Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung ▷
Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Frau, 45, Philosophie Dozentin, verheiratet mit Mann, 51, Literaturkritiker, vier Kinder, 10, 12, 15 und 16 ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle: beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Ich bin im Heim aufgewachsen, weil meine Eltern mich als Kind mit 10 Jahren verlassen haben. Sie wollten sich selbst verwirklichen und um die Welt reisen. Sie haben mir immer gesagt, dass sie mich lieben und dass sie bald zurückkommen würden. Aber das war eine Lüge. Sie haben mich nie wieder besucht oder angerufen. Sie haben mich einfach vergessen. Ab und zu kam ein Brief von irgendwo auf der Welt – aber ihre Reise schien kein Ende nehmen zu wollen. Irgendwann sind sie dann doch sesshaft geworden in Südamerika.
Heute bin ich 45 Jahre alt und habe selbst vier Kinder. Ich liebe sie über alles und würde sie niemals im Stich lassen. Ich möchte ihnen alles geben, was ich nie hatte: Liebe, Geborgenheit, Vertrauen, Respekt. Ich bin sehr stolz auf meine Kinder und wie sie sich entwickeln. Sie sind mein Lebenssinn und meine größte Freude.
Ich habe auch den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen – obwohl sie meine Adresse haben und ich ihre, weil wir sie vor vielen Jahren ausgetauscht hatten. Das ist so ziemlich das einzige, was wir voneinander wissen – und das ist auch gut so. Sie haben sich vor ein paar Jahren bei mir gemeldet und wollten mich wiedersehen. Sie haben gesagt, dass sie bereuen, was sie getan haben und dass sie mich immer noch lieben. Aber ich konnte ihnen nicht verzeihen. Sie haben mir so wehgetan und mir so viel genommen. Sie sind für mich keine Eltern mehr, sondern Fremde.
Letzte Woche habe ich eine Einladung bekommen zum 70. Geburtstag meines Vaters. Er ist schwer krank und will sich mit mir versöhnen – und sieht jetzt eine gute und letzte Gelegenheit dazu. Er schrieb mir, dass er gerne meinen Mann und meine Kinder kennenlernen würde. Heute wohnen meine Eltern in Brasilien, ich in Deutschland. Er bot mir an, die Reisekosten zu übernehmen, wenn ich mit meiner Familie kommen würde.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Als Kind habe ich immer gedacht, dass ich etwas falsch gemacht habe oder dass ich nicht gut genug war.
Ich grübelte oft darüber nach, ob ich alleine schuld an dem war, was meine Eltern mir angetan haben.
Ich habe mich oft gefragt, warum sie mich nicht wollten.
Habe ich ein Recht auf Glück und Liebe?
Wie kann er es wagen, nach all den Jahren Kontakt zu mir aufzunehmen?
Soll ich mit meiner Familie zu seinem Geburtstag fahren, um ihm ein letztes Mal zu begegnen im Leben?
Wie kann er erwarten, dass ich ihm verzeihe, nachdem er mich so im Stich gelassen hat?
Wieso glaubt er, dass ich ihm meine Familie vorstelle, die meine Eltern nie für mich waren?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich habe mich als Kind sehr einsam und ungeliebt gefühlt.
Ich habe mich verlassen und abgelehnt gefühlt.
Ich habe mich abgeschoben gefühlt.
Letzte Woche war ich schockiert und wütend, als ich den Brief – die Einladung zu seinem Geburtstag – las.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich habe viele andere Kinder im Heim kennengelernt, die ähnliche Geschichten hatten. Wir haben uns gegenseitig getröstet und unterstützt. Aber es war nicht dasselbe wie eine richtige Familie. Heute bin ich hin und hergerissen: Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll, weil ich mir vorgenommen habe, meine Eltern nicht mehr zu sehen und mein Leben selbst zu gestalten, um meine eigenen Werte zu leben – und nicht die meiner Eltern. Ich will zwar stark und „stur“ bleiben, hadere aber mit mir – daher das Klarheitsgespräch hier.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, meinen Eltern die Freiheit zu geben, mich als Kind in ein Heim gegeben zu haben.
Ich bin bereit, meinen Eltern die Freiheit zu geben, mich als Kind abgeschoben und verlassen zu haben.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, mich von meinen Eltern abgewandt zu haben und auf Distanz zu bleiben.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, den Wunsch von meinem Vater auf ein Wiedersehen nicht zu erfüllen.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es heute gut ist für mich, dass meine Eltern mich im Heim zurückgelassen haben, weil ich dadurch schon sehr früh gelernt habe, auf eigenen Beinen zu stehen und selbstständig zu werden.
Ich bin frei zu denken, dass es gut ist für mich, dass ich den Kontakt mit meinen Eltern abgebrochen habe, weil ich damit für mich einen Schlussstrich ziehen konnte unter die Erlebnisse meiner Kindheit.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich gut damit zu fühlen, wenn ich den Kontakt zu meinen Eltern nicht wieder aufnehme.
Ich bin frei, ein glückliches Leben zu haben, auch wenn ich meine Eltern in diesem Leben nicht mehr sehen werde.
Ich bin frei, mich gut damit zu fühlen, wenn ich den Wunsch meines Vaters ablehne.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, den Wunsch meines Vaters nach einem Wiedersehen mit mir und meiner Familie abzulehnen.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass der Kontaktabbruch zu meinen Eltern definitiv endgültig ist – und eine Versöhnung nicht mehr möglich ist, jedenfalls von meiner Seite aus.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass es mir selbst besser geht, wenn ich meine Eltern nicht mehr sehe und daher meinem Vater den Wunsch nach einem Wiedersehen an seinem Geburtstag nicht erfüllen werde.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, den Wunsch meines Vaters nach einem Wiedersehen mit mir und meiner Familie abzulehnen, wenn meine Eltern mich als Kind ins Heim gaben, damit sie um die Welt reisen konnten.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich überhaupt antworten sollte. Ich habe mit meinem Mann und meinen Kindern gesprochen, die mir ihre Unterstützung zugesichert haben. Ich habe auch mit meinem Begleiter hier im Klarheitsgespräch geredet, der mir geraten hat, auf mein Bauchgefühl zu hören. Im Gespräch bin ich mir klar darüber geworden, dass alleine durch ein Treffen mit meinen Eltern keine Versöhnung mit ihnen möglich ist.
Welche Entscheidung hast du dann getroffen?
Ich habe mich schließlich entschieden, nicht nach Brasilien zu fliegen. Ich habe meinem Vater einen Brief zurückgeschrieben, in dem ich ihm gesagt habe, dass ich kein Interesse an einer Versöhnung habe. Ich habe ihm geschrieben, dass er mir viel Leid zugefügt hat und dass ich ihm nicht vertrauen kann. Ich habe ihm geschrieben, dass er kein Recht hat, Teil meines Lebens zu sein und dass er mich in Ruhe lassen soll.
Wie geht es dir heute mit dieser Entscheidung?
Ich weiß nicht, ob das die richtige Entscheidung war. Aber es war meine Entscheidung. Und ich fühle mich erleichtert, dass ich sie getroffen habe. Ich bin stolz auf mich selbst, dass ich für mich eingestanden bin. Und ich bin dankbar für meine Familie, die mich liebt und akzeptiert, wie ich bin.
Wie ist dein Fazit?
Klarheitsgespräche haben mir meine Entscheidung letztendlich leicht gemacht, weil sie mein Baugefühl unterstützt haben. Mein Begleiter hat mir gesagt: „Bauch schlägt Kopf“ – und so habe ich mich entschieden und meine Entscheidung nicht bereut. Mit seiner aufmerksamen Art, hat mein Begleiter mir bei meinem Problem aufmerksam zugehört, mir kompetent weitergeholfen und mich dazu motiviert, auf mein Bauchgefühl zu hören. Er hat mir angeboten, mich weiter zu unterstützen, wenn ich Fragen habe.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Ich weiß, dass ich jederzeit wieder Klarheitsgespräche nutzen werde bei Lebensproblemen – und mich jederzeit wieder an meinen Begleiter wenden werde. Man fühlt sich hier gut aufgehoben. Ich kann Klarheitsgespräche empfehlen. Ich fühle mich dadurch einfach viel glücklicher und freier!
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
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Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!