Mein Bruder hat mich beim Erbe benachteiligt und sich bereichert

Mein Bruder hat ich nach dem Tod unserer Mutter beim Erbe betrogen. Er ist im Haus unserer Eltern wohnen geblieben, ich bin schon vor vielen Jahren ausgezogen und habe ein eigenes Haus gebaut. Jetzt hat er unserem Vater das Haus für einen geringen Preis abgekauft und will mir Hälfte davon als meinen Erbteil ausbezahlen.

Um einen Familienstreit zu vermeiden, habe ich unterschrieben, dass ich damit einverstanden bin. Leider habe ich erst im Nachhinein gemerkt, dass ich jetzt von allen Erbansprüchen ausgeschlossen bin, auch von der Wertsteigerung der Immobilie.

Auch wurde im Erbvertrag das Barvermögen des Vaters nicht beachtet. Aber, ich habe im notariellen Vertrag bereits unterschrieben, dass ich auf weitere Erbansprüche von meinem Vater verzichte.

Zudem wohnt er ja schon immer mietfrei im Haus unserer Eltern – und wird auch weiterhin mietfrei dort wohnen bleiben. Hierfür bekomme ich auch keinen Ersatz. Jetzt bin ich die Dumme.

Ich fühle mich in neuer Patchwork-Familie finanziell benachteiligt

Ich habe mein „altes“ Leben komplett umgekrempelt: Mich von meinen Mann getrennt, mit dem ich einen gemeinsamen Sohn habe. Meinen sicheren und gut bezahlten Job als Heilpraktikerin aufgegeben und meine schöne Mietwohnung meinem Ex überlassen.

Dann bin ich quer durch Deutschland gereist zu meinem neuen Partner und in dessen Leben eingezogen. Er hat zwei Kinder, ein Einfamilienhaus, ist aber noch mit seiner Frau verheiratet, die allerdings ausgezogen ist.

Als Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens verdient er sehr gut und ich kann kostenfrei bei ihm wohnen. Weil ich jetzt keine Arbeit habe, sondern von meinen Ersparnissen leben muss, geht es mir finanziell viel schlechter. Zudem bezahle ich die Wocheneinkäufe für alle und einiges an Kleidung für die Kinder.

Nebenbei führe ich den kompletten Haushalt und kümmere mich um die Kinder, weil er lange Arbeitstage hat und abends seinen Hobbys nachgeht.

Am allermeisten unzufrieden bin ich mit meiner finanziellen Situation. Mir geht es jetzt auf Geld bezogen schlechter als zuvor. Ich war mein ganzes Berufsleben in finanzieller Hinsicht immer unabhängig von meinem jeweiligen Partner und will es auch in Zukunft wieder sein. Im Moment bin ich von meinem Partner finanziell abhängig.

Als Kind vom Vater geschlagen, kann keine Beziehung eingehen

Mir fällt es echt schwer, eine Beziehung einzugehen, weil ich einfach keine Nähe zulassen kann. Das liegt wohl daran, dass ich mit einem gewalttätigen Vater aufgewachsen bin. Wegen ihm hatte ich eine schreckliche Kindheit. Meine Mutter hat damals einfach zugeschaut und mir nicht geholfen. Das hat Spuren hinterlassen, die mich bis heute verfolgen.

Die längste Beziehung, die ich je hatte, dauerte gerade mal drei Monate. Jedes Mal, wenn ein Mann mehr Nähe zu mir sucht, kommen die Erinnerungen an meinen Vater wieder hoch. Diese Angst, dieser Schmerz – es ist, als würde ich das alles nochmal durchleben. Und dann mache ich dicht, weil ich nicht will, dass mir nochmal jemand so weh tut.

Ich weiß, dass ich daran arbeiten muss. Vielleicht wäre eine Therapie ein guter Schritt, um diese alten Dämonen loszuwerden. Aber das ist leichter gesagt als getan. Es ist hart, sich diesen schmerzhaften Erinnerungen zu stellen. Trotzdem hoffe ich, dass ich eines Tages in der Lage sein werde, jemanden wirklich nah an mich heranzulassen. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Unser Sohn will die Schule abbrechen, um Künstler zu werden

Unser Sohn hat uns heute offenbart, dass er die Schule abbrechen will, um Künstler zu werden. Und das ein halbes Jahr vor dem Abitur! Ehrlich gesagt, waren wir erstmal total geschockt. Er ist ein guter Schüler, seine Noten sind durchschnittlich, aber das Abitur würde er auf jeden Fall schaffen.

Gut, er hat sich schon immer für Kunst interessiert. Seit er klein ist, malt und zeichnet er ständig, hat an Kunstprojekten teilgenommen und Ausstellungen besucht. Talent hat er definitiv, keine Frage. Aber, ganz ehrlich, er hat keine Ahnung davon, was es heißt, sich als Künstler durchs Leben zu schlagen und damit sein Geld zu verdienen.

Als er uns das gesagt hat, mussten wir uns erstmal setzen. Wir haben versucht, ruhig zu bleiben und ihm zuzuhören, aber innerlich haben wir schon die Panik gespürt. Wir haben ihm gesagt, dass wir seine Leidenschaft für Kunst verstehen und auch unterstützen, aber dass er doch bitte erst sein Abitur machen soll. Danach kann er immer noch Künstler werden oder sich für ein Kunststudium bewerben.

Er war aber ziemlich entschlossen und meinte, dass die Schule ihn nur ausbremst und er seine Zeit lieber in seine Kunst investieren will. Wir haben ihm erklärt, dass es ohne Schulabschluss und ohne ein bisschen Sicherheit echt schwer wird, als Künstler Fuß zu fassen.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner