Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung ▷
Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Frau, 58, Orthopädieschuhmacherin, ledig, keine Kinder ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
In letzter Zeit habe ich echt Probleme, mich in der Öffentlichkeit wohlzufühlen. Irgendwie scheine ich mich ständig bedroht zu fühlen, egal, wo ich bin. Es gibt einfach so viele Überfälle und Gewaltverbrechen, die in den Nachrichten auftauchen, dass ich immer mehr Angst habe, mich unter Menschen zu begeben.
Ich weiß, es klingt vielleicht ein bisschen komisch, aber wenn ich zum Beispiel in den Supermarkt gehe oder einfach nur durch die Stadt laufe, schaue ich mich ständig um, ob mir jemand zu nahe kommt. Manchmal kriege ich richtig Herzrasen, wenn ich jemanden sehe, der mir verdächtig vorkommt. Es ist so, als ob ich ständig auf der Hut bin, immer bereit, wegzurennen oder mich zu verteidigen.
Ich habe sogar angefangen, Orte zu meiden, an denen viele Leute sind. Früher bin ich gerne auf Märkte oder zu Veranstaltungen gegangen, aber jetzt? Fehlanzeige. Ich bleibe lieber zu Hause, wo ich mich sicher fühle. Aber das kann ja auch nicht die Lösung sein. Ich will mich nicht einschränken lassen, nur weil ich Angst habe.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Kann ich mich noch sicher im öffentlichen Raum bewegen?
Ist es noch sicher, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren?
Wieso wird durch die Polizei nicht mehr für die Sicherheit der Bürger gesorgt?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich fühle mich permanent bedroht.
Ich fühle mich unsicher, insbesondere wenn ich in der Öffentlichkeit bin.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich meide öffentliche Plätze, Parks, Bus und Bahn. Wann immer möglich, fahre ich mit dem Auto und verlasse mein Haus nur noch zum Arbeiten, Einkaufen und für Arzttermine, weil ich kein Risiko eingehen will.
Aus Umweltgründen würde ich mich aber gerne anders verhalten und den öffentlichen Nahverkehr nutzen – auch weil ich nicht mehr gut sehe und somit eingeschränkt bin beim Autofahren.
Das Schlimme ist, dass ich weiß, dass diese Angst mich beherrscht. Ich will einfach wieder normal leben können, ohne ständig Angst zu haben, dass mir was passieren könnte. Aber wie stellt man das ab? Es ist ja nicht so, dass ich einfach beschließen kann, keine Angst mehr zu haben.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, mich angstfrei in der Öffentlichkeit zu bewegen.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es gut ist für mich, wenn ich mich permanent bedroht fühle, wenn ich außer Haus unterwegs bin, weil ich dadurch vorsichtig bin und auf mich aufpasse.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich draußen ungezwungen zu bewegen und mich dabei entspannt zu fühlen.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich zwanglos und entspannt im öffentlichen Raum zu bewegen.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich bald wegen meiner Augen auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sein werde und daher raus muss unter Menschen. Auch aus Gründen des Umweltschutzes will ich lieber die Bahn nehmen statt das Auto. Ebenso würde ich gerne zu Fuß im Laden um die Ecke einkaufen gehen statt mit dem Auto raus in den Supermarkt zu fahren.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, mich zwanglos und entspannt im öffentlichen Raum zu bewegen, wenn ich mich permanent in der Öffentlichkeit von anderen bedroht fühle.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
12 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Zwölf Monate später hat sich echt viel verändert. Ich hätte nie gedacht, dass ich es schaffe, meine Angst vor der Öffentlichkeit in den Griff zu bekommen, aber irgendwie ist es doch passiert.
Wie bist du in die Veränderung gekommen?
Angefangen hat alles damit, dass ich beschlossen habe, mir einen Begleiter hier im Gespräch an meine Seite zu holen. Es war ein großer Schritt für mich, auch eine größere finanzielle Herausforderung, aber ich wusste, dass ich das nicht allein schaffen würde.
Was hat sich dadurch verändert?
Während der Umsetzung wurde ich auf die Idee gebracht, meine Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln so zu planen, dass ich immer ein oder zweit Personen dabei habe, denen ich vertraue – ebenso mache ich es jetzt auch mit dem Einkaufen. Gemeinsam geht alles einfacher. Dabei war es gar nicht mal so schwer, Menschen zu finden – sogar in meinem Hochhaus – die ebenso alleinlebend sind wie ich und sogar meistens dieselben Bussen und Bahnen nutzen, jedenfalls Teilstrecken davon. Eine Person ist so immer mit mir unterwegs und ich fühle mich jetzt nicht mehr bedroht, im Gegenteil: Wir helfen und „beschützen“ uns gegenseitig – wir passen aufeinander auf.
Hast du auch versucht, allein zurecht zu kommen?
Ja, ich habe angefangen, für mich selbst und alleine kleine Schritte zu machen, um mich wieder an Menschenmengen zu gewöhnen. Erst bin ich nur kurz in den Supermarkt gegangen und habe versucht, nicht sofort wieder rauszurennen. Dann habe ich mich langsam an größere Herausforderungen gewagt, wie auf einen Markt zu gehen oder in ein Café zu setzen. Es war nicht leicht, aber mit jeder kleinen Erfolgserfahrung wurde es besser.
Was hast du noch getan, um mutiger zu werden?
Ein weiterer großer Schritt war, dass ich mich in einem Selbstverteidigungskurs angemeldet habe. Das hat mein Selbstvertrauen enorm gestärkt. Zu wissen, dass ich mich im Notfall verteidigen kann, gibt mir ein viel sichereres Gefühl. Außerdem habe ich dort nette Leute kennengelernt, die ähnliche Ängste haben oder hatten. Wir tauschen uns regelmäßig aus und unterstützen uns gegenseitig.
Was war der wichtigste Schritt in der Umsetzung?
Ebenfalls in der Umsetzungsphase kam mir die Idee, meine Wohnung an eine Studentin oder Studenten unterzuvermieten und diese zu fragen, ob sie mich begleiten, falls die anderen Begleiter ausfallen. Ich habe gleich zwei nette Studenten gefunden, die jetzt bei mir in der für mich viel zu großen Wohnung eine Bleibe gefunden haben. Sie sind sehr hilfsbereit und begleiten mich gerne zu Arztterminen oder zum Einkaufen, wenn andere keine Zeit dafür haben. Das ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation: Die Studenten können günstig bei mir wohnen und ich habe eine sichere Begleitung in der Öffentlichkeit – wo ich mich jetzt immer sicherer fühle und sie damit keine Bedrohung mehr für mich darstellt.
Wie geht es dir heute?
- Mittlerweile kann ich wieder Dinge tun, die ich früher gerne gemacht habe, ohne dass diese ständige Angst dabei ist. Ich gehe wieder auf Märkte, treffe mich mit Freunden in der Stadt und genieße das Leben viel mehr. Natürlich gibt es ab und zu noch Momente, in denen die Angst hochkommt, aber jetzt weiß ich, wie ich damit umgehen kann.
- Ich bin wirklich froh, dass ich den Mut gefunden habe, etwas zu ändern. Es war ein harter Weg, aber es hat sich total gelohnt. Jetzt fühle ich mich in der Öffentlichkeit viel sicherer und habe meine Lebensqualität zurückgewonnen.
Dein Fazit?
Ich bin so glücklich mit dem Klarheitsgespräch, weil es mich auf so viele neue Ideen gebracht und mir gezeigt hat, dass sich Probleme leicht aus dem Weg schaffen lassen, wenn man bereit ist, seine Gewohnheiten zu ändern und sich öffnet für andere Verhaltensweisen. Warum bin ich nicht schon früher drauf gekommen, sondern erst durch dieses Gespräch hier?
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Alles bestens, daher bin ich äußerst zufrieden!
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!