Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung ▷
Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Mann, 57, Lehrer, verheiratet mit Frau, 52, Zahntechnikerin, zwei Kinder, 22 und 25 ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Vor kurzem hat mein Vater die Diagnose ALS bekommen. Diese unheilbare Nervenkrankheit führt zu fortschreitender Muskelschwäche und Lähmung. Ich weiß nicht, wie lange er noch leben wird oder wie es ihm dabei gehen wird, und das macht mich unendlich traurig und ängstlich.
Ich liebe meinen Vater sehr. Er war immer für mich da, hat mir so viel beigebracht, mich unterstützt und ermutigt. Er ist ein kluger, humorvoller und liebenswerter Mensch, jemand, den jeder sofort ins Herz schließt. Er hat noch so viele Pläne und Träume, die er verwirklichen wollte. Es ist so unfair, dass er diese Krankheit hat. Es ist furchtbar, dass es keine Heilung gibt.
Mein Vater und ich hatten immer eine enge Beziehung. Wir haben zusammen gelacht, geweint und uns gegenseitig durch schwere Zeiten geholfen. Jetzt stehe ich vor der schwersten Zeit meines Lebens und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich sehe, wie er Tag für Tag schwächer wird, und es zerreißt mir das Herz. Es ist schwer, das zu akzeptieren, und manchmal fühle ich mich so hilflos.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Warum hat ausgerechnet er diese unheilbare Krankheit?
Wie soll es jetzt weitergehen mit ihm?
Werde ich ihn bald verlieren?
Wie lange lebt er noch?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich fühle mich hilflos und ohnmächtig.
Ich bin verzweifelt.
Ich habe Angst, weil ich nicht weiß, wie es mit ihm weitergehen soll.
Ich habe Angst, ihn zu verlieren, ihn leiden zu sehen, ihn nicht mehr sprechen oder umarmen zu können.
Ich habe Angst vor der Zukunft, vor dem Abschied, vor dem Alleinsein.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich weiß nicht, was ich sagen oder tun soll, wie ich meine eigenen Gefühle ausdrücken oder verarbeiten soll. Im Moment bin ich wie gelähmt und habe keine Kraft, etwas Sinnvolles zu tun. Ich weiß nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Ich möchte ihm helfen, ihm Mut machen, ihm Kraft geben, weiß aber nicht wie.
Ich habe mich auch intensiv über ALS informiert, um besser zu verstehen, was auf uns zukommt und wie ich ihm helfen kann. Ich bin am überlegen, Kontakt zu einer Selbsthilfegruppen zu suchen, um mich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Es ist beruhigend zu wissen, dass ich nicht allein bin und dass es Menschen gibt, die unsere Gefühle und Ängste verstehen.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, meinem Vater die Freiheit zu geben, an der unheilbaren Krankheit ALS zu erkranken.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, mir Hilfe zu holen.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es gut ist, dass mein Vater an ALS erkrankt ist, weil ich ihm jetzt das zurückgeben kann, was er mir mein ganzes Leben lang gegeben hat: Liebe, Zuneigung, Unterstützung – ich kann die Zeit, die uns noch bleibt, mit ihm nutzen, um ihm zu zeigen, wie sehr ich ihn liebe und schätze.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, stark zu sein für mich und für meinen Vater.
Ich bin frei, meine Angst zu überwinden und ihr nicht die Macht über mein Leben zu geben.
Ich bin frei, positiv zu denken und das Gute im Schlechten zu sehen.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mir professionelle Hilfe zu holen, die es ja zum Glück gibt: Ärzte, Therapeuten, Pflegekräfte, die sich um meinen Vater kümmern und ihm die bestmögliche Behandlung und Versorgung bieten.
Ich bin frei, jeden Tag zu genießen und dankbar zu sein für das, was ich habe.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich nicht aufgeben darf. Ich muss stark sein für meinen Vater und für mich selbst, muss versuchen, meine Angst zu überwinden und ihr nicht die Macht über mein Leben zu geben – muss versuchen, positiv zu denken und das Gute im Schlechten zu sehen. Ich muss versuchen, jeden Tag zu genießen und dankbar zu sein für das, was ich habe.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, mir professionelle Hilfe zu holen, die es ja zum Glück gibt: Ärzte, Therapeuten, Pflegekräfte, die sich um meinen Vater kümmern und ihm die bestmögliche Behandlung und Versorgung bieten – und jeden Tag zu genießen und dankbar zu sein für das, was ich habe, wenn ich hilflos bin und Angst habe nach der ALS Diagnose meines Vaters.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Gemeinsam mit meinem Begleiter bin ich tief in mich gegangen, um absolute Klarheit zu haben, mit der ich befreit weiterleben kann.
Worüber bist du dir klar geworden?
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich nicht allein bin: Ich habe meine Familie, meine Freunde, meinen Partner. Sie stehen mir bei, sie hören mir zu, sie trösten mich. Sie geben mir Halt und Hoffnung. Sie erinnern mich daran, dass mein Vater noch lebt und dass wir noch Zeit miteinander haben. Sie ermutigen mich, diese Zeit zu nutzen, um ihm zu zeigen, wie sehr ich ihn liebe und schätze.
Mir ist auch klar geworden, dass es Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und Hospize gibt, die mir und meiner Familie Unterstützung und Begleitung anbieten. Es gibt Informationen, Bücher, Webseiten, die mir mehr über die Krankheit erklären und mir Tipps geben, wie ich damit umgehen kann.
Was hast du verändert?
Wir haben angefangen, unsere gemeinsamen Erinnerungen aufzufrischen, alte Fotoalben durchzublättern und Geschichten aus der Vergangenheit zu erzählen. Diese Momente sind wertvoll, aber sie sind auch schmerzhaft, weil ich weiß, dass unsere Zeit begrenzt ist. Trotzdem versuche ich, stark zu bleiben – für ihn und für mich.
Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Die Zukunft ist ungewiss und beängstigend, aber ich versuche, jeden Tag so gut wie möglich zu leben. Ich will, dass mein Vater weiß, wie sehr ich ihn liebe und schätze. Ich möchte für ihn da sein, so wie er immer für mich da war. Es ist eine schwere Zeit, aber ich bin entschlossen, sie so positiv wie möglich zu gestalten, für ihn und für unsere Familie.
In den letzten Wochen haben wir auch viel über seine Pläne und Träume gesprochen. Obwohl es schwer ist, weiß ich, dass ich alles tun werde, um ihm zu helfen, so viele dieser Träume wie möglich zu verwirklichen. Wir planen kleine Ausflüge, besuchen seine Lieblingsorte und verbringen viel Zeit mit Familie und Freunden. Es sind diese kleinen Momente des Glücks, die uns durch die schwierigen Tage tragen.
Was ist dein Fazit?
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Klarheitsgespräch: Ich weiß, dass mein Vater mich liebt und stolz auf mich ist. Er will nicht, dass ich traurig bin oder mich schuldig fühle. Er will nicht, dass ich mein Leben aufgebe oder vernachlässige. Er will nicht, dass ich ihn bemitleide oder verachte. Er will nur eines: dass ich glücklich bin.
Es ist ein langer Weg, aber wir werden ihn gemeinsam gehen. Mit Liebe, Geduld und der Hoffnung, dass wir trotz allem schöne und wertvolle Momente zusammen erleben können.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Mit dem Klarheitsgespräch bin ich bis zu meiner mentalen Grenze gegangen – und habe sie dann überschritten, um nicht an der Situation mit der ALS Diagnose meines Vater zu zerbrechen und zu verzweifeln. Für diese Selbsterfahrung bin ich unendlich dankbar, mein Leben hat sich dadurch transformiert und ich habe mich neu erfunden: damit ich die letzten Jahre, die meinem Vater noch bleiben, für ihn da sein kann. Ich bin sehr zufrieden und glücklich – besten Dank!
Alle Fallgeschichten wurden von mir anonymisiert und so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!