Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Mann, 38, Genetiker, verheiratet mit Frau, 35, Lehrerin, 1 Kind: 5 ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Ich bin Genetiker, also jemand, der sich mit den Bausteinen des Lebens beschäftigt. Ich bin jeden Tag mit DNA-Sequenzen, Mutationen und Vererbungen konfrontiert – das ist mein Job, meine Leidenschaft. Aber was ich nie erwartet hätte, war, dass mich meine eigene Familiengeschichte wie eine Mutation in meinem Leben verfolgen würde.
Es begann bei einem dieser Familiensonntage. Meine Eltern, meine Großeltern, ich – wir saßen im Wohnzimmer meiner Eltern, umgeben von Bildern und alten Erinnerungen. Irgendwann fing mein Vater an, von seinem Vater zu erzählen. Von einem Mann, der in den Kriegsjahren Dinge erlebt hatte, die man keinem Menschen wünscht. Hunger, Flucht, Verlust. Ich habe das schon als Kind gehört, aber an diesem Tag erzählte mein Vater Details, die ich nie zuvor gehört hatte.
Er sprach von der eisigen Kälte, in der mein Großvater tagelang durch die Wälder geflohen war, von der Angst, erwischt zu werden, und von dem Schuldgefühl, weil er seine Familie zurücklassen musste. Mein Vater redete, als wäre es seine eigene Erinnerung – und da wurde mir plötzlich klar: Vielleicht ist es das. Vielleicht hat er diese Angst, diese Schuld übernommen, und jetzt sitzt sie in mir.
Die Tage danach habe ich gemerkt, dass diese Geschichten mich nicht loslassen. Ich bin abends wachgelegen, mein Kopf voller Bilder, die gar nicht aus meinem eigenen Leben stammen. Und doch habe ich das Gefühl, dass sie irgendwie in meinen Zellen verankert sind.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ich denke oft, dass ich mein eigenes Leben gar nicht wirklich leben kann, weil ich ständig mit dieser unsichtbaren Last beschäftigt bin. Es ist, als hätte ich ein Programm geerbt, das nicht von mir stammt, aber mein System steuert.
Ich frage mich, wie viel von mir eigentlich wirklich „ich“ bin. Meine Ängste, meine Zweifel – kommen die aus mir, oder sind sie Überbleibsel von etwas, das ich nie erlebt habe?
Manchmal denke ich, ich müsste einfach stärker sein, diese Gedanken abschütteln und weitermachen.
Aber dann denke ich wieder: Wie soll man etwas abschütteln, das man gar nicht greifen kann?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Es ist ein diffuses Gefühl von Schwere, das mich begleitet, wie ein leises Summen im Hintergrund.
Manchmal ist da auch Wut – Wut auf diese Vergangenheit, die sich in mein Leben drängt, ohne dass ich sie eingeladen habe.
Und dann ist da auch Schuld. Schuld, weil ich das Gefühl habe, dass ich undankbar bin, wenn ich mich dagegen wehre. Immerhin haben meine Vorfahren überlebt, damit ich hier sein kann.
Gleichzeitig fühle ich auch Sehnsucht. Sehnsucht nach einem Leben, das wirklich meins ist, nach Gedanken und Gefühlen, die nicht von Generationen vor mir eingefärbt sind.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich habe angefangen, mich bewusster mit meiner Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Ich habe die Erzählungen meines Vaters aufgeschrieben, so objektiv wie möglich, fast wie ein Forschungsprojekt. Dabei habe ich versucht, die Fakten von den Emotionen zu trennen, um zu verstehen, was wirklich passiert ist und was ich vielleicht nur übernehme.
Außerdem habe ich angefangen, in meiner Arbeit Parallelen zu suchen. Ich untersuche epigenetische Marker und frage mich, ob die Wissenschaft tatsächlich erklären kann, wie Erlebnisse von Ahnen weitergegeben werden. Vielleicht ist das meine Art, Kontrolle zurückzugewinnen – indem ich diese Mechanismen verstehe, kann ich sie besser loslassen.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich möchte dazu ermutigen, die Realität anzunehmen und sie als Chance für Veränderung und Wachstum zu nutzen.
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, meinen Ahnen die Freiheit zu geben, schmerzhaftes erlebt zu haben, das sie stark belastet hat.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, mein Leben nicht durch prägende Erlebnisse meiner Ahnen kontrollieren zu lassen.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass ich nicht meine Ahnen bin. Ihre Erlebnisse, so schmerzhaft und prägend sie auch waren, gehören zu ihrer Geschichte. Meine Aufgabe ist es nicht, die gleichen Muster fortzuführen, sondern eigene Wege zu gehen.
Ich bin frei zu denken, dass ich den Wert ihrer Erfahrungen würdigen kann, ohne von ihnen kontrolliert zu werden. Sie sind ein Teil meines Hintergrunds, aber nicht die Leinwand, auf der ich mein Leben male.
Ich bin frei zu denken, dass Heilung möglich ist – und dass ich sie nicht in einem perfekten Abschluss suchen muss, sondern im bewussten Umgang mit mir selbst.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, in dieser Situation Mitgefühl für mich selbst zu empfinden. Das ist neu für mich, weil ich früher immer dachte, ich müsste alles rational lösen. Aber ich spüre, dass es okay ist, innezuhalten und mir zu erlauben, sanft mit mir umzugehen.
Ich bin frei, mich nicht länger von Schwere oder Schuldgefühlen dominieren zu lassen. Stattdessen fühle ich eine gewisse Erleichterung, weil ich erkannt habe, dass ich nicht alles reparieren muss, was zerbrochen war, bevor ich überhaupt da war.
Ich bin frei, stolz auf mich zu sein. Jeder Schritt, den ich mache, ist ein kleiner Sieg in Richtung innerer Freiheit.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich auf meine Stärken zu konzentrieren und in der Situation etwas für mich zu tun, anstatt passiv darunter zu leiden.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen hast du Klarheit über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse gewonnen.
Mir wurde klar, dass ich mich all die Jahre wie ein unbewusster Träger von Geschichten gefühlt habe, die gar nicht meine sind. Diese Last hat nicht nur mein Denken, sondern auch mein Handeln und Fühlen bestimmt. Ich habe gemerkt, dass ich mich oft in Szenarien wiederfinde, in denen ich mich schuldig fühle oder übervorsichtig reagiere – ohne dass es einen aktuellen Anlass gibt.
Mir wurde klar, dass ich nicht mehr von der Vergangenheit meiner Familie gesteuert werden möchte.
Mir wurde auch klar, dass ich das nicht als Schwäche sehen muss. Diese Erkenntnis ist kein Versagen, sondern der erste Schritt zu etwas Besserem.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand und nutze deine neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben.
Ich bin frei, mich auf meine Stärken zu konzentrieren und in der Situation etwas für mich zu tun, anstatt passiv darunter zu leiden, wenn ich keinen Frieden finde mit der Vergangenheit, die nicht meine ist.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt nun die Chance für dich, etwas in deinem Leben zu verändern.
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Es sind jetzt sechs Monate vergangen, seit du dich entschieden hast, aktiv an deiner Situation zu arbeiten. Wie geht es dir heute?
Ehrlich gesagt, ziemlich gut. Es fühlt sich an, als hätte ich eine Art neuen Rhythmus gefunden. Das heißt nicht, dass alles perfekt ist, aber ich habe gelernt, die Dinge anders zu sehen und besser mit Herausforderungen umzugehen. Es gibt Tage, an denen alte Muster durchkommen, aber das ist okay. Ich merke, dass ich viel schneller wieder ins Gleichgewicht komme.
Wie würdest du deine Veränderung in einem Satz beschreiben?
Ich würde sagen, ich bin vom „Getrieben-Sein“ ins bewusste Gestalten meines Lebens übergegangen.
Was hat sich konkret verändert? Kannst du ein paar Beispiele nennen?
Klar.
- Ein Beispiel: Früher hatte ich oft das Gefühl, ich müsste ständig alle Erwartungen erfüllen – die meiner Eltern, meiner Kollegen, meiner Freunde. Besonders bei Konflikten hatte ich dieses Bedürfnis, bloß keinen Ärger zu machen. Das hat sich verändert.
- Zum Beispiel hatte ich neulich eine schwierige Situation auf der Arbeit, wo jemand unfaire Kritik an mir geübt hat. Früher hätte ich mich wahrscheinlich stundenlang selbst zermürbt und gefragt, was ich falsch gemacht habe. Dieses Mal habe ich tief durchgeatmet, mir klargemacht, dass das nicht alles an mir liegt, und dann das Gespräch gesucht. Ruhig, sachlich, ohne Angriff. Und siehe da: Es hat funktioniert!
- Ein anderes Beispiel ist, dass ich mir mehr Pausen gönne. Früher war mein Tag bis auf die Minute durchgeplant. Jetzt lasse ich bewusst Lücken, um einfach mal durchzuatmen oder spontan etwas zu machen. Das gibt mir viel mehr Energie.
Was waren die größten Herausforderungen in den letzten sechs Monaten?
Die größte Herausforderung war definitiv, Geduld mit mir selbst zu haben. Ich wollte am Anfang schnelle Erfolge sehen – so nach dem Motto „Einmal reflektieren, und alles ist gut.“ Aber so läuft das nicht. Loslassen ist ein Prozess, und manchmal fühlt es sich so an, als würde man zwei Schritte vor und einen zurück machen.
Eine andere Herausforderung war, wirklich loszulassen, was ich nicht ändern kann. Zum Beispiel die Geschichten und Entscheidungen meiner Familie. Da gab es einen Moment, wo ich mir dachte: „Warum kämpfe ich eigentlich immer noch gegen etwas, das vor Jahrzehnten passiert ist und gar nicht in meiner Kontrolle liegt?“ Das loszulassen war schwer, aber befreiend.
Welche Strategien haben dir geholfen, diesen Weg zu gehen?
Ich habe in der Zusammenarbeit mit meinem Begleiter, der auch mein Coach ist und mich weiter begleiten wird, ein paar Dinge gefunden, die für mich super funktionieren. Vielleicht helfen sie auch anderen:
- Journaling: Jeden Abend schreibe ich mir auf, was gut lief, was mich belastet hat und was ich mir für morgen vornehme. Das hilft, den Kopf freizukriegen und Muster zu erkennen.
- Reflektierte Pausen: Ich mache bewusst kurze Pausen, in denen ich nicht einfach nur scrollend am Handy sitze, sondern wirklich durchatme. Oft stelle ich mir dann die Frage: „Was brauche ich gerade wirklich?“
- „Was gehört zu mir?“-Übung: Wenn mich alte Geschichten einholen, stelle ich mir vor, ich halte zwei Kisten in den Händen. Eine enthält alles, was wirklich zu mir gehört, und die andere alles, was ich von anderen übernommen habe. Ich stelle mir dann bildlich vor, wie ich die fremde Kiste abstelle und sage: „Das ist nicht meins.“ Klingt vielleicht komisch, aber es wirkt.
- Coaching: Die Sitzungen mit meinem Coach waren ein Gamechanger. Er hat mir geholfen, Zusammenhänge zu sehen, die ich allein nie erkannt hätte.
- Kleine Erfolge feiern: Es klingt banal, aber ich habe angefangen, mich selbst für Fortschritte zu loben – auch für die kleinen.
Und was würdest du jemandem raten, der vor ähnlichen Herausforderungen steht?
Nimm dir die Zeit, die du brauchst, und sei ehrlich mit dir selbst. Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, nur deinen eigenen. Such dir Unterstützung, sei es durch Freunde, ein Coaching oder Bücher. Und vor allem: Glaube daran, dass Veränderung möglich ist – auch wenn sie manchmal langsam kommt.
Bist du zufrieden mit dem Gespräch und dem, was du dadurch erreicht hast?
Ja, auf jeden Fall. Ich fühle mich mehr bei mir selbst angekommen als jemals zuvor. Das heißt nicht, dass ich „fertig“ bin – ich glaube, das ist niemand. Aber ich bin stolz auf das, was ich geschafft habe, und das gibt mir Mut für das, was noch kommt.
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!