Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Paargespräch / Teil 1: Frau – Gesprächsbeginn
[ Frau, 33, gelernte Rechtsanwaltsgehilfin – zur Zeit Hausfrau, verheiratet mit Mann, 40, Verkäufer, Inhaber eine Lebensmittelladens, zwei Kinder: 8 und 10 ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Ich weiß noch, wie alles angefangen hat. Mein Mann und ich waren jung und verliebt. Er hatte einen Traum: nach Amerika auswandern und ein eigenes Geschäft aufbauen. Er war überzeugt, dass wir dort eine bessere Zukunft haben würden. Er war begeistert von den Möglichkeiten, die sich uns boten. Er war bereit, alles zu riskieren. Ich war skeptisch, aber ich liebte ihn.
Ich wollte ihn nicht enttäuschen. Ich wollte ihm eine gute Frau sein. Ich wollte ihm folgen, wohin er auch ging. Also packte ich meine Koffer und sagte meiner Familie Lebewohl.
Wir kamen in Florida an und fanden eine kleine Wohnung. Mein Mann arbeitete hart, um sein Geschäft aufzubauen. Er verkaufte deutsche Spezialitäten wie Wurst, Käse und Brot. Er fand schnell viele Kunden, die seine Produkte schätzten. Er war stolz auf seinen Erfolg. Ich war schwanger mit unserem ersten Kind. Ich freute mich auf das Baby, aber ich fühlte mich auch allein.
Ich kannte niemanden in der Stadt. Ich sprach kaum Englisch. Ich verstand nicht viel von der amerikanischen Mentalität. Ich fühlte mich wie eine Fremde. Ein Jahr nach der Geburt unseres Sohnes, bin ich wieder schwanger geworden – diesmal eine Mädchen. Seit der Geburt meiner Kinder bin Hausfrau, was mich erfüllt, aber mir fehlt eine Arbeit, die mir Spaß macht – ich brauche mehr als nur den Haushalt und die Kinderbetreuung.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Warum bin ich so unzufrieden, obwohl wir hier doch eigentlich alles haben, was wir brauchen?
Soll ich mit den Kindern alleine zurück nach Deutschland?
Wie kann ich meinen Partner überzeugen, wieder mit mir zurück nach Deutschland zu gehen?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich hasse mich selbst dafür, dass ich so schwach bin und nicht glücklich sein kann: Ich fühle mich nicht wohl in Amerika: Ich fühle mich hier nicht zu Hause.
Ich habe Heimweh: Ich vermisse meine Heimat so sehr, dass es mir weh tut. Ich vermisse alles, was mir vertraut war. Ich vermisse Deutschland. Ich vermisse meine Eltern, meine Geschwister, meine Freunde. Ich vermisse die Sprache, die Kultur, die Landschaft. Ich vermisse das Gefühl, dazuzugehören, verstanden zu werden, akzeptiert zu sein.
Ich bin unglücklich: Ich habe keine Freude mehr am Leben, nur noch Sehnsucht nach dem, was ich verloren habe. Ich bin unglücklich in diesem Land, das mir fremd ist. Ich bin unglücklich in diesem Haus, das mir nicht wie ein Zuhause vorkommt. Ich bin unglücklich in dieser Ehe, die mich einsam macht.
Ich fühle mich einsam und verloren: Ich habe keine richtigen Freunde hier, nur Bekannte, die mich höflich grüßen.
Ich fühle mich hin und her gerissen – einerseits will ich zurück, andererseits will ich meine Kinder nicht im Stich lassen, weil ich ansonsten sie vermissen würde.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich habe meinem Mann schon oft gesagt, dass ich zurück will. Dass ich nicht mehr kann. Dass ich krank werde vor Heimweh. Aber er will nichts davon hören.
Er sagt immer, dass es zu spät ist. Dass wir hier bleiben müssen. Dass die Kinder hier aufgewachsen sind und Deutschland nicht kennen. Dass wir in Deutschland wieder von Null anfangen müssten, ohne Job und Wohnung.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich liebe ihn, aber ich hasse ihn auch dafür, dass er mich hier festhält. Ich liebe unsere Kinder, aber ich hasse es auch, dass sie mir fremd geworden sind. Ich weiß nur noch eines: Ich will nach Hause.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, meinem Mann die Freiheit zu geben, seinen Traum vom Auswandern hier in Amerika zu leben.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, wieder zurück nach Deutschland zu fahren, wenigstens 2-3 mal im Jahr, um mein Heimweh zu lindern und mit meiner Familie in Kontakt zu bleiben – und meine Freunde mal wieder zu besuchen.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es gut für mich ist, wenn ich Heimweh nach meiner Familie und meinen Freunden habe, weil mir das zeigt, dass sie mir wichtig sind und ich den Kontakt zu ihnen nicht verlieren will – zumindest nicht ganz.
Ich bin frei zu denken, dass es auch für mich gut ist, wenn mein Mann hier in Amerika bleiben will, weil er sich dann um die Kinder kümmern kann, denen ich nicht ihre „Heimat“ nehmen will – die ich aber auch nicht alleine zurücklassen möchte – wenn ich zeitweise meine Familie in Deutschland besuche.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich glücklich zu fühlen, wenn ich weiß, dass ich für eine gewisse Zeit zurück nach Deutschland reisen kann, um meine Lieben wiederzusehen und mein Heimweh zu stillen.
Ich bin frei, mich auf meinen Mann und meine Kinder zu freuen, wenn ich nach meiner „Auszeit“ dann wieder zurück nach Amerika fliege.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, für eine gewisse Zeit im Jahr nach Deutschland zu fliegen, um dort Zeit mit meinen Lieben zu verbringen, aber ansonsten hier in Amerika zu leben.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich zwischen zwei Stühlen sitze. Wegen der Kinder kann ich nicht dauerhaft zurück nach Deutschland, weil ich weiß, dass sie „echte Amerikaner“ sind und gerne in Amerika wohnen und dort zur Schule gehen – sie kennen kein anderes Leben. Das Leben in Deutschland ist ihnen fremd.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich ab und an eine „Auszeit“ vom Auswandern brauche, die ich nutzen werde, um meine Familie, Freunde und Bekannte in Deutschland zu besuchen, weil mir diese Personen wichtig sind und ich sie wenigstens ab und zu in echt sehen möchte.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, für eine gewisse Zeit im Jahr nach Deutschland zu fliegen, um dort Zeit mit meinen Lieben zu verbringen, aber ansonsten hier in Amerika zu leben, wenn ich nach unserer Auswanderung zurück will, mein Partner aber nicht .
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
Ich will nach Auswanderung zurück, mein Partner nicht Teil 2/2
Alle Fallgeschichten wurden von mir anonymisiert und so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
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Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!