Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung ▷
Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Mann, 28, Lagerarbeiter, in Beziehung mit Frau, Kosmetikerin, 25, keine Kinder ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Nach Monaten der Arbeitslosigkeit habe ich endlich wieder einen Job gefunden. Es ist kein großer Wurf – ein einfacher Aushilfsjob in einem Lager –, aber für mich war es ein echter Schritt nach vorne. Endlich raus aus dem Alltagstrott und rein in etwas Produktives. Ich war an meinem ersten Tag richtig aufgeregt und hatte mir vorgenommen, mein Bestes zu geben, auch wenn der Job nicht perfekt ist.
Aber dann kam er. Schon am ersten Tag hatte ich das Gefühl, dass dieser eine Kollege mich nicht ausstehen kann. Während die anderen mich freundlich begrüßten, war er eiskalt. Seine Blicke schienen zu sagen: Was will der denn hier?
Das Schlimmste war aber, wie er sich verhält. Wenn ich eine Aufgabe nicht sofort perfekt gemacht habe, kam ein spöttisches: Na, das hätte ich ja gleich wissen müssen. Oder: Tja, nicht jeder kann’s halt. Ich versuche, es zu ignorieren, aber jedes Mal tut es weh. Einmal habe ich einen Karton falsch einsortiert, und er hat vor allen anderen laut gesagt: Das war ja klar, dass der Neue keine Ahnung hat. Es war so demütigend, dass ich den ganzen Tag ein Kloß im Hals hatte.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ich denke ständig darüber nach, warum er das macht. Habe ich irgendwas falsch gemacht? Liegt es an mir?
Dann denke ich mir manchmal: Vielleicht übertreibe ich ja auch? Vielleicht ist das alles gar nicht so gemeint.
Ich frage mich auch, ob ich diesen Job überhaupt behalten soll, wenn ich mich ständig so schlecht fühle.
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Vielleicht bin ich einfach nicht gut genug für den Job, und er sieht das. Oder er will mich einfach loswerden. Es fühlt sich an, als ob ich ständig geprüft werde und bei jedem Fehler sofort verurteilt werde.
Ich fühle mich ausgelaugt und klein. Jedes Mal, wenn ich ihn sehe, spüre ich diese Anspannung in meinem Bauch. Es ist wie eine unsichtbare Last, die immer schwerer wird.
Eigentlich sollte ich froh sein, endlich wieder zu arbeiten, aber stattdessen habe ich Angst, wieder zur Arbeit zu gehen.
Ich bin auch wütend – auf ihn, aber auch auf mich selbst, weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Bisher? Ehrlich gesagt, nicht viel. Ich schlucke es runter und versuche, einfach durchzuhalten. Ich meide ihn so gut es geht, aber das funktioniert natürlich nicht immer, weil wir oft zusammenarbeiten müssen. Einmal habe ich versucht, ihm klarzumachen, dass mir sein Ton nicht gefällt, aber er hat es einfach abgewunken mit: Ach, sei doch nicht so empfindlich.
Jetzt überlege ich, wie ich das ändern kann. Vielleicht sollte ich mit meinem Vorgesetzten sprechen oder mit anderen Kollegen, um zu sehen, ob ich mir das alles nur einbilde. Ich denke auch darüber nach, mir ein dickeres Fell zuzulegen, aber das ist leichter gesagt als getan.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, meinem Kollegen die Freiheit zu geben, mich persönlich anzugreifen und sich mir gegenüber abwertend zu verhalten.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, mit Respekt behandelt zu werden.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass nicht jeder Kommentar über mich etwas über meinen Wert aussagt. Ich weiß, wer ich bin und was ich leiste, und ich lasse mich nicht mehr von den negativen Worten anderer definieren.
Ich bin frei zu denken, dass ich die Kontrolle über meine Reaktionen habe. Es liegt in meiner Macht, wie ich mit Herausforderungen umgehe, und ich entscheide mich für Stärke statt Resignation.
Ich bin frei zu denken, dass dieser Job ein Sprungbrett ist. Er muss nicht perfekt sein, aber er gibt mir die Möglichkeit zu wachsen – beruflich und persönlich.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, stolz zu sein auf mich. Ich habe den Mut, mich der schwierigen Situation zu stellen, und das zeigt, wie viel Kraft in mir steckt.
Ich bin frei, Gelassenheit in mir zu finden. Die Angriffe meines Kollegen an mir abprallen zu lassen, weil ich weiß, dass sie nicht meine Wahrheit sind.
Ich bin frei, auf eine neue Chance zu hoffen, um mich weiterzuentwickeln und meine Situation zu verbessern.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, meine innere Stärke zu finden, meine eigene Stimme zu erheben und mich nicht länger kleinmachen zu lassen.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass der Kollege zu meiner Arbeit dazugehört und nicht verschwinden wird, nur weil ich mir das wünsche. Vielleicht ist es ganz gut, dass er mir solche Schwierigkeiten macht, weil ich persönlich an dieser Situation wachsen kann.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich nicht ewig so weitermachen kann, weil es mich kaputtmacht. Aber gleichzeitig will ich auch nicht aufgeben, denn dieser Job ist wichtig für mich und meinen Neuanfang.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich nicht ewig in dieser Spirale aus Unsicherheit und Frustration bleiben kann. Dieser Kollege, seine Worte, seine abwertende Art – sie haben Macht über mich, aber nur, weil ich zulasse. Das will ich ändern.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, meine innere Stärke zu finden, meine eigene Stimme zu erheben und mich nicht länger kleinmachen zu lassen, wenn ein Kollege mich persönlich angreift und sich mir gegenüber abwertend verhält.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Wow, es sind jetzt sechs Monate vergangen, seit du beschlossen hast, dich mit der schwierigen Situation am Arbeitsplatz auseinanderzusetzen. Wie sieht dein Leben jetzt aus?
Es hat sich so viel verändert (lächelt)! Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so stark entwickeln könnte. Am Anfang war ich wirklich verzweifelt. Die abfällige Bemerkungen meines Kollegen haben mich komplett aus der Bahn geworfen. Aber heute? Heute fühle ich mich frei. Seine Worte erreichen mich einfach nicht mehr so wie früher. Ich habe gelernt, für mich einzustehen und gleichzeitig innerlich viel gelassener zu werden.
Wie hast du das geschafft? Was war der entscheidende Wendepunkt?
Es war ein Prozess, wirklich Schritt für Schritt. Der Wendepunkt war, dass ich mir schon im Gespräch eingestanden habe: Ich habe das Recht, mit Respekt behandelt zu werden. Das war gar nicht so leicht, denn lange Zeit habe ich vieles einfach geschluckt. Aber dieses Bewusstsein hat alles verändert.
Hast du ein Beispiel?
Ja, ich habe angefangen, klare Grenzen zu setzen. Ein Beispiel: Als er mal wieder etwas Abfälliges gesagt hat, habe ich ruhig geantwortet: Ich verstehe, dass du das so siehst, aber bitte lass solche Kommentare in Zukunft. Das war für mich ein großer Schritt, weil ich sonst eher geschwiegen habe.
Wie war seine Reaktion darauf?
Erst war er ziemlich überrascht. Er hat eine Weile gebraucht, um sich daran zu gewöhnen, dass ich mich jetzt wehre. Aber mit der Zeit hat er gemerkt, dass ich nicht mehr die gleiche Person bin wie zuvor. Es gab immer noch schwierige Momente, aber sie wurden seltener, und ich habe sie nicht mehr so nah an mich herangelassen.
Was hat dir geholfen, dranzubleiben?
Ein paar Dinge, ehrlich gesagt.
- Erstens: Ich habe angefangen, mich mit positiven Menschen zu umgeben, auch außerhalb der Arbeit. Freunde, die mich unterstützen, und ein paar nette Kollegen, mit denen ich jetzt öfter Mittagspause mache. Das hat mir Kraft gegeben.
- Zweitens: Ich habe mir gesagt, dass jeder kleine Erfolg zählt. Schon der erste Schritt, einfach „Nein“ zu sagen, war für mich ein riesiger Erfolg.
- Drittens: Ich habe mir kleine Belohnungen gesetzt. Nach einem stressigen Arbeitstag gönne ich mir etwas Schönes.
Hast du Tipps für andere in ähnlichen Situationen?
- Du musst deinen Wert im Job und Team erkennen: Mach dir klar, dass du Respekt verdienst – egal, was andere sagen.
- Du musst anderen deine Grenzen zeigen: Übe, ruhig und klar zu sagen, was für dich nicht in Ordnung ist.
- Du musst auf der Arbeit unter den Mitarbeitern Verbündete finden: Such dir Menschen, die dir helfen können im Umgang mit Mitarbeitern.
- Such dir Hilfe und Unterstützung von außerhalb: Veränderungen brauchen Zeit. Jeder kleine Schritt zählt. Lass dir dabei helfen, wenn du alleine nicht weiterkommst. Außenstehende haben einen anderen Blick und können dich unterstützen.
Abschließend, bist du zufrieden mit deiner Persönlichkeitsentwicklung?
Absolut! Ich bin nicht mehr die Person, die alles in sich hineinfrisst. Ich habe gelernt, für mich selbst einzustehen, ohne dabei aggressiv zu werden. Das fühlt sich unglaublich gut an. Und ich merke: Diese Stärke begleitet mich nicht nur im Job, sondern in allen Bereichen meines Lebens.
Das klingt inspirierend. Was würdest du jemandem sagen, der gerade am Anfang eines ähnlichen Weges steht?
Gib dir selbst die Freiheit, am Verhalten einer anderen Person dir gegenüber zu wachsen. Es wird nicht sofort zum Ziel führen, aber das ist okay. Jeder Schritt zählt, und du bist stärker, als du denkst. Und vor allem: Bleib dran – es lohnt sich!
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Ich bin sehr zufrieden mit dem Gespräch, weil es eine Veränderung in meinem Inneren angestoßen hat, die ich so nicht erwartet hatte. Zwar ist der Job immer noch nicht mein Traumjob, aber er hat mir geholfen, mehr Selbstvertrauen zu entwickeln und herauszufinden, wozu ich fähig bin. Dieser Kollege ist nicht mehr der Schatten, der über meinem Arbeitstag liegt – seine Worte haben keine Macht mehr über mich.
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!