Ich verliebe mich immer wieder und kann einfach nicht treu sein

Ich bin 30 Jahre alt und arbeite als Kellnerin in einer Kneipe, wo ich viele interessante Menschen kennenlerne. Ich liebe meinen Job, aber ich habe ein Problem: Ich verliebe mich ständig neu und kann einfach nicht treu sein. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich bin nicht glücklich in meiner Beziehung, aber ich kann mich auch nicht trennen.

Ich habe Angst, allein zu sein, aber ich langweile mich schnell von meinem Partner. Ich suche immer nach dem nächsten Kick, der nächsten Aufregung, der nächsten Leidenschaft. Ich habe schon viele Männer betrogen, aber ich fühle mich nicht schuldig. Ich denke, dass Liebe frei sein sollte und dass man mehrere Menschen lieben kann.

Ich genieße die Abwechslung, die Spannung, das Gefühl, begehrt zu werden. Ich lüge meinen Partner nicht an, ich sage ihm einfach nicht alles. Ich weiß, dass das nicht fair ist und dass ich ihn verletze. Aber ich kann nicht anders. Ich bin süchtig nach Verliebtsein. Ich brauche immer wieder dieses Kribbeln im Bauch, dieses Herzklopfen, dieses Feuer in den Augen.

Ich bin immer auf der Suche nach dem perfekten Mann, der mich glücklich macht. Aber ich finde ihn nie. Ich werde immer enttäuscht oder gelangweilt. Ich merke, dass die Männer, in die ich mich verliebe, nicht zu mir passen oder mich nicht verstehen.

Habe Sehnsucht nach Verliebtheit und verliebe mich ständig neu

Ich habe Sehnsucht nach Verliebtheit. Ich liebe das Gefühl…, Schmetterlinge im Bauch zu haben, …Herzklopfen zu spüren und die Welt durch eine rosarote Brille zu sehen, …mich auf jemanden zu freuen, ihm Nachrichten zu schreiben und seine Stimme zu hören, …mich schön zu machen, ihn zu treffen und seine Nähe zu genießen, …mich fallen zu lassen, ihn zu küssen und mit ihm zu schlafen. Aber ich liebe nicht nur das. Ich liebe auch die Abwechslung, die Spannung und das Neue. Ich liebe es, immer wieder… jemanden kennenzulernen, der mich fasziniert, der mich überrascht und der mich herausfordert, …etwas Neues zu entdecken, zu erleben und zu fühlen, …neu verliebt zu sein.

Ich verliebe mich schnell und intensiv. Aber ich entliebe mich auch genauso schnell wieder. Ich verliere das Interesse, wenn er… mir zu langweilig wird, …zu arrogant ist, …zu nervig ist, …zu aufdringlich ist oder …zu kompliziert ist. Ich bin süchtig… nach Verliebtheit, …nach dem Rausch der Hormone, der mir das Leben schöner macht, …nach dem Glück der Liebe, das mir das Herz erfüllt.

Ich weiß auch…, dass das nicht ewig so weitergehen kann, …dass ich irgendwann an meine Grenzen stoßen werde, …dass ich irgendwann allein sein werde. Aber ich denke nicht daran. Ich lebe im Hier und Jetzt. Ich lebe für den Moment. Ich lebe für die Verliebtheit.

Keine Vaterliebe gezeigt: Narzisstischer Vater konnte nicht lieben

Ich bin die Tochter eines narzisstischen Vaters. Das bedeutet, dass mein Vater sich selbst immer in den Mittelpunkt gestellt hat und keine echte Vaterliebe für mich empfunden hat. Er hat mich oft kritisiert, ignoriert oder manipuliert. Er hat mir nie das Gefühl gegeben, dass ich gut genug bin oder dass er stolz auf mich ist. Er hat mir nie gesagt, dass er mich liebt.

Ich habe lange Zeit gedacht, dass das normal sei. Dass alle Väter so sind. Dass ich mich einfach mehr anstrengen muss, um seine Anerkennung zu bekommen. Ich habe versucht, ihm zu gefallen, seine Erwartungen zu erfüllen, seine Launen auszuhalten. Ich habe meine eigenen Bedürfnisse und Gefühle unterdrückt. Ich habe mich selbst verloren.

Erst als ich erwachsen wurde und andere Menschen kennenlernte, die mir von ihrer Vaterliebe erzählten, merkte ich, wie sehr mir etwas gefehlt hatte – wie ich unter der emotionalen Kälte meines Vaters gelitten und mich nach seiner Liebe gesehnt hatte.

Für mich ist es schwer, mich selbst zu loben und selbst zu lieben

In dem, was ich tue, bin ich erfolgreich – sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich. Gemeinsam mit meinem Mann führe ich eine alteingesessene Brennerei, die ich von meinen Eltern geerbt und dann vergrößert habe.

Ich könnte sehr stolz auf mich sein, allerdings fällt es mir schwer, mich selbst zu loben und zu lieben. Das Wort Selbstliebe ist für mich wie ein Fremdwort, weil ich diese Liebe nie am eigenen Leib erfahren habe, sondern nur vom Hörensagen kenne.

Vielleicht liegt es an der strengen Erziehung durch meine Eltern, die immer nur auf Erfolg für die Firma ausgerichtet war. Alles andere, insbesondere die eigene Person, musste sich der Firma unterordnen.

Ich habe in der Erziehung meiner Kinder bewusst auf eine andere Erziehung gesetzt, damit sich jedes Kind so entfalten kann, wie es sein möchte. Leider haben sich bisher auch alle Kinder gegen einen Verbleib in der Firma entschieden, was mich jetzt im Nachhinein an meiner Erziehungsmethode zweifeln lässt, weil ich vielleicht keinen Nachfolger haben werde.

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