Es war einer dieser Sonntage, die eigentlich nach Gemütlichkeit schreien. Draußen nieselte es, der Tee dampfte vor sich hin, und ich hatte mich mit meinem Laptop auf die Couch gesetzt, um ein paar Tickets aus dem Büro zu checken – Gewohnheitssache. Er saß auf der anderen Seite des Wohnzimmers, ebenfalls am Laptop, in sein Game vertieft. Wir hatten seit Stunden kein Wort gewechselt, außer einem „Kannst du mir mal das Ladegerät rüberwerfen?“ Und da hat es mich plötzlich getroffen, wie eine Systemwarnung mitten in der Deadline: Ist das noch eine Beziehung, oder sind wir nur noch aus Bequemlichkeit und Gewohnheit zusammen?
Früher haben wir uns ständig gegenseitig angefixt. Wir waren dieses Paar, das bis spät in die Nacht über Gott und die Welt diskutiert hat. Aber jetzt? Es fühlt sich an wie eine stabile, aber sterile IT-Infrastruktur. Alles läuft, weil es laufen muss, aber irgendwie ohne echte Verbindung. Klar, wir streiten nicht wirklich, aber genau das ist es, was mich beunruhigt. Kein Konflikt, keine Gespräche, kein… gar nichts. Es ist, als ob wir beide einfach den bequemsten Weg gehen, weil wir uns daran gewöhnt haben, dass der andere da ist.