Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Die Lösung für dein Problem ist bereits da – sie ist dir nur noch nicht klar!
Alles klar mit: Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann ▷
Du gewinnst Klarheit über deine Situation, bekommst Strategien und Impulse an die Hand, um dich von deinem Problem zu befreien
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Seite 1 | Erste Wirklichkeit ▷ Ohn(e)Macht
Du wirst dazu ermutigt, angstfrei über deine Situation zu reden und eigene Antworten zu finden über dein Denken, Fühlen und Verhalten
Mein Problem klar benennen
Meine Gedanken hierzu zulassen
Meine Gefühle hierzu wahrnehmen
Mein Verhalten hierzu beobachten
Gesprächsbeginn
[ Mann, 50, Müllwerker, verheiratet mit Frau, 49, drei Kinder im Alter von 20, 23 und 27 ]
Schreibe deine eigenen Antworten auf das Arbeitsblatt an die entsprechende Stelle, beginne auf Seite 1 oben mit #1
#1: Was ist los?
Antwort:
Seit über dreißig Jahren arbeite ich bei der Müllabfuhr und bin damit eigentlich ganz zufrieden. Ich kenne meinen Bezirk in- und auswendig und fühle mich in meiner Arbeitskleidung wohl. Es hat mich nie gestört, so durch die Straßen zu laufen.
Doch letzte Woche ist etwas passiert, was mich echt aus der Bahn geworfen hat. Ich war gerade auf dem Weg nach Hause, immer noch in meiner Arbeitskleidung, als mir eine Gruppe Halbstarker entgegenkam. Die haben mich erst blöd angeschaut und dann angefangen, mich übel zu beleidigen. Wegen meiner Klamotten und wegen meinem Beruf. Sie haben mich „Dreckschleuder“ genannt und gesagt, ich wäre nichts wert.
Klar, mein Job ist nicht glamourös, aber er ist wichtig und ich mache ihn gerne. Ich hab’ mich immer darauf verlassen, dass die Leute meine Arbeit schätzen, auch wenn sie manchmal ein bisschen schief gucken. Aber so etwas hatte ich noch nie erlebt.
#2: Was denke ich?
Antwort:
Warum werde ich wegen meines Berufs dermaßen beleidigt?
Wie gehe ich mit diesen beleidigenden Aussagen um?
Die ganze Woche habe ich darüber nachgedacht. Warum gibt es so viel Respektlosigkeit gegenüber Leuten, die einfach nur ihre Arbeit machen? Es ist ja nicht so, als wäre Müllabfuhr ein unwichtiger Job. Wir sorgen dafür, dass die Stadt sauber bleibt und die Leute ihren Müll loswerden können. Aber diese Jungs haben das wohl nicht verstanden.
#3: Was fühle ich?
Antwort:
Ich habe in meinen dreißig Jahren bei der Müllabfuhr schon einiges erlebt, aber das hat mich echt schockiert.
Ich fühle mich erniedrigt, gedemütigt und bin wütend auf diese Gruppe Jugendliche.
Ich schäme mich und habe Selbstzweifel.
Diese Beleidigungen haben mich tief getroffen.
#4: Was tue ich?
Antwort:
Ich habe mich nicht getraut, etwas zu sagen und bin einfach weitergegangen. Jetzt meide ich diesen Weg und nehme einen anderen nach Hause.
Ich hab‘ mit meinen Kollegen darüber gesprochen und die haben ähnliche Geschichten erzählt. Das hat mir ein bisschen geholfen, weil ich gemerkt habe, dass ich nicht allein bin mit meinen Gefühlen. Aber trotzdem, das war hart zu verdauen.
Ich werde weiterhin meinen Job machen und hoffe, dass solche Erlebnisse selten bleiben. Vielleicht hilft es, wenn ich öfter über meine Arbeit spreche und den Leuten klar mache, wie wichtig sie ist. Vielleicht verstehen sie dann besser, dass hinter der Arbeitskleidung ein Mensch steckt, der seinen Teil dazu beiträgt, dass die Stadt funktioniert.
Am Ende des Tages versuche ich, mich auf das Positive zu konzentrieren. Es gibt viele Leute, die unsere Arbeit schätzen, und das versuche ich mir vor Augen zu halten. Trotzdem bleibt dieser Vorfall in meinem Kopf und ich hoffe, dass solche Respektlosigkeiten irgendwann der Vergangenheit angehören.
Wendepunkt ▷ Das Blatt wendet sich
Mit deinem inneren Ratgeber in Kontakt kommen und die Kontrolle übernehmen
Man kann nicht das „WAS“ ändern, wohl aber das „WIE“ – wie man mit einer Situation umgeht und die eigenen Antworten umsetzt
Ich will dich dazu ermutigen, die Realität nicht zu bekämpfen, sondern sie für dich zu nutzen
Seite 2 | Zweite Wirklichkeit ▷ Mit (Handlungs)Macht
Darüber reden, welche Freiheit du gibst und welche Freiheiten du dafür bekommst. Und – ganz wichtig – wie du mit den neuen Freiheiten umgehst
Bereit sein, eine Freiheit zu geben
Freiheit im Denken bekommen
Freiheit im Fühlen bekommen
Freiheit im Verhalten bekommen
Fortsetzung des Gesprächs
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite, beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Welche Freiheit gebe ich?
Antwort:
Ich bin bereit, diesen Jugendlichen die Freiheit zu geben, mich anzupöbeln und zu beleidigen, weil sie es einfach nicht besser wissen.
#6: Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass es gut ist, wenn sie mich „nur“ anpöbeln und beleidigen, weil sie mich dann in Ruhe lassen und nicht handgreiflich werden.
#7: Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, selbstbewusst zu sein und mutig.
#8: Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Antwort:
Ich bin frei, weiterhin jeden Arbeitstag meinen gewohnten Weg nach Hause zu gehen.
Klarheit
Für einen klaren Kopf
Ziel des Klarheitsgesprächs ist ein mehr an Klarheit durch innere Freiheit
Durch neue Denkansätze und Umgangsformen mit dir selbst und anderen bist du dir über vergangene, schmerzhafte und belastende Erfahrungen oder Erlebnisse klar geworden.
Ich bin mir klar darüber geworden, dass ich froh sein kann, dass ich nicht angegriffen, niedergeschlagen und verletzt wurde von den Jugendlichen, die mich angepöbelt haben.
Freiheit
Für ein befreites Leben
Nimm dein Leben aktiv in die Hand – mit deinen neuen Freiheiten – dann wirst du weniger gelebt und kannst mehr (er)leben
Ich bin frei, weiterhin jeden Arbeitstag meinen gewohnten Weg nach Hause zu gehen, auch wenn ich wieder angepöbelt werde.
Lebensfreude
Ein klarer Kopf für ein befreites Leben
Im Anpacken und Umsetzen liegt jetzt für dich die Chance, etwas zu verändern in deinem Leben
Gesprächsende
[ Dauer: 10 Tage ]
6 Monate später
Nachgefragt
Was ist nach dem Gespräch passiert?
Sechs Monate später hat sich die Situation tatsächlich verbessert. Die Jugendlichen treffen sich neuerdings öfter an einer bestimmten Stelle, die ich jetzt genau kenne. Anfangs war es für mich unangenehm, dort vorbeizugehen, aber mittlerweile gehe ich völlig gelassen daran vorbei. Auch wenn sie mich mal wieder anpöbeln, perlt das an mir ab und macht mir einfach nichts mehr aus.
Was hast du aus dieser Erfahrung für dich gelernt?
Ich habe gelernt, dass solche Beleidigungen mehr über die Leute aussagen, die sie aussprechen, als über mich. Handgreiflich sind sie bisher noch nicht geworden, und ich gehe davon aus, dass das auch nicht passieren wird. Es tut gut zu wissen, dass ich mich von solchen negativen Erlebnissen nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen lasse. Mein Selbstbewusstsein ist gewachsen, und ich bin stolz darauf, wie ich mit der Situation umgegangen bin.
Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem Gespräch?
Ich bin sehr zufrieden, weil ich mich nicht mehr persönlich angesprochen fühle, wenn ich von anderen angepöbelt werde – jetzt kann ich das Gelernte in der Umsetzungsphase voll anwenden bei weitern Begegnungen mit den Halbstarken. Besten dank dafür!
Transparenzhinweis: Fallgeschichten sind von mir so bearbeitet, dass sie besser lesbar, verständlicher und hilfreicher sind.
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Klarheitsgespräche sind kein Ersatz für eine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung!