Du bist in einer ähnlichen Situation und stellst dir die Frage: Wie gehe ich damit um? Was kann ich tun? Wie komme ich raus aus meinem Problem?
Dann lass uns darüber reden und im Gespräch Klarheit schaffen: Die Antworten auf deine Fragen sind bereits in dir vorhanden – sie sind dir nur (noch) nicht klar!
Die Strategie, mit der du die Lösung für dein Problem in dir finden und Ballast loslassen kannst, zeige ich an diesem Beispiel:
👉 Hol dir das Arbeitsblatt als Hilfe zum Reden und Loslassen
Schreibe im Gespräch die Antworten, die du in dir selbst findest, an die entsprechende Stelle – beginne auf Seite 1 oben mit #1.
➡️ Mach mit: Transformiere jetzt dein Problem in Freiheiten!
Das Beispiel dient für dich als Orientierung auf deinem Weg des Loslassens: Ersetze es durch das, was dich belastet.

#1: Dein Problem klar benennen – Was ist los?
Deine Antwort:
Mein zwölfjähriger Sohn möchte sich kleiden und ausdrücken, wie er sich innerlich fühlt – das heißt, er trägt gerne feminine Kleidung und beginnt, sich zu schminken.

#2: Deine Gedanken hierzu zulassen – Was denke ich?
Deine Antwort:
Ich denke, dass ich nicht weiß, wie ich richtig damit umgehen soll. Ich befürchte, dass andere ihn auslachen, ablehnen oder schlimmer. Und ich frage mich, ob ich etwas falsch gemacht habe. Was sagen die Nachbarn? Die Lehrer? Meine Familie? Wird mein Sohn gemobbt, ausgeschlossen, verletzt?

#3: Deine Gefühle hierzu wahrnehmen – Was fühle ich?
Deine Antwort:
Ich fühle mich mit der Situation überfordert. Ich bin verunsichert, hilflos und gleichzeitig traurig, weil ich ihn vor der Welt beschützen will. Und ich schäme mich dafür, dass ich diese Angst über meine Liebe stelle.

#4: Dein Verhalten hierzu beobachten – Was tue ich?
Deine Antwort:
Ich versuche, das Thema zu umgehen, wechsle das Thema, wenn er darüber reden will – und innerlich kämpfe ich mit mir selbst, ob ich ihm das wirklich erlauben soll.
Wende das Arbeitsblatt und schreibe die weiteren Antworten auf die 2. Seite: beginne unten bei #5 mit deinem Wandel
#5: Bereit sein, eine Freiheit zu geben – Welche Freiheit gebe ich?
Deine Antwort:
- Ich bin bereit, meinem Sohn die Freiheit zu geben, zu sein, wer er ist.
- Ich bin bereit, den Blicken und Meinungen anderer Menschen die Freiheit zu geben, ohne sie über unser Leben entscheiden zu lassen.

#6: Freiheit im Denken bekommen – Welche Freiheit im Denken erhalte ich?
Deine Antwort:
Ich bin frei zu denken, dass mein Sohn mutiger ist, als ich es je war – und dass seine Art zu sein eine Stärke ist, keine Schwäche.

#7: Freiheit im Fühlen bekommen – Welche Freiheit im Fühlen erhalte ich?
Deine Antwort:
Ich bin frei, stolz zu sein auf seine Offenheit und seine Farben – auch wenn sie nicht in mein altes Bild passen.

#8: Freiheit im Verhalten bekommen – Welche Freiheit im Verhalten erhalte ich?
Deine Antwort:
Ich bin frei, mit ihm ins Gespräch zu gehen, gemeinsam zu lernen und Menschen zu suchen, die uns begleiten können.

Deine Antwort:
Mir wurde klar, dass diese Herausforderung zu meinem Weg als Vater gehört – und dass sie mir die Chance gibt, selbst freier zu werden und meinem Sohn genau das vorzuleben, was ich ihm wünsche: Mut, Echtheit und Selbstannahme. Ohne diesen inneren Konflikt hätte ich nicht verstanden, wie sehr auch ich selbst noch in alten Rollenbildern feststecke.
Deine Antwort:
Ich bin frei, mit ihm ins Gespräch zu gehen, gemeinsam zu lernen und Menschen zu suchen, die uns begleiten können, wenn ich als alleinerziehender Vater mit der Angst kämpfe, dass mein geschlechtsnonkonformer Sohn abgelehnt wird.
Deine Antwort:
- Ich nehme mir Zeit, meinem Sohn zuzuhören – ohne zu werten, sondern mit echtem Interesse.
- Ich lese Bücher und Erfahrungsberichte über geschlechtsneutrale Erziehung und tausche mich mit Beratungsstellen oder Elterninitiativen aus.
- Ich übe, meine Unsicherheit zu benennen, statt sie hinter Kontrolle zu verstecken.
- Ich spreche mit meiner Familie offen über das, was gerade in unserem Leben passiert, und hole mir Unterstützung, wenn ich sie brauche. So lerne ich nicht nur, meinen Sohn besser zu begleiten – ich wachse auch über mich selbst hinaus.