Es war ein Mittwoch, den ich nie vergessen werde. Die Diagnose kam, als ob mir jemand den Boden unter den Füßen wegzieht. „Unheilbar“, hat die Ärztin gesagt, aber gleichzeitig erklärt, dass es nicht bedeutet, dass morgen alles vorbei ist. Ich könnte noch viele Jahre leben, nur eben mit Einschränkungen. Der Schock saß tief, aber irgendwie habe ich mir eingeredet, dass ich das schaffen kann, solange ich nicht alleine bin.
Doch genau da fingen die Probleme an. Plötzlich wurde es still um mich. Mein Telefon, das vorher regelmäßig geklingelt hat, blieb stumm. Treffen wurden abgesagt, mit Ausreden, die ich beim ersten Mal noch glaubte. Selbst meine Familie zog sich zurück. Meine Tochter meinte einmal: „Mama, ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“ Und ich dachte nur: Ich auch nicht, aber müssen wir das nicht zusammen herausfinden?
Es gibt Tage, da mache ich alles allein. Arzttermine, Untersuchungen, selbst die Tage, an denen ich mich schwach fühle und einfach nur jemanden zum Reden bräuchte – niemand ist da. Früher war das anders. Früher kamen Freunde auf einen Kaffee vorbei oder holten mich spontan ab, um irgendwohin zu fahren. Jetzt sitze ich abends oft allein auf meinem Sofa und frage mich, wie das alles so auseinanderbrechen konnte.