Weil meine Eltern um die Welt reisen wollten, kam ich ins Heim

Das Arbeitsblatt zeigt ein Klemmbrett mit 9 Symbolen. Auf der linken Seite sind die Symbole von oben nach unten angeordnet zu sehen. Erstes Symbol: Stilisierte Person auf schwarzem Hintergrund. Zweites Symbol: Kopf. Drittes Symbol: Herz. Viertes Symbol: Zahnrad. Auf der rechten Seite sind die Symbole von unten nach oben angeordnet zu sehen. Fünftes Symbol: Stilisierte Person auf weißem Hintergrund. Sechstes Symbol: Kopf. Siebtes Symbol: Herz. Achtes Symbol: Zahnrad. In der Mitte zwischen der linken und rechten Seite ist ein Wechselsymbol mit zwei Pfeilen als Kreis dargestellt, das den Wandel vom Problem hin zur Lösung als neuntes Symbol symbolisiert. Unter dem ersten Symbol befindet sich eine gestrichelte Linie.

Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?


Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!

Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann 


Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien

Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung

Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht

Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten

Mein Problem klar benennen

Meine Gedanken hierzu zulassen

Meine Gefühle hierzu wahrnehmen

Mein Verhalten hierzu beobachten

Gesprächsbeginn

[ Frau, 45, Philosophie Dozentin, verheiratet mit Mann, 51, Literaturkritiker, vier Kinder, 10, 12, 15 und 16 ]


Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1

#1: Was ist los?

Antwort:

#2: Was denke ich?

Antwort:

Als Kind habe ich immer gedacht, dass ich etwas falsch gemacht habe oder dass ich nicht gut genug war.

Ich grübelte oft darüber nach, ob ich alleine schuld an dem war, was meine Eltern mir angetan haben.

Ich habe mich oft gefragt, warum sie mich nicht wollten.

Habe ich ein Recht auf Glück und Liebe?

Wie kann er es wagen, nach all den Jahren Kontakt zu mir aufzunehmen?

Soll ich mit meiner Familie zu seinem Geburtstag fahren, um ihm ein letztes Mal zu begegnen im Leben?

Wie kann er erwarten, dass ich ihm verzeihe, nachdem er mich so im Stich gelassen hat?

Wieso glaubt er, dass ich ihm meine Familie vorstelle, die meine Eltern nie für mich waren?

#3: Was fühle ich?

Antwort:

Ich habe mich als Kind sehr einsam und ungeliebt gefühlt.

Ich habe mich verlassen und abgelehnt gefühlt.

Ich habe mich abgeschoben gefühlt.

Letzte Woche war ich schockiert und wütend, als ich den Brief – die Einladung zu seinem Geburtstag – las.

#4: Was tue ich?

Antwort:

Ich habe viele andere Kinder im Heim kennengelernt, die ähnliche Geschichten hatten. Wir haben uns gegenseitig getröstet und unterstützt. Aber es war nicht dasselbe wie eine richtige Familie. Heute bin ich hin und hergerissen: Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll, weil ich mir vorgenommen habe, meine Eltern nicht mehr zu sehen und mein Leben selbst zu gestalten, um meine eigenen Werte zu leben – und nicht die meiner Eltern. Ich will zwar stark und „stur“ bleiben, hadere aber mit mir – daher das Klarheitsgespräch hier.

Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich

Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen

Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt


Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen

Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht

Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst

Bereit sein, eine Freiheit zu geben

Freiheit im Denken bekommen

Freiheit im Fühlen bekommen

Freiheit im Verhalten bekommen

Fortsetzung des Gesprächs


Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel

#5: Welche Freiheit gebe ich?

Antwort:

Ich bin bereit, meinen Eltern die Freiheit zu geben, mich als Kind in ein Heim gegeben zu haben.

Ich bin bereit, meinen Eltern die Freiheit zu geben, mich als Kind abgeschoben und verlassen zu haben.

Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, mich von meinen Eltern abgewandt zu haben und auf Distanz zu bleiben.

Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, den Wunsch von meinem Vater auf ein Wiedersehen nicht zu erfüllen.

#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?

Antwort:

Ich bin frei zu denken, dass es heute gut ist für mich, dass meine Eltern mich im Heim zurückgelassen haben, weil ich dadurch schon sehr früh gelernt habe, auf eigenen Beinen zu stehen und selbstständig zu werden.

Ich bin frei zu denken, dass es gut ist für mich, dass ich den Kontakt mit meinen Eltern abgebrochen habe, weil ich damit für mich einen Schlussstrich ziehen konnte unter die Erlebnisse meiner Kindheit.

#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?

Antwort:

Ich bin frei, mich gut damit zu fühlen, wenn ich den Kontakt zu meinen Eltern nicht wieder aufnehme.

Ich bin frei, ein glückliches Leben zu haben, auch wenn ich meine Eltern in diesem Leben nicht mehr sehen werde.

Ich bin frei, mich gut damit zu fühlen, wenn ich den Wunsch meines Vaters ablehne.

#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?

Antwort:

Ich bin frei, den Wunsch meines Vaters nach einem Wiedersehen mit mir und meiner Familie abzulehnen.

Klarheit


Für einen klaren Kopf

Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit

Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.

Ich bin mir klar darüber geworden, dass der Kontaktabbruch zu meinen Eltern definitiv endgültig ist – und eine Versöhnung nicht mehr möglich ist, jedenfalls von meiner Seite aus.

Ich bin mir klar darüber geworden, dass es mir selbst besser geht, wenn ich meine Eltern nicht mehr sehe und daher meinem Vater den Wunsch nach einem Wiedersehen an seinem Geburtstag nicht erfüllen werde.

Freiheit


Für ein befreites Leben

Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben

Ich bin frei, den Wunsch meines Vaters nach einem Wiedersehen mit mir und meiner Familie abzulehnen, wenn meine Eltern mich als Kind ins Heim gaben, damit sie um die Welt reisen konnten.

Lebensfreude


Ein klarer Kopf für ein befreites Leben

Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben

Gesprächsende

[ Dauer: 10 Tage ]

6 Monate später

Nachgefragt

Was ist nach dem Gespräch passiert?

Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich überhaupt antworten sollte. Ich habe mit meinem Mann und meinen Kindern gesprochen, die mir ihre Unterstützung zugesichert haben. Ich habe auch mit meinem Begleiter hier im Klarheitsgespräch geredet, der mir geraten hat, auf mein Bauchgefühl zu hören. Im Gespräch bin ich mir klar darüber geworden, dass alleine durch ein Treffen mit meinen Eltern keine Versöhnung mit ihnen möglich ist.

Welche Entscheidung hast du dann getroffen?

Ich habe mich schließlich entschieden, nicht nach Brasilien zu fliegen. Ich habe meinem Vater einen Brief zurückgeschrieben, in dem ich ihm gesagt habe, dass ich kein Interesse an einer Versöhnung habe. Ich habe ihm geschrieben, dass er mir viel Leid zugefügt hat und dass ich ihm nicht vertrauen kann. Ich habe ihm geschrieben, dass er kein Recht hat, Teil meines Lebens zu sein und dass er mich in Ruhe lassen soll.

Wie geht es dir heute mit dieser Entscheidung?

Ich weiß nicht, ob das die richtige Entscheidung war. Aber es war meine Entscheidung. Und ich fühle mich erleichtert, dass ich sie getroffen habe. Ich bin stolz auf mich selbst, dass ich für mich eingestanden bin. Und ich bin dankbar für meine Familie, die mich liebt und akzeptiert, wie ich bin.

Wie ist dein Fazit?

Klarheitsgespräche haben mir meine Entscheidung letztendlich leicht gemacht, weil sie mein Baugefühl unterstützt haben. Mein Begleiter hat mir gesagt: „Bauch schlägt Kopf“ – und so habe ich mich entschieden und meine Entscheidung nicht bereut. Mit seiner aufmerksamen Art, hat mein Begleiter mir bei meinem Problem aufmerksam zugehört, mir kompetent weitergeholfen und mich dazu motiviert, auf mein Bauchgefühl zu hören. Er hat mir angeboten, mich weiter zu unterstützen, wenn ich Fragen habe.

Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?

Ich weiß, dass ich jederzeit wieder Klarheitsgespräche nutzen werde bei Lebensproblemen – und mich jederzeit wieder an meinen Begleiter wenden werde. Man fühlt sich hier gut aufgehoben. Ich kann Klarheitsgespräche empfehlen. Ich fühle mich dadurch einfach viel glücklicher und freier!

Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
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Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!

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