Ich bin Anwältin und habe ein Jahr Elternzeit genommen, um mich um unser Kind zu kümmern. Jetzt will ich wieder arbeiten gehen, aber mein Mann ist gegen eine Tagesbetreuung durch Fremde. Lieber will er eine „Auszeit“ nehmen und sich um ihn Kümmern – mit allen Konsequenzen: weniger Kunden und damit auch weniger Einnahmen als Webdesigner.
Er sagt, dass unser Kind zu klein ist, um in die Krippe zu gehen – dass er sich Sorgen macht, dass unser Kind nicht genug Liebe und Aufmerksamkeit bekommt. Er meint, dass ich lieber Teilzeit arbeiten sollte, um mehr Zeit mit unserem Kind zu verbringen – und er dadurch mehr arbeiten könnte.
Wir stecken fest in einer verfahrenen Situation, die von meiner Seite aber eine rasche Entscheidung erforderlich macht, weil mein Arbeitsgeber sonst die Stelle an eine andere Anwältin vergeben will – was ich durchaus verstehen kann.
Ich will auch nicht dauerhaft wegen des Kindes auf meinen Beruf verzichten. Eine weitere Elternzeit kommt daher für mich nicht mehr infrage, wenn ich beruflich weiter in der Kanzlei arbeiten will, in der ich zuvor tätig war.