Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung ▷
Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Frau, 25, Fitnesstrainerin, in Beziehung mit Mann, 29, Versicherungsmakler, keine Kinder ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Ich bin seit fünf Jahren mit meinem Freund zusammen und wir führen eine glückliche Beziehung. Wir haben uns an der Uni kennengelernt und sind seitdem unzertrennlich. Er ist mein bester Freund, mein Seelenverwandter, mein Partner in crime.
Aber es gibt noch jemanden in meinem Leben, den ich sehr schätze: meinen Onlinefreund. Wir haben uns vor zehn Jahren in einem Forum für Fantasy-Literatur kennengelernt und seitdem regelmäßig geschrieben. Er heißt Lukas und wohnt in Berlin. Er ist ein toller Zuhörer, ein kreativer Schreiber, ein humorvoller Mensch.
Wir haben…
…so viel gemeinsam, dass ich manchmal das Gefühl habe, er ist mein Zwilling.
…uns noch nie persönlich getroffen, aber das hat unserer Freundschaft keinen Abbruch getan.
…uns immer alles geschrieben: unsere Sorgen, unsere Träume, unsere Geheimnisse.
…uns gegenseitig unterstützt, beraten, getröstet.
…uns auch Fotos geschickt, aber nie Videochats gemacht.
Ich weiß nicht warum, vielleicht aus Angst, die Magie zu zerstören. Aber jetzt hat sich alles geändert. Er hat mir gestern geschrieben, dass er nächste Woche nach München kommt und mich unbedingt treffen will. Er sagt, er freut sich schon so lange darauf, mich endlich in die Arme zu schließen. Ich liebe meinen Freund über alles, aber ich fühle mich auch zu Lukas hingezogen. Er ist mein Onlinefreund, aber ist er auch mehr?
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
Was will er von mir?
Was will ich von ihm?
Soll ich mich mit ihm treffen oder absagen?
Soll ich meinem Freund die Wahrheit sagen oder ihn anlügen?
Soll ich meiner Neugier folgen oder meiner Vernunft?
Soll ich meinem Herzen folgen oder meinem Kopf?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich bin verwirrt.
Ich bin nervös.
Ich bin aufgeregt.
Ich bin hin- und hergerissen zwischen zwei Menschen, die mir viel bedeuten.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich habe meinem Freund noch nichts von dem Treffen erzählt. Ich weiß nicht, wie er reagieren würde. Er kennt ihn natürlich nicht, und weiß auch nicht, wie eng unsere Bindung ist. Er wäre bestimmt eifersüchtig, daher will ich ihm nichts von dem Treffen sagen. Er würde sich bestimmt fragen, warum mein Onlinefreund mich unbedingt sehen will und was das für unsere Beziehung bedeutet.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich will niemanden verletzen, aber ich will auch niemanden verlieren. Ich stecke in einer Zwickmühle und muss eine Entscheidung treffen. Aber welche?
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, mich „heimlich“ mit meinem Onlinefreund zu treffen, trotz Beziehung.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es gut für mich ist, wenn ich meine Internetbekanntschaft in der richtigen Welt treffe, weil ich ihn dann besser kennenlernen kann und ich so einen echten Eindruck von ihm bekomme. Vielleicht ist er in der Realität ganz anders wie in der Onlinewelt.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich gut zu fühlen, wenn ich mich mit meinem Onlinefreund treffe.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich „heimlich“ mit meinem Freund aus dem Internet zu verabreden für ein einmaliges Treffen.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich mich treffen kann mit wem ich will, auch wenn ich in einer Beziehung lebe. Ich muss meinem Freund hierüber keine Rechenschaft ablegen.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, mich „heimlich“ mit meinem Freund aus dem Internet zu verabreden für ein einmaliges Treffen, wenn mein langjähriger Onlinefreund sich mit mir trotz Beziehung treffen will.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Ich war nervös, aber auch neugierig. Ich wollte wissen, wie er in echt ist und ob die Chemie zwischen uns stimmt. Ich habe meinem Freund gesagt, dass ich an dem Wochenende zu meiner Mutter fahren würde. Das war die erste Lüge, die ich ihm erzählt habe.
Hast du dich dann mit deinem Online-Freund getroffen?
Am Samstag bin ich dann zum Bahnhof gefahren, um meinen Onlinefreund abzuholen. Ich habe ihn sofort erkannt, weil er genauso aussah wie auf den Fotos. Aber irgendwie wirkte er anders. Er war schüchtern, unsicher und nervös. Er hat mich kaum angeschaut und nur kurz umarmt. Er hat kaum geredet und wenn, dann nur belangloses Zeug. Er hat mir keine Fragen gestellt oder Interesse an mir gezeigt. Er hat sich nicht gefreut, mich zu sehen.
Was habt ihr zusammen gemacht?
Wir sind zu seinem Hotelzimmer gegangen. Ich dachte, vielleicht wird es dort besser, wenn wir allein sind. Aber es wurde noch schlimmer. Er hat sich aufs Bett gelegt und sein Handy rausgeholt. Er hat angefangen, mit anderen Leuten zu schreiben und mich völlig ignoriert. Er hat mich nicht mal eingeladen, mich neben ihn zu setzen oder mich geküsst. Er hat sich benommen, als wäre ich gar nicht da.
Wie hast du auf sein Verhalten reagiert?
Ich war so enttäuscht und wütend. Ich habe ihn gefragt, was los ist und warum er so komisch ist. Er hat nur gesagt, dass er müde ist und dass er nichts falsch gemacht hat. Er hat gesagt, dass er genau so ist wie online und dass ich nicht so zickig sein soll. Er hat gemeint, dass er mich mag, aber dass er keine Beziehung will – dass er nur Spaß haben will und dass ich das auch so sehen soll.
Hat er sein Verhalten noch geändert?
Nein. Ich konnte es nicht glauben: Er war ein ganz anderer Mensch als der, den ich online kennengelernt hatte. Er war kalt, egoistisch und respektlos. Er hatte mich angelogen und benutzt. Er hatte keine Gefühle für mich.
Wie hast du auf sein Verhalten reagiert?
Ich bin aufgestanden und habe gesagt, dass ich gehen will. Er hat mich nicht aufgehalten oder sich entschuldigt. Er hat nur gesagt, dass es schade ist und dass wir vielleicht noch mal schreiben können. Ich bin aus dem Zimmer gerannt und habe ihn nie wieder gesehen.
Wie hast du dich danach gefühlt?
Ich habe mich so schlecht gefühlt. Ich habe gemerkt, wie dumm ich war und wie sehr ich meinen Freund betrogen hatte. Ich habe gemerkt, wie viel ich ihn liebe und wie sehr ich ihn vermisse. Ich habe gemerkt, wie wichtig er mir ist und wie sehr ich ihn verletzt habe.
Hast du ihm von deinem Online-Freund erzählt?
Ja. Ich habe ihm alles erzählt, als ich nach Hause gekommen bin: Ich habe ihm gesagt, dass es mir leid tut und dass ich ihn nie wieder belügen oder betrügen will, dass er der einzige ist, den ich liebe und dass ich alles tun würde, um ihn nicht zu verlieren.
Wie hat er darauf reagiert?
Er war schockiert, traurig und wütend. Er hat mir gesagt, dass er mir nicht vertrauen kann und dass er nicht weiß, ob er mir verzeihen kann. Und dass er Zeit braucht, um darüber nachzudenken, ob er mich noch liebt und ob das noch reicht.
Und euer Beziehungsstatus?
Wir sind jetzt in einer Beziehungspause. Er meldet sich kaum noch bei mir. Ich weiß nicht, ob er mir eine zweite Chance geben wird oder ob er Schluss machen wird. Ich weiß nur, dass ich ihn nicht verlieren will und dass ich einen großen Fehler gemacht habe.
Was ist dein Fazit?
Ich habe aus dieser Geschichte gelernt, dass Onlinefreundschaften nicht immer echt sind und dass man vorsichtig sein muss, wen man im Internet trifft. Ich habe gelernt, dass man seine Beziehung nicht aufs Spiel setzen sollte für jemanden, den man kaum kennt, und dass man ehrlich sein sollte zu sich selbst und zu seinem Partner. Letztendlich wurde mir klar, dass Freundschaft mehr ist als nur Worte auf einem Bildschirm.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Das Klarheitsgespräch war für mich super hilfreich, im 1:1 Telefongespräch über einen Schritt im Gespräch, wurde mir sofort weitergeholfen. Ich bin sehr zufrieden! Ohne das Gespräch hätte ich nicht den Mut gehabt, mich mit meinem Onlinefreund zu treffen und würde noch immer meinen Mädchenträumen in der virtuellen Welt nachhängen.
Alle Fallgeschichten wurden von mir anonymisiert und so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!