Statt meine Wut zum Ausdruck zu bringen, unterdrücke ich sie oft

Das Arbeitsblatt zeigt ein Klemmbrett mit 9 Symbolen. Auf der linken Seite sind die Symbole von oben nach unten angeordnet zu sehen. Erstes Symbol: Stilisierte Person auf schwarzem Hintergrund. Zweites Symbol: Kopf. Drittes Symbol: Herz. Viertes Symbol: Zahnrad. Auf der rechten Seite sind die Symbole von unten nach oben angeordnet zu sehen. Fünftes Symbol: Stilisierte Person auf weißem Hintergrund. Sechstes Symbol: Kopf. Siebtes Symbol: Herz. Achtes Symbol: Zahnrad. In der Mitte zwischen der linken und rechten Seite ist ein Wechselsymbol mit zwei Pfeilen als Kreis dargestellt, das den Wandel vom Problem hin zur Lösung als neuntes Symbol symbolisiert. Unter dem ersten Symbol befindet sich eine gestrichelte Linie.

Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?


Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!

Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann 


Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien

Lade dir das kostenlose Arbeitsblatt (PDF) herunter und folge der Anleitung im Beispiel hin zu deiner eigenen Lösung

Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht

Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten

Mein Problem klar benennen

Meine Gedanken hierzu zulassen

Meine Gefühle hierzu wahrnehmen

Mein Verhalten hierzu beobachten

Gesprächsbeginn

[ Frau 35, Zimmerin, verheiratet mit Mann, 41, Schreiner, ein Kind, 7 ]


Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1

#1: Was ist los?

Antwort:

Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich habe oft das Gefühl, dass ich meine Wut nicht ausdrücken kann und sie stattdessen unterdrücke. Wenn mich jemand beleidigt oder unfair behandelt, wenn ich mich unverstanden fühle oder überfordert bin, dann schlucke ich meine Wut einfach runter. Ich weiß, dass das nicht gesund ist. Wut ist schließlich eine natürliche und berechtigte Emotion, die mir zeigen soll, dass etwas nicht stimmt. Wenn ich sie ignoriere oder verleugne, führt das bei mir zu Stress und manchmal sogar zu körperlichen Beschwerden.

Ich merke, dass meine aufgestaute Wut oft bei meiner Arbeit rauskommt. Mit Hammer, Stemmeisen und Säge kann ich mich ganz gut am Holz abreagieren – dem tut es nicht weh. Aber dadurch verliere ich mehr und mehr die Freude an meiner Arbeit, die mir sehr viel bedeutet. Es ist frustrierend, denn eigentlich liebe ich das, was ich tue. Doch je mehr Wut ich unterdrücke, desto mehr belastet mich meine Arbeit.

Diese Situation ist echt belastend. Ich weiß, dass ich etwas ändern muss, aber ich weiß nicht genau, wie. Ich habe mir überlegt, ob ich vielleicht einen Kurs im Umgang mit Emotionen besuchen sollte. Vielleicht könnte mir das helfen, besser mit meiner Wut umzugehen und sie auf eine gesündere Weise auszudrücken. Auch das Gespräch mit einem Therapeuten könnte eine Möglichkeit sein, um herauszufinden, warum ich meine Wut so sehr unterdrücke und wie ich das ändern kann.

Ich weiß, dass das ein langer Weg sein wird, aber ich bin bereit, ihn zu gehen: Ich will wieder Freude an meiner Arbeit haben und mich nicht ständig von meiner aufgestauten Wut belastet fühlen. Es wird Zeit, dass ich mich um mich selbst kümmere und einen gesunden Umgang mit meinen Emotionen finde. Ich bin zuversichtlich, dass ich das schaffen kann – Schritt für Schritt.

#2: Was denke ich?

Antwort:

Warum schlucke ich meine Wut runter und bringe sie nicht zum Ausdruck?

Wie kann ich meine Wut angemessen ausdrücken?

Was kann ich tun, damit ich andere nicht beleidige, wenn ich wütend bin?

#3: Was fühle ich?

Antwort:

Ich bin gestresst.

Ich ärgere mich.

Ich bin deprimiert.

#4: Was tue ich?

Antwort:

Wenn ich wütend bin auf eine Person, gehe ich weg und fresse die Wut in mich rein, ohne sie rauszulassen – ich reagiere mich dann in der Arbeit ab, wenn ich Holz bearbeite. Im ersten Moment wirkt das, aber der andere denkt dann, dass ich gar nicht wütend bin … und dann schaukelt sich die Situation immer weiter auf, weil ich nichts sage … es ist ein Teufelskreis. Und meine Arbeit leidet unter meinem Frust, weil sie mir eigentlich Spaß macht.

Es wäre schön, wenn ich einen Weg finden könnte, meine Wut auszudrücken, ohne dass sie meine Arbeit und meine Gesundheit beeinträchtigt. Vielleicht könnte ich auch versuchen, mehr Sport zu treiben oder eine andere körperliche Aktivität zu finden, bei der ich meine Wut rauslassen kann. Irgendwas, das mir hilft, meine Emotionen zu verarbeiten und nicht alles in mich reinzufressen.

Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich

Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen

Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt


Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen

Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht

Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst

Bereit sein, eine Freiheit zu geben

Freiheit im Denken bekommen

Freiheit im Fühlen bekommen

Freiheit im Verhalten bekommen

Fortsetzung des Gesprächs


Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel

#5: Welche Freiheit gebe ich?

Antwort:

Ich bin bereit, mir selbst die Freiheit zu geben, wütend zu sein und meine Wut zum Ausdruck zu bringen.

#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?

Antwort:

Ich bin frei zu denken, dass es gut ist, wenn ich wütend bin.

Ich bin frei zu denken, dass es gut ist, wenn ich meine Wut zum Ausdruck bringe, damit andere miterleben und sehen, dass ich wütend bin.

Ich bin frei zu denken, dass ich anderen nichts vormachen will – wenn ich wütend bin, dann ist das okay.

#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?

Antwort:

Ich bin frei, mich lebendig zu fühlen, wenn ich wütend bin.

Ich bin frei, stark und selbstbewusst zu sein, wenn ich wütend bin, um meine Wut gezielt zum Ausdruck zu bringen.

#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?

Antwort:

Ich bin frei, meine Wut angemessen zum Ausdruck zu bringen, ohne dabei mich selbst und andere zu beleidigen oder zu verletzen.

Klarheit


Für einen klaren Kopf

Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit

Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.

Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich niemanden verletzen und beleidigen will mit meiner Wut – sondern proaktiv und konstruktiv damit umgehen will, ohne die Wut in dem Moment zu unterdrücken.

Freiheit


Für ein befreites Leben

Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben

Ich bin frei, meine Wut angemessen zum Ausdruck zu bringen, ohne dabei mich selbst und andere zu beleidigen oder zu verletzen, statt meine Wut zu unterdrücken.

Lebensfreude


Ein klarer Kopf für ein befreites Leben

Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben

Gesprächsende

[ Dauer: 10 Tage ]

6 Monate später

Nachgefragt

Was ist nach dem Gespräch passiert?

Sechs Monate sind vergangen, seit ich erkannt habe, dass ich meine Wut anders angehen muss. Und was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt.

Was genau hast du dafür getan?

Zuerst hab ich mich wirklich dazu durchgerungen, einen Kurs zum Umgang mit Emotionen zu besuchen. War ein bisschen seltsam am Anfang, in einer Gruppe von Fremden über meine Wut zu reden. Aber es war erstaunlich, wie viele Leute ähnliche Probleme haben. Da war zum Beispiel eine Frau, die immer wieder Konflikte mit ihrem Chef hatte und nie wusste, wie sie ihre Gefühle ausdrücken sollte. Oder ein Mann, der bei jeder Kleinigkeit an die Decke gegangen ist. Es tat gut zu hören, dass ich nicht allein bin.

Was hast du in dem Kurs gelernt?

Wir haben viele Techniken gelernt. Eine Sache, die mir besonders geholfen hat, war die Atemtechnik. Klingt simpel, aber wenn ich merke, dass meine Wut hochkocht, nehme ich jetzt ein paar tiefe Atemzüge. Das beruhigt mich und gibt mir einen Moment, um nachzudenken, bevor ich reagiere. Ich hab auch angefangen, regelmäßig zu joggen. Das hilft ungemein, um den Kopf frei zu kriegen und den Stress abzubauen.

Was hast du zusätzlich getan?

Neben dem Kurs habe ich mich endlich dazu überwunden, mit meinem Begleiter weiter an meinem „Problem“ zu arbeiten. Ich war skeptisch, aber es hat mir echt geholfen. Wir haben viel darüber gesprochen, warum ich meine Wut so unterdrücke. Es stellte sich heraus, dass das viel mit meiner Erziehung zu tun hat und den Erwartungen, die an mich gestellt wurden. Durch die Gespräche habe ich gelernt, diese alten Muster zu erkennen und langsam zu ändern.

Was hast du verändert?

In meiner Arbeit hat sich einiges getan. Ich habe angefangen, klarer zu kommunizieren. Wenn mich etwas stört, spreche ich es an, anstatt es in mich hineinzufressen. Das war nicht einfach, vor allem am Anfang, aber es wird besser. Ich merke, dass ich weniger frustriert bin und wieder mehr Freude an meiner Arbeit habe. Das Holz ist jetzt wieder mein kreatives Ventil und nicht nur ein Ort, um meine Wut auszulassen.

Wie haben deine Kollegen auf die Veränderung reagiert?

Weißt du was? Meine Kollegen haben positiv darauf reagiert. Es gab sogar ein paar Situationen, in denen sie mir gesagt haben, dass sie meine neue Offenheit schätzen. Das hat mich wirklich überrascht und motiviert weiterzumachen.

Wie ist dein Fazit?

Zusammengefasst kann ich sagen, dass diese sechs Monate eine echte Herausforderung waren, aber auch unglaublich befreiend. Ich habe gelernt, besser mit meiner Wut umzugehen und sie nicht mehr gegen mich selbst zu richten. Ich fühle mich jetzt viel ausgeglichener und glücklicher. Es ist ein Weg, der noch weitergeht, aber ich bin auf einem guten Kurs. Und das fühlt sich verdammt gut an.

Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?

Ich habe mir einen Begleiter an die Seite geholt, der mir gezeigt hat, wie ich mit meiner Wut umgehen kann, sie zeigen kann, ohne sie an anderen „auszulassen“, andere damit zu verletzen oder zu beleidigen. Ich habe gelernt, dass es völlig okay ist, wenn ich wütend bin – und dass es völlig okay ist, wenn ich meine Emotionen – meine Wut – zum Ausdruck bringe.

Klarheitsgespräche habe ich jetzt fest in mein Leben eingebunden: Ich fülle jeden Tag ein Arbeitsblatt aus, um meine Wut zu kanalisieren. Das klappt sehr gut und ich werde von Tag zu Tag gelassener. In wenigen Monaten habe ich ein so felsenfestes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen gewonnen, dass ich mit meiner Wut gut umgehen kann, sie ausdrücken kann, ohne andere damit zu „verstören“. Klarheitsgespräche sind für mich sehr hilfreich, antreibend und motivierend – danke dafür!

Alle Fallgeschichten sind real, aber so von mir verkürzt, dass ein Rückschluss auf eine bestimmte Person nicht mehr möglich ist und die Vertraulichkeit gewahrt bleibt. ▷ Ich will Klarheit

Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!

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