Wenn ich Fehler mache, ärgere ich mich lange über mich selbst

Mein Alltag als Arzt ist von Stress und Hektik geprägt. Es gibt immer tausend Dinge, die gleichzeitig passieren, und ich muss oft blitzschnell Entscheidungen treffen. Klar, ich habe ein tolles Team, auf das ich mich verlassen kann, aber trotzdem bleibt die Verantwortung letztlich bei mir. Wenn dann etwas schiefgeht, kann ich das nicht einfach abschütteln.

Erst neulich ist wieder etwas passiert. Ein kleiner Fehler, der eigentlich auf einen Kommunikationsfehler im Team zurückzuführen war. Doch anstatt einfach weiterzumachen und es beim nächsten Mal besser zu machen, hat mich dieser Fehler wochenlang gequält. Ich habe mich gefragt, ob ich hätte genauer hinschauen müssen, ob ich etwas übersehen habe. Die Gedanken daran rauben mir oft den Schlaf.

Auch im privaten Umfeld bin ich nicht anders. Ein kleiner Fehler – ein vergessener Termin, eine verlegte Rechnung – und ich kann es einfach nicht loslassen. Diese Selbstvorwürfe nagen an mir, selbst wenn ich genau weiß, dass niemand perfekt ist und Fehler menschlich sind.

Es ist ein Teufelskreis: Je mehr ich mich über einen Fehler ärgere, desto mehr setzt mich das unter Druck, perfekt zu sein. Und dieser Druck führt natürlich dazu, dass ich irgendwann wieder einen Fehler mache. Dann geht das ganze Spiel von vorne los.

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