Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung ▷
Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Frau, 37, Verkäuferin, ledig, 1 Kind, 11 ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. Ich habe Krebs. Das habe ich vor ein paar Wochen erfahren, als ich wegen ständiger Schmerzen in der Brust zum Arzt ging. Er hat mir gesagt, dass ich einen bösartigen Tumor habe, der sich schon in andere Organe ausgebreitet hat, und dass es keine Heilung gibt und ich nur noch ein paar Monate zu leben habe.
Ich bin alleinerziehende Mutter eines elfjährigen Sohnes. Er ist mein Ein und Alles – wir haben eine sehr innige Mutter-Kind-Beziehung. Er ist der Grund, warum ich jeden Morgen aufstehe und versuche, stark zu sein, warum ich mich für eine Chemotherapie entschieden habe, obwohl sie mir nur wenig Hoffnung gibt. Ich weiß, wenn ich ihm sage, dass ich bald sterbe, werde ich ihm das Herz brechen.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Wie soll ich ihm sagen, dass ich nicht mehr lange leben werde?
Wie soll ich ihm erklären, dass seine Mama ihn bald verlassen muss?
Wie soll ich ihm beibringen, dass er ohne mich weiterleben muss?
Ich weiß nicht, was das Richtige ist. Soll ich ihm die Wahrheit sagen und ihm die Chance geben, sich zu verabschieden? Oder soll ich ihm nichts sagen und ihm die Illusion lassen, dass alles in Ordnung ist? Soll ich ihm die Realität zumuten oder ihn in einer Lüge leben lassen?
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich habe Angst vor dem Schmerz.
Ich habe Angst vor dem Tod.
Ich habe Angst vor dem Abschied.
Aber noch mehr habe ich Angst um ihn – Angst, dass er sich allein fühlt. Angst, dass er sich schuldig fühlt. Angst, dass er sich aufgibt.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß nicht, was besser für ihn ist. Ich weiß nur, dass ich ihn liebe. Und dass ich ihm so viel Leid ersparen möchte wie möglich. Ich gehe zur Chemo und versuche die ganzen Nebenwirkungen vor ihm zu verstecken. Zum Glück hat er noch nichts gemerkt.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, schwer zu erkranken – was meine Lebenserwartung auf wenige Monate verringert.
Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, meinem Kind in liebevollen Gesprächen zu sagen, dass ich bald nicht mehr bei ihm sein werde, weil ich sterbe – und dass das ein Abschied für immer sein wird.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es auch für mein Kind gut ist, wenn ich meinem Sohn jetzt sage, dass ich bald sterben werde, weil wir so die verbleibende Zeit dafür nutzen können, um uns voneinander zu verabschieden.
Ich bin frei zu denken, dass es auch für mich gut ist, wenn ich ihm sage, dass ich nicht mehr lange zu leben habe, weil ich ihm dann auch erzählen kann, welche Wünsche und Pläne ich noch habe für die verbleibende Zeit – und was wir vielleicht zusammen noch erleben können.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, mich erleichtert zu fühlen, wenn ich mit meinem Kind über den Tod und mein nahendes Lebensende rede.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, ehrlich zu meinem Kind zu sein und ihm zu erklären, was passieren wird. Ich bin frei, mir dafür Unterstützung zu holen, um zu erfahren, wie ich am besten mit ihm rede.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich meinem Kind die Wahrheit über meinen nahenden Tod sagen muss, weil ich mich sonst mit einer Lüge von ihm trennen würde, was er mir vielleicht niemals verzeihen oder sein ganzes Leben darunter leiden würde. Das will ich nicht. Ich will ihm keine falschen Hoffnungen machen. Ich will, dass er mich in guter Erinnerung behält und immer an eine Mutter denkt, die ihm die Wahrheit gesagt hat, auch wenn diese Wahrheit schrecklich ist.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, ehrlich zu meinem Kind zu sein und ihm zu erklären, was passieren wird. Ich bin frei, mir dafür Unterstützung zu holen, um zu erfahren, wie ich am besten mit ihm rede, wenn ich nicht weiß, ob und wie ich meinem Kind sagen soll, dass ich bald sterbe.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Die gute Nachricht ist, ich lebe noch! Was will ich mehr? Und so wie es aussieht, hat die Chemotherapie angeschlagen – und mir bleibt noch Zeit, die ich mit meinem Kind verbringen kann. Ich weiß nicht, wie lange das Nachlassen der Krankheitssymptome anhält – leider kann mir niemand eine Antwort darauf geben. Wir müssen jetzt abwarten und jeden Tag, der mir noch bleibt, auskosten.
Was hast du dann getan?
Nach dem Klarheitsgespräch habe ich durch einen Tipp hier einen professionellen Berater gefunden, der mir über die schwere Hürde – mit meinem Kind über meinen Tod zu reden – sehr geholfen hat. Der Begleiter hat mich über mehrere Wochen dabei begleitet und mich Schritt für Schritt sanft an das Thema herangeführt. So lange, bis ich mental dazu fähig war, das Gespräch mit meinem Kind zu suchen.
Mein Begleiter hat mich auch auf mögliche Reaktionen meines Kindes gut vorbereitet und mir genau gesagt, wie ich auf Wut, Trauer, Angst oder Verleugnung reagieren soll. Dass ich geduldig und verständnisvoll sein soll.
Wie hast du mit deinem Kind über das Thema „Sterben“ gesprochen?
Ich sollte in einfachen und klaren Worten, die seinem Alter und Verständnis entsprechen, mit ihm reden und Metaphern oder Euphemismen, die das Kind verwirren könnten, vermeiden. Wir haben gemeinsam einen Ablaufplan gemacht, an den ich mich gehalten habe. Dadurch konnte ich meinem Sohn erklären, dass er nicht schuld ist an dem, was passiert – und ihm meine Liebe und Fürsorge versichern. Ich konnte alle seine Fragen ehrlich und offen beantworten. Und wenn ich etwas nicht wusste oder nicht sagen wollte, habe ich ihm das auch ehrlich gesagt. Ich sollte ihn auch ermutigen, seine Gefühle auszudrücken und mit mir zu teilen.
Wie ist es danach weitergegangen für euch beide?
Anschließend haben wir uns gegenseitig getröstet und uns Nähe gegeben. Das war das intensivste und schwierigste Gespräch meines Lebens, das ich aber dank der erstklassigen Hilfe und Unterstützung gut gemeistert habe.
Seit diesem Zeitpunkt zählt für mich nur noch das Wohl meines Kindes. Ich respektiere seine Wünsche und Grenzen: an manchen Tagen möchte er mehr darüber wissen oder mehr Zeit mit mir verbringen, an anderen möchte er lieber abgelenkt werden oder allein sein. Ich folge seinem Tempo und seinen Bedürfnissen, solange ich das noch kann.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Nach dem Klarheitsgespräch hat für mich eine neue Zeitrechnung begonnen, weil ich jetzt genau wusste, was zu tun war, dass ich ehrlich und offen mit meinem Kind reden musste – und mir dafür Hilfe suchen sollte. Wenn man erst mal einen klaren Plan hat und einen Begleiter, der für alle Fragen da ist, wird alles andere einfach: Daher sind Klarheitsgespräche eine klare Empfehlung!! Ich hoffe, ich kann in meinem Leben noch viele Gespräche führen…
Alle Fallgeschichten wurden von mir anonymisiert und so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
▷ Führe jetzt ein kostenloses Gespräch: Rede über dein Problem, um so Klarheit zu schaffen, wie du damit umgehen willst
Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!