Ich will mir immer zu 100 Prozent sicher sein, bevor ich etwas tue

Ich bin jetzt 45 Jahre alt und habe in meinem Leben so einiges erlebt. Hierfür musste ich natürlich schon viele Entscheidungen treffen.

Trotzdem stehe ständig vor dem Problem, dass ich mir immer zu 100 Prozent sicher sein will, bevor ich irgendetwas tue. Diese Unsicherheit lähmt mich regelrecht und hält mich oft davon ab, wichtige Entscheidungen zu treffen oder neue Dinge auszuprobieren.

Vor ein paar Wochen hatte ich die Möglichkeit, eine spannende neue Stelle in einem aufstrebenden Tech-Unternehmen anzunehmen. Es war eine großartige Chance, aber ich konnte mich nicht entscheiden. Ich habe tagelang alle möglichen Szenarien durchgespielt, Pro- und Contra-Listen erstellt und mich mit unzähligen Menschen darüber beraten. Am Ende habe ich die Entscheidung so lange hinausgezögert, bis die Firma das Angebot zurückgezogen hat.

Diese Erfahrung hat mich wirklich wachgerüttelt. Es ist frustrierend, dass ich immer das Gefühl habe, ich müsse alle Eventualitäten abwägen, bevor ich eine Entscheidung treffen kann. Das führt oft dazu, dass ich gar nichts mache und Chancen wie diese an mir vorbeiziehen. Die ständige Suche nach absoluter Sicherheit raubt mir viel Energie und Lebensfreude.

Ich habe Menschen oft aus falschen Gründen in meinem Leben

Ich bin 50 Jahre alt, Manager, gut situiert, verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Trotz meines scheinbar perfekten Lebens habe ich ein tiefes Problem: Ich habe oft Menschen aus den falschen Gründen in meinem Leben. Damit meine ich falsche Freunde und Beziehungen, aber auch egoistische Entscheidungen, die ich wegen anderen Leuten getroffen habe, weil sie nützlich waren für mich.

Lange Zeit habe ich nicht realisiert, dass ich mich oft mit den falschen Leuten umgeben habe – Menschen, die nicht wirklich zu mir passen oder mich aufrichtig unterstützen. Ich glaube, es begann alles vor Jahren, als ich anfing, mich mehr um Status und soziale Anerkennung zu kümmern, als um echte Freundschaften. Ich habe Menschen eingeladen, um mich weniger einsam zu fühlen, und am Ende fühlte ich mich nur noch isolierter.

Bei der Beförderung eines Kollegen habe ich mich mehr von persönlichen Sympathien als von dessen Qualifikationen leiten lassen.

Ich habe Freunde zu gesellschaftlichen Anlässen eingeladen, nicht weil ich ihre Gesellschaft genieße, sondern um meinen sozialen Status zu verbessern.

Bei familiären Entscheidungen habe ich mich oft von dem Wunsch nach Anerkennung meiner Kinder leiten lassen, anstatt von dem, was wirklich das Beste für sie ist.

Mein Leben erscheint sinnlos und das Zuhause nicht als Zuflucht

In letzter Zeit fühle ich mich extrem verloren und leer. Alles fing an, als ich den Kontakt zu einer Freundin beendet habe. Wir waren uns körperlich immer sehr nahe, aber ich fand heraus, dass sie nie so viel für mich empfand wie ich für sie.

Diese Enttäuschung hat mich hart getroffen. Ich bin kein Fan von Freundschaft Plus und habe deswegen Schluss gemacht.

Seitdem habe ich das Gefühl, dass mein Leben komplett aus der Bahn geraten ist. Mein Zuhause sollte ein Zufluchtsort sein, ein Ort der Geborgenheit, aber es fühlt sich einfach nicht mehr so an.

Mein Zuhause, das einmal ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit war, ist jetzt nur noch ein leerer Raum.

Mein persönlicher Albtraum: Der Verlust von meiner Frau und Mutter

Letztes Jahr war das schlimmste Jahr meines Lebens. Meine Frau, gerade mal 37 Jahre alt, starb nach nur drei Monaten an einem unheilbaren Krebs. Wenige Wochen später folgte ihr meine Mutter. Es fühlt sich an, als würde meine Welt zusammenbrechen. Diese Verluste überwältigen mich und lassen mich an einem Tiefpunkt zurück.

Es fühlt sich an, als würde diese unerbittliche Schicksalswende mein Leben aus der Bahn werfen. Der Verlust meiner Frau traf mich tief. Unsere Verbindung war so fest und beständig, dass ich seit ihrem Tod eine innere Leere spüre, die unüberwindbar scheint. Es ist für mich eine Herausforderung, den Alltag ohne sie zu bewältigen, da sie mein stetiger Anker war.

Kurz darauf verlor ich auch meine Mutter, die starke Frau, die mir von Kindesbeinen an beigebracht hatte, Widrigkeiten zu trotzen. Ihr Tod hinterließ eine weitere klaffende Wunde in meinem Herzen. Diese Abfolge von Verlusten zwingt mich dazu, mich mit der Realität des Lebens und der Endlichkeit auseinanderzusetzen. Es ist ein schmerzhafter Prozess, der mich dazu bringt, über mein Leben nachzudenken – und Klarheitsgespräche zu führen.

Ich kritisiere andere viel, kann aber selbst keine Kritik annehmen

Es ist ein paradoxes Dilemma, in dem ich mich befinde. Ich bin jemand, der schnell dazu neigt, Kritik zu üben. Sei es bei der Arbeit, wenn ein Kollege einen Fehler macht, oder zu Hause, wenn etwas nicht nach meinem Geschmack ist. Ich habe ein scharfes Auge für Details und eine noch schärfere Zunge, um meine Meinung kundzutun. Doch wenn der Spieß umgedreht wird, finde ich mich in einer unbequemen Position wieder. Kritik an meiner Person? Das fühlt sich an wie ein Stich ins Herz.

Da war dieser eine Tag im Büro. Ein neuer Kollege hatte einen Bericht verfasst, und ich sparte nicht mit meiner Meinung. „Das ist nicht analytisch genug“, sagte ich, „und hier… das ist ein logischer Fehlschluss.“ Ich reagierte nicht auf sein Zögern und seinen Blick, was ich jetzt, im Nachhinein, als Verletzung interpretiere. Dann kam der Tag, an dem mein Chef mich zur Seite nahm. „Du musst auch lernen, Feedback anzunehmen“, sagte er sanft, aber bestimmt. „Es ist ein Geben und Nehmen.“ Ich nickte, aber innerlich brodelte es.

Es gab auch diesen Vorfall mit meiner Schwester. Sie wies mich darauf hin, dass ich manchmal zu kritisch mit unseren Eltern umgehe. „Sie geben sich Mühe“, sagte sie. „Vielleicht solltest du etwas nachsichtiger sein.“ Ich erwiderte, dass ich nur das Beste für alle wollte, aber tief im Inneren wusste ich, dass sie recht hatte.

Diese Momente der Erkenntnis sind selten, aber sie sind da. Sie zeigen mir, dass ich noch einen langen Weg vor mir habe. Einen Weg, auf dem ich lernen muss, dass Kritik nicht nur darin besteht, sie auszusprechen, sondern auch darin, sie anzunehmen und daraus zu wachsen. Es ist ein Prozess, ein schwieriger, aber notwendiger. Und ich? Ich bin bereit, ihn mit diesem Klarheitsgespräch zu beginnen.

Ein Freund behandelt mich oft wie ein kleines dummes Mädchen

Ehrlich gesagt, fühle ich mich in meiner lockeren Beziehung zu einem Freund oft klein und dumm. Denn ein Freund, mit dem ich eigentlich eine feste Beziehung eingehen will, behandelt mich ständig, als wüsste ich nichts und könnte nichts richtig machen. Es ist deprimierend. Er sagt Dinge wie: „Warum hast du daran kein Interesse?“ oder „Du solltest abnehmen und mehr Sport machen, das ist besser für deine Gesundheit.“ Jedes Mal, wenn ich meine Meinung äußere oder eine Entscheidung treffe, kommt er mit seiner belehrenden Art daher und erklärt mir, warum ich falsch liege oder was ich stattdessen tun sollte.

Habe Angst, dass ein Sabbatical meiner Karriere schaden könnte

Ich stehe jeden Morgen auf, noch bevor die Stadt erwacht. Die Straßen sind still, die Luft ist frisch, und mein Geist ist klar. Ich bin ein Investmentbanker, und mein Leben ist ein ständiger Wettlauf gegen die Zeit. Die Anforderungen sind hoch, der Druck ist immens, und der Stress ist mein ständiger Begleiter. Ich lebe in einer Welt, in der Sekunden über Millionen entscheiden können, und in der ein einziger Fehler katastrophale Folgen haben kann.

In meinem Büro, hoch über den Dächern der Stadt, umgeben von Bildschirmen und Zahlen, fühle ich mich manchmal wie in einem goldenen Käfig. Ich habe Erfolg, ja, aber zu welchem Preis? Die langen Stunden, die verpassten Momente mit Familie und Freunden, die ständige Erreichbarkeit. Ich frage mich oft, ob es das wert ist.

Und dann ist da diese Sehnsucht, eine Auszeit zu nehmen, ein Sabbatical. Einfach mal durchatmen, die Welt sehen, neue Orte entdecken, Zeit mit meinen Liebsten verbringen, mich selbst wiederfinden. Aber die Angst hält mich zurück. Die Angst, dass meine Karriere darunter leiden könnte, dass ich den Anschluss verliere, dass meine Kollegen mich überholen.

Ich stehe kurz vor meinem dreißigsten Geburtstag an einem Scheideweg. Einerseits das Verlangen nach Ruhe und Erholung, andererseits die Furcht vor den Konsequenzen. Diese Gedanken kreisen in meinem Kopf, während ich die Zahlen auf meinem Bildschirm kaum noch wahrnehme.

Als Besserwisser muss ich andere stets korrigieren und belehren

Von Kindesbeinen an war da dieser innere Antrieb, der mich dazu bewegte, meine Umgebung zu formen und zu verbessern. Es war mehr als nur ein Wunsch, es war eine Berufung. Vielleicht war es genau dieser Drang, der mich auf den Pfad des Lehrers führte. Mit 57 Jahren blicke ich zurück auf ein Leben voller Lektionen – sowohl gegeben als auch empfangen.

Meine frühesten Erinnerungen sind geprägt von Diskussionen am Familientisch, wo ich stets darauf bedacht war, Fakten zu korrigieren und Wissen zu teilen. Es war nicht nur ein Spiel der Klugheit, sondern ein tiefes Bedürfnis, die Welt um mich herum zu verstehen und zu erklären. Dieser Drang, andere zu belehren, fand seinen Weg in mein Berufsleben, wo ich als Lehrer die Möglichkeit hatte, junge Geister zu formen und zu inspirieren.

Doch das Leben als Lehrer ist nicht immer einfach. Es erfordert Geduld, Hingabe. Trotzdem bin ich in den Augen meiner Schüler ein Besserwisser – oder wie sie sagen würden, ein Klugscheißer. Vielleicht finde ich in meinem Alter noch einen Weg für mich, um mich zu verändern.

Ich arbeite als Erzieherin, aber das Anstrengende sind die Eltern

Jeden Morgen beginnt mein Tag mit einem Lächeln, wenn ich die fröhlichen Gesichter der Kinder sehe, die in den Kindergarten strömen. Sie sind voller Energie und Neugier, bereit, die Welt zu entdecken. Als Erzieherin ist es meine Aufgabe, ihnen dabei zu helfen, ihre Potenziale zu entfalten und ihnen die ersten Schritte auf ihrem Bildungsweg zu erleichtern. Doch hinter den Kulissen gibt es eine Herausforderung, die oft schwerer wiegt als die Arbeit mit den Kindern selbst: der Umgang mit den Eltern.

Manche Eltern sind überfürsorglich und möchten jeden Schritt ihrer Kinder überwachen, während andere kaum Zeit finden, sich mit den Bedürfnissen ihrer Sprösslinge auseinanderzusetzen. Es gibt Tage, an denen ich mich mehr als Vermittlerin zwischen den Erwartungen der Eltern und den Bedürfnissen der Kinder fühle, als dass ich mich auf die Pädagogik konzentrieren könnte.

In meinem Beruf gibt es aber auch viele schöne Momente. Wenn ich beobachte, wie ein Kind etwas Neues lernt, ein anderes Kind tröstet oder mit Begeisterung ein Kunstwerk präsentiert, dann fühle ich eine tiefe Zufriedenheit. Diese Augenblicke erinnern mich daran, warum ich diesen Beruf gewählt habe. Trotz der Herausforderungen mit den Eltern weiß ich, dass meine Arbeit wichtig ist und einen Unterschied im Leben dieser Kinder macht.

Am Ende des Tages, wenn der Kindergarten leise wird und ich die letzten Zeichnungen von der Pinnwand nehme, reflektiere ich über den Tag. Jeder Tag ist anders, voller Herausforderungen und Erfolge, und ich lerne ständig dazu. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, diese kleinen Persönlichkeiten wachsen und sich entwickeln zu sehen, und ich bin stolz darauf, ein Teil ihrer Reise zu sein. Und so schließe ich die Tür des Kindergartens mit dem Wissen, dass ich morgen wieder da sein werde, bereit für ein neues Abenteuer.

Obwohl ich vom Arbeitstag erschöpft bin, schlafe ich schlecht ein

Nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag in meiner Agentur mit meinen Kunden, die nie zufrieden sind und immer mehr von mir fordern, fühle ich mich oft erschöpft und dennoch, wenn ich mich ins Bett lege, scheint mir der Schlaf zu entfliehen. Die Gedanken kreisen wie ein unaufhörliches Karussell.

Die Stille der Nacht wird zum Echo meiner Gedanken, die ich den ganzen Tag über unterdrückt habe: Wenn die Lichter ausgehen und die Welt zur Ruhe kommt, beginnt sich bei mir das innere Karussell zu drehen: Gedanken an unerledigte Aufgaben, persönliche Sorgen oder die Planung für den nächsten Tag können überwältigend sein.

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