Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Frau, 55, Managerin, ledig, keine Kinder ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Ich bin 55 Jahre alt und ich hasse mein Leben. Ich habe ein Geheimnis, das mich seit meiner Kindheit verfolgt: Ich bin ein Opfer von ritualisierter Gewalt, die mir meine Familie angetan hat, als ich ein Kind war.
Ich kann mich nicht an alles erinnern, was sie mir angetan haben, aber ich habe immer wieder Albträume, die mich quälen. Mein Vater war ein „fanatischer Sektenführer“. Hier fanden immer wieder „Rituale“ statt: Es war wirklich eine sehr brutale Form des Missbrauchs. Er sagte, dass er mich von den Dämonen befreien wollte, die in mir wohnten.
Gleichzeitig sagte er, dass er mich liebte – und dass alles nur aus „Liebe“ tue. Gewalt war auch ansonsten auf der Tagesordnung: Mein Vater war ein brutaler Tyrann, der mich ständig schlug und beschimpfte. Ich habe nie jemandem davon erzählt, weil er es mir verboten hatte.
Ich habe versucht, ein normales Leben zu führen, aber es ist mir nicht gelungen. Ich habe gelernt, dass Liebe mit Schmerz und Angst verbunden ist. Leider habe ich durch die Erlebnisse in meiner Kindheit noch viele Probleme in meinem Leben. Mein Vater ist vor 10 Jahren gestorben. Ich war nicht zu seiner Beerdigung und weiß auch nicht, wo er begraben wurde – ich will es auch nicht wissen.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Was hat mein Leben für einen Sinn?
Gibt es einen Ausweg – was kann ich tun?
Ich wünsche mir, dass ich eine andere Kindheit gehabt hätte.
Warum hat er mir das angetan in meiner Kindheit?
Warum hat meine Mutter sich nie gewehrt oder mich beschützt?
Wie kann ich meine Wut loswerden und Frieden finden?
Wie kann ich lernen, mich zu lieben und glücklich zu machen?
Wie kann ich die Vergangenheit hinter mir lassen und in die Zukunft blicken?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich habe Angst vor Menschen, vor Berührungen, vor Nähe.
Ich bin einsam und isoliert.
Ich habe Angst, anderen zu vertrauen.
Ich fühle mich oft wütend und hilflos.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Als Kind habe ich immer versucht, mich unsichtbar zu machen, um den Zorn meines Vaters zu vermeiden. Ich habe mich in die Schule geflüchtet, wo ich gute Noten schrieb und Anerkennung fand. Ich habe mir geschworen, dass ich nie so werden würde wie er.
Ich wollte ein anderer Mensch sein, ein besserer Mensch. Als Erwachsene habe ich versucht, darüber zu reden, was ich durchgemacht habe. Aber ich habe mich nicht getraut, darüber zu reden, was ich erlebt habe – aus Angst, dass sie mir sagen, dass ich mir alles nur einbilde oder dass ich übertreibe.
Ich habe Angst davor, dass ich Medikamente nehmen muss oder in eine Klinik eingewiesen werde, oder dass ich nicht ernst genommen und respektiert werde. Ich habe im Internet Berichte von anderen Opfern von ritualisierter Gewalt gelesen, aber das war auch nicht hilfreich. Viele von ihnen waren noch traumatisierter als ich oder hatten noch andere Probleme, wie Drogensucht oder Selbstverletzung. Sie haben mir keine Hoffnung oder Perspektive gegeben. Ich weiß nicht, ob es einen Sinn gibt.
Ich weiß nur, dass ich ein Opfer bin und dass ich nie ein normales Leben führen werde. Manche zweifeln die Existenz von ritualisierter Gewalt in der Familie an: Ich nicht, ich habe sie erlebt.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, meine Angst zu überwinden und nach professioneller Hilfe zu bitten.
Ich bin bereit, meinem Vater die Freiheit zu geben, dem Kind in mir Gewalt angetan zu haben.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, mir als erwachsene Frau keine Gewalt mehr von meinem Vater antun zu lassen.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass mein Vater in seinem Wahn „gefangen“ war uns sich daher überhaupt nicht „bewusst“ sein konnte, was er uns angetan hat.
Ich bin frei zu denken, dass es für mich gut ist, dass mein Vater vor zehn Jahren gestorben ist, weil ich dadurch keine Angst mehr vor ihm zu haben brauche. Er kann mir keine Gewalt mehr antun.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich gut zu fühlen, wenn ich daran denke, dass mein Vater nicht mehr lebt und mich ängstigen kann.
Ich bin frei, mich nicht mehr vor meinem Vater zu fürchten und zu ängstigen.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mir eine Selbsthilfegruppe und professionelle Hilfe zu suchen, um meine Kindheit aufzuarbeiten.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich mit dem Gespräch hier endlich angefangen habe, über die in meiner Kindheit erlebte ritualisierte Gewalt zu reden. Mir wurde dadurch klar, dass ich jetzt weiter darüber reden will – dass ich jetzt dazu bereit bin.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass meine Vergangenheit mich immer wieder einholt. Manchmal spüre ich eine Wut in mir aufsteigen, die ich nicht kontrollieren kann: Ich will lernen, damit umzugehen. Dafür suche ich mir Hilfe – entweder eine Gruppe oder einen Therapeuten oder beides.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, mir eine Selbsthilfegruppe und professionelle Hilfe zu suchen, um meine Kindheit aufzuarbeiten, wenn ich als Kind Opfer von ritualisierter Gewalt in der Familie wurde.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Ich wusste vor dem Klarheitsgespräch nicht, wie ich weiterleben sollte. Ich hatte keine Ziele oder Träume. Ich hatte keine Freunde oder Familie. Ich hatte nur meine Arbeit, keine Hobbys. Ich hatte nur Schmerz und Leid. Ich hasste mich und die Welt. Ich wusste nicht, ob es einen Ausweg gibt.
Wie hast du dich verhalten?
Ich habe lange Zeit versucht, meine Kindheit zu verdrängen und zu vergessen. Ich habe mich in die Arbeit gestürzt, um mich abzulenken und Anerkennung zu suchen. Ich habe mich nie getraut, eine Beziehung einzugehen, aus Angst, verletzt oder verlassen zu werden. Ich habe mich isoliert und eingeigelt.
Wie ist es dir damit ergangen?
Ich habe meine Gefühle unterdrückt und ignoriert. Aber irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich bekam Panikattacken und Schlafstörungen. Ich hatte Albträume von meiner Vergangenheit, die mich heimsuchten. Ich spürte eine tiefe Leere und Sinnlosigkeit in mir. Ich spürte, dass ich Hilfe brauchte.
Welche Hilfe und Unterstützung hast du dir gesucht?
Ich habe mir vielfältige Hilfe gesucht. Angefangen hat alles mit einem Klarheitsgespräch. Heute denke ich, dass Klarheitsgespräche mir das Leben gerettet haben. Nach dem Gespräch habe ich nicht aufgegeben, sondern mir mit meinem Begleiter hier weitere Hilfe gesucht: Ich bin zu einer Selbsthilfegruppe für Opfer von häuslicher Gewalt gegangen. Dort habe ich andere Menschen kennengelernt, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten wie ich. Ich habe gemerkt, dass ich nicht allein war, dass ich nicht schuld war, dass ich nicht kaputt war. Ich habe angefangen, über meine Kindheit zu sprechen, zu weinen, zu wüten, zu trauern. Ich habe Verständnis, Unterstützung und Trost gefunden.
Hast du zusätzlich auch eine Therapie gemacht?
Ja, ich habe auch einen professionellen Therapeuten aufgesucht. Er hat mir geholfen, meine Kindheit aufzuarbeiten und zu verstehen. Er hat mir gezeigt, wie ich meine negativen Glaubenssätze und Verhaltensmuster ändern kann. Er hat mir beigebracht, wie ich meine Gefühle wahrnehmen und ausdrücken kann. Er hat mir geholfen, mein Selbstwertgefühl und mein Selbstvertrauen aufzubauen.
Wie geht es dir heute?
Ich bin noch nicht am Ziel, aber ich bin auf dem Weg. Ich bin eine Frau, die als Kind in einer Familie aufgewachsen ist, wo Gewalt an der Tagesordnung war. Aber ich bin auch eine Frau, die sich mit Hilfe von einer Selbsthilfegruppe und eines professionellen Therapeuten geholfen hat, ihre Kindheit aufzuarbeiten. Ich bin eine Frau, die sich selbst liebt und respektiert. Ich bin eine Frau, die lebt.
Was ist dein Fazit?
Klarheitsgespräche haben mir klar gemacht, dass es auch für mich möglich ist, selbstbestimmt zu leben, statt mein Leben weiter von meinem Vater kontrollieren zu lassen! Das Klarheitsgespräch hat mich nicht therapiert – dass hat mich von Anfang an überzeugt, überhaupt mit dem Gespräch anzufangen, weil ich Therapie für mich immer abgelehnt habe. Durch dieses niederschwellige Angebot habe ich „Blut geleckt“ und wollte mehr – mehr über mein Problem reden. So bin ich dann auch zur Therapie gekommen.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Durch das Gespräch wurde ich dazu angespornt, meine „Angst“ vor Selbsthilfegruppen und Therapeuten zu überwinden – und ich habe Hilfe angenommen. Zum Glück! Danke für die Unterstützung hier!!
Alle Fallgeschichten wurden von mir anonymisiert und so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!