Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Meine Frau und ich sind vor zehn Jahren nach Amerika ausgewandert, um uns ein besseres Leben aufzubauen. Wir haben hart gearbeitet und ein kleines Geschäft eröffnet, das gut läuft – und von Jahr zu Jahr weiter wächst. Wir haben zwei wundervolle Kinder, die hier geboren sind und sich als Amerikaner fühlen.
Ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben. Aber meine Frau ist unglücklich. Sie vermisst ihre Familie und Freunde in Deutschland. Sie sagt, sie fühlt sich hier fremd und einsam. Sie will zurück nach Hause. Sie will, dass wir alles aufgeben und wieder von vorne anfangen. Sie will, dass unsere Kinder ihre Heimat kennenlernen.
Ich verstehe sie nicht. Wir haben hier alles, was wir brauchen. Unsere Kinder sind glücklich und gehen in gute Schulen. Sie sprechen fließend Englisch und haben viele Freunde. Sie kennen Deutschland nur aus Erzählungen und Fotos. Aber, ich sehe natürlich auch, wie sie leidet. Wie sie jeden Tag trauriger wird. Wie sie sich zurückzieht, kaum noch lacht, kaum noch isst. Wie sie immer öfter weint, wenn sie mit ihrer Familie telefoniert oder Fotos anschaut. Wie sie mich anschaut, mit diesem flehenden Blick.
Sie will nur eins: nach Hause. Nach Deutschland. Zu ihrer Mutter, ihrem Vater, ihren Geschwistern. Zu ihrer Heimat. Ich liebe meine Frau, aber ich will nicht zurück.