Verberge meine echten Gefühle, damit andere nicht neidisch sind

Ich bin ein erfolgreicher Schriftsteller, der mehrere Bücher veröffentlicht hat. Ich liebe meinen Beruf, weil er mir erlaubt, meiner Fantasie freien Lauf zu lassen und meine Gedanken mit der Welt zu teilen. Ich habe auch eine glückliche Ehe mit einem wunderbaren Partner, der mich unterstützt und inspiriert. Wir haben zwei gesunde und kluge Kinder, die uns jeden Tag Freude bereiten. Ich sollte mich also sehr glücklich schätzen, oder?

Aber ich fühle mich nicht so. Ich verberge meine wahren Gefühle jeden Tag, weil ich befürchte, dass meine Freunde oder meine Bekannten neidisch auf meinen Erfolg sein werden. Sie sind größtenteils unglückliche Menschen, die sich in ihren eigenen Problemen verstricken und sich ständig beschweren – Leute, die mit sich selbst und ihrem Leben unzufrieden sind. Ich habe das Bedürfnis, mich für mein Glück zu entschuldigen. Es ist, als ob „Glück“ etwas ist, das ich nicht länger als ein paar Minuten fühlen darf. Ich weiß, dass das nicht gesund ist. Ich weiß, dass ich mir selbst treu sein und mein Leben genießen sollte. Aber ich kann nicht anders.

All diese unglücklichen Menschen sind Inspiration für mich und die Protagonisten meiner Bücher. Sie inspirieren mich und bilden die Vorlage für zahlreiche Figuren in meinen Romanen. Auf der einen Seite brauche ich all diese „Unglücklichen“ um mich herum, andererseits kann ich sie fast nicht mehr ertragen.

Ich muss mich entscheiden: für mein Wohlergehen oder die Ehe

Ich stehe vor einer schwierigen Entscheidung. Ich bin seit zehn Jahren mit meinem Mann verheiratet. Wir haben uns in der Uni kennengelernt und waren sofort verliebt. Er war charmant, witzig und intelligent. Wir haben viel gemeinsam gemacht und hatten eine tolle Zeit. Ich dachte, er wäre der Richtige für mich.

Aber vor ein paar Monaten hat sich alles geändert. Er hat angefangen, sich von mir zu distanzieren. Er war immer gestresst von der Arbeit und hatte keine Zeit mehr für mich. Er hat mich kaum noch beachtet oder mir Komplimente gemacht. Er hat mich oft kritisiert oder ignoriert. Er hat mir das Gefühl gegeben, dass ich ihm egal bin.

Seit einiger Zeit läuft es immer schlechter zwischen uns. Vor ein paar Wochen habe ich jemanden hier im Krankenhaus auf der Arbeit kennengelernt, der mir das Gefühl gibt, wieder lebendig zu sein. Er ist aufmerksam, humorvoll und teilt viele meiner Hobbys. Wir haben uns mehrmals getroffen und ich spüre, dass er mehr für mich empfindet als nur Freundschaft. Ich muss zugeben, dass ich mich auch zu ihm hingezogen fühle. Er hat mir gesagt, dass er sich eine Beziehung mit mir vorstellen kann, wenn ich bereit bin, meinen Mann zu verlassen. Ich muss mich entscheiden: für mein Wohlergehen oder die Ehe.

Du bist zu sensibel und eine Mimose wurde mir als Kind gesagt

Ich weiß noch, wie es war, als ich ein Kind war. Ich war immer sehr empfindsam und nahm alles um mich herum wahr: Die Geräusche, die Farben, die Stimmungen der Menschen. Ich spürte, wenn jemand traurig oder wütend war, auch wenn er oder sie es nicht zeigte. Ich fühlte mich oft überfordert und wollte mich zurückziehen.

Aber dann hörte ich diese Sätze: „Du bist zu sensibel“, „Nimm Dir doch nicht immer alles so zu Herzen“, „Bist du eine Mimose“? Sie verletzten mich und machten mich unsicher. Ich versuchte, mich anzupassen und meine Gefühle zu verstecken. Aber das machte mich nur noch unglücklicher.

Ich erinnere mich an einen Tag in der Schule, als wir einen Ausflug in den Zoo machten. Ich freute mich darauf, die Tiere zu sehen und zu streicheln. Aber als wir dort ankamen, war ich schockiert. Die Tiere sahen so traurig und eingesperrt aus. Sie hatten kaum Platz zum Bewegen und Spielen. Ich spürte ihren Schmerz und ihre Langeweile. Ich fing an zu weinen und wollte weggehen. Aber meine Lehrerin schimpfte mit mir und sagte, ich solle mich nicht so anstellen. Die anderen Kinder lachten mich aus und nannten mich eine Heulsuse.

Ich weiß auch noch, wie es war, als ich zum ersten Mal verliebt war. Ich war 16 Jahre alt und hatte einen Freund. Er war nett und lustig und wir hatten viel Spaß zusammen. Ich dachte, er sei der Richtige für mich. Ich gab ihm mein ganzes Herz und vertraute ihm. Aber nach ein paar Monaten machte er Schluss mit mir. Er sagte, er habe jemand anderen kennengelernt und ich sei ihm zu anstrengend. Er sagte, ich sei zu sensibel und eine Mimose. Er sagte, ich solle mir ein dickeres Fell zulegen und nicht immer alles so ernst nehmen. Er sagte, er brauche eine Frau und keine Prinzessin auf der Erbse. Er sagte mir all das ins Gesicht und ging weg.

Ich will meinen Stress reduzieren, kann aber nicht Nein sagen

Ich bin 57 Jahre, habe vier Kinder, bin verheiratet und Krankenschwester. Ständig wollen alle etwas von mir und ich stehe ständig unter Stress. Ich will meinen Stress reduzieren, kann aber nicht Nein sagen. Ich bin ein Jasager, der anderen einfach nichts abschlagen kann. Ich weiß, dass ich Gefahr laufe, mir dauernd zu viel aufzuladen – oder tue das vielleicht schon.
Deshalb ist es wichtig für mich, auch das Nein zu beherrschen – wie das gelingen kann weiß ich allerdings nicht.

Hier ein paar Beispiel aus meinem Leben:

Wenn mein Mann mich bittet, noch schnell etwas für ihn zu erledigen, bevor ich zur Arbeit gehe, sage ich immer Ja, obwohl ich schon spät dran bin.

Wenn meine Kinder mich anrufen und mir von ihren Problemen erzählen, sage ich immer Ja, wenn sie mich um Rat oder Hilfe fragen, obwohl ich eigentlich keine Zeit habe.

Wenn meine Kollegen mich fragen, ob ich ihre Schicht übernehmen oder ihnen bei einer schwierigen Aufgabe helfen kann, sage ich immer Ja, obwohl ich schon überlastet bin.

Wenn meine Freunde mich einladen, etwas mit ihnen zu unternehmen, sage ich immer Ja, obwohl ich eigentlich lieber zu Hause bleiben und mich ausruhen würde.

Ich habe alles erreicht im Leben, bin aber trotzdem unzufrieden

Ich bin ein Mann, der den größten Teil seines Lebens gelebt hat – alles erreicht hat in diesem Leben, was möglich ist – privat und auch beruflich. Ich bin Millionär und kann mir alles kaufen, was ich will. Ich habe eine erfolgreiche Firma gegründet, die weltweit bekannt ist. Ich habe eine Frau, die mich nach all den vielen Jahren immer noch liebt, und drei tolle Kinder, die mich stolz machen. Ich wohne in einer Villa mit Pool und fahre einen Sportwagen.
Ich kann mir wirklich alles leisten, was ich will. Ich reise um die Welt und genieße das Leben.

Aber trotzdem bin ich unzufrieden. Warum? Ich habe alles erreicht im Leben, aber ich weiß nicht, wer ich bin. Ich habe schon vieles probiert und Coaches auf der ganzen Welt für mich engagiert, um mit mir zu arbeiten: aber nichts davon scheint mir wirklich zu helfen. Ich habe viele Freunde, aber keine echten. Ich habe viele Bekannte, aber keine Vertrauten. Ich habe viele Fans, aber keine Seelenverwandten. Ich bin auf der Suche nach dem wahren Sinn meines Lebens, den ich trotz der vielen Jahren noch immer nicht gefunden habe.

Wäre gerne Lehrerin, habe aber Angst vor Schülern zu sprechen

Ich weiß nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Ich bin jung und unsicher, ich habe keine klare Richtung, keinen Plan, keine Vision. Ich habe Selbstzweifel, die mich lähmen und mir die Freude am Leben nehmen. Ich würde gerne Lehrerin werden, aber ich habe Angst vor Schülern zu sprechen.

Ich schreibe das hier, weil ich meine Gedanken und Gefühle loswerden muss. Ich schreibe das hier, weil ich hoffe, dass ich so Klarheit schaffen kann. Ich schreibe das hier, weil ich nicht allein sein will mit meinen Ängsten und Sorgen. Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die Lehrer sind oder werden wollen. Ich bewundere sie für ihren Mut und ihre Leidenschaft. Ich möchte auch so sein.

Ich möchte auch einen Unterschied machen. Ich möchte auch etwas Sinnvolles tun. Ich liebe es, zu lernen und zu lehren. Ich liebe es, Wissen zu teilen und zu erweitern. Ich liebe es, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten und ihnen zu helfen, ihr Potenzial zu entfalten. Nur, ich kann nicht vor eine Klasse treten – alleine der Gedanke davor ist der blanke Horror für mich.

Ich habe schon Nachhilfeunterricht gegeben, aber nur für jeweils eine Schülerin oder einen Schüler. Das war für mich kein Problem.

Schwierige Kolleginnen und Kollegen regen mich jeden Tag auf

Ich habe ein großes Problem auf der Arbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Sie denken, sie sind besser als ich, nur weil sie jünger und agiler sind. Sie machen sich ständig über mich lustig, ignorieren meine Vorschläge, untergraben meine Autorität. Sie sind respektlos, arrogant und gemein. Jeden Tag muss ich mir ihre Schikanen gefallen lassen.

Zum Beispiel, wenn ich morgens ins Büro komme, finde ich oft meinen Schreibtisch voller Müll oder mit dummen Sprüchen beschmiert. Oder wenn ich an einer Besprechung teilnehme, werde ich von ihnen unterbrochen, kritisiert oder ausgelacht. Oder wenn ich eine Pause mache, höre ich sie hinter meinem Rücken lästern, wie alt und nutzlos ich bin.

Ich bin schon seit 20 Jahren hier, aber das zählt für sie nicht. Sie wollen mich loswerden, weil sie glauben, dass ich zu viel verdiene oder zu wenig leiste. Sie wollen mich fertig machen, bis ich kündige oder zusammenbreche.

Zum Beispiel gestern: Ich hatte eine wichtige Präsentation vorbereitet, die ich vor dem Chef halten sollte. Ich hatte alles gecheckt, alles war perfekt. Aber als ich meinen Laptop an den Beamer anschloss, war alles weg. Meine Dateien waren gelöscht, stattdessen waren nur noch peinliche Fotos von mir auf dem Desktop. Die ganze Gruppe hat gelacht, der Chef hat mich angemault. Ich war so gedemütigt.

Oder heute: Ich wollte eine Kaffeepause machen, aber als ich zur Kaffeemaschine ging, war sie leer. Kein Kaffee mehr da. Ich fragte eine Kollegin, ob sie wusste, wo der Kaffee war. Sie sagte mir, dass die anderen ihn alle getrunken hatten, weil sie wussten, dass ich zu dieser Zeit auch meinen Kaffee trinke. Sie grinste mich hämisch an. Ich habe mich dann wieder so dermaßen aufgeregt…

Ständiges Nachdenken über mich selbst macht mich unglücklich

Ich bin 31 Jahre alt und auf der Suche nach mir selbst. Das klingt vielleicht klischeehaft, aber es ist die Wahrheit. Ich weiß nicht, wer ich bin, was ich will, was mich glücklich macht. Ich habe das Gefühl, dass ich mein Leben den Erwartungen anderer anpasse, ohne meine eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen.

Ich bin unzufrieden mit meinem Job, meiner Beziehung, meinem Körper, meinem Selbstwertgefühl. Ich arbeite als Buchhalterin in einer großen Firma, aber ich habe keine Leidenschaft für Zahlen. Ich mache meinen Job gut, aber ich empfinde keine Freude oder Erfüllung dabei. Ich überlege, ob ich nicht lieber etwas Kreatives machen sollte, etwas, das mir Spaß macht und mich herausfordert.

Ich bin seit fünf Jahren mit meinem Freund zusammen, aber ich spüre keine tiefe Verbindung mehr zu ihm. Er ist nett und zuverlässig, aber er langweilt mich. Er hat keine eigenen Interessen oder Ziele, er ist zufrieden mit dem Status quo. Ich weiß nicht, ob es für mich besser wäre, wenn ich jemanden finden würde, der mich inspiriert und begeistert. Jemanden, der mich versteht und unterstützt. Jemanden, der mich liebt und begehrt.

Mit meinem Körper bin ich auch unzufrieden: Ich bin übergewichtig und untrainiert, aber ich habe keine Motivation oder Disziplin, etwas dagegen zu tun. Ich esse zu viel und zu ungesund, ich bewege mich zu wenig und zu langsam. Wenn ich weniger essen und mich mehr bewegen würde, würde ich mich besser fühlen und besser aussehen. Ich würde mehr Selbstvertrauen und mehr Anerkennung haben. Alles das beschäftigt mich sehr.

Als Frau musst du stark und selbstständig sein, hörte ich als Kind

Ich bin eine Frau, die gelernt hat, stark und selbstständig zu sein: Das haben mir meine Eltern schon früh beigebracht. Mit diesem Glaubenssatz haben sie mich sozusagen großgezogen: Sie sagten mir immer, ich solle mein eigenes Geld verdienen, eine gute Ausbildung machen und mich nicht von anderen abhängig machen.

Ich habe das befolgt und bin stolz auf meinen beruflichen Erfolg. Aber ich habe auch einen hohen Preis dafür bezahlt: Ich habe mich von meinem Vater entfremdet, der meine Karriere nicht akzeptieren konnte. Nach seinem Willen wäre ich Chef-Ärztin geworden statt Managerin. Er wollte, dass ich im Krankenhaus Karriere mache und eine erfolgreiche Chirurgin werde, mit der er vor seinen Freunden prahlen kann – er selbst ist auch Chirurg.

Aber, in seine Fußstapfen treten wollte ich nicht. Er hat mich nie verstanden oder unterstützt. Er hat mich oft kritisiert und enttäuscht während meiner beruflichen Entwicklung. Ich habe mich von ihm zurückgezogen und eine Mauer um mich errichtet.

Ich habe auch Schwierigkeiten, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und „echte“ Freunde zu finden, weil niemandem so richtig traue und Angst habe, verletzt zu werden. Ich kann schlecht um Hilfe bitten oder Hilfe annehmen, weil ich denke, dass ich alles alleine schaffen muss: Ich will nicht schwach oder bedürftig erscheinen. Und noch viel schlimmer: Ich will nicht bei anderen in der Schuld stehen und ihnen einen Gefallen schuldig sein. Selbst meine Eltern frage ich nicht um Hilfe oder Rat – so tief sitzt der Glaubenssatz aus meiner Kindheit in mir fest – unglaublich!

Ich habe Angst davor, mit meiner Erfindung zu erfolgreich zu sein

Ich habe eine tolle Erfindung gemacht, die das Ökosystem deutlich verbessern könnte – und somit auch dass Leben vieler Menschen. Doch ich traue mich nicht, mit anderen darüber zu sprechen. Ich habe Angst davor, die Erfindung auf den Markt zu bringen.

Es ist nicht so, dass ich denke, es würde nicht funktionieren. Es ist umgekehrt: Ich habe Angst davor, mit meiner technischen Erfindung zu erfolgreich zu sein. Dass dann die Presse auf mich aufmerksam wird und ich zu Interviews eingeladen werde oder ins Fernsehen, was ich absolut nicht will. Ich will nicht in der Öffentlichkeit auftreten.

Ich bin ein schüchterner Mensch. Ich mag es nicht, im Mittelpunkt zu stehen oder viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich arbeite lieber allein in meinem kleinen Labor im Keller meines Hauses. Dort habe ich meine Erfindung entwickelt: Ein Gerät, das Luft und Wasser auf einfache Weise reinigen kann. Es könnte die Lösung für viele Umweltprobleme sein, die unsere Welt bedrohen.

Ich weiß, dass meine Erfindung wichtig ist und dass ich sie mit der Welt teilen sollte. Aber ich kann mich nicht überwinden, den ersten Schritt zu machen.

Klarheitsgespräche nach Frank Hoffmann

Rede über das, was du erlebt hast und zu deinem Problem führte. Durch das Gespräch wird dir klar, wie du für dich selbst mit der Situation umgehen willst, wenn das Blatt sich wendet ▷

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