Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung ▷
Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Mann, 57, Lehrer für Französisch und Englisch, verheiratet mit Frau, 51, Dolmetscherin, zwei Kinder: 19 und 27 ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Von Kindesbeinen an war da dieser innere Antrieb, der mich dazu bewegte, meine Umgebung zu formen und zu verbessern. Es war mehr als nur ein Wunsch, es war eine Berufung. Vielleicht war es genau dieser Drang, der mich auf den Pfad des Lehrers führte. Mit 57 Jahren blicke ich zurück auf ein Leben voller Lektionen – sowohl gegeben als auch empfangen.
Meine frühesten Erinnerungen sind geprägt von Diskussionen am Familientisch, wo ich stets darauf bedacht war, Fakten zu korrigieren und Wissen zu teilen. Es war nicht nur ein Spiel der Klugheit, sondern ein tiefes Bedürfnis, die Welt um mich herum zu verstehen und zu erklären. Dieser Drang, andere zu belehren, fand seinen Weg in mein Berufsleben, wo ich als Lehrer die Möglichkeit habe, junge Geister zu formen und zu inspirieren.
Doch das Leben als Lehrer ist nicht immer einfach. Es erfordert Geduld, Hingabe. Trotzdem bin ich in den Augen meiner Schüler ein Besserwisser – oder wie sie sagen würden, ein Klugscheißer. Vielleicht finde ich in meinem Alter noch einen Weg, um mich persönlich zu verändern.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ich denke, dass mein Drang zu belehren außerhalb der Schule nicht gut ankommt.
Ich frage mich oft, ob mein Drang zu belehren aneckt und wie er von anderen wahrgenommen wird.
Wie kann ich mich als „Besserwisser“ ändern, um sympathischer zu wirken, bei anderen besser anzukommen und mehr Freunde zu finden?
Warum muss ich immer recht haben?
Warum muss meine Meinung immer die richtige sein?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich hoffe, dass ich mehr bin als nur der Lehrer, der korrigiert.
Ich zweifle an mir, ob ich nicht zu streng zu anderen bin.
Ich bin selbstkritisch und leide unter dieser Selbstkritik.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Immer wenn ich einen Fehler sehe, kribbelt es in meinen Fingern – ich muss ihn einfach korrigieren. Bereits in meiner Jugend fühlte ich den Drang, meine Meinung zu äußern und andere zu korrigieren, wenn ich glaubte, sie irrten sich. Mit der Zeit ging es nicht mehr nur um die Korrektur einfacher Fakten, sondern auch um komplexere Situationen, in denen ich meine Missbilligung ausdrücken musste, wenn ich der Ansicht war, dass jemandes Überzeugungen stark von meinen abwichen. In meinem Kopf endete dies oft damit, dass einer – natürlich ich – recht haben und der andere unrecht haben musste.
Die Herausforderungen der letzten Jahre, verstärkt durch die globale Pandemie und persönliche Ereignisse, haben meinen Drang, zu korrigieren und zu lehren, nur noch verstärkt. Es ist eine Last, die oft schwer zu tragen ist, und doch finde ich Trost in der Erkenntnis, dass jeder von uns auf seine Weise kämpft und wächst.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, ein Besserwisser zu sein, der lebenslang schon den Drang verspürt, andere zu verbessern.
Ich bin bereit, mir und den Menschen in meinem Umfeld die Freiheit zu geben, komplex, vielschichtig und in unseren eigenen engen Perspektiven gefangen zu sein.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass ich mehr bin als nur der Lehrer, der korrigiert – dass ich auch als Mentor und Unterstützer gesehen werde.
Ich bin frei zu denken, dass diese Neigung der Besserwisserei mich vielleicht zu meinem Beruf als Lehrer geführt hat, wo ich meine Leidenschaft für Bildung und Korrektheit ausleben kann.
Ich bin frei zu denken, dass ich offen sein darf für die unterschiedlichen Meinungen meiner Mitmenschen.
Ich bin frei zu denken, dass ich lerne, zu hören, was andere zu sagen haben, ohne mich von einer widersprüchlichen Meinung bedroht zu fühlen.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich nützlich und erfüllt zu fühlen in den Momenten, in denen ich andere korrigiere, weil ich dazu beitrage, Verständnis und Klarheit zu schaffen.
Ich bin frei, respektvoll zu sein gegenüber jenen, mit denen ich nicht einverstanden bin – und ihnen von ganzem Herzen zuzuhören.
Ich bin frei, nicht mehr ignorant und narzisstisch gegenüber jemanden zu sein wegen einer anderen Meinungen, oder jemanden zu verurteilen, ohne etwas über ihn zu wissen.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, die Meinung anderer nicht vorschnell als Falsch zu bewerten.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass es in Ordnung ist, unterschiedliche Meinungen über irgendein Thema zu haben.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass es in Ordnung ist, den Drang loszulassen, andere immer zu „korrigieren“ oder sogar ständig etwas zu kommentieren.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, die Meinung anderer nicht vorschnell als Falsch zu bewerten, wenn ich als Besserwisser andere stets korrigieren und belehren muss.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was war vor dem Gespräch los bei dir?
In meinem Leben als 57-jähriger Mann habe ich viele Wege beschritten. Als Lehrer teile ich mein Wissen und versuche, die Welt um mich herum zu formen. Doch irgendwo auf diesem Weg habe ich erkannt, dass ich mehr korrigiert habe, als zu verstehen. Ich habe gesehen, wie meine Art, immer alles besser zu wissen, Distanz zwischen mir und anderen geschaffen hat. Dann stand ich an einem Wendepunkt und war bereit, mich selbst zu verändern.
Was hast du unternommen für diese Veränderung?
Die Reise der Veränderung begann für mich mit einem einfachen Schritt – dem Klarheitsgespräch. Ich lernte, die Perspektiven anderer zu schätzen, ohne sofort meine Meinung kundzutun. Ich entdecke die Freude daran, gemeinsam zu lachen, statt immer die Oberhand haben zu wollen. Ich übte mich in Geduld und Demut, erkannte, dass jeder Mensch einzigartig ist und etwas Wertvolles beizutragen hat.
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Ich nehme mir jetzt mehr Zeit für mich, reflektiere mit Scheiben eines Tagebuchs über meine Worte und Taten. Ich beginne, alte Gewohnheiten zu hinterfragen und neue Brücken zu bauen. Ich suche nach Gemeinsamkeiten, statt Unterschiede zu betonen. Ich lernte, Freundschaften zu pflegen, indem ich gebe, ohne etwas zurückzuerwarten. Ich habe für mich herausgefunden, dass wahre Weisheit nicht darin besteht, alles zu wissen, sondern darin, offen für Neues zu sein.
Wie geht es dir heute?
Mit jedem Tag, der vergeht, spüre ich, wie sich mein Herz öffnet. Ich lache mehr, sorge mich weniger und finde Freude in den kleinen Dingen. Ich erkenne, dass das Leben ein Geschenk ist, und dass jeder Moment zählt. Ich musste lernen, dass es nicht darum geht, immer Recht zu haben, sondern darum, den Schülern und Mitmenschen den Raum zu geben, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.
Was ist dein Fazit?
Es war ein Prozess, der mich lehrte, dass Bildung kein Nullsummenspiel ist, in dem ich immer recht und die anderen unrecht haben, sondern eine Reise, die wir gemeinsam antreten: Ich bin nicht mehr der Lehrer, der belehrt, sondern der Schüler, der lernt – und das ist der schönste Wandel von allen.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Das Klarheitsgespräch hat mir geholfen, meine Selbstkritik in Erfolg zu wandeln. Das Gespräch gefällt mir sehr gut: Es hat mich gelernt, umzudenken. Ich wurde von meinem Begleiter motiviert, täglich Tagebuch damit zu führen, um mein Verhalten zu reflektieren. Auch der Austausch mit ihm hat mir gut gefallen. Ich hatte zu jeder Zeit das Gefühl, dass ehrliches Interesse daran besteht, dass ich einen guten Weg für mich finde, mit meiner Selbstkritik umzugehen.
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!