Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Mann, 37, Vertriebsleiter, geschieden, keine Kinder ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Also, ich sitze jetzt hier im alten Kinderzimmer, wo früher mein Poster von Oasis hing. Die Tapete ist noch dieselbe, ein hellblauer Himmel mit Wolken, den ich als Teenager mal cool fand. Jetzt sieht’s einfach nur lächerlich aus. Alles ist irgendwie schrumpelig. Mein Leben, meine Träume – alles auf Kinderzimmergröße geschrumpft. Mit 37.
Vor ein paar Monaten war ich noch der Typ mit einem schicken Haus, einem Job, der zumindest auf LinkedIn ganz ordentlich aussah, und einer Ehe, die nach außen immer okay wirkte. Dann kam die Kündigung. Erst dachte ich, das sei nur ein Stolperer. „Ich finde was Neues“, hab ich mir gesagt. Aber die Wochen wurden Monate, das Geld wurde knapp, und irgendwann stand ich vor der Realität: Ich schaff das nicht allein. Meine Frau hat irgendwann die Koffer gepackt, meinte, sie könne nicht mehr. Und ich… ich konnte ihr das nicht mal übelnehmen.
Das Haus mussten wir verkaufen, um die Schulden zu begleichen. Jetzt bin ich hier, mit meinen Kisten, meinem Laptop und einem Gefühl von Versagen, das mich fast erdrückt.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ich denke, dass ich alles falsch gemacht habe. Wäre ich nur nicht so naiv gewesen und hätte mich besser abgesichert.
Vielleicht hätte ich das Haus nicht so groß kaufen sollen. Vielleicht hätte ich auf die Warnzeichen in der Ehe früher reagieren sollen. Es ist so leicht, jetzt alles zu hinterfragen, aber damals… da schien es einfach nur logisch.
Ich denke auch, dass ich anderen Leuten ein Problem bin. Meine Eltern sagen zwar, ich solle mir keinen Kopf machen, aber ich spüre doch, dass sie sich Sorgen machen.
Und ja, ich frage mich: Wie bin ich hier gelandet? Warum ich? Ich bin doch kein schlechter Mensch, oder?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Scham. Das ist das größte Gefühl. Diese brennende, alles durchdringende Scham, die mich davon abhält, alte Freunde anzurufen oder überhaupt auf Nachrichten zu antworten. Ich will niemandem erklären, warum ich plötzlich wieder bei meinen Eltern wohne.
Ich fühle mich wie der größte Versager, weil ich beruflich und dann auch noch privat völlig gescheitert bin.
Dann ist da die Angst. Angst davor, dass ich nicht wieder auf die Beine komme. Dass das hier mein neues Leben ist: ein Mann ohne Job, ohne eigenes Zuhause, der nur noch Erinnerungen an ein besseres Leben hat.
Und manchmal kommt auch Wut hoch. Auf mich, auf die Umstände, auf das System, das Leuten wie mir keine zweite Chance gibt. Aber die Wut hält nie lange an – dafür fehlt mir die Kraft.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Nicht viel. Die ersten Wochen habe ich mich vor allem versteckt. Vormittags habe ich so getan, als würde ich an Bewerbungen arbeiten, aber eigentlich habe ich die Zeit damit verbracht, mich durch alte Fotos zu klicken oder endlos Videos zu schauen, die mich ablenken sollten.
Meine Eltern haben versucht, mich aufzubauen. Mein Vater klopft mir jeden Tag auf die Schulter und sagt Dinge wie: „Das wird schon wieder.“ Meine Mutter bringt mir jeden Morgen einen Kaffee ans Bett, als wäre ich wieder 15. Aber das macht es fast noch schlimmer, weil ich merke, wie sehr sie sich bemühen, mich zu retten.
Manchmal zwinge ich mich raus, joggen zum Beispiel. Das ist das Einzige, was mir hilft, die Gedanken zu ordnen. Aber selbst da komme ich mir oft vor wie ein Versager, weil ich ständig anhalte und keuche.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, im Leben zu scheitern.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, zurückzuziehen zu meinen Eltern.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es gut ist für mich, dass ich gescheitert bin und wieder zurück zu meinen Eltern ziehen musste, weil ich dadurch mein Wert als Mensch erkannt habe: Er ist nicht von meiner finanziellen Lage oder meinem Beziehungsstatus abhängig – ich bin mehr als das.
Ich bin frei zu denken, dass ich mein Leben Schritt für Schritt wieder aufbauen kann. Es gibt keinen magischen Moment, in dem plötzlich alles perfekt ist, aber jeder kleine Fortschritt zählt.
Ich bin frei zu denken, dass es nicht peinlich ist, Fehler einzugestehen und neu anzufangen. Es zeigt, dass ich bereit bin zu lernen und zu wachsen.
Ich bin frei zu denken, dass ich nicht alleine bin. Andere Leute haben ähnliche Krisen durchgemacht und es geschafft. Ich kann das auch.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, dankbar zu sein für das, was ich habe. Ich habe Eltern, die mich unterstützen, eine sichere Unterkunft, und ich bin gesund.
Ich bin frei, neugierig auf die Zukunft zu sein. Wer weiß, was alles möglich ist, wenn ich dranbleibe?
Ich bin frei, mich selbst zu akzeptieren, mit all meinen Schwächen und Stärken. Es ist ein gutes Gefühl, nicht mehr so hart mit mir selbst zu sein.
Ich bin frei, zu hoffen: Die Hoffnung war lange weg, aber sie kommt langsam wieder.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, nach neuen Möglichkeiten zu suchen und jeden Tag kleine Schritte in die Veränderung zu machen. Ich bin frei, mich beruflich weiterzubilden und privat neue Leute kennenzulernen.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass mein Leben nicht vorbei ist, nur weil ich gerade eine harte Zeit durchmache. Es fühlt sich oft so an, als hätte ich alles verloren, aber ich habe auch etwas gewonnen: die Chance, neu anzufangen.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass es okay ist, Hilfe anzunehmen. Meine Eltern unterstützen mich nicht, weil sie Mitleid mit mir haben, sondern weil sie mich lieben. Das ist ein Geschenk, das ich nicht wegschieben sollte.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich mich nicht über meinen Job, mein Haus oder meinen Beziehungsstatus definieren darf. Diese Dinge sind wichtig, klar, aber sie sind nicht alles, was mich ausmacht.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, nach neuen Möglichkeiten zu suchen und jeden Tag kleine Schritte in die Veränderung zu machen. Ich bin frei, mich beruflich weiterzubilden und privat neue Leute kennenzulernen, wenn ich mit 37 zurück zu meinen Eltern ziehe, weil ich beruflich und privat gescheitert bin.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Also, erzähl mal, wie geht’s dir heute?
Viel besser als ich gedacht hätte, vor sechs Monaten hätte ich das nicht für möglich gehalten. Es war echt hart, aber irgendwie bin ich wieder auf die Beine gekommen. Nicht perfekt, aber stabil.
Was hat sich geändert?
Ich hab jetzt einen Job. Nichts Großes, aber ich arbeite in einer kleinen Firma und helfe dabei ein neues Vertriebsteam aufzubauen. Es ist noch nicht die große Traumkarriere, aber es gibt mir Struktur. Und ich habe endlich wieder ein eigenes Zimmer – nicht in einem Luxusapartment, sondern in einer WG. Aber hey, es ist ein Anfang. Und das Beste: Ich habe ein kleines Auto, das ich mir durch die ersten Monate harter Arbeit leisten konnte.
Wie hast du das geschafft?
Am Anfang hab ich mir wirklich jeden Tag gesagt: Kleiner Schritt, großer Unterschied. Ich hab mir Listen geschrieben, und zwar keine utopischen Sachen wie ‚In drei Monaten Millionär werden‘, sondern greifbare Ziele. Bewerbungen schreiben, Termine wahrnehmen, meine Eltern um Rat fragen – ganz bodenständige Sachen. Und weißt du was? Das hat mich ruhig gemacht. Jeder Haken auf der Liste war wie ein kleiner Sieg.
Und mental? Du hast damals gesagt, du fühlst dich wie der größte Versager.
Ja, das hab ich. Ich musste echt lernen, das anders zu sehen. Weißt du, ich habe viel über mich selbst nachgedacht. Klar, ich bin gescheitert – beruflich, in der Ehe, alles. Aber dieses Scheitern hat mir auch gezeigt, was ich wirklich brauche: echte Verbindungen, nicht nur Erfolg. Ich habe gelernt, dass ich nicht nur dann wertvoll bin, wenn alles glattläuft. Und das war eine der wichtigsten Lektionen.
Was hat dir geholfen, das zu erkennen?
Viel reden. Nicht nur hier mit meinem Begleiter, auch mit meinen Eltern und meinen Freunden. Mein Begleiter hat mir Werkzeuge an die Hand gegeben, wie ich mich selbst wieder aufbaue. Zum Beispiel hab ich gelernt, nicht ständig an meine Fehler zu denken, sondern an die kleinen Fortschritte.
Was würdest du jemandem raten, der in einer ähnlichen Situation ist?
- Erstens: Such dir Unterstützung. Du musst das nicht alleine machen. Ob das Familie ist, Freunde oder professionelle Hilfe – Hauptsache, du sprichst darüber.
- Zweitens: Gönn dir Geduld. Du wirst nicht von heute auf morgen alles regeln können, und das ist okay. Kleine Schritte, weißt du?
- Und drittens: Fang an, Dinge zu feiern, die du sonst vielleicht ignorierst. Du hast eine Bewerbung abgeschickt? Mega. Du bist früh aufgestanden und hast deinen Tag durchgezogen? Klasse. Jeder Schritt zählt.
Wie sieht’s mit Beziehungen aus? Damals hast du gesagt, du möchtest vielleicht nochmal jemanden kennenlernen.
Ja, das war mir wichtig, aber ich hab’s nicht erzwungen. Ich hab mich erstmal darauf konzentriert, mit mir selbst klarzukommen. Und weißt du was? Als ich angefangen habe, mehr Zufriedenheit mit mir selbst zu finden, kamen auch die Kontakte von ganz alleine. Ich treffe mich jetzt regelmäßig mit einer tollen Frau, die ich bei einer beruflichen Fortbildung kennengelernt habe. Es fühlt sich leicht und gut an. Nichts überstürzt, aber schön.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Zufrieden? Ja, schon. Es ist noch lange nicht alles perfekt, aber das muss es auch nicht sein. Ich bin stolz darauf, wie weit ich gekommen bin. Ich habe wieder Perspektiven, und das Gefühl, nicht mehr in einer Sackgasse zu stecken. Es ist nicht immer einfach, aber ich habe schon während des Gesprächs gelernt, mir selbst Freiheiten zu geben und mich nicht ständig runterzumachen.
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
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Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!