Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Mann, 30, Webdesigner mit Fernstudium in Webdesign, arbeitssuchend, ledig, keine Kinder ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Ich leide seit vielen Jahren an einer sozialen Phobie. Das bedeutet, dass ich mich in Situationen, in denen ich mit anderen Menschen interagieren muss, extrem unwohl und ängstlich fühle. Ich habe Angst, dass sie mich kritisieren, auslachen oder ablehnen.
Diese Angst ist so stark, dass sie mich daran hindert, ein normales Leben zu führen. Ich kann zum Beispiel nicht einfach mal so einkaufen gehen, ins Kino oder in ein Restaurant. Ich habe auch keine Freunde oder Hobbys. Aber das Schlimmste ist, dass ich einfach keinen Arbeitsplatz finde.
Ich möchte gerne arbeiten und unabhängig sein. Ich will etwas Sinnvolles tun und meinen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Ich würde auch gerne neue Leute kennenlernen und Freundschaften schließen, aber meine Sozialphobie steht mir im Weg und macht mir alles kaputt. Ich weiß nicht, wie ich aus diesem Teufelskreis ausbrechen kann.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ich weiß, dass das nicht normal ist und dass ich Hilfe brauche. Aber ich traue mich nicht, einen Therapeuten aufzusuchen oder eine Selbsthilfegruppe zu besuchen.
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich schäme mich für meine Phobie und denke, dass niemand mich verstehen oder akzeptieren würde.
Ich fühle mich einsam, nutzlos und hoffnungslos.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich habe schon viele Bewerbungen geschrieben und versucht, mich auf Vorstellungsgespräche vorzubereiten. Aber jedes Mal, wenn mir ein Termin angeboten wird, bekomme ich Panikattacken und kann nicht hingehen. Ich habe schon mehrere Jobangebote verpasst, weil ich zu viel Angst hatte, anzurufen und zuzusagen. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, mir Hilfe zu suchen bei einem Therapeuten, einer Selbsthilfegruppe oder Beratungsstelle.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, eine Arbeit zu suchen, bei der ich durch meine soziale Phobie nicht eingeschränkt bin – am liebsten würde ich im Home-Office arbeiten, vielleicht kann ich mich auch selbstständig machen als Webdesigner, was ich ja studiert habe im Fernstudium. Leider ist das schon ein paar Jahre her und ich habe mich nicht weiter- und fortgebildet – aber, es wäre eine Chance, dort wieder einzusteigen.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass ich nicht allein bin mit meiner Angst. Es gibt viele Menschen, die ähnliche Probleme haben, und die mir in einer Selbsthilfegruppe helfen können.
Ich bin frei zu denken, dass es auch für mich selbst gut sein kann, dass ich eine soziale Phobie habe, weil ich dadurch andere Stärken und Fähigkeiten habe, die ich in einen Job oder meine Selbstständigkeit einbringen kann. Ich weiß, dass ich viele Interessen und Talente habe, auf die ich mich konzentrieren kann.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich anzunehmen und selbst zu lieben, weil ich wertvoll bin und es verdient habe, glücklich zu sein. Meine soziale Phobie definiert mich nicht als Person.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mir eine Arbeit zu suchen, die ich mit meinen Einschränkungen ausüben kann. Ich bin frei, mich selbstständig zu machen, um von zuhause aus arbeiten zu können.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich meine Stärken und Interessen durchaus sinnvoll einsetzen kann und dass es viele Berufe gibt, die nicht viel soziale Interaktion erfordern, wo ich aber dennoch meine Fähigkeiten und Talente nutzen kann.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich auch selbstständig von zuhause aus arbeiten kann, wenn ich keinen Job finde, der zu meiner Persönlichkeit passt. Oder ich finde einen Job, wo ich im Home-Office arbeiten kann.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, mir eine Arbeit zu suchen, die ich mit meinen Einschränkungen ausüben kann. Ich bin frei, mich selbstständig zu machen, um von zuhause aus arbeiten zu können, wenn ich mit meiner sozialen Phobie einfach keinen Arbeitsplatz finde.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Ich bin gleich nach dem Gespräch in die Umsetzung gegangen, weil ich vorankommen und nichts aufschieben wollte. Zuerst sollte ich eine Liste von Berufen machen, die mich interessieren und die zu meinem Persönlichkeitstyp passen. Diese Liste habe ich dann immer weiter zusammengestrichen, bis noch genau ein Berufsbild übrig blieb, dass alle Kriterien erfüllte: Irgendwie bin ich wieder beim Webdesigner gelandet – Zufall?
Was genau hast du verändert?
Ich habe mal ein Fernstudium zum Webdesigner gemacht, aber nie in diesem Beruf gearbeitet, weil ich einfach keinen Arbeitsplatz gefunden habe. An eine Selbstständigkeit habe ich nicht gedacht, aber jetzt werde ich versuchen, mich als Webdesigner selbstständig zu machen. In den letzten Monaten hat sich in dieser Richtung schon viel getan, aber vieles muss ich noch mit der Arbeitsagentur und anderen Ämtern regeln – wozu ich dann dorthin muss, was mir wiederum sehr schwer fällt.
Hast du etwas gegen deine Angst unternommen?
Ja, von meinem Begleiter wurde ich dazu animiert, mir professioneller Hilfe zu suchen, um meine Angst zu überwinden und mein Selbstvertrauen zu stärken. Nach intensiver Recherche habe ich eine Selbsthilfegruppe in meiner Stadt gefunden – und mich tatsächlich getraut zu den Treffen zu gehen, was nicht so schlimm war, wie ich dachte. Auch einen Therapeuten habe ich mir gesucht, hier stehe ich aber noch auf der Warteliste.
Was bringt dir die Selbsthilfegruppe?
In der Selbsthilfegruppe übe ich, soziale Fähigkeiten zu erlangen, auch wenn ich mich unwohl dabei fühle. Mir wurde auch beigebracht, dass es wichtig ist, nicht ganz auf soziale Kontakte zu verzichten soll, und ich in kleinen Schritten üben soll: zum Beispiel jemanden zu grüßen, ein Kompliment zu machen oder eine Frage zu stellen. Je mehr ich übe, desto leichter fällt es mir, obwohl ich mich jedes Mal überwinden muss. Deshalb bringen die Übungen nur bedingt etwas: diese Angst bekomme ich wahrscheinlich nie ganz weg!
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Ich war an einem Punkt angekommen, an dem ich einfach nicht mehr weiterwusste. Durch das Gespräch habe ich jetzt wieder eine Perspektive gefunden, die mich hoffen lässt. Hier habe ich echte Hilfe und Unterstützung gefunden, statt leerer Worte. Durch das Gespräch wurde mir auch klar, dass ich mir professionelle Hilfe suchen sollte – was ich dann ja auch getan habe. Alleine hätte ich das nicht geschafft!
Alle Fallgeschichten wurden von mir anonymisiert und so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
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Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!