Leide an den Folgen von Covid, mein Mann hat ein gutes Leben

Ich bin seit Monaten krank. Ich habe Covid-19 überstanden, aber die Langzeitfolgen machen mir zu schaffen. Ich bin ständig müde, habe Atemnot, Kopfschmerzen und Angstzustände. Ich kann nicht mehr arbeiten, nicht mehr einkaufen, nicht mehr spazieren gehen.

Mein Mann hingegen hat eine gutes Leben: Er ist gesund, er geht seinem Job nach, er trifft sich mit Freunden, er macht Sport. Er sagt mir immer, dass er mich liebt und dass er für mich da ist, aber ich spüre eine Distanz zwischen uns.

Er versteht nicht,…
…wie es mir geht.
…wie schwer es ist, jeden Tag aufzustehen und zu kämpfen.
…wie sehr ich ihn brauche.

Er sagt mir, ich soll positiv denken, mich nicht so anstellen, mich mehr bewegen. Er hat keine Ahnung, wie es mir geht. Er kümmert sich nicht um mich. Er ist egoistisch und gefühllos. Ich hasse ihn. Ich hasse mein Leben.

Ich arbeite viel und kann nicht aufhören, bin abhängig von Arbeit

Ich arbeite viel und kann nicht aufhören – ich bin abhängig von meiner Arbeit – ich bin ein Workaholic. Als Manager in einer Führungsposition denke ich ständig an meine Projekte, meine Termine, meine Ziele. Dadurch vernachlässige ich meine Familie, meine Freunde, meine Gesundheit.

Auch meine Hobbys und Freude kommen viel zu kurz, weil ich für sie kaum Zeit habe. Ich bin nur noch eine Maschine, die funktioniert und produziert. Ich weiß, dass das nicht normal ist. Ich weiß, dass ich ein Problem habe. Aber ich kann es nicht ändern. Ich habe schon viele Ratschläge befolgt, viele Versprechen gemacht, aber nichts hat geholfen.

Ich bin immer wieder in meine alten Muster zurückgefallen, habe immer wieder die Grenzen überschritten, habe immer wieder die Warnsignale ignoriert. Ich bin süchtig nach Arbeit und ich kann nicht aufhören.

Vielleicht liegt es an meiner Kindheit, an meinem Elternhaus, an meinen Erfahrungen. Vielleicht liegt es an meiner Persönlichkeit, an meinem Ehrgeiz, an meinem Perfektionismus – oder an der Gesellschaft, an dem Druck, an dem Wettbewerb. Ich weiß es nicht.

Ich kann mir nichts gönnen, wenn ich den Sinn darin nicht sehe

Ich bin ein sehr erfolgreicher Mensch, kann mir aber nichts gönnen, wenn ich den Sinn darin nicht sehe. Das ist ein Problem, das mich schon lange beschäftigt. Ich habe das Gefühl, dass ich immer hart arbeiten muss, um etwas zu erreichen, und dass ich keine Zeit oder Geld für Dinge verschwenden darf, die mir nur kurzfristig Freude bereiten.

Ich bin oft neidisch auf andere Menschen, die sich einfach mal etwas gönnen können, ohne sich schuldig zu fühlen oder darüber nachzudenken, ob es sich lohnt. Ich weiß, dass diese Einstellung nicht gesund ist. Ich weiß, dass ich mir selbst etwas Gutes tun sollte, um mich zu belohnen und zu motivieren.

Ich weiß, dass ich nicht immer alles rationalisieren muss und dass es auch wichtig ist, auf meine Gefühle zu hören. Aber ich kann es nicht ändern. Ich kann mir nichts gönnen, wenn ich keinen Sinn darin erkennen kann. Dabei gibt es so viele Dinge, die ich gerne machen möchte, dann aber Ausreden parat habe, warum ich sie nicht mache.

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