Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Mann, 37, Angestellter im öffentlichen Dienst, verheiratet, zwei Kinder ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Seit einer Weile fällt mir auf, dass eine wirklich nette Kollegin im Büro von den anderen gemobbt wird. Es fing ganz subtil an: abfällige Bemerkungen hier und da, ab und zu Augenrollen, wenn sie etwas sagte. Zuerst dachte ich, dass ich mir das nur einbilde, aber mit der Zeit wurde es immer offensichtlicher.
Unsere Kollegin ist total hilfsbereit und macht ihren Job wirklich gut. Trotzdem scheinen einige Kollegen ein Problem mit ihr zu haben. Es sind immer dieselben, die über sie tuscheln oder ihre Vorschläge in Meetings sofort abwinken, egal wie gut sie sind. Ich habe sogar gesehen, wie sie ihre Pausen allein verbringt, weil sich die anderen immer mehr von ihr abkapseln.
Eigentlich will ich mich da nicht einmischen, aber es geht mir total gegen den Strich, wie sie behandelt wird. Sie ist immer höflich und freundlich, doch ich merke, wie sie langsam in sich gekehrter wird und weniger lächelt. Das tut mir echt weh, das mit anzusehen.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ich denke oft darüber nach, ob ich was sagen oder unternehmen soll.
Ich frage mich, warum Menschen überhaupt so gemein sein müssen. Warum kann man nicht einfach nett zueinander sein?
Wie kann ich ihr helfen?
Manchmal stelle ich mir vor, wie ich den Mut aufbringe und die Mobber zur Rede stelle, aber dann denke ich wieder, dass es nur noch schlimmer werden könnte.
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Es tut mir total weh, das mitanzusehen.
Es ist einfach nicht richtig, wie sie behandelt wird. Das lässt mich auch nachts nicht ruhig schlafen.
Es fühlt sich falsch an, einfach nur zuzuschauen, aber gleichzeitig habe ich Angst, dass ich dann selbst zur Zielscheibe werde.
Ich hab echt ein mulmiges Gefühl dabei.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich verstehe mich mit allen Kolleginnen und Kollegen im Büro gut. Daher tue ich im Moment überhaupt nichts, um der Kollegin zu helfen – ich schaue weg.
Ich gehe einem Streit und einer möglichen Eskalation mit den anderen aus dem Weg.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, einzuschreiten, wenn ich wieder mitbekomme, wenn meine Kollegin von anderen gemobbt wird.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es gut ist, wenn ich Initiative zeige und einschreite.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, aufmerksam und beobachtend zu sein, um mutig einzuschreiten, wenn ich weiteres Mobbing mitbekomme.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, einzuschreiten und meiner Kollegin zur Seite zu stehen, wenn sie wieder gemobbt wird.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich nicht weiter in der Rolle des stillen Beobachters bleiben und wegschauen kann.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass Wegsehen keine Option mehr ist. Es ist leicht, zu denken, man solle sich raushalten, aber wie oft kann ich diese Ausrede benutzen, um Ungerechtigkeiten zu ignorieren?
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich das nicht mehr will. „Wenn ich nichts tue, bin ich nicht besser als die, die sie mobben.“
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, mutig zu sein und einzuschreiten, wenn ich wieder mitbekomme, wenn meine Kollegin – oder jemand anderes auf der Arbeit – gemobbt wird.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was war vor dem Gespräch los bei dir?
Seit einer Weile beobachtete ich im Büro eine Situation, die mich richtig wütend machte: Eine wirklich nette Kollegin, die ihren Job hervorragend macht, wurde von einigen unserer Kollegen regelrecht gemobbt. Zuerst waren es nur abfällige Bemerkungen oder Augenrollen, aber mit der Zeit wurde das Ganze immer schlimmer. Es waren immer die gleichen Leute, die über sie tuschelten, sie in Meetings ignorierten oder ihre Vorschläge sofort abwinkten, egal wie gut sie waren. Es hat sich langsam so entwickelt, dass sie ihre Pausen allein verbrachte und immer stiller wurde.
Wie hast du dich dabei gefühlt?
Es hat mich richtig wütend gemacht, wie sie behandelt wurde. Jeden Tag konnte ich sehen, wie sie sich mehr und mehr zurückgezogen hat. Ihr Lächeln verschwand, und sie wurde immer stiller. Es tat mir weh, das zu sehen. Ich fühlte mich hilflos, weil ich nicht wusste, wie ich die Situation lösen könnte, ohne dass es eskaliert. Aber gleichzeitig fühlte ich auch diese Dringlichkeit, etwas zu tun – sie brauchte Unterstützung, und zwar jetzt.
Was hast du über die ganze Situation gedacht?
Lange Zeit habe ich überlegt, ob ich mich einmischen soll oder nicht. Ich dachte mir: „Misch dich nicht ein, das ist nicht deine Sache.“ Aber jedes Mal, wenn ich sah, wie schlecht sie behandelt wurde, wusste ich, dass ich das nicht länger ignorieren konnte. Die Frage, die mich quälte, war: „Warum machen die das?“ Sie ist immer höflich, immer hilfsbereit, und ich konnte absolut keinen Grund sehen, warum sie das Ziel von diesen miesen Attacken war. Es ging mir einfach gegen den Strich, wie unfair das Ganze war, und es fühlte sich auch falsch an, einfach nur zuzuschauen.
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Ich habe mir vorgenommen, beim nächsten Mal einzuschreiten, wenn ich mitbekomme, wenn eine Kollegin – oder jemand anderes aus dem Büro – gemobbt wird. Es war nicht nur Wut oder Mitleid. Es war auch dieses Gefühl von Verantwortung. Ich wollte nicht länger tatenlos zusehen, während jemand so offensichtlich ungerecht behandelt wurde. Es war an der Zeit, aktiv zu werden.
Was genau hast du getan, um ihr zu helfen?
- Ich habe beschlossen, offen mit ihr zu reden. Eines Tages, als wir uns zufällig in der Kaffeeküche getroffen haben, habe ich sie gefragt, ob sie Zeit für einen kurzen Spaziergang hat. Draußen habe ich ihr gesagt, dass mir aufgefallen ist, wie sie von den anderen behandelt wird, und dass ich das absolut unfair finde. Sie war sichtlich erleichtert, dass endlich jemand es angesprochen hat. Wir haben ein langes Gespräch geführt, und ich habe ihr angeboten, sie zu unterstützen.
- Der nächste Schritt war, dass ich mir die Kollegen zur Brust genommen habe, die für das Mobbing verantwortlich waren. Nicht laut oder aggressiv, aber deutlich und klar. Ich habe ihnen in einem persönlichen Gespräch gesagt, dass ihr Verhalten absolut inakzeptabel ist und dass sie mit sowas aufhören müssen. Zuerst haben sie es als „nicht so schlimm“ abgetan, aber ich habe ihnen klargemacht, dass das Mobbing Auswirkungen hat und dass ich das nicht länger tolerieren werde.
- Danach habe ich auch mit unserem Vorgesetzten gesprochen und die Situation geschildert. Er war überrascht, weil ihm das nicht aufgefallen war, aber er hat sich die Sache zu Herzen genommen und beschlossen, das Team zusammenzurufen. In einem Meeting haben wir über Respekt am Arbeitsplatz gesprochen, ohne jemanden bloßzustellen. Es hat Wirkung gezeigt.
Wie geht es dir heute mit diesem mutigen Einschreiten?
Ich bin froh, dass ich etwas unternommen habe. Es hat Mut gekostet, aber es war die richtige Entscheidung. Manchmal reicht es, wenn nur eine Person den Mund aufmacht, um eine Veränderung anzustoßen. Ich fühle mich jetzt viel besser, weil ich weiß, dass ich nicht weggeschaut habe. Manchmal muss man eben für andere einstehen – das bringt nicht nur ihnen, sondern auch einem selbst eine Menge Zufriedenheit.
Wie ist die Situation heute im Büro?
Heute ist die Situation im Büro eine ganz andere. Die Kollegen haben sich zurückgezogen und verhalten sich inzwischen neutral. Es gibt keine abfälligen Bemerkungen mehr, kein Tuscheln hinter dem Rücken. Meine Kollegin wirkt viel gelöster und hat wieder angefangen, in Meetings ihre Meinung zu sagen und aktiv mitzuwirken. Ihre Pausen verbringt sie nicht mehr allein, sondern hat sich wieder in die Gruppe integriert.
Was ist dein Fazit?
Das Klarheitsgespräch hat mir gezeigt, dass ich nicht untätig bleiben muss, wenn ich auf der Arbeit mitbekomme, wenn jemand gemobbt wird, sondern beherzt einschreiten kann. Ich bin froh, dass ich diesen Weg gegangen bin.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Gespräch, der Begleitung und der Umsetzung!
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
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Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!