Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung ▷
Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Frau, 40, Lehrerin, geschieden, 1 Kind, 13 ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Seit ein paar Wochen fühle ich mich wie eine Fremde im eigenen Haus. Meine Tochter, die früher wie mein Schatten war, scheint sich plötzlich weit weg von mir bewegt zu haben. Früher war es normal, dass sie nach der Schule zu mir kam und alles erzählt hat: was in Mathe passiert ist, welcher Lehrer sie nervt oder was sie Lustiges mit ihren Freundinnen erlebt hat. Wir haben oft zusammen gelacht, sie hat mich sogar gefragt, was sie anziehen soll oder wie ich über bestimmte Dinge denke. Es war, als wäre ich ihre Anlaufstelle für alles.
Doch jetzt ist sie… anders. Es hat schleichend angefangen. Erst hat sie nur weniger erzählt. Dann hat sie öfter die Tür zu ihrem Zimmer zugemacht, statt wie früher auf der Couch bei mir zu sitzen. Jetzt gibt es Tage, an denen sie kaum ein Wort mit mir wechselt, außer vielleicht ein müdes „Ja, ist okay“ oder ein genervtes „Kannst du mal nicht alles kommentieren?“
Letztens habe ich sie gefragt, ob wir nicht zusammen einen Film schauen wollen, wie früher. Sie hat nur gesagt: „Keine Zeit, ich will meine Ruhe.“ Es hat mir fast das Herz gebrochen. Ich verstehe nicht, was passiert ist. War das plötzlich? Habe ich was übersehen?
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ich grüble ständig darüber nach, was ich falsch gemacht haben könnte. War ich zu streng? Oder war ich vielleicht zu locker, zu „freundschaftlich“? Vielleicht habe ich sie überfordert, weil ich immer wollte, dass sie mit mir über alles spricht. Aber das war doch immer unser Ding! Wir haben uns so gut verstanden, besser als viele andere Mütter und Töchter, oder?
Vielleicht ist sie jetzt einfach in einer Phase, in der ich sie nerve. Aber warum? Ich bin doch die Gleiche wie immer. Ich habe ihr nie etwas Schlechtes gewollt, ich wollte nur, dass sie weiß: Ich bin immer für sie da.
Vielleicht denkt sie jetzt, ich bin peinlich oder altmodisch. Aber das tut weh, wenn man sich so abgelehnt fühlt – von der eigenen Tochter.
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich bin traurig, manchmal auch richtig hilflos. Es ist wie eine unsichtbare Wand zwischen uns, die vorher nie da war.
Und es tut weh, wenn ich merke, dass sie mich nicht mehr in ihr Leben reinlässt. Es ist fast wie ein kleiner Verlust. Sie ist zwar noch da, aber irgendwie auch nicht mehr.
Ich merke auch, dass ich manchmal wütend werde, wenn sie so kurz angebunden oder schnippisch ist. Und dann schäme ich mich wieder für diese Wut, weil ich ja weiß, dass sie das wahrscheinlich gar nicht böse meint.
Aber ehrlich gesagt fühle ich mich auch ein bisschen allein. Es ist, als hätte sie meinen Platz durch etwas anderes ersetzt – ihre Freundinnen, ihre Musik, ihr Handy. Und ich frage mich: Wo bleibe ich dabei?
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich habe versucht, die alte Nähe wiederherzustellen. Manchmal frage ich sie nach ihrem Tag, aber oft kriege ich nur ein „Nichts Besonderes“ zurück. Einmal habe ich spontan Schokopudding gemacht, weil sie den früher so geliebt hat, aber sie hat nur gesagt: „Danke, aber ich hab schon gegessen.“ Es sind so viele kleine Versuche, sie wieder näher zu mir zu holen, aber nichts scheint zu funktionieren.
Manchmal gebe ich auf und lasse sie einfach machen, aber das fühlt sich auch falsch an. Es ist, als würde ich einen Teil von mir selbst zurückhalten, nur um sie nicht noch weiter wegzustoßen. Aber ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist. Ich will sie ja nicht verlieren, aber ich habe keine Ahnung, wie ich mit dieser neuen Situation umgehen soll.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen als Chance für Veränderung
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, meiner Tochter die Freiheit zu geben, erwachsen zu werden und sich von mir zu lösen.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass Veränderung nicht automatisch schlecht ist. Es fühlt sich nur anders an, weil es ungewohnt ist.
Ich bin frei zu denken, dass diese Phase meiner Tochter Raum gibt, selbstständiger zu werden, und mir die Chance gibt, mich selbst ein Stück weit neu zu finden.
Ich bin frei zu denken, dass Nähe nicht immer so aussehen muss wie früher. Nur weil sie weniger mit mir teilt, heißt das nicht, dass sie mich weniger liebt. Vielleicht zeigt sich unsere Beziehung in Zukunft auf eine andere, erwachsenere Weise.
Ich bin frei zu denken, dass ich sie loslassen darf, ohne sie zu verlieren. Nähe entsteht nicht durch Druck, sondern durch Verständnis. Und ich bin frei zu glauben, dass sie irgendwann von selbst wieder zu mir kommt, wenn ich sie in Ruhe wachsen lasse.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich nicht mehr ständig an alten Erinnerungen festzuklammern und die Gegenwart anzunehmen, wie sie ist. Das macht Platz für neue, positive Gefühle.
Ich bin frei, stolz zu sein auf die junge Frau, die sie wird, auch wenn das bedeutet, dass sie mich manchmal auf Abstand hält.
Ich bin frei, mich in dieser neuen Rolle als Mutter wohlzufühlen – als eine Art Anker im Hintergrund, der immer da ist, wenn sie ihn braucht. Das ist ein beruhigendes Gefühl, weil ich weiß, dass meine Liebe zu ihr unverändert bleibt, egal wie sehr sich unsere Beziehung verändert.
Ich bin frei, wieder mehr für mich selbst zu fühlen und Dinge zu tun, die mich glücklich machen, unabhängig davon, wie unsere Beziehung gerade aussieht.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, meine Zeit anders zu nutzen, anstatt mich ständig zu fragen, was mit meiner Tochter los ist.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass mein Problem nicht meine Tochter ist, sondern wie ich mit dieser Veränderung umgehe. Sie wächst, entwickelt sich und braucht ihren Freiraum, und das hat nichts damit zu tun, ob ich als Mutter „gut genug“ bin. Es ist einfach eine neue Phase, die dazugehört.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich mich von meinen alten Erwartungen lösen muss – die Vorstellung, dass sie mich immer so nah bei sich haben will wie früher. Sie sucht jetzt ihren eigenen Weg, und ich darf das nicht als Zurückweisung sehen.
Ich bin mir auch klar darüber geworden, dass ich zu sehr in alten Erinnerungen festhänge und mir wünsche, dass alles wieder so wird, wie es mal war. Aber das Leben bewegt sich immer vorwärts, und ich muss lernen, die neue Dynamik zwischen uns anzunehmen. Ich habe nicht die Kontrolle über ihre Entwicklung, aber ich habe Kontrolle über meine Gedanken und Gefühle dazu.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, meine Zeit anders zu nutzen, anstatt mich ständig zu fragen, was mit meiner Tochter los ist, wenn ich als Mutter gerne auch die beste Freundin meiner Tochter wäre.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Nach dem Gespräch merkte ich schon sofort, dass ich mich viel entspannter fühlte. Es war, als hätte ich gelernt, ein Stück weit loszulassen, ohne den Kontakt zu verlieren. Meine Tochter hat inzwischen Momente, in denen sie wieder offener ist. Letztens kam sie von sich aus zu mir, um mich nach einem Rat zu fragen – nichts Großes, aber für mich war es ein Zeichen, dass sie mich immer noch braucht, nur eben anders als früher.
Es sind jetzt sechs Monate vergangen. Wie geht es dir heute? Hat sich deine Situation verändert?
Ja, absolut. Es fühlt sich an, als hätte ich in diesen Monaten einen echten Wandel durchgemacht. Ich bin entspannter geworden – sowohl mit meiner Tochter als auch mit mir selbst. Es war ein Prozess, aber ich habe gelernt, mich nicht mehr an den Vorstellungen festzuklammern, wie unsere Beziehung „sein sollte“. Und weißt du was? Das hat alles leichter gemacht.
Was hat den größten Unterschied für dich gemacht?
Es war die Erkenntnis, dass ich nicht alles kontrollieren muss. Früher wollte ich immer, dass unsere Beziehung perfekt ist, dass sie mich immer einweiht und dass wir uns ständig nah sind. Aber diese Erwartung hat mich selbst unter Druck gesetzt – und sie natürlich auch. Ich habe losgelassen. Das heißt nicht, dass mir egal ist, was zwischen uns passiert, aber ich lasse ihr jetzt den Raum, den sie braucht.
Wie sieht eure Mutter-Tochter-Beziehung jetzt aus?
Sie ist anders – aber sie ist gut. Wir sprechen nicht mehr über alles, aber wenn sie etwas mit mir teilen will, dann tut sie das von sich aus. Und das fühlt sich viel echter an. Letztens hat sie mich zum Beispiel gefragt, wie ich damals mit Unsicherheiten umgegangen bin, als ich in ihrem Alter war. So ein Moment wäre vor ein paar Monaten undenkbar gewesen, weil ich wahrscheinlich viel zu sehr versucht hätte, ihr unaufgefordert Ratschläge zu geben. Jetzt lasse ich es einfach fließen.
Das klingt nach einer großen Veränderung. Wie hast du das geschafft?
Ich habe an mir gearbeitet – wirklich. Ich habe mir klargemacht, dass meine eigene Zufriedenheit nicht nur von ihr abhängen darf. Das war ein harter Brocken, denn als Mutter ist es leicht, sich nur über die Beziehung zum Kind zu definieren. Aber ich habe angefangen, wieder Dinge zu machen, die mich glücklich machen: Bücher lesen, alte Freundschaften pflegen. Das hat mir geholfen, wieder mehr bei mir selbst anzukommen.
Gibt es Strategien oder Tipps, die dir besonders geholfen haben?
Ja, ein paar Dinge haben wirklich einen Unterschied gemacht:
- Tagebuch schreiben: Ich habe jeden Abend ein paar Minuten geschrieben, wie ich mich fühle und was gut gelaufen ist. Das hat mir geholfen, Muster zu erkennen – zum Beispiel, wie oft ich mir Sorgen gemacht habe, die eigentlich unbegründet waren.
- Akzeptieren, was ist: Klingt simpel, ist aber schwierig. Ich habe mir immer wieder gesagt: „Ich gebe ihr die Freiheit, sich zu verändert. Ich gebe uns die Freiheit, dass unsere Beziehung sich verändert.“ Diese Sätze sind wie ein kleines Mantra für mich.
- Qualitätszeit statt Quantität: Ich habe aufgehört, zu versuchen, ständig präsent zu sein. Stattdessen habe ich kleine, bewusste Momente geschaffen. Zum Beispiel haben wir vor ein paar Wochen zusammen Pizza gebacken. Kein großes Ding, aber es war schön, weil wir beide einfach Spaß hatten – ohne Erwartungen.
- Mich selbst ernst nehmen: Ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Wenn ich gut für mich selbst sorge, habe ich mehr Energie, um für sie da zu sein, wenn sie mich braucht.
Was würdest du anderen in ähnlichen Situationen raten?
Mein größter Rat wäre: Hab Geduld – mit dir selbst und mit deinem Kind. Es ist okay, wenn nicht alles sofort klappt. Außerdem: Lass los, was du nicht kontrollieren kannst. Es fühlt sich zuerst seltsam an, aber es öffnet eine Tür für etwas Neues. Und mach etwas für dich! Finde etwas, das dir Freude macht, unabhängig von deinem Kind.
Glaubst du, dass dieser Prozess auch deine Tochter beeinflusst hat?
Ja, definitiv. Sie spürt, dass ich entspannter bin, und das hat die Spannung zwischen uns verringert. Sie fühlt sich nicht mehr so eingeengt. Ich glaube, sie merkt auch, dass ich ihr vertraue – und dieses Vertrauen gibt ihr wiederum die Sicherheit, zu mir zu kommen, wenn sie das will.
Bist du zufrieden mit dem Gespräch?
Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Gespräch und meiner Entwicklung. Es war nicht immer leicht, aber ich habe gelernt, dass Veränderung nicht nur Verlust bedeutet – sie bringt auch neue Möglichkeiten. Meine Beziehung zu meiner Tochter ist nicht perfekt, aber sie ist ehrlich und wächst mit uns. Und ich habe gelernt, dass ich als Mutter nicht alles sein muss – nicht die beste Freundin, nicht die ständige Beraterin, sondern einfach ein sicherer Hafen. Und das reicht völlig.
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!