Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung ▷
Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Frau, 28, Medizinische Fachangestellte ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Mein Freund ist immer bei mir zuhause und engt mich total ein. Wir kennen uns erst seit ein paar Monaten – fest mit ihm zusammen bin ich seit 6 Wochen. Jeder von uns wohnt noch in seiner eigenen Wohnung, was mir sehr wichtig ist.
Er sagt immer, dass er mich über alles liebt und dass er nur Angst hat, mich an jemand anderen zu verlieren. Er meint es ja nicht böse, aber er versteht nicht, dass er mich so eher von sich wegdrängt als an sich bindet. Ich liebe ihn auch sehr, aber ich fühle mich auch eingeengt und erdrückt von seiner ständigen Anwesenheit und Kontrolle.
Ich bin ein Mensch, der gerne seinen Freiraum hat und auch mal alleine sein will. Ich habe viele Hobbys und Freunde, die mir wichtig sind und die ich nicht vernachlässigen will. Ich möchte nicht nur seine Freundin sein, sondern auch meine eigene Persönlichkeit behalten.
Er hat kein eigenes Leben mehr und klammert sich an mich wie eine Klette. Er hat kaum noch eigene Interessen oder Freunde und will ständig wissen, was ich mache, mit wem ich rede und wo ich hingehe. Er ist sehr eifersüchtig und macht mir Vorwürfe, wenn ich mal etwas ohne ihn unternehmen will. Ich weiß nicht, wie ich ihm das klarmachen soll, ohne ihn zu verletzen oder zu verlieren.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Wie kann ich ihm klarmachen, dass er mich zu sehr einengt?
Wie kann ich ihm beibringen, mir mehr Vertrauen und Respekt zu schenken?
Wie sage ich ihm, dass ich mehr Freiraum brauche?
Wie finden wir als Paar die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz in unserer Beziehung?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich fühle mich von ihm erdrückt und werde dadurch mit der Zeit immer unglücklicher.
Ich bin gefrustet.
Ich habe das Gefühl, dass er mich total einengt.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich habe versucht, mit ihm zu reden, aber er hört mir nicht zu. Er sagt, dass er mich liebt und dass er nur das Beste für mich will. Er macht mir Vorwürfe, dass ich ihn nicht genug schätze und dass ich ihn verlassen will. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mehr, was ich noch tun soll, weil ich noch nie in einer ähnlichen Situation war.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, selbst zu bestimmen, wie viel Freiraum ich brauche und das auch meinem Freund zu sagen, wenn er klammert und wie eine Klette an mir hängt.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es gut ist für mich, wenn mein Freund schon so früh in der Beziehung sein „Klammerverhalten“ zeigt und an mir hängt wie eine Klette, weil ich so schon frühzeitig erkenne, dass er wahrscheinlich nicht der richtige Partner für mich ist, mit dem ich dauerhaft eine Beziehung eingehen und führen kann.
Ich bin frei zu denken, dass mein Freund noch eine Chance verdient hat, bevor ich mich von ihm trenne. Daher bin ich frei, vorher mit ihm zu reden und ihn vor die Wahl zu stellen, ob er mir mehr Freiraum lässt oder wir die Beziehung beenden.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, freundlich zu sein, aber auch konsequent, wenn ich meinem Freund klar und respektvoll sage, dass mich zu viel Nähe stört und er unsere Beziehung damit auch zerstört… dass wir am Ende statt ein mehr an Zweisamkeit dann gar keine mehr haben.
Ich bin frei, nicht nachgiebig zu sein und mich nicht schuldig zu fühlen, wenn ich mit ihm rede.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, meinem Freund Grenzen zu setzen und sie einzuhalten.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass es auch gut ist für mich, wenn mein Freund in dieser frühen Phase der Beziehung stark klammert, weil ich so rechtzeitig erkannt habe, dass er vielleicht nicht der richtige Partner für mich ist, weil ich oft auch Zeit für mich selbst brauche, um Gedanken zu ordnen, Hobbys zu pflegen oder einfach nur um zu entspannen.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, meinem Freund Grenzen zu setzen und sie einzuhalten, wenn er immer bei mir zuhause ist und mich total einengt.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
In meinem vierwöchigen Umsetzungsplan hatte ich vieles hineingeschrieben, was ich auch tatsächlich umgesetzt habe.
Was genau hast du umgesetzt?
Am Wichtigsten war mir, dass ich meinem Freund ehrlich, aber nicht verletzend, gesagt habe, wie ich mich fühle und was ich brauche. Ich habe ihm gleich bei der ersten „Aussprache“ gesagt, das ich ihn sehr liebe und ihn brauche, aber auch Zeit für mich selbst haben will. Dass das nichts mit ihm zu tun hat, sondern einfach meine Art ist, mich zu erholen und aufzutanken. Ich habe ihn gebeten, das zu respektieren. Ich habe ihm erklärt, wie ich meine Zeit alleine verbringen will und wann ich wieder für ihn da sein werde. Damit wollte ich ihm Sicherheit geben und um Verständnis bitten.
Hast du ihm auch Grenzen gesetzt?
Ja, ich habe ihm auch klare Grenzen gesetzt und ihm gesagt, dass er sie einhalten muss, wenn unsere Beziehung eine Zukunft haben soll. Ich habe ihm klargemacht, dass ich nicht immer sofort auf seine Nachrichten antworte oder jeden Tag mit ihm telefoniere, dass er nicht immer bei mir zuhause sein kann und dass ich auch andere Freunde treffen will.
Hast du ihn dazu gebracht, auch ein „eigenes Leben“ zu führen?
Ja, letztlich habe ich ihn dazu ermutigt, seine eigenen Hobbys, Freunde und Ziele zu finden und zu verfolgen – dass ich mich für sein Leben interessiere und ihn dabei unterstütze. Ich habe ihn nicht gedrängt oder kritisiert, weil ich wollte, dass er seinen eigenen Weg findet.
Ich habe ihm klargemacht, dass er der wichtigste Mensch in meinem Leben ist, das aber nur bleiben kann, wenn er mir Freiraum lässt und dann auch Freiraum für sich hat.
Wie hat dein Freund darauf reagiert?
Die ersten Wochen ist es eigentlich gut gelaufen, aber mit der Zeit, hat er mir wieder mehr und mehr von meinem Freiraum genommen, so dass ich mich wieder unglücklich gefühlt habe. So konnte ich nicht weiterleben und habe mich letztendlich von ihm getrennt.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Das Klarheitsgespräch gibt mir jedes Mal das Selbstvertrauen, das ich brauche, um ins Handeln zu kommen. Ich werde mit jedem Gespräch stärker und mutiger, traue mich, meine Meinung zu sagen und meinen Standpunkt zu verteidigen – auch wenn ich, wie im Fall meines Freundes als Konsequenz die Beziehung beenden musste. Das hätte ich mich ohne das Klarheitsgespräch nicht getraut und wäre mit Sicherheit in einer unglücklichen Beziehung gelandet.
Ich schätze Klarheitsgespräche sehr und nutze sie oft, meist täglich!
Alle Fallgeschichten wurden von mir anonymisiert und so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
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Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!