Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Frau, 25, Mediengestalterin, in Beziehung mit Mann, 25, Webdesigner, keine Kinder ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Also, ich weiß echt nicht mehr weiter. Es hat alles so schön angefangen – ich hab diesen Typen kennengelernt. Ganz spontan, über eine Freundin, wir waren alle zusammen auf so einer Afterwork-Party. Er hat mich gleich angesprochen, wir haben uns auf Anhieb gut verstanden, und irgendwie hat sich alles locker und leicht angefühlt. Ich hab gar nicht lange nachgedacht, als er mich dann nach einem Date gefragt hat.
Die ersten Treffen waren total entspannt – wir haben zusammen gekocht, sind durch den Park spaziert, und dann kam dieser Kurztrip. Zwei Tage an die Küste, Meer, Sand, Sonnenuntergänge. Es war echt wie im Film. Wir haben so viel geredet, auch über ernste Themen. Und genau da hat er das erste Mal gesagt, dass er unbedingt jung Vater werden will. „Ich will mein erstes Kind mit spätestens 28“, hat er gesagt, ganz direkt, so als wär das schon längst beschlossen.
Ich hab zuerst gedacht, er macht vielleicht einen Witz oder übertreibt ein bisschen. Aber er hat dann so richtig leidenschaftlich darüber gesprochen – wie wichtig ihm das ist, wie er sich das Leben mit Kindern vorstellt, was für ein cooler, junger Papa er sein will. Das hat mich total überrumpelt. Ich meine, wir sind beide Mitte 20, gerade erst mit dem Studium fertig, im ersten Job. Und jetzt redet er über Windeln und Familienplanung? Das hat mich ehrlich gesagt völlig aus dem Konzept gebracht.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ich komm einfach nicht klar damit. Was denkt er, wer ich bin? Jemand, der jetzt schon ans Kinderkriegen denkt? Ich meine, ich mag ihn wirklich, aber ich hab mich noch nie so richtig gefragt, wann oder ob ich überhaupt Kinder will. Das ist einfach nicht auf meinem Radar. Ich will erstmal meinen Job auf die Reihe kriegen, vielleicht ein bisschen reisen, mich ausprobieren.
Ich denke ständig drüber nach: Wenn er jetzt schon so ein großes Thema draus macht, wie soll das dann in ein paar Monaten aussehen? Und was, wenn ich mich irgendwann dagegen entscheide? Würde er dann einfach gehen?
Und ich frag mich auch: Bin ich jetzt die, die ihn ausbremst? Oder übertreibt er einfach?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Es macht mich nervös. Und ein bisschen hilflos.
Ich mag ihn wirklich sehr, aber dieser Kinderwunsch, der fühlt sich plötzlich wie so ein riesiger Elefant im Raum an, den ich nicht ignorieren kann.
Ich hab das Gefühl, ich müsste sofort eine Entscheidung treffen, die mein ganzes Leben verändert, dabei will ich das noch gar nicht.
Manchmal hab ich sogar Angst, dass ich ihm das irgendwann sagen muss und er dann enttäuscht von mir ist. Es fühlt sich unfair an, weil wir ja eigentlich gerade erst anfangen, uns kennenzulernen.
Ich sollte mich doch freuen, oder? Aber stattdessen hab ich dieses Druckgefühl in der Brust, jedes Mal, wenn das Thema hochkommt.
Manchmal hab ich das Gefühl, ich spiele so eine Rolle, die ich gar nicht wirklich bin, nur damit er glücklich ist.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich hab versucht, das Thema ein bisschen wegzuschieben, ehrlich gesagt. Ich lenk das Gespräch dann auf was anderes oder versuch, einen Witz drüber zu machen. Aber es bleibt trotzdem immer im Hinterkopf.
Ich hab noch nicht den Mut gefunden, ihm zu sagen, wie ich wirklich denke. Ich hab Angst, dass er das falsch versteht oder dass ich ihn damit verschrecke. Also mach ich weiter gute Miene zum bösen Spiel, hoffe insgeheim, dass das Thema irgendwie von alleine verschwindet. Aber tief drin weiß ich, dass das nicht passieren wird.
Und so hänge ich da, zwischen dem Gefühl, ihn nicht enttäuschen zu wollen, und dem Wissen, dass ich mich selbst auch nicht verlieren darf.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, meinem neuen Freund die Freiheit zu geben, früh Vater werden zu wollen.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es auch für mich gut ist, dass er den frühen Wunsch hat, Vater zu werden, weil ich dann früh Mutter werde und so eine lange Zeit meines Lebens mit den Kindern verbringen kann.
Ich bin frei zu denken, dass ich meinen eigenen Weg finden darf, ohne mich von seinen Vorstellungen aus der Bahn werfen zu lassen. Es ist in Ordnung, wenn wir nicht immer die selbe Meinung haben.
Ich bin frei zu denken, dass ich nicht „falsch“ bin, nur weil ich jetzt noch keine Kinder möchte. Das macht mich nicht weniger wertvoll oder weniger liebevoll.
Ich bin frei zu denken, dass diese Beziehung auch eine Chance ist, gemeinsam zu wachsen. Unterschiedliche Ansichten können bereichern, wenn wir offen miteinander umgehen.
Ich bin frei zu denken, dass dass es wichtig ist, meine Bedürfnisse genauso zu kommunizieren, wie er das tut. Wenn er ehrlich sein kann, dann kann ich das auch.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, ruhiger zu sein, wenn das Thema Kinder aufkommt. Ich muss nicht sofort eine Antwort haben oder alles genau wissen. Ich darf im Moment bleiben.
Ich bin frei zu fühlen, dass ich in dieser Beziehung wertvoll bin, auch wenn ich an manchen Stellen unsicher bin.
Ich bin frei, seine Wünsche ernst zu nehmen und gleichzeitig offen für das Gespräch mit ihm zu bleiben. Es fühlt sich gut an, nicht mehr alles allein lösen zu wollen.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, offen mit ihm zu reden, ohne Angst zu haben, dass er mich deswegen weniger mag. Ich kann ihm sagen, dass ich ihn verstehe, aber selbst noch Zeit brauche.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich nicht alles kontrollieren kann. Manche Dinge – wie die Wünsche oder Pläne von anderen Menschen – liegen einfach außerhalb meines Einflussbereichs. Das ist unangenehm, aber es ist auch eine Tatsache. Ich kann nur entscheiden, wie ich selbst damit umgehe.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass es okay ist, dass ich noch nicht genau weiß, was ich will. Ich muss mich nicht jetzt, sofort und endgültig für oder gegen etwas entscheiden, nur weil jemand anderes das möchte. Mein Tempo ist genauso wichtig wie das eines anderen.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich zu viel Druck auf mich selbst ausgeübt habe. Ich dachte, ich müsste seinen Vorstellungen entsprechen, um die Beziehung „richtig“ zu machen. Dabei habe ich vergessen, dass meine Wünsche genauso zählen.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass wir beide unterschiedlich denken dürfen, ohne dass das automatisch ein Problem sein muss. Seine Wünsche sind nicht gegen mich gerichtet, sie sind einfach ein Teil von ihm.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, offen mit ihm zu reden, ohne Angst zu haben, dass er mich deswegen weniger mag. Ich kann ihm sagen, dass ich ihn verstehe, aber selbst noch Zeit brauche, wenn mein neuer Freund oft über seinen frühen Kinderwunsch spricht.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Nach einigen Wochen habe ich tatsächlich die offene Aussprach mit ihm gesucht. Es war nicht leicht, aber ich hab mich vorher hingesetzt und meine Gedanken sortiert. Ich hab ihm gesagt, dass ich ihn wirklich sehr mag und dass ich mir vorstellen kann, mit ihm weiterzugehen. Aber ich hab auch klar gemacht, dass ich aktuell keinen Kinderwunsch habe und dass ich Zeit brauche, um überhaupt herauszufinden, was ich will.
Wie hat er darauf reagiert?
Er hat zuerst überrascht reagiert, aber dann hat er zugehört. Wirklich zugehört. Und das war ein Moment, in dem ich gemerkt habe: Es ist okay, nicht immer einer Meinung zu sein. Wir haben sogar angefangen, darüber zu sprechen, was für uns beide wichtig ist, auch abseits von diesem Thema. Es war, als würde diese eine schwierige Frage uns dazu bringen, die Beziehung noch stärker zu machen.
Das Wichtigste war, dass ich mich nicht mehr gefangen gefühlt habe. Ich habe mir erlaubt, die Dinge zuzulassen, wie sie sind, ohne ständig gegen meine eigenen Unsicherheiten anzukämpfen.
Es ist jetzt ein halbes Jahr her, seit wir das letzte Mal über deine Situation gesprochen haben. Wie fühlst du dich heute, wenn du zurückblickst?
Es fühlt sich irgendwie leichter an – nicht, weil alles perfekt ist, sondern weil ich selbst mit meinen Gedanken und Gefühlen klarer geworden bin. Ich habe viel losgelassen, woran ich vorher krampfhaft festgehalten habe.
Was hat sich konkret verändert?
Naja, der größte Unterschied ist, dass ich nicht mehr so viel Angst davor habe, nicht zu wissen, was die Zukunft bringt. Ich habe für mich akzeptiert, dass ich jetzt keine Kinder möchte, und das ist okay. Mein Freund und ich reden immer noch offen darüber, aber wir haben das Thema entspannt. Er hat mir gesagt, dass er meine Meinung dazu respektiert. Das war wie eine Last, die abgefallen ist. Wir konzentrieren uns mehr darauf, was wir jetzt miteinander erleben können, und das gibt mir echt ein gutes Gefühl.
Was hat dir geholfen, diese Entscheidung zu treffen?
Es war eine Mischung aus kleinen, aber entscheidenden Dingen:
- Zum Beispiel hab ich mir angewöhnt, meine Gedanken aufzuschreiben, wenn ich merke, dass mich etwas stresst. Ich hab das vorher nie gemacht, aber es hilft echt, den Kopf freizubekommen.
- Dann hab ich gelernt, wie wichtig es ist, sich selbst ernst zu nehmen. Früher hab ich oft gedacht: ‚Ach, stell dich nicht so an, das ist doch nicht so schlimm.‘ Aber jetzt weiß ich, dass meine Gefühle berechtigt sind. Sie zu ignorieren, hat mich nur weiter in diese Spirale gebracht.
Gab es Momente, in denen du dachtest, du kannst die Entscheidung nicht treffen?
Oh ja, ständig. Vor allem, wenn ich das Gefühl hatte, dass mein Freund schon so weit ist mit seinen Zukunftsplänen und ich irgendwie ‚hinterherhinke‘. Da war so eine Stimme im Kopf, die gesagt hat: ‚Du machst alles kaputt, wenn du nicht mitziehst.‘ Aber jedes Mal, wenn ich mich darauf eingelassen hab, mich selbst zu hinterfragen, wurde diese Stimme leiser. Und mein Freund war dabei echt ein großer Rückhalt
Was würdest du anderen Menschen raten, die in einer ähnlichen Situation stecken?
- Das Erste, was ich sagen würde: Sei ehrlich zu dir selbst. Es bringt nichts, dir einzureden, dass du etwas willst, nur weil du Angst hast, den anderen zu enttäuschen. Frag dich stattdessen: ‚Was will ich wirklich?‘ Und nimm dir Zeit, das herauszufinden.
- Dann: Rede! Auch wenn’s schwer ist, hilft es so sehr, die eigenen Gedanken auszusprechen. Ich hab das oft im Kopf durchgespielt und dachte: ‚Wenn ich das sage, wird alles schlimmer.‘ Aber meistens wurde es besser, weil ich gesehen habe, dass ich nicht allein bin.
- Und noch was: Nimm dir bewusst Auszeiten für dich. Es klingt banal, aber ich hab gelernt, dass ich mich nur weiterentwickeln kann, wenn ich nicht ständig im ‚Müssen‘ festhänge. Bei mir waren das oft Spaziergänge oder einfach mal ein Wochenende, an dem ich nichts geplant hab. Diese Pausen haben mir geholfen, klarer zu sehen.
Wie sieht dein Alltag jetzt aus?
Viel entspannter. Ich merke, dass ich nicht mehr ständig mit dem Gefühl rumlaufe, etwas ‚beweisen‘ zu müssen – weder mir selbst noch meinem Freund. Wir haben neue Dinge zusammen ausprobiert, die nichts mit diesem großen Zukunftsthema zu tun haben: eine Fahrradtour, ein Kochkurs, sogar einen kleinen Roadtrip. Das hat uns irgendwie näher gebracht, ohne dass der Druck da war.
Ich bin auch beruflich mehr bei mir angekommen. Ich hab gemerkt, dass ich immer dann am besten bin, wenn ich mich nicht selbst überfordere. Das habe ich auf meine Beziehung übertragen: Ich darf auch hier einfach mal nur sein.
Bist du zufrieden mit dem Gespräch?
Ja, das bin ich. Es war nicht leicht, und ich bin sicher, dass ich auch in Zukunft Momente haben werde, in denen ich mich unsicher fühle. Aber das gehört dazu. Das Wichtigste, was ich gelernt habe, ist, dass ich mich selbst nicht verlieren darf – weder in einer Beziehung noch in meinen eigenen Gedanken.
Ich bin stolz darauf, dass ich nicht weggelaufen bin, sondern mich den Dingen gestellt habe. Es fühlt sich gut an zu wissen, dass ich wachsen kann, auch wenn es nicht immer einfach ist. Und dass ich dabei nicht allein bin.
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!