Die Diagnose ADHS wurde bei mir erst als Erwachsener gestellt

Das Arbeitsblatt zeigt ein Klemmbrett mit 9 Symbolen. Auf der linken Seite sind die Symbole von oben nach unten angeordnet zu sehen. Erstes Symbol: Stilisierte Person auf schwarzem Hintergrund. Zweites Symbol: Kopf. Drittes Symbol: Herz. Viertes Symbol: Zahnrad. Auf der rechten Seite sind die Symbole von unten nach oben angeordnet zu sehen. Fünftes Symbol: Stilisierte Person auf weißem Hintergrund. Sechstes Symbol: Kopf. Siebtes Symbol: Herz. Achtes Symbol: Zahnrad. In der Mitte zwischen der linken und rechten Seite ist ein Wechselsymbol mit zwei Pfeilen als Kreis dargestellt, das den Wandel vom Problem hin zur Lösung als neuntes Symbol symbolisiert. Unter dem ersten Symbol befindet sich eine gestrichelte Linie.

Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?


Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!

Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann


Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien

Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung

Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht

Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten

Mein Problem klar benennen

Meine Gedanken hierzu zulassen

Meine Gefühle hierzu wahrnehmen

Mein Verhalten hierzu beobachten

Gesprächsbeginn

[ Mann, 38, Selbstständiger Dienstleister, verheiratet mit Frau, 34, arbeitet in der Firma vom Mann, 1 Kind, 3 ]


Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1

#1: Was ist los?

Antwort:

#2: Was denke ich?

Antwort:

An jenem Tag ging ich mit einem Berg an Informationen nach Hause, aber auch mit einer großen Frage: Was mache ich jetzt damit?

Ehrlich gesagt, schwanke ich noch immer zwischen „Das erklärt alles!“ und „Was bringt mir das jetzt?“ Einerseits war die Diagnose wie eine Brille, die ich endlich aufgesetzt hatte – plötzlich konnte ich all die Unschärfen und Widersprüche meines Lebens klar sehen. Es war nicht meine Schuld. Ich war nicht faul, nicht dumm, nicht unfähig. Mein Gehirn funktionierte einfach anders. Aber auf der anderen Seite? Es war auch eine bittere Erkenntnis. 38 Jahre habe ich so gelebt, immer gegen den Strom geschwommen, ohne es zu merken. Wie viel hätte ich erreichen können, wenn ich das früher gewusst hätte?

Und dann diese Unsicherheit: Was jetzt? Kann ich überhaupt etwas verändern? Oder bin ich dazu verdammt, mich mein Leben lang so zu fühlen – überfordert, unorganisiert, immer einen Schritt hinter allen anderen?

#3: Was fühle ich?

Antwort:

Ich fühle mich, als wäre ich auf einer Achterbahn – euphorisch, erschöpft und alles dazwischen.

Es gibt Momente, in denen ich das Gefühl habe, die Diagnose gibt mir eine neue Chance. Es ist, als würde ich ein Werkzeug in die Hand gedrückt bekommen, das ich nie hatte, um endlich an meinem Leben zu arbeiten.

Aber dann gibt es auch die dunklen Momente. Die, in denen ich mich frage, ob ich wirklich etwas verändern kann. Es fühlt sich manchmal an, als hätte ich schon so viele Gelegenheiten verpasst. Und ehrlich gesagt, nagt der Gedanke, dass ich „anders“ bin, auch an meinem Stolz.

Trotzdem mischt sich in all das eine Art zarte Hoffnung. Vielleicht – nur vielleicht – wird es jetzt endlich besser.

#4: Was tue ich?

Antwort:

Nach der Diagnose habe ich erst mal angefangen, alles zu recherchieren, was ich über ADHS finden konnte. Bücher, Podcasts, Foren – ich wollte verstehen, was da in meinem Kopf passiert. Aber dadurch hat sich in meinem Leben natürlich nichts verändert.

Eine liebe Freundin von mir, mit der ich alles teilen kann, hat mir weitergeholfen und mir das Klarheitsgespräch hier empfohlen, das auch ihr schon in vielen unterschiedlichen Situationen geholfen hat. Mit meinem spreche ich jetzt viel über mich und die Diagnose, was mir hilft, ruhiger zu werden.

Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich

Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen

Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt


Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen

Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht

Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst

Bereit sein, eine Freiheit zu geben

Freiheit im Denken bekommen

Freiheit im Fühlen bekommen

Freiheit im Verhalten bekommen

Fortsetzung des Gesprächs


Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel

#5: Welche Freiheit gebe ich?

Antwort:

Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, die Diagnose ADHS gestellt zu bekommen, weil ich jetzt Gewissheit darüber habe, was all die Jahre zuvor mit mir los war.

#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?

Antwort:

Ich bin frei zu denken, dass ich mehr bin als meine Diagnose: ADHS erklärt vieles, aber es definiert mich nicht. Ich habe gelernt, dass mein Gehirn vielleicht anders arbeitet, aber genau das macht mich kreativ, spontan und leidenschaftlich.

Ich bin frei zu denken, dass ich nicht perfekt sein muss: Niemand ist das, und das Leben besteht aus Fehlern und Lernen. Anstatt mich selbst für meine Schwächen zu verurteilen, sehe ich sie jetzt als Gelegenheiten, mich weiterzuentwickeln.

Ich bin frei zu denken, dass ich die Kontrolle über mein Leben zurückgewinnen kann: Die Diagnose hat mir nicht meine Freiheit genommen – sie hat mir gezeigt, wie ich sie zurückerlangen kann.

#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?

Antwort:

Ich bin frei, stolz auf mich zu sein: Stolz darauf, dass ich mich nicht aufgegeben habe, auch wenn es schwer war. Jeder kleine Schritt, den ich mache, ist ein Zeichen meiner Stärke.

Ich bin frei, zu hoffen: Die Dunkelheit und das Chaos sind nicht mehr meine einzige Realität. Ich sehe Licht, ich sehe Chancen, und das erfüllt mich mit Zuversicht.

Ich bin frei, mich leicht zu fühlen: Früher war da diese Last auf meinen Schultern – der Druck, alles perfekt zu machen. Jetzt lasse ich los. Es ist okay, nicht immer alles zu schaffen.

#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?

Antwort:

Ich bin frei, meine Zeit aktiv zu gestalten, mich um mich selbst zu kümmern, und Hilfe anzunehmen.

Klarheit


Für einen klaren Kopf

Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit

Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.

Ich bin mir klar darüber geworden, dass ADHS zwar ein Teil von mir ist, aber nicht alles bestimmt, wer ich bin. Lange habe ich es als Hindernis gesehen, als etwas, das mich klein hält und mich ausbremst. Doch jetzt weiß ich: ADHS ist auch eine Einladung. Eine Einladung, meine Einzigartigkeit anzunehmen und mein Leben so zu gestalten, dass es mich unterstützt – nicht belastet.

Freiheit


Für ein befreites Leben

Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben

Ich bin frei, meine Zeit aktiv zu gestalten, mich um mich selbst zu kümmern, und Hilfe anzunehmen, wenn bei mir die Diagnose ADHS erst als Erwachsener gestellt wurde.

Lebensfreude


Ein klarer Kopf für ein befreites Leben

Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben

Gesprächsende

[ Dauer: 10 Tage ]

6 Monate später

Nachgefragt

Sechs Monate sind seit deinem Klarheitsgespräch vergangen. Erzähl mal, wie hat sich dein Leben seitdem verändert?

Es ist, als hätte ich in diesen sechs Monaten ein neues Kapitel meines Lebens aufgeschlagen. Nicht, dass jetzt alles perfekt ist – das wäre unrealistisch. Aber ich habe das Gefühl, endlich die Werkzeuge in der Hand zu haben, um mit meinen Herausforderungen umzugehen. Mein Alltag ist strukturierter, und ich bin gelassener geworden. Ich habe gelernt, mich besser zu verstehen und mit mir selbst zusammenzuarbeiten, statt ständig gegen mich zu kämpfen.

Was war für dich der Wendepunkt in dieser Zeit?

Der Moment, in dem ich aufhörte, ADHS als „Problem“ zu sehen, war ein Wendepunkt. Es ist ein Teil von mir, ja, aber ich bin nicht meine Diagnose. Ich habe angefangen, mich auf das zu konzentrieren, was ich beeinflussen kann, und das hat meinen Blickwinkel komplett verändert. Zum Beispiel habe ich mir angewöhnt, klare Prioritäten zu setzen, und ich bin konsequent dabei geblieben, Pausen und Selbstfürsorge fest in meinen Alltag zu integrieren.

Was hat dir konkret geholfen, deinen Alltag zu meistern?

Es sind vor allem die kleinen, aber konsequenten Schritte. Ich arbeite mit einer App, mit der ich meinen Tag organisiere, und die ich morgens und abends aktualisiere. Es hilft mir, den Überblick zu behalten. Außerdem habe ich feste Zeiten für Dinge wie Mahlzeiten, Bewegung und sogar Freizeit eingeplant. Mein Kalender ist mein bester Freund geworden. Und: Ich mache mir nicht mehr vor, dass ich alles alleine schaffen muss. Ich arbeite weiter mit meinem Begleiter, der zu meinem persönlichen Coach wurde und mich tatkräftig unterstützt, und tausche mich regelmäßig mit anderen Betroffenen aus.

Wie gehst du mit Rückschlägen um?

Früher hätten mich Rückschläge komplett aus der Bahn geworfen. Heute sehe ich sie als Teil des Prozesses. Wenn ein Tag chaotisch läuft oder ich etwas vergesse, nehme ich mir bewusst Zeit, um mit einem Klarheitsgespräch zu reflektieren: Was ist passiert, und was kann ich beim nächsten Mal anders machen? Wichtig ist, dass ich nicht in die Selbstvorwürfe abrutsche. Es hilft mir auch, Erfolge zu feiern – selbst die kleinen.

Hast du Tipps und Strategien, die dir geholfen haben für andere in einer ähnlichen Situation?

  • 1. Struktur ist alles: Ich plane jeden Abend den nächsten Tag und schaue morgens noch mal, ob ich etwas anpassen muss. Es ist wie eine Orientierungshilfe für mein Gehirn.
  • 2. Bewegung als Ventil: Ich habe entdeckt, wie wichtig Bewegung für meinen Fokus ist. Eine halbe Stunde Spazierengehen oder ein kleines Workout hilft mir, wieder klar zu denken.
  • 3. Fokus auf eine Sache: Multitasking funktioniert für mich nicht. Stattdessen nehme ich mir eine Aufgabe vor, stelle einen Timer auf 25 Minuten (Pomodoro-Technik) und arbeite konzentriert daran.
  • 4. Unterstützung annehmen: Ob Familie, Freunde oder professionelle Hilfe – ich habe gelernt, dass ich nicht alles alleine bewältigen muss. Dieses Wissen hat mir unglaublich viel Druck genommen.
  • 5. Technologien nutzen: Apps, digitale Kalender und Noise-Cancelling-Kopfhörer sind für mich keine Spielereien, sondern Lebensretter. Sie schaffen Struktur und helfen mir, mich zu konzentrieren.

Wie fühlst du dich heute, nach sechs Monaten?

Ich bin stolz und fühle mich erleichtert. Stolz, weil ich aktiv an mir arbeite und Fortschritte mache. Und erleichtert, weil ich nicht mehr das Gefühl habe, ständig gegen eine unsichtbare Wand zu rennen. Klar, es gibt immer noch Herausforderungen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich damit umgehen kann.

Und dein Fazit?

Die letzten sechs Monate waren intensiv, keine Frage. Aber sie haben mich wachsen lassen. Ich habe nicht nur gelernt, mit meiner Diagnose umzugehen, sondern auch, mich selbst besser zu akzeptieren. Ich bin mit meiner Entwicklung zufrieden, weil ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und das Beste ist: Es ist erst der Anfang.

Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?

Die Reise nach der ADHS-Diagnose war nicht immer leicht, aber sie hat mich gestärkt. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, mich selbst anzunehmen, Strukturen zu schaffen und Unterstützung zuzulassen. Es gibt kein Patentrezept, das für alle funktioniert, aber was ich aus meiner Erfahrung sagen kann: Veränderung ist möglich – Schritt für Schritt. Und das macht Mut. Und das habe ich hier alles lernen und umsetzen dürfen! Großartig!

Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
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Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!

Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann

Rede über das, was du erlebt hast und zu deinem Problem führte. Durch das Gespräch wird dir klar, wie du für dich selbst mit der Situation umgehen willst, wenn das Blatt sich wendet ▷

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