Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung ▷
Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Frau, 59, Kinderpflegerin, verheiratet mit Mann, 65, Rentner, zwei Kinder: 30 und 33 ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Manchmal frage ich mich, wie ich es überhaupt bis hierher geschafft habe. Fast 40 Jahre Kinderpflegerin – das ist eine Ewigkeit. Ich habe Kinder großgezogen, die jetzt wahrscheinlich selbst Kinder haben. Es gab so viele schöne Momente, so viel Lachen, so viel Unbeschwertheit, aber auch unzählige Tränen, Wutausbrüche und schlaflose Nächte. Und doch fühlt es sich jetzt an, als wäre ich leer. Ausgelaugt.
Vor ein paar Wochen hatte ich so einen Moment, der mir gezeigt hat, dass es so nicht weitergehen kann. Es war ein ganz normaler Dienstag. Der Morgen hatte schon chaotisch angefangen – ein Kollege krank, zwei Kinder kamen zu spät, und ich stand allein da, um 14 kleine Wirbelwinde zu betreuen. Mittags, beim Basteln, hat ein Mädchen plötzlich angefangen zu weinen, weil sie den Kleber nicht aufbekam. Und da ist es passiert: Statt zu trösten oder ihr zu helfen, habe ich sie einfach nur angeschaut. Reglos. Als wäre mein Gehirn für einen Moment einfach ausgegangen.
Danach habe ich mich ins Büro gesetzt, unter dem Vorwand, die Planungen für den nächsten Tag durchzugehen. Ich habe den Kopf auf den Tisch gelegt und tief durchgeatmet. Ich dachte: „Das bin nicht mehr ich. Irgendwas stimmt hier nicht.“
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ich denke oft darüber nach, warum ich mich so erschöpft fühle. Es ist ja nicht nur der Beruf, der anstrengend ist. Es ist das ständige Geben. Jeden Tag schenke ich den Kindern und auch den Eltern so viel Aufmerksamkeit, Geduld und Energie – und am Ende des Tages bleibt nichts mehr für mich übrig.
Ich weiß, dass ich meine Arbeit liebe, aber gleichzeitig sehne ich mich nach einer Pause. Nach Raum für mich. Ich denke oft: „Ist das jetzt mein Leben bis zur Rente? Immer so weitermachen, bis ich irgendwann umfalle?“
Wie kann ich mich überfordert fühlen, wenn ich doch mit Kindern arbeite, die so viel Liebe brauchen?
Es ist so egoistisch, wenn ich daran denke, weniger zu arbeiten oder vielleicht sogar aufzuhören.
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich habe das Gefühl, in einer Schleife festzustecken.
Ich fühle mich erschöpft. Körperlich, emotional, mental – alles. Es ist wie eine schwere Decke, die ich nicht abschütteln kann.
Manchmal habe ich das Gefühl, nicht mehr genug Geduld oder Freude für die Kinder aufzubringen. Das macht mir Angst, weil ich doch weiß, wie wichtig mein Beruf ist.
Und dann ist da diese leise Schuld, die immer wieder hochkriecht.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich schleppe mich durch die Wochen, halte mich mit Kaffee und kurzen Momenten der Ruhe über Wasser. Manchmal setze ich mich abends hin und schreibe meine Gedanken auf – das hilft ein bisschen, um Klarheit zu bekommen.
Ich habe auch angefangen, kleine Änderungen zu machen. Ich nehme mir zum Beispiel bewusst ein paar Minuten Pause, wenn die Kinder schlafen oder beschäftigt sind. Ich versuche, nach der Arbeit nicht sofort wieder an den nächsten Tag zu denken, sondern mich mit einem Buch oder einer heißen Dusche abzulenken.
Aber ich weiß, das reicht nicht. Ich muss grundsätzlicher etwas ändern, bevor mich diese Erschöpfung völlig auffrisst. Vielleicht ist es an der Zeit, mit jemandem zu reden, der mir helfen kann, einen neuen Weg zu finden – sei es eine Kollegin, eine Freundin oder sogar ein Coach. Ich weiß nur: So wie bisher kann es nicht weitergehen.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich möchte dazu ermutigen, die Realität anzunehmen und sie als Chance für Veränderung und Wachstum zu nutzen.
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, meine Freizeit wirklich für mich zu nutzen – ohne ständig gedanklich bei der Arbeit zu sein.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass ich auch mit Pausen und Grenzen eine gute Kinderpflegerin bin. Ich bin nicht weniger engagiert, wenn ich mir zugestehe, dass ich nicht perfekt sein muss.
Ich bin frei zu denken, dass es in Ordnung ist, meine Bedürfnisse an erste Stelle zu setzen. Wenn ich erschöpft bin, kann ich den Kindern auch nicht das geben, was sie verdienen.
Ich bin frei zu denken, dass Veränderung nicht gleich bedeutet, meinen Beruf aufzugeben. Es geht darum, einen neuen Weg zu finden, der mir guttut.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich erleichtert zu fühlen, weil ich den Druck loslasse, immer alles im Griff haben zu müssen.
Ich bin frei, stolz zu sein auf das, was ich in meinem Beruf erreicht habe, ohne ständig nach mehr streben zu müssen.
Ich bin frei, wieder Freude zu empfinden – an den kleinen Momenten, an einem Lächeln der Kinder, an einem gelungenen Tag.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, meine Arbeitsweise anzupassen und mich mit Kolleginnen zusammenzusetzen, um gezielt nach Lösungen zu suchen, wie wir uns gegenseitig entlasten können.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Mir wurde klar, dass ich nicht einfach darauf warten kann, dass sich meine Erschöpfung von allein legt. So lange ich immer nur weitermache, ohne innezuhalten, wird sich nichts ändern. Ich habe verstanden, dass ich nicht alles kontrollieren oder für jeden immer verfügbar sein muss. Manchmal darf ich einfach sagen: „Das reicht für heute.“
Mir wurde klar, dass ich in meinem Beruf nicht alles alleine tragen muss. Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die ähnliche Herausforderungen haben, und wir könnten uns gegenseitig unterstützen, statt jeder für sich zu kämpfen.
Mir wurde klar, dass ich die Verantwortung für mein Wohlbefinden nicht ständig auf später verschieben kann. Ich habe nur dieses eine Leben, und es ist nicht egoistisch, für mich selbst zu sorgen.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, meine Arbeitsweise anzupassen und mich mit Kolleginnen zusammenzusetzen, um gezielt nach Lösungen zu suchen, wie wir uns gegenseitig entlasten können, wenn ich mich nicht erhole und erschöpft bin, obwohl ich lange schlafe.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
In den letzten Wochen habe ich mich intensiver mit dem Thema Selbstfürsorge beschäftigt. Ich habe angefangen, jeden Morgen ein kleines Ritual einzubauen: eine Tasse Tee und ein paar Minuten Stille, bevor der Tag beginnt. Das gibt mir einen Moment, um mich zu sammeln.
Außerdem habe ich mich einer kleinen Gesprächsgruppe angeschlossen, in der wir uns über die Herausforderungen in sozialen Berufen austauschen. Es tut gut zu hören, dass andere ähnliche Gefühle haben, und wir teilen Tipps, wie wir uns besser abgrenzen können.
Ein großer Schritt war, mit meiner Leitung über meine Situation zu sprechen. Ich hatte Angst, dass es als Schwäche ausgelegt wird, aber das Gegenteil war der Fall. Wir haben eine Lösung gefunden, die mir mehr Freiraum gibt – ich arbeite jetzt an zwei Tagen die Woche in kleineren Gruppen und habe mehr Zeit für die Vorbereitung.
Sechs Monate sind vergangen, seitdem du dich entschieden hast, dein Denken, Fühlen und Handeln zu verändern. Wie fühlst du dich heute?
Weißt du, ich hätte nie gedacht, dass ich so weit komme. Ich fühle mich um einiges leichter und klarer. Ich hab das Gefühl, ich hab mir selbst wieder ein Stück Leben zurückgegeben. Es gibt immer noch stressige Tage, klar, aber die reißen mich nicht mehr so runter wie früher.
Was hat sich in deinem Alltag konkret verändert?
Oh, da gibt’s einiges. Das größte Ding: Ich hab gelernt, „Nein“ zu sagen. Früher hab ich immer gedacht, ich müsste alle Aufgaben annehmen, immer da sein – für die Kinder, die Eltern, meine Kollegen. Jetzt überlege ich: Muss das wirklich sein? Und oft ist die Antwort „Nein, das muss nicht sein.“
Wie hast du das geschafft? „Nein“ zu sagen ist ja oft leichter gesagt als getan.
Zum Beispiel hab ich mal einen Nachmittag komplett für mich reserviert. Da hab ich mich hingesetzt und überlegt, was mir gut tut. Und dann hab ich bewusst ein paar Dinge abgelehnt. Es war erst ein komisches Gefühl, aber mit der Zeit wurde es einfacher.
Was hat dir noch geholfen?
Struktur! Ich hab gemerkt, dass mir ein klarer Plan im Alltag richtig gut tut. Ich hab feste Pausen eingeplant – auch im Job. Vorher hab ich die oft einfach durchgezogen, weil immer irgendwas war. Jetzt ist das für mich heilig. Selbst wenn es nur zehn Minuten sind, in denen ich mich kurz zurückziehe, ein Glas Wasser trinke und tief durchatme.
Und was machst du nach der Arbeit? Hast du da auch Veränderungen vorgenommen?
Ja, absolut. Früher hab ich Feierabend gemacht und trotzdem die ganze Zeit noch über die Arbeit nachgedacht. Jetzt mach ich bewusst einen Cut. Zum Beispiel geh ich direkt nach der Arbeit eine Runde spazieren. Handy bleibt zuhause. Einfach mal den Kopf frei kriegen.
Gab es auch Rückschläge in den letzten Monaten?
Klar, die gab’s. Es gab Momente, da bin ich in alte Muster zurückgefallen, hab zu viel gemacht oder mich wieder für alles verantwortlich gefühlt. Aber ich merke das inzwischen schneller. Früher hat es mich Wochen gekostet, aus so einem Tief rauszukommen. Jetzt denk ich mir: Okay, das war nicht ideal, aber ich kann es morgen besser machen.
Was würdest du anderen raten, die auch in so einer Situation sind?
Erstmal: Sei ehrlich zu dir selbst. Wenn du merkst, dass dir was nicht guttut, schieb es nicht weg. Und dann mach dir bewusst, dass du nicht alles auf einmal ändern musst. Kleine Schritte sind besser als gar keine. Und such dir jemanden, mit dem du reden kannst – einen Kollegen, einen Freund oder eine Gruppe. Es hilft enorm, wenn man merkt, dass man nicht allein ist.
Gibt es etwas, das dir besonders geholfen hat?
Ich hab angefangen, eine Art Tagebuch zu führen, aber mit Klarheitsgesprächen. Jeden Abend schreib ich kurz auf, welche Situation mich am meisten belastet hat. Das klingt erstmal kitschig, aber es hat echt was verändert. Ich seh plötzlich nicht mehr nur das Negative, sondern auch die kleinen, schönen Dinge.
Bist du zufrieden mit dem Gespräch und dem, was du dadurch erreicht hast?
Ich bin zufrieden mit der Richtung, die ich eingeschlagen habe. Es ist kein Wunder geschehen, und ich habe auch noch Tage, an denen ich mich müde fühle. Aber insgesamt habe ich das Gefühl, wieder mehr Kontrolle über mein Leben zu haben. Ich bin auf einem guten Weg. Ich hab nicht alles gelöst, aber ich hab angefangen, Verantwortung für mein Wohlbefinden zu übernehmen. Das fühlt sich richtig gut an.
Am meisten freut mich, dass ich wieder Freude an meinem Beruf gefunden habe. Die Kinder lachen zu sehen, ohne dass ich mich dabei ausgelaugt fühle – das ist unbezahlbar.
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!