Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Paargespräch / Teil 2: Mann – Gesprächsbeginn
Ich will Karriere machen und in eine andere Stadt ziehen, er nicht
[ Frau, 27, Werbetexterin, in Beziehung mit Mann, 34, Finanzberater, keine Kinder ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Vor ein paar Wochen hat meine Partnerin ein großes Jobangebot in einer anderen Stadt bekommen. Sie war richtig aufgeregt, als sie davon erzählt hat – und ja, ich verstehe das, wirklich. Das ist die Art von Chance, auf die sie schon lange hingearbeitet hat, und ich will, dass sie glücklich ist.
Aber für mich hat das sofort die Frage aufgeworfen: Was bedeutet das für uns? Ich habe hier alles – meinen Job, Freunde, Familie – und ich habe mir unser Leben immer hier vorgestellt. Jetzt steht plötzlich die Möglichkeit im Raum, dass sie wegzieht und wir irgendwie eine Fernbeziehung führen sollen. Das fühlt sich fast so an, als würde sich unser ganzes Leben ändern, ohne dass ich eine Wahl hätte.
Es ist schwer, das nicht als Bedrohung für unsere Beziehung zu sehen. Sie ist so begeistert von der Idee, diesen Schritt zu gehen, dass ich manchmal denke, ich bin einfach nur ein Hindernis in ihrem Weg. Das tut weh. Ich weiß, dass sie meine Unterstützung will, aber gleichzeitig bin ich mir nicht sicher, ob ich bereit bin, mein ganzes Leben umzukrempeln.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ehrlich gesagt, denke ich ständig hin und her. Einerseits will ich ihr das Glück und die Karriere ermöglichen, die sie sich wünscht. Andererseits fühle ich mich völlig überrumpelt und frage mich, ob ich wirklich alles für sie aufgeben kann und will.
Ich denke darüber nach, was passieren würde, wenn ich hier bleibe und sie wegzieht – was das für uns beide bedeutet und ob eine Fernbeziehung wirklich eine Option ist.
Manchmal frage ich mich auch, ob ich einfach egoistisch bin, weil ich so sehr an meiner Komfortzone festhalte. Vielleicht ist das ja wirklich eine Chance für uns beide, zu wachsen und neue Dinge zu erleben. Aber dann kommt die Angst zurück – die Angst, dass wir uns verlieren könnten, wenn wir diesen Schritt wagen.
Sie redet über ihre neuen Möglichkeiten und Herausforderungen, und ich frage mich, wo ich da überhaupt noch reinpasse.
Ich liebe sie, das steht außer Frage, aber manchmal frage ich mich, ob unsere Wünsche und Vorstellungen vom Leben überhaupt noch zusammenpassen.
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich habe so oft das Gefühl, dass ich nicht weiß, was der richtige Weg ist, und das macht mich fast verrückt.
Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich irgendwie überflüssig. Es ist, als hätte ich plötzlich keinen Platz mehr in ihren Plänen.
Es ist eine Mischung aus Angst, Unsicherheit und auch einer leichten Wut. Ich habe das Gefühl, dass ich in eine Richtung gezogen werde, in die ich nicht gehen will, aber gleichzeitig will ich sie nicht enttäuschen.
Ich fühle mich auch ziemlich einsam in dieser ganzen Situation, weil ich nicht weiß, wie ich ihr diese Gefühle verständlich machen soll, ohne dass es aussieht, als ob ich sie zurückhalte. Diese Unsicherheit frisst mich irgendwie auf.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich habe mich dazu durchgerungen, mit ihr darüber zu sprechen – offen und ehrlich, ohne zu beschönigen, wie schwer mir das Ganze fällt. In einem langen Gespräch habe ich ihr erklärt, warum ich hierbleiben will und warum mir das alles so wichtig ist. Ich wollte nicht mehr einfach nur still daneben stehen und alles in mich hineinfressen, weil das uns beiden nicht weiterhilft.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, meiner Partnerin die Freiheit zu geben, der Karriere wegen in eine andere Stadt zu ziehen.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, „Warum nicht einfach offen für Neues sein?“ Vielleicht muss ich gar nicht alles aufgeben, um ihre Pläne zu unterstützen.
Ich bin frei zu denken, dass Veränderungen nicht immer bedeuten, dass alles andere verloren geht. Unsere Beziehung hat bisher viel ausgehalten, und ich bin überzeugt, dass wir das auch schaffen.
Ich bin frei zu denken, dass dieser Abschnitt eine Art Chance ist, aus meiner Komfortzone herauszukommen, ohne komplett umzuziehen.
Ich bin frei zu denken, dass ich mich nicht gegen ihren Traum stelle, sondern bereit bin, einen Mittelweg zu finden.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich optimistisch und befreit zu fühlen.
Ich bin frei, statt Druck oder Angst, Vorfreude zu haben, weil wir das Ganze jetzt aktiv gestalten.
Ich bin frei, beruhigt zu sein, wenn ich mich nicht gegen ihren Traum stelle.
Ich bin frei, mich wieder als Teil ihrer Zukunft zu fühlen und nicht nur als Zuschauer. Das Gefühl, die Dinge in die Hand zu nehmen, wird mein Vertrauen in uns als Paar stärken.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, meine Sturheit aufzugeben und auf meine Partnerin zuzugehen, damit wir gemeinsam eine gute Lösung finden.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich nicht immer nur passiv darauf warten kann, dass alles für mich passt. Ich liebe sie, und sie liebt mich – warum sollte ich dann nicht einen Weg finden, der uns beiden gerecht wird?
Ich bin mir klar darüber geworden, dass wir das Ganze auch als ein gemeinsames Projekt sehen könnten, bei dem wir beide gewinnen. Es musste einfach eine Lösung geben, bei der sie ihre Karriere voranbringen kann, und ich trotzdem mein Leben hier behalte.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, meine Sturheit aufzugeben und auf meine Partnerin zuzugehen, damit wir gemeinsam eine gute Lösung finden, wenn sie Karriere machen und in eine andere Stadt ziehen will, ich aber lieber hier wohnen bleiben möchte.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Mann antwortet:
Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass wir einen Kompromiss versuchen: Sie will für ihren Job pendeln und die Wochenenden hier verbringen. Und ich habe mir vorgenommen, diese Veränderung als Chance zu sehen – nicht nur für sie, sondern auch für mich. Ich plane, mich auch beruflich etwas weiterzubilden und vielleicht sogar in meiner Stadt zusätzlich zu meinem Job als Finanzberater etwas Neues zu probieren. Wer weiß, vielleicht bringt das Ganze am Ende ja auch für mich was Positives.
Welche Schritte hast du dafür unternommen?
- Als erstes habe ich mir überlegt, wie ich meine Arbeit flexibler gestalten könnte. Ich habe mit meinem Chef gesprochen und gefragt, ob ich ab und zu Homeoffice machen könnte, um auch mal unter der Woche bei ihr zu sein, wenn es passt.
- Die Idee, unsere Zeit bewusst zu planen, hat mir auch Lust darauf gemacht, meine Freunde noch aktiver in mein Leben einzubinden – ihnen sogar mehr von mir zu erzählen und neue Kontakte zu knüpfen.
Und dieses Hin- und Herpendeln funktioniert für euch?
Wir haben gemeinsam eine Routine entwickelt, um uns abzuwechseln und die Wochenenden zwischen unserer Stadt und ihrem neuen Wohnort zu teilen. Das Spannende daran ist, dass sich unsere Beziehung nicht „aufteilen“ muss, sondern eher neu zusammenfindet. Ich plane sogar, ein paar neue Hobbies auszuprobieren, um mich selbst weiterzuentwickeln und uns beiden Raum für unsere eigenen Wünsche zu geben.
Wie fühlst du dich mit dieser Entscheidung?
Es ist immer noch nicht leicht, und ich habe viele Zweifel, aber es fühlt sich zumindest so an, als hätten wir einen Weg gefunden, der für uns beide funktionieren könnte – zumindest vorerst. Jetzt sehe ich die Veränderung weniger als Verlust, sondern eher als neuen Abschnitt, den wir gemeinsam gestalten können.
Wie zufrieden bist du mit dieser Veränderung?
Es ist so, jetzt wo ich aktiv an einer Lösung mit ihr gearbeitet habe, fühle ich mich voll dabei und weniger wie jemand, der auf der Strecke bleibt. Ich glaube, die eigentliche Veränderung war die, dass ich akzeptiert habe, dass Veränderungen nicht immer nur Verlust bedeuten – oft sind sie sogar eine Chance. Wir beide sind jetzt gespannt auf das, was kommt. Ich habe gelernt, dass es in einer Beziehung nicht nur darum geht, für den anderen Opfer zu bringen, sondern auch darum, Lösungen zu schaffen, die uns beide weiterbringen.
Frau antwortet:
Was hast du getan, um eine Lösung zu finden?
- Ich habe ihm erklärt, dass ich das Pendeln als Chance sehe, und er hat sich tatsächlich darauf eingelassen. Wir haben überlegt, wie wir uns organisieren, wie oft ich kommen könnte, und sogar, welche neuen Rituale uns helfen könnten, die Distanz zu überbrücken.
- Zusätzlich habe ich angefangen, mehr Zeit in unsere Beziehung zu investieren, um zu zeigen, dass er und mein Job beide wichtig sind. An den Wochenenden plane ich jetzt bewusst schöne gemeinsame Aktivitäten, damit wir die Zeit wirklich genießen können. Das bringt uns wieder näher und gibt mir die Sicherheit, dass unsere Beziehung auch unter diesen neuen Umständen stark bleiben kann.
Wie fühlst du dich mit dieser Lösung?
Insgesamt bin ich wirklich glücklich, dass ich nicht aufgegeben habe. Es war der innere Prozess während des Klarheitsgesprächs, der mich dazu gebracht hat, die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten und offen für Lösungen zu sein, an die ich vorher nie gedacht hätte. Wir haben durch die Zusammenarbeit mit unserem Begleiter gelernt, dass eine Beziehung und die Karriere keine Gegensätze sein müssen, sondern sich sogar gegenseitig bereichern können.
Wie zufrieden bist du mit der Veränderung?
Für uns beide hat sich vieles positiv verändert, und das hat auch meine Zufriedenheit im Alltag verstärkt. Indem ich flexibel geblieben bin und gleichzeitig an meinen Wünschen festgehalten habe, fühle ich mich heute wie eine stärkere und ausgeglichene Version meiner selbst.
Wie geht es euch heute als Paar?
Frau und Mann antworten:
- Sechs Monate später können wir echt sagen: Das Ganze war die richtige Entscheidung für uns. Am Anfang hatten wir beide wirklich Bedenken – ich meine, so eine Fernbeziehung oder halbe Fernbeziehung ist ja nicht gerade ein Kinderspiel. Aber jetzt haben wir eine Routine gefunden, die uns beide entlastet und uns trotzdem Raum gibt, unsere Ziele zu verfolgen.
- Der Wechsel lief besser, als ich erwartet hatte. Ich habe gemerkt, dass mein Job flexibler ist, als ich dachte. Mein Chef war offen für ein bisschen Homeoffice, sodass ich regelmäßig bei ihr sein kann. Sie wiederum hat sich in ihrer neuen Stadt gut eingelebt und beruflich nochmal richtig Fahrt aufgenommen – und ich freue mich jedes Mal zu sehen, wie sehr sie darin aufgeht. Natürlich gibt es Tage, an denen ich das Gefühl habe, zwischen zwei Welten zu pendeln, aber dafür sind die gemeinsamen Wochenenden auch intensiver geworden.
Wie läuft eure Beziehung heute?
Während der Umsetzungsphase nach dem Klarheitsgespräch haben wir mit unserem Begleiter intensiv besprochen, wie wir unsere Beziehung neu organisieren können, damit wir uns nicht im Alltag und wegen der räumlichen Trennung verlieren. Vieles davon haben wir dann auch so umgesetzt, wie zum Beispiel:
- Wir planen, zu welchen Zeiten wir intensiv miteinander reden: Wir haben feste Anrufzeiten eingeführt. Montag und Mittwoch abends ist immer ein langer Anruf oder ein Videocall eingeplant – wir sehen das wie eine Art Date. Spontane Nachrichten zwischendurch halten uns auch verbunden, aber die festen Zeiten schaffen Struktur.
- Wir planen gemeinsame Aktivitäten: Auch wenn wir an verschiedenen Orten sind, machen wir uns oft einen Filmabend per Videotelefonie. Klingt vielleicht seltsam, aber zusammen Netflix schauen funktioniert erstaunlich gut und gibt das Gefühl, gemeinsam Zeit zu verbringen.
- Wir planen unsere Wochenenden flexibel: Manchmal fahre ich zu ihr, manchmal kommt sie zu mir. Der Wechsel gibt uns beiden das Gefühl, dass wir beide gleich viel investieren und keinem die ganze Last des Pendelns aufgebürdet wird. Es hilft enorm, wenn beide sich da einbringen.
- Wir leben eigene Interessen aus: Wir haben gemerkt, dass es superwichtig ist, nicht nur aufeinander zu warten, sondern eigene Dinge zu starten. Das gibt uns nicht nur mehr Gesprächsstoff, sondern sorgt auch dafür, dass wir uns nicht verlieren und beide weiter wachsen.
Wie ist euer Fazit?
Mann antwortet:
Ich glaube, wir beide sind stolz darauf, dass wir nicht nur einen Kompromiss gefunden haben, sondern wirklich neue Wege für unsere Beziehung entdeckt haben. Es war die Veränderung wert – und ich merke, dass wir nicht nur als Paar, sondern auch als Individuen an Stärke gewonnen haben. Natürlich ist nicht alles perfekt, aber genau das gibt uns Ansporn, gemeinsam noch besser darin zu werden. Manchmal muss man den eigenen Weg finden, auch wenn der ein bisschen außerhalb der Komfortzone liegt – am Ende hat es uns als Team noch stärker gemacht.
Wie zufrieden seid ihr insgesamt mit dem Gespräch?
Jeder von uns gibt zwei Mal „DAUMEN HOCH“!
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!