Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Mann, 29, Entwicklungsingenieur im Maschinenbau, in Beziehung mit Frau, 27, Blumenhändlerin ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Es fing alles so schön an. Als ich sie vor knapp vier Wochen kennengelernt habe, war ich hin und weg. Sie war witzig, klug und irgendwie hatte sie diese Art, die einen sofort anzieht. Es hat nicht lange gedauert, bis wir ein Paar wurden. Es ging alles recht schnell – für meinen Geschmack vielleicht zu schnell. Nach unserem ersten Kuss ging sie davon aus, dass wir zusammen sind. Einfach so. Ich hab’s nicht hinterfragt, dachte mir: Warum nicht? Schließlich fühlte sich das Ganze ja gut an.
Aber dann kamen diese kleinen Momente, die mich stutzen ließen. Zum Beispiel, als sie schon nach wenigen Tagen, die wir mal nicht zusammen verbracht haben, meinte, wie sehr sie mich vermisst. Sie sagte, sie habe die ganze Zeit an mich gedacht. Das sollte man doch schmeichelhaft finden, oder? Aber irgendwie war es mir zu viel. Und trotzdem habe ich es ignoriert. „Das legt sich bestimmt“, hab ich mir eingeredet. Aber es legte sich nicht.
Nach ein paar Monaten wurde es schwieriger. Sie erzählte mir von ihren psychischen Problemen, die ich ja auch schon von Anfang an irgendwie mitbekommen hatte. Dann kamen die ersten Streits – wegen Nichtigkeiten, so schien es mir. Eifersucht, Missverständnisse, alles Dinge, die immer größer gemacht wurden, als sie eigentlich waren. Und wenn wir gestritten haben, reagierte sie oft so heftig: Weinen, manchmal richtige Heulkrämpfe, sogar einmal hat sie gesagt, sie könnte nicht mehr leben, wenn ich sie verlasse.
Seit ein paar Wochen ist es so, dass sie mich mit ihrer Liebe fast „erdrückt“. Sie schreibt mir ständig, will immer wissen, was ich mache, und wenn ich mal sage, dass ich keine Zeit habe, dann fühle ich mich gleich schuldig, weil sie dann so traurig ist. Ich bin ehrlich gesagt überfordert. Was soll ich denn machen?
#2: Was denke ich?
Antwort:
Ich weiß nicht, ob das so normal ist. Ich frage mich oft, ob das vielleicht an mir liegt. Bin ich zu kalt? Bin ich der, der nicht genug gibt? Aber auf der anderen Seite denke ich mir auch: Warum muss Liebe so kompliziert sein?
Wo bleibe ich?
Ich denke viel darüber nach, ob das überhaupt langfristig funktionieren kann: „Was, wenn sie wirklich nicht klarkommt ohne mich?“ Dann denke ich: „Ich bin vielleicht derjenige, der sie hängen lässt.„
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Es fühlt sich an, als müsste ich immer „an“ sein, immer da sein, immer geben, geben, geben.
Es ist ein ständiges Hin und Her. Manchmal fühle ich mich, als würde mir jemand die Luft abschnüren. Diese ständige Erwartungshaltung, dass ich für sie alles bin und ihr alle Probleme abnehmen soll, ist so belastend. Gleichzeitig fühle ich mich aber auch schlecht, wenn ich mich zurückziehe.
Die ganze Situation macht mich traurig, aber auch wütend: Wütend auf mich, dass ich es nicht besser hinkriege, und wütend auf sie, dass sie mich so einengt.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich ziehe mich immer mehr zurück. Wenn sie mir schreibt, lasse ich manchmal einfach die Nachrichten ungelesen liegen. Nicht, weil ich sie nicht mag, sondern weil ich einfach keinen Kopf dafür habe. Aber das macht es auch nicht besser, denn dann kommt irgendwann eine Nachricht wie: „Geht’s dir gut? Hab ich was falsch gemacht?“ Und schon geht’s von vorne los.
Manchmal rede ich mit ihr, versuche, ihr zu erklären, dass ich auch mal meine Ruhe brauche. Aber das endet oft in Tränen oder in einem „Okay, ich mach’s besser, ich verspreche es!“ Und dann weiß ich gar nicht mehr, was ich noch sagen soll.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, meiner neuen Freundin die Freiheit zu geben, mich mit ihren Gefühlen zu erdrücken, weil es ihre Art ist, mit ihrem Partner umzugehen und sie es vielleicht nur so kennt.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es auch gut ist für mich, wenn sie mich mit ihren Gefühlen erdrückt, weil ich dadurch für mich Neues in mir entdecken kann.
Ich bin frei zu denken, dass ich aber auch Freiraum für mich brauche, um überhaupt für uns beide da sein zu können. Ich darf meine eigene Balance finden, ohne mich schuldig zu fühlen.
Ich bin frei zu denken, dass ihre Emotionen nicht immer meine Verantwortung sind. Ich kann sie unterstützen, aber ich muss nicht alles auffangen.
Ich bin frei zu denken, dass wir nur dann eine gute Beziehung führen können, wenn wir beide unsere eigenen Themen angehen – sie ihre und ich meine.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich darüber zu freuen, dass sie mich mit ihren Gefühlen erdrückt, weil sie so ihre überwältigende Liebe zu mir zum Ausdruck bringt.
Ich bin frei, meine Gefühle zu akzeptieren, ohne sie zu bewerten. Wenn ich mich mal überfordert fühle, ist das kein Zeichen dafür, dass ich schlecht oder ungenügend bin.
Ich bin frei, mich in der Beziehung auch gelassen und leicht zu fühlen. Liebe muss nicht immer schwer sein – sie darf auch einfach schön und unkompliziert sein.
Ich bin frei, Dankbarkeit für die schönen Momente zu empfinden, ohne von den schwierigen überwältigt zu werden.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, klare, aber liebevolle Gespräche zu führen, mir bewusst Pausen zu nehmen, ohne mich zu rechtfertigen, und ihr Vorschläge zu machen, wie wir besser miteinander umgehen können.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich sie liebe, aber dass Liebe auch bedeutet, ehrlich zu sein – zu ihr und zu mir selbst.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich nicht alles alleine tragen kann. Es ist nicht meine Aufgabe, alle ihre Probleme zu lösen, und es ist auch nicht fair mir gegenüber, mich in dieser Verantwortung gefangen zu fühlen.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass es okay ist, meine eigenen Grenzen zu haben. Liebe bedeutet nicht, dass man immer alles für den anderen aufgeben muss.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich meine eigenen Bedürfnisse besser wahrnehmen und auch klar kommunizieren muss. Nur so kann ich in der Beziehung glücklich sein, ohne mich selbst zu verlieren.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, klare, aber liebevolle Gespräche zu führen, mir bewusst Pausen zu nehmen, ohne mich zu rechtfertigen, und ihr Vorschläge zu machen, wie wir besser miteinander umgehen können, wenn meine neue Freundin mich total mit ihren fordernden Gefühlen erdrückt.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Jetzt sind sechs Monate vergangen, seit du begonnen hast, an dir und deiner Beziehung zu arbeiten. Wie sieht deine Situation heute aus?
Weißt du, ich hätte nie gedacht, dass ich so viel verändern kann: Ich fühl mich viel klarer, irgendwie freier. Es war ein harter Weg, aber ich hab’s geschafft, mich nicht mehr so erdrückt zu fühlen. Meine Freundin und ich haben viel miteinander gesprochen – echt harte Gespräche manchmal – aber es hat sich gelohnt.
Was hat sich konkret verändert?
Erstmal, ich habe hier in der Zusammenarbeit mit meinem Begleiter gelernt, meine Grenzen besser zu kommunizieren, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Früher hab ich immer gedacht, ich müsse alles auffangen, was sie fühlt. Heute weiß ich, dass ich für ihre Emotionen nicht allein verantwortlich bin. Ich sag jetzt Dinge wie: „Ich brauch heute einen Abend für mich.“ Oder: „Ich liebe dich, aber ich kann gerade nicht deine ganze Angst mittragen.“ Und weißt du was? Sie versteht es mittlerweile.
Dann haben wir so eine Art Struktur gefunden, die uns beiden hilft. Wir haben feste Zeiten, die wir bewusst zusammen verbringen, und andere, die nur für uns selbst sind. Das war am Anfang ungewohnt, vor allem für sie, aber jetzt merkt sie selbst, dass es ihr auch guttut.
Gab es Momente, wo du gedacht hast, es klappt nicht?
Oh ja, einige! Da war so eine Woche, wo sie wieder in dieses Muster gefallen ist – viel Weinen, mir das Gefühl geben, ich wäre zu distanziert. Früher hätte ich sofort nachgegeben und hätte mich schuldig gefühlt. Aber diesmal hab ich durchgehalten, hab ihr gesagt: „Ich verstehe, dass du dich so fühlst, aber ich brauch auch Raum, um für uns beide da zu sein.“ Es war hart, aber danach hat sie gesagt, dass sie meine Ehrlichkeit schätzt.
Wie gehst du mit schwierigen Momenten um, wenn ihre Gefühle wieder überwältigend sind?
- Ich atme durch und bleib ruhig. Früher hab ich direkt das Gefühl gehabt, flüchten zu müssen. Jetzt erinnere ich mich daran, dass ihre Gefühle nicht automatisch meine sind. Ein Satz, der mir hilft, ist: „Ich kann dich lieben, ohne dich retten zu müssen.“
- Außerdem haben wir so ein kleines Ritual eingeführt: Wenn es zu intensiv wird, machen wir eine Pause – sie schreibt mir dann, was sie fühlt, statt es direkt auf mich zu werfen. Das nimmt den Druck raus.
Was hast du für dich persönlich gelernt in den letzten sechs Monaten?
Dass Selbstfürsorge kein Luxus ist, sondern eine Notwendigkeit. Ich mach mehr Sport. Das klingt banal, aber das gibt mir Energie und Klarheit.
Und ich hab auch gemerkt, dass ich selbst in der Beziehung sicherer geworden bin. Ich weiß, was ich will, und ich hab keine Angst mehr, es zu sagen.
Welche Tipps würdest du anderen geben, die in einer ähnlichen Situation sind?
Drei Dinge:
- Redet offen miteinander, denn Kommunikation ist alles: Sag ehrlich, was du brauchst, aber mach’s liebevoll. Nicht Vorwürfe, sondern Klarheit.
- Gib dir selbst Raum, damit ihr euch nicht gegenseitig erdrückt: Du kannst niemandem helfen, wenn du komplett ausgelaugt bist. Lern, dich abzugrenzen.
- Holt euch Hilfe, wenn nötig: Wir waren sogar zusammen bei einer Paarberatung, die uns mit Klarheitsgesprächen geholfen hat, die Beziehung zu retten. Am Anfang dachte ich: „Das ist doch nur was für Paare, die fast auseinandergehen.“ Aber das hat uns so geholfen, die Perspektive des anderen besser zu verstehen.
Und jetzt, nach diesen sechs Monaten, bist du zufrieden mit deiner Entwicklung?
Ja, absolut. Klar, es ist nicht perfekt, aber das muss es auch nicht sein. Ich fühle mich viel sicherer in mir selbst, und unsere Beziehung hat dadurch an Tiefe gewonnen. Es ist nicht mehr so, dass ich mich erdrückt fühle – ich fühl mich jetzt getragen. Und das ist ein Riesenschritt für uns beide.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Beide Daumen hoch – und auch die meiner Partnerin, denn sie führt jetzt auch Gespräche, um Klarheit zu schaffen, wenn sie nicht weiß wohin mit ihren Gefühlen.
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!