Ich wirke auf andere arrogant, verberge aber meine Unsicherheit

Ich bin 25 Jahre alt und leite als junge Küchenchefin ein ziemlich gut besuchtes Restaurant. Klingt beeindruckend, oder? Glaub mir, das denkt jeder, der mich trifft. Aber die Wahrheit? Die sieht ganz anders aus. Innerlich fühle ich mich oft wie ein kleines Mädchen, das sich einfach nur wünscht, dass keiner merkt, wie wenig ich wirklich weiß. Ich muss meine Unsicherheit verbergen, wirke dadurch aber auch die anderen arrogant.

In der Küche geht’s drunter und drüber. Die Bestellungen kommen im Minutentakt rein, es brutzelt, zischt und dampft. Jeder Fehler kann bedeuten, dass ein Gast enttäuscht nach Hause geht. Aber ich darf mir nichts anmerken lassen – keine Schwäche, keine Unsicherheit. Also ziehe ich die Schultern zurück, spreche extra laut und tue so, als hätte ich alles im Griff.

Die meisten glauben mir das auch, aber manchmal merke ich, dass das Team mich als arrogant empfindet. „Die hat’s ja nötig,“ hab ich mal jemanden murmeln hören, als ich die Anweisungen etwas strenger gegeben habe. Das hat gesessen.

Bin in eine Frau verliebt, die Kinder hat, ich will aber keine haben

Vor ein paar Monaten habe ich während einer Wohnungsbesichtigung eine Frau kennengelernt, die wirklich alles verkörpert, was ich mir je von einer Partnerin gewünscht habe. Sie ist intelligent, humorvoll, liebevoll und bringt mit ihrer Art eine Leichtigkeit in mein Leben, die ich schon lange nicht mehr hatte. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden, und obwohl ich normalerweise ziemlich beschäftigt bin, hab ich in der Zeit kaum etwas anderes im Kopf gehabt. Sie gibt mir das Gefühl, genau richtig zu sein, so wie ich bin. Wir verstehen uns auf eine tiefe Weise, und es ist fast schon unheimlich, wie gut wir harmonieren.

Aber dann gibt es da diesen Knackpunkt: Sie hat zwei kleine Kinder. Die beiden sind drei und fünf, und sie ist eine hingebungsvolle Mutter, was ich auch wirklich bewundere. Aber ehrlich gesagt, habe ich mir selbst nie Kinder gewünscht und kann mich auch jetzt nicht damit anfreunden. Ich bin 49, war mein Leben lang ziemlich frei und ungebunden, und das wollte ich auch immer so halten. Kinder großzuziehen oder sich in eine Vaterrolle zu werfen, das war nie mein Ziel – und jetzt stehe ich da, mitten im Leben, und überlege, ob ich das für sie ändern könnte oder ob das einfach nicht in meiner Natur liegt.

Die Eltern haben mein Selbstbewusstsein in der Kindheit zerstört

Wenn ich zurückblicke, wird mir klar, wie sehr meine Kindheit mein Leben geprägt hat – und nicht unbedingt im positiven Sinne. Meine Eltern haben, ohne es wirklich zu merken, mein Selbstbewusstsein komplett zerstört. Ich bin jetzt 50 Jahre alt und habe das Gefühl, dass ich in meinem Leben noch nichts erreicht habe – weder beruflich noch privat. Manchmal frage ich mich, wie ich an diesem Punkt gelandet bin, aber tief im Inneren weiß ich genau, wo es angefangen hat.

Als Kind war ich ständig von Zweifeln umgeben. Meine Eltern waren überzeugt, dass sie mir nur helfen wollen, mich beschützen wollen, aber tatsächlich haben sie mir das Gefühl gegeben, ich könne nichts alleine schaffen. Ich erinnere mich noch gut an diese Momente, wenn ich etwas machen wollte, und meine Mutter sofort sagte: „Warte, ich helfe dir!“ Oder schlimmer: „Lass mich das für dich machen.“ Ich war vielleicht gerade mal sieben oder acht Jahre alt, aber in diesen Momenten habe ich gelernt, dass man mir nicht zutraut, Dinge selbst zu regeln.

In der Schule war es genauso. Egal wie sehr ich mich angestrengt habe, es schien nie genug zu sein. Wenn ich mit einer Zwei nach Hause kam, hieß es nur: „Deine Cousine schreibt nur Einsen.“ Ständig wurde ich mit anderen verglichen, immer schien ich hinterherzuhinken. Und so wuchs ich mit dem Gedanken auf, dass ich nicht gut genug bin – nicht für meine Eltern, und irgendwann auch nicht für mich selbst.

Ich date 2 Frauen gleichzeitig und kann mich nicht entscheiden

Also, ich hätte nie gedacht, dass ich mal in so eine Situation komme, aber hier bin ich. Ich date gerade zwei Frauen gleichzeitig und kann mich absolut nicht entscheiden. Klingt erstmal nicht so dramatisch, oder? Aber je länger das so läuft, desto mehr merke ich, dass es mich echt fertig macht.

Es fing eigentlich ganz harmlos an. Ich hab beide über eine Dating-App kennengelernt:

Mit Lisa war mein erstes Date – super sympathisch, klug, richtig lustig, und wir haben den gleichen Musikgeschmack, was echt cool ist. Mit ihr kann ich stundenlang über alles Mögliche quatschen.

Dann kam ein paar Tage später das Date mit Sarah. Und ja, was soll ich sagen? Sie hat mich auch total umgehauen. Sie ist spontan, liebt Reisen genauso wie ich. Sie spornt mich immer wieder zu Neuem an und fordert mich heraus.

Es lief bei beiden richtig gut, so gut, dass ich sie beide weiter getroffen habe. Aber ich weiß, dass das nicht fair ist.

Ich bin auf eine fiese Abzocke mit einem Fake-Profil reingefallen

Ja, ich weiß – das ist eine peinliche Nummer. Aber ich erzähl’s trotzdem. Ich bin auf eine fiese Abzocke mit einem Fake-Profil reingefallen. Angefangen hat das Ganze ganz harmlos, wie solche Geschichten immer anfangen. Ich war auf einer Dating-App unterwegs, so wie viele heutzutage.

Irgendwann hat mich dieses Profil angeschrieben – sie war attraktiv, die Gespräche liefen gut, alles schien zu passen. Nach ein paar Tagen intensiven Schreibens kam es zu den ersten „tieferen“ Gesprächen. Sie hat von ihren Problemen erzählt, von finanziellen Engpässen und dass sie plötzlich in Schwierigkeiten geraten ist. Sie schien so authentisch, weißt du? Es kam mir nicht komisch vor – das passiert doch jedem mal, dachte ich mir.

Dann ging es los: „Kannst du mir vielleicht kurzfristig aushelfen? Ich zahle es dir natürlich sofort zurück!“ Klar, ich wollte ihr helfen, ich war ja schon irgendwie verknallt in diese Person. Es ging um kleine Beträge, erst 50 Euro, dann 100. Immer mit der Versicherung, dass sie das Geld sofort zurückzahlt, sobald sich ihre Situation wieder stabilisiert.

Aber das Geld kam nie zurück. Stattdessen tauchten immer mehr „Notfälle“ auf. Nach ein paar Wochen war ich ein paar hundert Euro los – und irgendwann hat sich das Profil einfach gelöscht. Zack, weg. Keine Spur mehr.

Als Choleriker bin ich oft jähzornig und tendiere zu Wutanfällen

Also, ich bin ja der Typ, der ziemlich schnell die Fassung verliert. Ich weiß das von mir selbst, auch wenn ich das eigentlich gar nicht will. Choleriker, sagen die meisten, die mich kennen – und ehrlich gesagt, sie haben recht. Wenn irgendwas nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle, kann ich explodieren.

Sei es im Restaurant, wenn der Kellner was vergisst, oder wenn mir jemand im Straßenverkehr die Vorfahrt nimmt. Es dauert nicht lange, bis ich die Fäuste balle oder laut werde. Besonders schlimm ist es aber im Büro. Hier bin ich in leitender Funktion tätig – also denke ich, dass ich immer recht habe. Meine Mitarbeiter bekommen mein Temperament täglich zu spüren. Wutanfälle sind nicht selten, wenn es nicht so läuft wie ich mir das vorstelle.

Neulich hat’s mich dann richtig getroffen. Ich hab eine Frau kennengelernt. Richtig sympathisch, klug, und sie gefällt mir unglaublich gut. Und irgendwie scheint sie mich auch zu mögen. Das Problem? Ich bin noch derselbe Kerl, der sich wegen jeder Kleinigkeit aufregt – nur hab ich’s bei ihr bisher gut verstecken können. Aber wie lange geht das gut?

Habe einfach nie Zeit für Sport ist meine Ausrede als Sportmuffel

Ich bin jetzt fast 40 und wenn ich ehrlich bin, habe ich in meinem ganzen Leben noch nie richtig Sport gemacht. Wirklich nie. Schon als Kind war das nicht mein Ding. Während die anderen auf dem Fußballplatz herumgerannt sind oder sich beim Tennis ausgetobt haben, war ich der Typ, der lieber auf der Bank gesessen und zugeschaut hat. Heute, mit fast 40, sieht’s natürlich nicht besser aus – im Gegenteil.

Ich bin im Vertrieb tätig, bin ständig unterwegs, sitze gefühlt den ganzen Tag im Auto und ernähre mich von dem, was ich an Raststätten oder in irgendwelchen Fast-Food-Läden finde. Ein richtig dickes, ungesundes Leben, wenn man so will.

Klar, das Ergebnis sieht man: Ich habe einen ordentlichen Bauch, die Kilos haben sich in den letzten Jahren immer mehr angesammelt. Und die Gesundheit? Die lässt natürlich auch zu wünschen übrig. Abends gibt’s dann auch noch das obligatorische Bier und Schnäpschen in der Kneipe. So sieht’s bei mir aus – komplett ungesund, aber ich schaffe es einfach nicht, das zu ändern.

Meine Frau lässt nach den Geburten keine Nähe und Gefühle zu

Ich weiß nicht genau, wann es angefangen hat, aber seit die Kleine da ist, hat sich zwischen meiner Frau und mir einiges verändert. Früher waren wir ein echt eingespieltes Team. Wir haben zusammen gelacht, stundenlange Gespräche geführt, und Nähe war irgendwie selbstverständlich.

Jetzt fühlt sich alles anders an. Seit der Geburt scheint es, als wäre eine unsichtbare Wand zwischen uns. Das war nicht sofort nach der Geburt, da gab es ja noch all die Euphorie und das Glück, aber je mehr Zeit vergangen ist, desto mehr ist die Distanz gewachsen.

Unser drittes Kind kam vor knapp einem Jahr zur Welt. Die Schwangerschaft war schwer, und auch bei der Geburt gab es Komplikationen. Meine Frau hatte danach körperliche Probleme – und die Heilung hat lange gedauert. Ich hab das alles natürlich verstanden, schließlich musste sie viel durchmachen. Aber irgendwann hat sich die Distanz auch auf emotionaler Ebene entwickelt.

Es ist, als hätte sie jegliche Nähe von mir komplett abgeschaltet. Der Alltag hat uns irgendwie gefangen genommen: Kinder, Haus, Arbeit – da bleibt kaum noch Platz für uns als Paar. Ich habe mehrfach versucht, das Thema anzusprechen, aber sie blockt jedes Mal ab. Sie sagt, sie sei einfach müde und habe im Moment keinen Kopf dafür.

Sehne mich nach der unbeschwerten Jugendzeit der 80er Jahre

Also, wo soll ich anfangen? Ich bin jetzt 63 Jahre alt und in letzter Zeit überkommt mich immer wieder so eine krasse Nostalgie. Früher, in den 80ern, da war das Leben in Hamburg einfach anders – lockerer, freier. Ich bin in St. Pauli aufgewachsen, zwischen der Reeperbahn und dem Kiez, und habe dort die besten Jahre meines Lebens verbracht. Die Große Freiheit, die Reeperbahn – das waren meine Reviere.

Wir waren jung, wild und haben einfach gemacht, worauf wir Bock hatten. Kein Internet, keine Handys. Stattdessen haben wir uns in den echten Kneipen und Clubs getroffen, wie im „Molotow“ oder im „Logo“, und bis morgens gefeiert. AC/DC oder Udo Lindenberg liefen aus den Boxen, wir standen auf Rock, Punk und New Wave, während die Schlager im Radio liefen. Das war unsere Welt.

Aber heute? Alles hat sich verändert. Die Orte, die früher mein zweites Zuhause waren, gibt es entweder gar nicht mehr oder sie haben sich so sehr gewandelt, dass ich sie kaum wiedererkenne. Viele meiner alten Freunde sehe ich kaum noch. Wenn ich mal durch St. Pauli gehe, wird mir fast schlecht vor Wehmut. Alles, was ich geliebt habe, scheint weg zu sein – abgerissen, geschlossen oder umgebaut. Die Seele der Stadt, die ich kannte, ist für mich tot.

Mir ist unklar, ob neue Kollegin verliebt ist oder nur nett sein will

Ich arbeite jetzt schon eine ganze Weile hier im Büro, alles ist eigentlich ganz entspannt. Vor ein paar Wochen kam dann eine neue Kollegin ins Team. Anfangs war es ganz normal, wie wenn man eben neue Leute kennenlernt – Smalltalk, das Übliche. Aber jetzt, nach einigen Wochen, bin ich in einer echt verwirrenden Situation. Irgendwie habe ich das Gefühl, sie könnte mehr Interesse an mir haben. Oder ist sie einfach nur nett? Ich weiß es nicht.

Also, was ist passiert? Sie sitzt direkt neben mir, und wir unterhalten uns ziemlich viel. Eigentlich fast täglich. Zuerst ging es nur um die Arbeit, dann wurden die Gespräche persönlicher. Sie hat mir von ihrer Familie erzählt, von ihren Hobbys, und wir haben sogar ein paar Insider-Witze entwickelt. Manchmal spricht sie mich scherzhaft in meiner Muttersprache an, obwohl sie selbst eigentlich Englisch spricht. Das macht sie nur bei mir, und das finde ich schon irgendwie besonders.

Dann gibt es diese kleinen Momente, wo ich das Gefühl habe, sie schaut mich länger an, als nötig wäre. Wenn sich unsere Blicke treffen, lächelt sie meistens. Und neulich, als ich mir etwas von ihr geliehen hatte, habe ich ihr eine kleine Dankesnotiz auf den Schreibtisch gelegt. Was mich echt überrascht hat: Sie hat die Notiz behalten. Ich meine, wer hebt so was auf?

Aber es geht weiter. Es sind diese kleinen Berührungen – sie klopft mir auf die Schulter, wenn ich einen schlechten Witz mache. Und dann, ohne Grund, hat sie mir mal ein High Five gegeben, einfach so. Außerdem schreibt sie mir regelmäßig, wenn ich mal krank bin, und fragt, wie es mir geht. Als ich auf einer Dienstreise war, hat sie mir geschrieben, dass es ihr langweilig sei, weil sie niemanden zum „Nerven“ hat. Kommt das nur mir so vor, oder klingt das ein bisschen nach mehr?

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