Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Mann, 25, Gamer und E-Sportler, ohne Ausbildung, ledig, keine Kinder ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Ich bin 25 Jahre alt und wohne noch bei meinen Eltern – und lebe von ihrem Geld. Ich weiß, das ist ziemlich peinlich, aber ich habe einfach keinen Job gefunden, der mir gefällt und der zu meinem Lebensstil passt – eine „normale“ Arbeit kommt für mich nicht in Frage.
Ich bin Gamer und „spiele“ den ganzen Tag meine Spiele – aber das ist ja in den Augen meiner Eltern kein richtiger Beruf. Meine Eltern sind letzte Woche in einen längeren Urlaub, einer Weltreise, aufgebrochen und haben mir gesagt, dass ich auf das Haus aufpassen soll. Mein Vater hat mir auch verboten, seinen teuren Sportwagen zu benutzen.
Aber ich habe mich nicht daran gehalten. Ich wollte mal etwas Spaß haben und angeben – und bin mit dem Auto meines Vaters zu einer Party gefahren. Die Party war ziemlich langweilig, also habe ich ein paar Bier zu viel getrunken, um die Stimmung aufzulockern. Ich weiß, das war keine gute Idee, aber ich dachte, ich könnte trotzdem noch fahren.
Ich hatte ja nur ein paar Schlucke. Als ich nach Hause gefahren bin, war es schon dunkel und es regnete. Ich war etwas benommen und habe die Kurve nicht richtig eingeschätzt. Plötzlich gab es einen lauten Knall und ich rammte ein anderes Auto. Ich war geschockt und wusste nicht, was ich tun sollte. Ich stieg aus dem Auto aus und sah, dass die Motorhaube eingedellt war und die Scheinwerfer kaputt waren. Die Frontscheibe ist kaputt, der Reifen auch. Das Auto vor mir war auch ziemlich demoliert.
Der Fahrer stieg aus und schrie mich an. Er sagte, dass er die Polizei rufen würde und dass ich für den Schaden aufkommen müsste. Ich entschuldigte mich stammelnd und sagte, dass es ein Unfall war und ich ihn nicht absichtlich gerammt habe. Ich sagte ihm auch, dass das Auto nicht mir gehörte, sondern meinem Vater – und dass wir das doch unter uns regeln könnten. Aber, er hat die Polizei gerufen: Der Unfall wurde von ihr aufgenommen, die Autos abgeschleppt und ich zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht. Der Führerschein ist erstmal weg.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Wie konnte ich das Vertrauen meiner Eltern missbrauchen und ihr Auto trotz Verbots fahren und einen so großen Schaden verursachen.
Ich bin so ein Idiot. Ich hätte nie das Auto meines Vaters nehmen sollen, ohne ihn zu fragen.
Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll: Soll ich meinen Eltern von dem Schaden berichten, solange sie noch im Urlaub sind und ihnen den Urlaub verderben?
Ich weiß nicht, wie ich das meinen Eltern erklären soll.
Ich denke darüber nach, abzuhauen und mich zu verstecken. Aber das würde alles nur noch schlimmer machen.
Ich hoffe, dass mein Vater mir irgendwann verzeihen kann, und dass wir das alles gemeinsam durchstehen.
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich fühle mich elend und schuldig.
Ich habe Angst, meinem Vater die Wahrheit zu sagen.
Ich habe Angst vor seiner Reaktion und vor den Konsequenzen.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Bis jetzt tue ich einfach so, als wäre nichts passiert. Ich weiß, dass das feige und falsch ist, dass ich mich früher oder später der Realität stellen und die Konsequenzen für das, was ich getan habe, tragen muss. Meine Eltern kommen ja erst in ein paar Monaten von ihrer Weltreise zurück – solange habe ich noch Zeit, mir was zu überlegen.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, Verantwortung für mein Handeln zu übernehmen und meinem Vater die Wahrheit zu sagen.
Ich bin bereit, meinem Vater die Freiheit zu geben, wütend auf mich zu sein, weil ich seinen Sportwagen unerlaubt genommen und damit einen Unfall verursacht habe.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es gut für mich ist, wenn ich meinen Vater anrufe und ihm alles beichte, weil ich dann mein Gewissen erleichtert habe und der Druck weg ist.
Ich bin frei zu denken, dass mein Vater ja verständnisvoll ist und mir vergibt, weil er in seiner Jugend sicher auch viele Fehler gemacht hat.
Ich bin frei zu denken, dass ich ihm das Auto reparieren lassen kann bis er wieder zuhause ist – oder ich kann ihm das Geld dafür geben, das ich mit ein paar Jobs zusammensparen kann.
Ich bin frei zu denken, dass ich meinen Eltern zeigen kann, dass ich kein Kind mehr bin, sondern ein erwachsener Mann, der seine Fehler eingesteht und daraus lernt.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich gut zu fühlen, wenn ich meinem Vater die Wahrheit über meinen Unfall mit seinem geliebten Sportwagen „beichte“.
Ich bin frei, ruhig und entspannt zu sein, wenn ich mit meinem Vater telefoniere.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, meinen Vater anzurufen, um ihm zu sagen, dass ich eine verdammt große Dummheit gemacht habe.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich für das, was ich getan habe, nämlich unerlaubt den geliebten Sportwagen meines Vater zu benutzen und ihn zu beschädigen, die Verantwortung übernehmen und die Konsequenzen tragen muss.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich mein Leben jetzt endlich in die Hand nehmen und mir eine Arbeit suchen muss, mit der ich Geld verdienen kann, um meinem Vater den Schaden am Auto zu ersetzen. Außerdem will ich zukünftig „auf eigenen Beinen stehen“.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, meinen Vater anzurufen, um ihm zu sagen, dass ich eine verdammt große Dummheit gemacht habe, wenn ich mit dem Auto meines Vaters einen Schaden verursacht habe.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Ich habe lange mit mir gehadert und hier endlich Hilfe bekommen mit und vor allem auch nach dem Klarheitsgespräch. Ich hatte so große Angst, dass mein Vater wütend sein wird darüber, dass ich sein Auto ohne Erlaubnis genommen habe, und dass ich es auch noch kaputtgefahren habe. Er wird mir bestimmt den Kopf abreißen, oder noch schlimmer, mich aus dem Haus werfen – dachte ich.
Wie hast du dich dabei gefühlt?
Ich fühlte mich elend und schuldig. Ich hatte das Vertrauen meiner Eltern missbraucht und ihr Auto ruiniert. Ich hatte auch jemandem anders Schaden zugefügt und vielleicht sogar jemanden verletzt. Ich wusste nicht, wie ich das meinen Eltern erklären sollte. Ich hatte Angst vor ihrer Reaktion und vor den Konsequenzen. Ich dachte darüber nach, einfach abzuhauen und mich zu verstecken. Aber das würde alles nur noch schlimmer machen.
Wie ist es dann weitergegangen?
Ich beschloss, die Verantwortung für meine Tat zu übernehmen und habe, genau wie mit meinem Begleiter besprochen, meinen Vater angerufen. In etwa habe ich folgendes zu ihm gesagt – ich war ganz ruhig und entspannt während des Gesprächs, weil ich es einstudiert hatte:
„Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, Papa. Ich habe Mist gebaut. Ich habe deinen Sportwagen genommen, als du weg warst. Ich wollte nur zu einer Party fahren, ein bisschen Spaß haben. Aber auf dem Rückweg ist es passiert. Ich war nicht mehr ganz nüchtern, ich gebe es zu. Ich habe eine Kurve nicht richtig eingeschätzt und bin in einen anderen Wagen gekracht. Dein Sportwagen ist ziemlich demoliert, Papa. Die Front ist eingedrückt, die Scheibe ist gesprungen, die Reifen sind platt. Ich bin so ein Idiot, Papa. Ich hätte dich nie enttäuschen wollen. Ich habe lange überlegt, ob ich dir überhaupt etwas sagen soll. Vielleicht könnte ich den Wagen reparieren lassen, bevor du zurückkommst. Vielleicht würdest du es gar nicht merken. Aber das wäre falsch gewesen, Papa. Du hast mir immer gesagt, dass ich ehrlich sein soll, dass ich zu meinen Fehlern stehen soll. Also habe ich dich angerufen, obwohl du auf Weltreise bist mit Mama. Ich habe dir alles erzählt, wie es war.“
Wie ist es dir danach gegangen?
Danach habe ich geweint, weil ich so froh war, dass ich ihm alles gebeichtet hatte. Meine Angst vor seiner Reaktion ist diesem Glücksgefühl der Erleichterung gewichen.
Wie hat dein Vater reagiert?
Ich danke meinem Papa, dass er mich nicht angeschrien hat: Er hat mich nicht beschimpft oder verflucht. Er hat mir gesagt, dass…
…er froh bist, dass mir nichts passiert ist.
…er mir verzeiht, weil er mich liebt.
…er stolz auf mich ist, dass ich ihm die Wahrheit gesagt habe.
…der Sportwagen nur ein Ding ist, dass ersetzt werden kann.
…er viel mehr Wert auf mich legt als auf den Wagen.
…wir das zusammen schaffen werden, dass wir eine Lösung finden werden.
Wie hast du dich mit seiner Reaktion gefühlt?
Ich bin so dankbar für seine Worte. Er ist der beste Vater der Welt. Er hat mir gezeigt,…
…was echte Liebe ist.
…dass ich immer auf ihn zählen kann.
…dass ich aus meinen Fehlern lernen kann.
Ich liebe dich, Papa. Ich verspreche dir, dass ich dich nie wieder enttäuschen werde.
Was hast du anschließend getan?
Den Wagen habe ich in die Reparatur gegeben, damit er repariert ist, wenn meine Eltern von ihrer Weltreise zurückkommen.
Was ist dein Fazit?
Ich will jetzt ein Mann werden und mein Leben in die Hand nehmen. Vor ein paar Wochen habe ich ein Architektur-Studium begonnen. Ich will Architekt werden, genauso wie mein Vater. Vielleicht kann ich eines Tages in sein Architekturbüro einsteigen, dass er gemeinsam mit seinen drei Geschwistern führt. Der ganze Vorfall war für mich eine Lehre, an dem ich gewachsen bin, der mein Leben verändert hat. Das Gespräch hier hat mir den Mut gegeben, den nächsten Schritt zu gehen, um endlich selbstständig zu werden.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Ich konnte sehr viel für mich mitnehmen – und habe alles umgesetzt, was ich mir im Gespräch vorgenommen hatte. Ich habe für mich und meine Situation eine neue Perspektive entwickeln können, die mir geholfen hat, mich aus meinem Dilemma zu befreien. Klarheitsgespräche sind 100% empfehlenswert!!
Alle Fallgeschichten wurden von mir anonymisiert und so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!