Eigentlich fühle ich mich an der Uni wohl, bin aber wohl zu dumm

Ich war nie ein guter Schüler und habe mich mit allerlei List und Tücke durch die Schule gemogelt. Weil ich nicht wusste, was ich werden sollte, haben mir alle geraten, ich solle Lehrer werden, wegen den langen Ferien – und wissen müsste ich dazu auch nicht allzu viel.

Bisher habe ich mich bemüht, die ersten Semester mitzuhalten. Ich bin gerne an der Uni, weil mir die vielen Partys, die Frauen und das Ausschlafen können schon richtig gut gefallen. Anscheinend bin ich aber oft zu chaotisch und zu langsam oder zu spät mit den Hausarbeiten – jedenfalls läuft es nicht gut für mich.

So viele Punkte habe ich noch nicht sammeln können. Jetzt merke ich auch, dass mir viele Grundlagen aus der Schule fehlen. Ich dachte immer, dass ich das Wissen nachholen könnte. Ich übe zu wenig und mache zu viele Fehler.

Letztendlich glaube ich aber, dass ich zu dumm bin für die Uni. Das ganze Leben an der Uni gefällt mir aber so sehr. Ich weiß nicht, was ich tun soll.

Ich will mein Studium abbrechen, obwohl ich sehr gute Noten habe

Ich studiere jetzt im vierten Semester Jura. Meine Noten sind top, wirklich ausgezeichnet. Aber ehrlich gesagt, fühle ich mich trotzdem nicht wohl im Studium. Die anderen Kommilitonen kommen oft ziemlich arrogant rüber, besonders die aus „reichem Hause“. Die lassen mich ständig spüren, dass sie mir überlegen sind. Viele von ihnen haben Eltern, die eine eigene Kanzlei haben und denken, sie hätten den Erfolg schon in der Tasche.

Trotz meiner sehr guten Leistungen macht mir das Studium keinen Spaß. Die Atmosphäre ist oft richtig unangenehm. Da sitzen Leute, die genau wissen, dass sie nach dem Studium in die Kanzlei von Mama oder Papa einsteigen können. Ich hingegen komme aus einfachen Verhältnissen. Meine Eltern haben keine Kanzlei, nicht mal einen akademischen Abschluss. Sie haben immer hart gearbeitet, um mir das Studium zu ermöglichen, aber ich merke immer mehr, dass ich hier nicht reinpasse.

Die ganze Situation lässt mich ernsthaft darüber nachdenken, ob ich abbrechen und das Studienfach wechseln soll. Es ist nicht so, dass ich das Jurastudium nicht verstehe oder die Herausforderungen nicht bewältigen kann. Im Gegenteil, meine Noten zeigen, dass ich gut darin bin. Aber was bringt das alles, wenn ich mich jeden Tag unwohl fühle und keinen Spaß mehr daran habe?

Ich will in einem Umfeld studieren, in dem ich mich wohlfühle und wo ich das Gefühl habe, wirklich dazuzugehören. Momentan merke ich einfach immer mehr, dass das Jura-Studium nicht das Richtige für mich ist. Vielleicht gibt es ein anderes Fach, das besser zu mir passt und wo ich mich nicht ständig als Außenseiter fühle.

Unsere Tochter wendet sich ab, wir als Eltern sorgen uns um sie

Man, es ist echt hart. Unsere Kleine, die ist jetzt schon ein paar Wochen nicht mehr bei uns. Kaum hat der 18. Geburtstag auf dem Kalender geblinkt, war sie weg, ab zu ihrem Freund.

Seit sie in die Pubertät kam, war’s schwierig zwischen uns. Früher hat sie uns alles erzählt, aber jetzt?

Keine Chance, sie lässt uns einfach nicht mehr rein. Wir stehen da, wissen nicht, was in ihrem Kopf vorgeht. Es ist, als hätte sie eine Mauer um sich gebaut, und wir finden einfach keine Tür.

Unser Sohn will die Schule abbrechen, um Künstler zu werden

Unser Sohn hat uns heute offenbart, dass er die Schule abbrechen will, um Künstler zu werden. Und das ein halbes Jahr vor dem Abitur! Ehrlich gesagt, waren wir erstmal total geschockt. Er ist ein guter Schüler, seine Noten sind durchschnittlich, aber das Abitur würde er auf jeden Fall schaffen.

Gut, er hat sich schon immer für Kunst interessiert. Seit er klein ist, malt und zeichnet er ständig, hat an Kunstprojekten teilgenommen und Ausstellungen besucht. Talent hat er definitiv, keine Frage. Aber, ganz ehrlich, er hat keine Ahnung davon, was es heißt, sich als Künstler durchs Leben zu schlagen und damit sein Geld zu verdienen.

Als er uns das gesagt hat, mussten wir uns erstmal setzen. Wir haben versucht, ruhig zu bleiben und ihm zuzuhören, aber innerlich haben wir schon die Panik gespürt. Wir haben ihm gesagt, dass wir seine Leidenschaft für Kunst verstehen und auch unterstützen, aber dass er doch bitte erst sein Abitur machen soll. Danach kann er immer noch Künstler werden oder sich für ein Kunststudium bewerben.

Er war aber ziemlich entschlossen und meinte, dass die Schule ihn nur ausbremst und er seine Zeit lieber in seine Kunst investieren will. Wir haben ihm erklärt, dass es ohne Schulabschluss und ohne ein bisschen Sicherheit echt schwer wird, als Künstler Fuß zu fassen.

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