Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung ▷
Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Frau, 20, Studentin für Psychologie, in Beziehung mit Frau, 21 ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Also, es gibt da was, das mich echt belastet. Meine beste Freundin benutzt mich ständig als ihre „seelische Müllhalde“. Und nicht nur sie, auch andere Freundinnen. Es ist wie ein ungeschriebenes Gesetz: Wenn jemand Probleme hat, ruft er mich an, damit ich mir alles anhöre.
Immer. Und versteh mich nicht falsch, ich bin gerne für meine Freunde da. Aber manchmal… manchmal wird es einfach zu viel.
Es läuft meistens so: Sie ruft an, und nach dem obligatorischen „Hey, wie geht’s dir?“ (was übrigens fast nie ernst gemeint ist), geht es sofort los mit ihrem neuesten Drama. Der Job stresst, der Freund ist anstrengend, die Katze hat Durchfall, und ich sitze dann da und höre mir das alles an. Eine Stunde, manchmal zwei.
Und am Ende des Gesprächs fühle ich mich leer – als hätte jemand den Stecker bei mir gezogen. Aber es geht nie um mich. Wenn ich mal versuche, meine eigenen Probleme anzusprechen, wird das schnell abgehakt oder komplett überhört. Es ist, als würde sich meine Seele mit all den Problemen füllen, die gar nicht meine eigenen sind. Und das ist ermüdend. Ich will das nicht mehr, ich will raus aus dieser Rolle.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Warum kommen meine Freundinnen mit ihren ganzen Problemen ausgerechnet immer zu mir?
Was muss ich tun, um meine Freundinnen zu anderen Unterhaltungen zu lenken?
Manchmal frage ich mich echt, ob ich für meine Freundin überhaupt als Person existiere oder ob ich für sie nur die „gute Zuhörerin“ bin.
Warum kann sie sich eigentlich nie dafür interessieren, was bei mir los ist? Ich meine, ich habe auch ein Leben! Und ich hab auch Probleme! Klar, ich bin kein Psychologe (obwohl ich manchmal das Gefühl habe, ich sollte einer sein, so wie mich alle behandeln), aber ich hab genauso viel Seelenballast wie jeder andere.
Ich denke mir oft: „Wäre es nicht fair, wenn wir beide mal ein Gespräch führen könnten, das ausgeglichen ist? Wo es nicht nur um sie geht, sondern auch um mich?“ Aber irgendwie traue ich mich nicht, das anzusprechen. Was, wenn ich sie damit verletze? Oder was, wenn sie denkt, ich sei egoistisch? Aber ehrlich gesagt, so kann’s nicht weitergehen.
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich bin genervt. Richtig genervt. Es tut weh, zu wissen, dass ich für meine beste Freundin nur diejenige bin, die immer zuhört, aber nie selbst gehört wird.
Es ist wie einseitiger Service, und das macht mich traurig und enttäuscht. Freundschaft sollte doch auf Gegenseitigkeit beruhen.
Manchmal fühle ich mich auch einfach ausgelaugt. Ich merke, wie ich emotional runtergezogen werde, weil ich ständig nur den Ballast anderer tragen soll.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich höre meinen Freundinnen geduldig zu, wenn sie mit mir über ihre ganzen vielen Problemen reden wollen und gebe ihnen dann gut gemeinte Tipps, weil das alle von mir erwarten. Ich traue mich einfach nicht, ihnen zu sagen, dass ich nicht die Tonne für ihren ganzen Seelenmüll bin, nur weil ich Psychologie studiere.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, meinen Freundinnen die Freiheit zu geben, mit mir über ihre Probleme zu reden, um von mir Tipps zu bekommen, wie sie diese lösen können.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, meinen Freundinnen zu sagen, wenn es mir zu viel wird mit ihrem Gerede über ihre Probleme – und ich gerne mit ihnen auch über meine eigenen Probleme reden würde.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es gut ist, wenn meine besten Freundinnen mit mir über ihre Probleme reden, weil ich dann auch mit ihnen über meine Probleme reden kann.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, hilfsbereit zu sein, wenn meine besten Freundinnen mich wegen ihrer Probleme ansprechen und mich gut zu fühlen, wenn ich ihnen helfen kann bei ihren Problemen.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mit meiner besten Freundin auch über meine eigenen Probleme zu reden, wenn sie mich als seelische Müllhalde benutzt.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich meiner besten Freundin und anderen Freundinnen weiterhin als erste Ansprechpartnerin zur Seite stehe, wenn sie mit mir reden wollen – gleichzeitig ihnen aber sagen werde, dass ich gerne auch mal über meine eigenen Probleme reden würde.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass meine Freundinnen vielleicht gar nicht daran denken, dass auch ich Probleme habe, nur weil ich Psychologie studiere.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich in dieser Rolle feststecke, weil ich es zugelassen habe. Aber das muss sich ändern, und zwar schnell.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, mit meiner besten Freundin über meine eigenen Probleme zu reden und meinen „Seelenmüll“ bei ihr abzuladen, wenn sie das gleiche auch bei mir macht.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Ich habe schon während des Gesprächs beschlossen, einiges zu ändern, denn Freundschaften sollten auf Gleichgewicht und Gegenseitigkeit beruhen – nicht auf einem ständigen Geben ohne Nehmen. Ich kann nicht ewig die „seelische Müllhalde“ sein. Schon im Gespräch hatte ich mir überlegt, dass ich Grenzen setze und mich selbst mehr in den Fokus rücke, um dadurch hoffentlich wieder Freude an meinen Freundschaften zu finden und das Gefühl zu haben, dass meine Stimme auch gehört wird. Und bin dann auch direkt in die Umsetzung gegangen.
Kannst du Beispiele nennen?
- Beim nächsten Gespräch mit meiner besten Freundin habe ich mir vorgenommen, ehrlich zu sein. Ich werde ihr freundlich, aber bestimmt sagen, dass es mir zu viel wird, immer nur die Zuhörerin zu sein. Ich will, dass unsere Gespräche wieder ausgeglichener werden, dass sie sich auch für mich interessiert. Ich habe die Gespräche mit meiner besten Freundin vom ersten Augenblick an, wie geplant, in eine andere Richtung gelenkt, so dass ich mein Problem sofort ansprechen konnte.
- Und was die anderen Freundinnen betrifft – da ziehe ich klare Grenzen. Auch da hatte ich mir vorgenommen und umgesetzt: Ich habe sofort die Initiative in den Gesprächen übernommen und damit begonnen, darüber zu reden, was mich bedrückt.
- Ich habe auch überlegt, mir einfach mal eine Auszeit von der ein oder anderen Freundschaft zu nehmen. Zeit für mich, in der ich meine eigenen Probleme sortieren kann, ohne ständig den Kopf anderer zu entlasten.
- Vielleicht rede ich mehr über mich, oder ich sage auch mal „Sorry, aber ich kann gerade nicht.“ Es ist okay, mal nicht für alles und jeden verfügbar zu sein, oder?
Wie haben deine Freundinnen darauf reagiert?
Sie waren ganz überrascht davon, dass ich mich ihnen öffne und darüber reden wollte, was mich bedrückt. Wie ich schon die ganze Zeit vermutete, dachten sie, ich hätte überhaupt keine Probleme – bei mir wäre alles bestens. Erstaunen von allen Seiten, dass ich plötzlich so offen über mich rede – hallo?!
Was ist dein Fazit?
Das Klarheitsgespräch hat mir einen Perspektivwechsel ermöglicht und mich aus der Opferrolle herausgeholt. Meine Freundinnen hatten ein völlig falsches Bild von mir, was ich nun richtigstellen konnte. Jetzt können wir gemeinsam über unsere Probleme reden und Lösungen finden – natürlich habe ich allen aus meinem Freundeskreis Klarheitsgespräche ans Herz gelegt, um ihre Probleme zukünftig vielleicht auch mal alleine anzupacken. Wir sind alle begeistert davon – insbesondere der Wechsel der Blickrichtung ist immer wieder überraschend und erhellend!
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Klarheitsgespräche haben mich dermaßen inspiriert, dass ich mich dazu entschieden habe, sie professionell in meiner späteren Arbeit nach dem Studium anzuwenden und freue mich schon darauf!
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!