gegen den Krebs gekämpft und dachte wirklich, ich hätte das Gröbste überstanden. Aber jetzt kam der Hammer: Der Krebs ist zurück, und zwar mit voller Wucht. Meine ganzen Pläne für die Zukunft? Erst mal alle futsch. Trotzdem will ich nicht einfach alles aufgeben.

Klar ist, dass ich mein Leben jetzt radikal umstellen muss. Irgendwie muss ich mir eine neue Perspektive suchen und herausfinden, was wirklich wichtig für mich ist. Dabei habe ich gemerkt, dass manche Sachen, die früher selbstverständlich waren, jetzt plötzlich eine ganz andere Bedeutung bekommen.

Zum Beispiel ist es mir wichtiger geworden, was ich esse, weil ich die Mahlzeiten richtig genießen will, statt nur irgendwas in mich reinzuschieben.

Freunde? Ja, da hat sich auch einiges geändert. Einige haben sich einfach verpisst, als es schwierig wurde. Das tut weh, aber gleichzeitig sehe ich jetzt auch klarer, wer wirklich zu mir hält.

Mein Partner ist dement und seine Erinnerung an mich verblasst

Wir sind seit über vierzig Jahren ein Paar, haben uns schon in der Schule kennengelernt und uns vom ersten Tag an geliebt.

Es war eine wunderschöne Reise voller Höhen und Tiefen, voller Lachen und Tränen. Gemeinsam haben wir so viele Abenteuer erlebt, die uns noch enger zusammengeschweißt haben.

Doch leider hat sich unser Leben in den letzten Jahren dramatisch verändert. Mein Partner ist an Demenz erkrankt, und Stück für Stück verschwinden seine Erinnerungen an mich und unsere gemeinsame Zeit.

Es ist herzzerreißend zu sehen, wie unsere lebenslange große Liebe in seinen Gedanken immer mehr verblasst. Die Momente, in denen er mich nicht erkennt oder unsere gemeinsamen Erlebnisse vergisst, sind kaum zu ertragen. Trotz allem halte ich an unserer Liebe fest und erzähle ihm jeden Tag von unseren schönsten Erinnerungen.

Auch wenn er sich nicht mehr erinnert, fühle ich die Wärme und Verbundenheit unserer gemeinsamen Jahre in meinem Herzen. Unsere Liebe bleibt für mich lebendig, auch wenn sie in seinen Gedanken verblasst.

Obwohl ich vom Arbeitstag erschöpft bin, schlafe ich schlecht ein

Nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag in meiner Agentur mit meinen Kunden, die nie zufrieden sind und immer mehr von mir fordern, fühle ich mich oft erschöpft und dennoch, wenn ich mich ins Bett lege, scheint mir der Schlaf zu entfliehen. Die Gedanken kreisen wie ein unaufhörliches Karussell.

Die Stille der Nacht wird zum Echo meiner Gedanken, die ich den ganzen Tag über unterdrückt habe: Wenn die Lichter ausgehen und die Welt zur Ruhe kommt, beginnt sich bei mir das innere Karussell zu drehen: Gedanken an unerledigte Aufgaben, persönliche Sorgen oder die Planung für den nächsten Tag können überwältigend sein.

Eine Kollegin ist an Krebs erkrankt und ich fühle mich überfordert

Die Nachricht von der Krebserkrankung meiner Kollegin hat mich tief getroffen. Jeden Tag sehe ich ihren leeren Schreibtisch, und es erinnert mich daran, wie plötzlich sich das Leben ändern kann. Wir haben oft zusammen an Projekten gearbeitet, und ihre scharfsinnigen Beiträge fehlen uns allen. Wir fühlen uns alle hilflos, weil wir nicht wissen, wie wir ihr helfen können oder was wir sagen sollen. Die Atmosphäre im Büro ist gedämpft: Wir alle versuchen, so normal wie möglich weiterzumachen, aber es ist offensichtlich, dass jemand Wichtiges fehlt.

Unsere Pausengespräche drehen sich nicht mehr um die neuesten Serien oder Büroklatsch, sondern um Gesundheit und Unterstützung. Wir haben eine Karte mit Genesungswünschen herumgehen lassen, und jeder hat etwas Persönliches hineingeschrieben. Es fühlt sich an wie eine kleine Geste, aber es ist das Mindeste, was wir tun können. Manchmal organisieren wir nach der Arbeit kleine Treffen, um über unsere Gefühle zu sprechen und uns gegenseitig zu unterstützen. Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, aber das Zuhören scheint schon zu helfen.

Ich habe den Drang, meine Familie immer perfekt zu ernähren

Ich spüre diesen Drang, meine Familie immer perfekt zu ernähren. Es ist ein ständiger Begleiter in meinem Alltag, eine Verantwortung, die ich ernst nehme und die mich manchmal auch überfordert. Ich denke oft darüber nach, wie ich das Beste für sie auf den Tisch bringen kann. Es ist ein Balanceakt zwischen gesunder Ernährung, kulinarischer Vielfalt und natürlich der Zeit, die ich zum Kochen habe. Oft habe ich so viel Stress, dass mir nur wenig Zeit bleibt, um etwas Gesundes auf den Tisch zu bringen.

Wenn ich durch den Supermarkt gehe, fühle ich mich wie eine Detektivin auf der Suche nach den besten Zutaten. Ich lese Etiketten und suche nach frischen Produkten – natürlich immer alles bio. Zu Hause dann, beim Kochen, fühle ich mich wie ein Künstler, der seine Leinwand mit Farben – oder in meinem Fall mit Aromen und Geschmäckern – füllt.

Es gibt Tage, an denen alles perfekt läuft. Das Essen schmeckt hervorragend, und alle sind zufrieden. Dann gibt es wiederum Tage, an denen meine Experimente in der Küche nicht so gut ankommen. Wie jener Abend, als ich versuchte, Quinoa-Burger zu machen und die Kinder die Burger skeptisch beäugten, als wären sie kleine Außerirdische auf ihren Tellern.

Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann

Rede über das, was du erlebt hast und zu deinem Problem führte. Durch das Gespräch wird dir klar, wie du für dich selbst mit der Situation umgehen willst, wenn das Blatt sich wendet ▷

10 Tage. 10 E-Mails. Kostenlos.

Ich sende keinen Spam! Erfahre mehr in meiner Datenschutzerklärung

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner