Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Frau, 40, Lehrerin, verheiratet mit Mann, 46, Lehrer, zwei Kinder: 12 und 15 ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Seit ich denken kann, wollte ich Lehrerin werden. Es klang so wunderbar: Kinder und Jugendliche inspirieren, sie beim Lernen begleiten, ihnen das Leben ein Stück leichter machen. Aber wenn ich ehrlich bin, fühlt es sich seit Jahren eher so an, als würde ich kämpfen. Nicht um meinen Job – den habe ich ja sicher – sondern um mich selbst. Und ich verliere.
Die Schüler in meinen Klassen spüren es. Wenn ich vor ihnen stehe, mit einem freundlichen Lächeln und der Bitte, sich zu beruhigen, lachen sie einfach. Sie ignorieren mich oder provozieren weiter. „Ach, Frau M., das ist doch nicht so schlimm, machen Sie mal nicht so einen Stress,“ heißt es dann, wenn ich eine klare Regel durchsetzen will. Was mache ich? Ich lasse es durchgehen. Innerlich koche ich, aber nach außen bleibe ich freundlich – oder besser gesagt, weich.
Dann die Eltern. Manche schicken dreise E-Mails mitten in der Nacht oder stellen mich im Gespräch vor ihren Kindern bloß. Und mein Schulleiter? Der macht es auch nicht besser. Kritikgespräche führen bei ihm selten zu Verbesserungen. Stattdessen höre ich: „Vielleicht fehlt es Ihnen ja ein wenig an Durchsetzungsvermögen? Da könnten Sie sich mal ein Beispiel an Ihrem Mann nehmen.“
Das sitzt. Mein Mann, auch Lehrer, das Gegenteil von mir: ruhig, souverän, unerschütterlich. Wenn ich nach einem harten Tag abends nach Hause komme und mich bei ihm ausheule, sagt er nur: „Du musst die Schüler strenger rannehmen. Die merken doch, dass sie bei dir alles dürfen.“ Ich nicke dann, aber innerlich denke ich: Wie soll ich das machen? Mir fehlt die Kraft, die Klarheit, und wenn ich ehrlich bin, auch der Mut.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ich denke oft, dass ich nicht gut genug bin – weder als Lehrerin noch als Mensch. Vielleicht bin ich einfach zu weich für den Job? Vielleicht haben die anderen recht, und ich sollte aufgeben? Dann schäme ich mich für diesen Gedanken. Es fühlt sich an wie ein Verrat an mir selbst und an all den Idealen, mit denen ich damals ins Studium gestartet bin.
Auch zu Hause sehe ich mich oft im Vergleich zu meinem Mann. Er wirkt so selbstbewusst, fast unverwundbar. Warum kriege ich das nicht hin? Warum bin ich nicht stärker, klarer, konsequenter?
Und dann kommt dieser bohrende Gedanke: Vielleicht stimmt etwas mit mir nicht? Vielleicht bin ich einfach nicht dafür gemacht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Es ist eine Mischung aus Frustration, Angst und Erschöpfung. Wenn ich morgens aufstehe, fühlt sich mein Bauch an, als hätte ich dort einen Knoten aus Sorgen. Dieser Knoten löst sich auch nicht, wenn ich nachmittags meine Tasche nach Hause schleppe.
Ich fühle mich ausgelaugt, wie in einem Hamsterrad, das sich immer schneller dreht.
Die Momente, in denen ich Freude an meinem Job spüre, werden immer seltener. Wenn ein Schüler sich mal wirklich für etwas interessiert oder ich merke, dass ich jemanden erreichen konnte, dann ist das wie ein kurzer Sonnenstrahl – aber er verblasst schnell. Die überwältigende Realität kehrt zurück: Ich bin müde, unsicher, und irgendwie festgefahren.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Zu Hause verkrieche ich mich oft. Ich lenke mich mit Serien oder Büchern ab, aber selbst dabei fühle ich mich schlecht. Mein Mann merkt es natürlich. Er versucht, mir Tipps zu geben, aber die fühlen sich an wie Ratschläge aus einer anderen Welt – einer Welt, in der Menschen wie er leben, nicht wie ich.
Manchmal gehe ich spazieren, um den Kopf freizubekommen. Aber selbst das hilft nicht immer. Ich grüble weiter: Was könnte ich anders machen? Wie kann ich mich verändern, ohne dabei ganz aufzugeben?
In der Schule halte ich mich über Wasser, aber mehr ist es nicht. Die Vorgesetzten, die Schüler, die Eltern – sie alle scheinen ihre Erwartungen auf mich zu laden, und ich fühle mich wie unter einem Berg von Steinen, der immer höher wird. Doch anstatt die Steine Stück für Stück wegzuräumen, sitze ich einfach da und lasse sie liegen.
Es ist, als hätte ich die Fähigkeit verloren, aktiv zu handeln. Ich reagiere nur noch – und das ist genau das Gegenteil von dem, was ich mir eigentlich wünsche: selbstbewusst und selbstbestimmt zu sein.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich möchte dazu ermutigen, die Realität anzunehmen und sie als Chance für Veränderung und Wachstum zu nutzen.
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, meinen Vorgesetzten, den Schülern und Eltern die Freiheit zu geben, sich mir gegenüber so zu verhalten, wie sie es bisher getan haben.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, nicht mehr länger das Opfer der Umstände und dem Verhalten anderer zu sein, sondern Verantwortung für mich zu übernehmen und bewusste Entscheidungen zu treffen.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass ich mehr wert bin, als ich mir oft selbst zugestehe. Ich bin nicht nur „die Frau, die es nicht hinkriegt“. Ich bin jemand, der viel zu geben hat – Wissen, Empathie, Engagement. Und das verdient Respekt, vor allem von mir selbst.
Ich bin frei zu denken, dass es okay ist, Fehler zu machen und Dinge anders zu machen, als sie von mir erwartet werden. Es ist nicht schlimm, wenn ich mich gegen ein System wehre, das mich nur müde macht.
Ich bin frei zu denken, dass ich auch jetzt schon stark bin – auch wenn ich das oft nicht so spüre. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, ehrlich mit mir selbst zu sein.
Ich bin frei zu denken, dass Selbstbestimmung bedeutet, Verantwortung für mein Leben zu übernehmen, anstatt darauf zu warten, dass jemand anderes etwas für mich löst.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, den Druck loszulassen, es allen recht machen zu müssen. Ich darf mich auch mal an die erste Stelle setzen, ohne mich dafür schuldig zu fühlen.
Ich bin frei, mich über kleine Fortschritte zu freuen. Jeder Moment, in dem ich eine klare Grenze setze oder zu mir stehe, ist ein Schritt nach vorne.
Ich bin frei, zu akzeptieren, dass ich nicht alles kontrollieren kann – weder die Schüler noch die Eltern oder die Vorgesetzten. Aber ich kann entscheiden, wie ich damit umgehe.
Ich bin frei, zu fühlen, dass ich wieder Hoffnung habe. Zum ersten Mal seit langer Zeit sehe ich nicht nur Probleme, sondern auch Möglichkeiten.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, in der Schule klare Regeln zu setzen – auch wenn das anfangs Widerstand hervorruft. Es ist nicht mein Job, jedem gefallen zu müssen. Es ist mein Job, die Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Lernen möglich ist.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen hast du Klarheit über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse gewonnen.
Mir wurde klar, dass ich jahrelang nur auf die Probleme geschaut habe – auf die Schüler, die nicht hören, die Eltern, die nörgeln, die Vorgesetzten, die mich kleinhalten. Aber nie habe ich wirklich auf mich geschaut. Nicht auf das, was ich eigentlich brauche, und schon gar nicht auf das, was ich ändern kann. Ich habe immer nur darauf gewartet, dass die Umstände besser werden, aber dabei völlig vergessen, dass es oft nicht die Umstände sind, die entscheidend sind, sondern wie ich damit umgehe.
Mir wurde klar, dass ich nicht weiterkommen werde, wenn ich so weitermache wie bisher. Die Schüler werden sich nicht plötzlich benehmen, der Schulleiter wird nicht netter, und die Eltern werden nicht weniger anspruchsvoll. Aber was sich ändern kann, das bin ich.
Mir wurde klar, dass ich mich jahrelang selbst in eine Rolle gedrängt habe, die mir nicht guttut. Ich will immer die nette Lehrerin sein, die es allen recht macht, aber dabei habe ich mich selbst verloren.
Mir wurde klar, dass ich meine Grenzen nicht gesetzt habe – nicht bei den Schülern, nicht bei den Eltern, nicht mal bei mir selbst. Und ich spüre, dass es höchste Zeit wird, das zu ändern.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand und nutze deine neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben.
Ich bin frei, in der Schule klare Regeln zu setzen – auch wenn das anfangs Widerstand hervorruft. Es ist nicht mein Job, jedem gefallen zu müssen. Es ist mein Job, die Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Lernen möglich ist, wenn ich mein Selbstbewusstsein stärken und selbstbestimmt leben will.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt nun die Chance für dich, etwas in deinem Leben zu verändern.
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Es sind jetzt sechs Monate vergangen, seitdem du dich entschieden hast, dein Selbstbewusstsein zu stärken und selbstbestimmt zu leben. Wie sieht dein Alltag inzwischen aus?
Ich hätte nie gedacht, dass ich so viel schaffen könnte. Natürlich gibt es immer noch stressige Tage – der Job als Lehrerin bleibt herausfordernd. Aber ich habe das Gefühl, ich stehe nicht mehr jeden Morgen schon mit einem schweren Stein auf der Brust auf. Ich gehe mit mehr Klarheit und Gelassenheit in den Tag.
Das Wichtigste: Ich habe aufgehört, alles alleine tragen zu wollen. Ich rede jetzt offen mit meinen Kollegen – über die Schüler, die anstrengend sind, oder auch mal über meine Zweifel. Das hätte ich früher nie gemacht, weil ich dachte, ich müsste immer stark sein und alles alleine lösen.
Was war für dich der größte Wendepunkt in den letzten Monaten?
Es war dieser eine Moment in der Klasse – ich glaube, das war vor etwa drei Monaten. Ein Schüler, der sonst immer laut war, hat angefangen, die anderen zu provozieren. Früher hätte ich mich entweder still geärgert oder versucht, die Situation schnell zu entschärfen, ohne wirklich was zu ändern. Aber an dem Tag habe ich die Klasse angehalten und klar gesagt: „Stopp. So nicht. Ich erwarte Respekt – und das gilt für alle.“
Und weißt du was? Es war plötzlich ruhig. Klar, am Anfang haben die Schüler mich überrascht angeschaut, aber ich bin ruhig geblieben, ohne zu schreien, und habe die Regeln erklärt. Danach war die Atmosphäre eine ganz andere. Das war der Moment, in dem ich gemerkt habe: Hey, ich kann das.
Wie hast du es geschafft, selbstbewusster aufzutreten?
Das kam Schritt für Schritt. Ich habe angefangen, bewusst an meiner Haltung zu arbeiten. Nicht nur körperlich, sondern auch innerlich. Zum Beispiel habe ich mir angewöhnt, mich morgens vor dem Spiegel selbst zu motivieren. Das klingt vielleicht komisch, aber ich sage mir Sätze wie: „Du bist gut in dem, was du tust. Du bist stark. Du schaffst das.“
Außerdem habe ich mir ganz konkrete Ziele gesetzt: In welcher Situation will ich anders reagieren? Und wie? Als ich dann gemerkt habe, dass ich es schaffe, habe ich automatisch mehr Vertrauen in mich selbst gewonnen. Alle diese Schritte gehe ich gemeinsam mit meinem Begleiter hier im Gespräch, der mich mit Rat und Tat unterstützt.
Gab es auch Rückschläge?
Na klar. Ich will hier nichts schönreden. Es gab Tage, an denen ich das Gefühl hatte, ich falle wieder in alte Muster zurück. Aber diesmal habe ich anders reagiert. Statt mich darüber zu ärgern, habe ich mir bewusst gemacht: Das ist okay. Veränderung braucht Zeit. Ich habe mir dann kleine Auszeiten gegönnt, bin eine Runde spazieren gegangen oder habe einfach mal laut Musik angemacht und getanzt. Das hat geholfen, den Kopf wieder frei zu bekommen.
Welche Tipps würdest du anderen geben, die sich in einer ähnlichen Situation befinden?
- Setze Grenzen: Das war für mich der Gamechanger. Du musst nicht immer jedem gefallen oder alles mit dir machen lassen. Finde deine Grenze und kommuniziere sie klar, aber freundlich.
- Akzeptiere Fehler: Niemand ist perfekt. Es ist okay, wenn etwas nicht sofort klappt. Wichtig ist, dass du aus jedem Fehler etwas lernst.
- Suche Unterstützung: Rede mit Menschen, die dich verstehen und dir Mut machen. Ob das Kollegen, Freunde oder ein Coach sind – Hilfe anzunehmen ist keine Schwäche.
- Bleibe flexibel: Ändere nicht alles auf einmal und passe Veränderungen an die Lebensumstände an. Setz dir kleine, erreichbare Ziele und feiere jeden Fortschritt.
- Übe Achtsamkeit: Ich habe angefangen, abends ein Klarheitsgespräch zu führen. Das hilft mir, den Fokus auf das Positive zu lenken. So habe ich gelernt, meine inneren Werte kennen zu lernen.
Bist du zufrieden mit dem Gespräch und dem, was du dadurch erreicht hast?
Zufrieden? Absolut. Natürlich gibt es noch Baustellen, und manchmal hadere ich auch noch mit mir. Aber der Unterschied zu früher ist, dass ich jetzt weiß, dass ich das ändern kann. Ich bin nicht mehr so ausgeliefert – weder den Umständen noch meinen eigenen negativen Gedanken.
Am meisten freue ich mich darüber, dass ich auch wieder mehr Energie für mein Privatleben habe. Mein Mann hat neulich gesagt, dass ich viel entspannter und selbstbewusster wirke. Das hat mir gezeigt, dass die Veränderung nicht nur für mich spürbar ist, sondern auch für die Menschen um mich herum.
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!