Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Mann, 38, Selbstständiger Dienstleister, verheiratet mit Frau, 34, arbeitet in der Firma vom Mann, 1 Kind, 3 ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Ich weiß noch genau, wie ich da saß – in diesem kleinen, warmen Raum, während die Psychologin mir mit ruhiger Stimme sagte: „Sie haben ADHS.“ Ich war 38 Jahre alt und starrte sie einfach an, als hätte sie gerade behauptet, der Himmel wäre grün. Die Diagnose war wie ein Schlag und eine Erleichterung zugleich. Ein Teil von mir wollte es nicht glauben. ADHS? Das war doch dieses „Kinderding“, oder?
Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr ergab alles Sinn. All die Momente, in denen ich mich gefragt hatte, warum ich nie so „funktionierte“ wie andere. Warum ich stundenlang über einfachen Aufgaben saß, obwohl ich wusste, dass sie wichtig waren. Oder warum ich immer das Gefühl hatte, als würde mein Kopf auf Hochtouren laufen – ein endloses Chaos aus Gedanken, Ideen und Erinnerungen.
Ich dachte an die Schule zurück: das unbeschreibliche Gefühl, den Anschluss zu verlieren, weil ich mich einfach nicht auf den Unterricht konzentrieren konnte. Ich dachte an die ständigen Konflikte in meiner Firma, weil ich Fristen verpasste, Termine vergaß oder mich in unwichtigen Details verlor. Und ich dachte an die vielen Abende, an denen ich im Bett lag, den Kopf voller Selbstvorwürfe.
#2: Was denke ich?
Antwort:
An jenem Tag ging ich mit einem Berg an Informationen nach Hause, aber auch mit einer großen Frage: Was mache ich jetzt damit?
Ehrlich gesagt, schwanke ich noch immer zwischen „Das erklärt alles!“ und „Was bringt mir das jetzt?“ Einerseits war die Diagnose wie eine Brille, die ich endlich aufgesetzt hatte – plötzlich konnte ich all die Unschärfen und Widersprüche meines Lebens klar sehen. Es war nicht meine Schuld. Ich war nicht faul, nicht dumm, nicht unfähig. Mein Gehirn funktionierte einfach anders. Aber auf der anderen Seite? Es war auch eine bittere Erkenntnis. 38 Jahre habe ich so gelebt, immer gegen den Strom geschwommen, ohne es zu merken. Wie viel hätte ich erreichen können, wenn ich das früher gewusst hätte?
Und dann diese Unsicherheit: Was jetzt? Kann ich überhaupt etwas verändern? Oder bin ich dazu verdammt, mich mein Leben lang so zu fühlen – überfordert, unorganisiert, immer einen Schritt hinter allen anderen?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich fühle mich, als wäre ich auf einer Achterbahn – euphorisch, erschöpft und alles dazwischen.
Es gibt Momente, in denen ich das Gefühl habe, die Diagnose gibt mir eine neue Chance. Es ist, als würde ich ein Werkzeug in die Hand gedrückt bekommen, das ich nie hatte, um endlich an meinem Leben zu arbeiten.
Aber dann gibt es auch die dunklen Momente. Die, in denen ich mich frage, ob ich wirklich etwas verändern kann. Es fühlt sich manchmal an, als hätte ich schon so viele Gelegenheiten verpasst. Und ehrlich gesagt, nagt der Gedanke, dass ich „anders“ bin, auch an meinem Stolz.
Trotzdem mischt sich in all das eine Art zarte Hoffnung. Vielleicht – nur vielleicht – wird es jetzt endlich besser.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Nach der Diagnose habe ich erst mal angefangen, alles zu recherchieren, was ich über ADHS finden konnte. Bücher, Podcasts, Foren – ich wollte verstehen, was da in meinem Kopf passiert. Aber dadurch hat sich in meinem Leben natürlich nichts verändert.
Eine liebe Freundin von mir, mit der ich alles teilen kann, hat mir weitergeholfen und mir das Klarheitsgespräch hier empfohlen, das auch ihr schon in vielen unterschiedlichen Situationen geholfen hat. Mit meinem spreche ich jetzt viel über mich und die Diagnose, was mir hilft, ruhiger zu werden.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, die Diagnose ADHS gestellt zu bekommen, weil ich jetzt Gewissheit darüber habe, was all die Jahre zuvor mit mir los war.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass ich mehr bin als meine Diagnose: ADHS erklärt vieles, aber es definiert mich nicht. Ich habe gelernt, dass mein Gehirn vielleicht anders arbeitet, aber genau das macht mich kreativ, spontan und leidenschaftlich.
Ich bin frei zu denken, dass ich nicht perfekt sein muss: Niemand ist das, und das Leben besteht aus Fehlern und Lernen. Anstatt mich selbst für meine Schwächen zu verurteilen, sehe ich sie jetzt als Gelegenheiten, mich weiterzuentwickeln.
Ich bin frei zu denken, dass ich die Kontrolle über mein Leben zurückgewinnen kann: Die Diagnose hat mir nicht meine Freiheit genommen – sie hat mir gezeigt, wie ich sie zurückerlangen kann.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, stolz auf mich zu sein: Stolz darauf, dass ich mich nicht aufgegeben habe, auch wenn es schwer war. Jeder kleine Schritt, den ich mache, ist ein Zeichen meiner Stärke.
Ich bin frei, zu hoffen: Die Dunkelheit und das Chaos sind nicht mehr meine einzige Realität. Ich sehe Licht, ich sehe Chancen, und das erfüllt mich mit Zuversicht.
Ich bin frei, mich leicht zu fühlen: Früher war da diese Last auf meinen Schultern – der Druck, alles perfekt zu machen. Jetzt lasse ich los. Es ist okay, nicht immer alles zu schaffen.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, meine Zeit aktiv zu gestalten, mich um mich selbst zu kümmern, und Hilfe anzunehmen.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ADHS zwar ein Teil von mir ist, aber nicht alles bestimmt, wer ich bin. Lange habe ich es als Hindernis gesehen, als etwas, das mich klein hält und mich ausbremst. Doch jetzt weiß ich: ADHS ist auch eine Einladung. Eine Einladung, meine Einzigartigkeit anzunehmen und mein Leben so zu gestalten, dass es mich unterstützt – nicht belastet.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, meine Zeit aktiv zu gestalten, mich um mich selbst zu kümmern, und Hilfe anzunehmen, wenn bei mir die Diagnose ADHS erst als Erwachsener gestellt wurde.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Sechs Monate sind seit deinem Klarheitsgespräch vergangen. Erzähl mal, wie hat sich dein Leben seitdem verändert?
Es ist, als hätte ich in diesen sechs Monaten ein neues Kapitel meines Lebens aufgeschlagen. Nicht, dass jetzt alles perfekt ist – das wäre unrealistisch. Aber ich habe das Gefühl, endlich die Werkzeuge in der Hand zu haben, um mit meinen Herausforderungen umzugehen. Mein Alltag ist strukturierter, und ich bin gelassener geworden. Ich habe gelernt, mich besser zu verstehen und mit mir selbst zusammenzuarbeiten, statt ständig gegen mich zu kämpfen.
Was war für dich der Wendepunkt in dieser Zeit?
Der Moment, in dem ich aufhörte, ADHS als „Problem“ zu sehen, war ein Wendepunkt. Es ist ein Teil von mir, ja, aber ich bin nicht meine Diagnose. Ich habe angefangen, mich auf das zu konzentrieren, was ich beeinflussen kann, und das hat meinen Blickwinkel komplett verändert. Zum Beispiel habe ich mir angewöhnt, klare Prioritäten zu setzen, und ich bin konsequent dabei geblieben, Pausen und Selbstfürsorge fest in meinen Alltag zu integrieren.
Was hat dir konkret geholfen, deinen Alltag zu meistern?
Es sind vor allem die kleinen, aber konsequenten Schritte. Ich arbeite mit einer App, mit der ich meinen Tag organisiere, und die ich morgens und abends aktualisiere. Es hilft mir, den Überblick zu behalten. Außerdem habe ich feste Zeiten für Dinge wie Mahlzeiten, Bewegung und sogar Freizeit eingeplant. Mein Kalender ist mein bester Freund geworden. Und: Ich mache mir nicht mehr vor, dass ich alles alleine schaffen muss. Ich arbeite weiter mit meinem Begleiter, der zu meinem persönlichen Coach wurde und mich tatkräftig unterstützt, und tausche mich regelmäßig mit anderen Betroffenen aus.
Wie gehst du mit Rückschlägen um?
Früher hätten mich Rückschläge komplett aus der Bahn geworfen. Heute sehe ich sie als Teil des Prozesses. Wenn ein Tag chaotisch läuft oder ich etwas vergesse, nehme ich mir bewusst Zeit, um mit einem Klarheitsgespräch zu reflektieren: Was ist passiert, und was kann ich beim nächsten Mal anders machen? Wichtig ist, dass ich nicht in die Selbstvorwürfe abrutsche. Es hilft mir auch, Erfolge zu feiern – selbst die kleinen.
Hast du Tipps und Strategien, die dir geholfen haben für andere in einer ähnlichen Situation?
- 1. Struktur ist alles: Ich plane jeden Abend den nächsten Tag und schaue morgens noch mal, ob ich etwas anpassen muss. Es ist wie eine Orientierungshilfe für mein Gehirn.
- 2. Bewegung als Ventil: Ich habe entdeckt, wie wichtig Bewegung für meinen Fokus ist. Eine halbe Stunde Spazierengehen oder ein kleines Workout hilft mir, wieder klar zu denken.
- 3. Fokus auf eine Sache: Multitasking funktioniert für mich nicht. Stattdessen nehme ich mir eine Aufgabe vor, stelle einen Timer auf 25 Minuten (Pomodoro-Technik) und arbeite konzentriert daran.
- 4. Unterstützung annehmen: Ob Familie, Freunde oder professionelle Hilfe – ich habe gelernt, dass ich nicht alles alleine bewältigen muss. Dieses Wissen hat mir unglaublich viel Druck genommen.
- 5. Technologien nutzen: Apps, digitale Kalender und Noise-Cancelling-Kopfhörer sind für mich keine Spielereien, sondern Lebensretter. Sie schaffen Struktur und helfen mir, mich zu konzentrieren.
Wie fühlst du dich heute, nach sechs Monaten?
Ich bin stolz und fühle mich erleichtert. Stolz, weil ich aktiv an mir arbeite und Fortschritte mache. Und erleichtert, weil ich nicht mehr das Gefühl habe, ständig gegen eine unsichtbare Wand zu rennen. Klar, es gibt immer noch Herausforderungen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich damit umgehen kann.
Und dein Fazit?
Die letzten sechs Monate waren intensiv, keine Frage. Aber sie haben mich wachsen lassen. Ich habe nicht nur gelernt, mit meiner Diagnose umzugehen, sondern auch, mich selbst besser zu akzeptieren. Ich bin mit meiner Entwicklung zufrieden, weil ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und das Beste ist: Es ist erst der Anfang.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Die Reise nach der ADHS-Diagnose war nicht immer leicht, aber sie hat mich gestärkt. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, mich selbst anzunehmen, Strukturen zu schaffen und Unterstützung zuzulassen. Es gibt kein Patentrezept, das für alle funktioniert, aber was ich aus meiner Erfahrung sagen kann: Veränderung ist möglich – Schritt für Schritt. Und das macht Mut. Und das habe ich hier alles lernen und umsetzen dürfen! Großartig!
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!