Wegen Inkompetenz und Fehler versage ich im Berufsleben total

Ich bin fast 50 Jahre alt und habe beruflich schon fast alles ausprobiert, was mir von Amts wegen vorgeschlagen worden ist.

Angefangen habe ich nach der Schule mit einer Lehre im Handwerk, aber meine Inkompetenz und die vielen Fehler, die ich ständig gemacht habe, führten schnell zu meiner ersten Kündigung.

Danach ging es weiter von einem Job zum nächsten, immer in der Hoffnung, dass ich endlich etwas finde, in dem ich gut bin.

Doch egal, ob ich es im Büro, im Verkauf oder in der Gastronomie versuchte, ich versagte überall total.

Jetzt halte ich mich mit Aushilfsjobs über Wasser und bekomme Unterstützung von meiner Mutter.

Mein Vater nennt mich seit jeher den „unfähigen“ Sohn, der zu nichts zu gebrauchen ist. Bei dessen Zeugung er „wohl besoffen sein musste“. Diese Worte haben sich tief in mein Bewusstsein eingebrannt und begleiten mich jeden Tag.

Eine Kollegin ist an Krebs erkrankt und ich fühle mich überfordert

Die Nachricht von der Krebserkrankung meiner Kollegin hat mich tief getroffen. Jeden Tag sehe ich ihren leeren Schreibtisch, und es erinnert mich daran, wie plötzlich sich das Leben ändern kann. Wir haben oft zusammen an Projekten gearbeitet, und ihre scharfsinnigen Beiträge fehlen uns allen. Wir fühlen uns alle hilflos, weil wir nicht wissen, wie wir ihr helfen können oder was wir sagen sollen. Die Atmosphäre im Büro ist gedämpft: Wir alle versuchen, so normal wie möglich weiterzumachen, aber es ist offensichtlich, dass jemand Wichtiges fehlt.

Unsere Pausengespräche drehen sich nicht mehr um die neuesten Serien oder Büroklatsch, sondern um Gesundheit und Unterstützung. Wir haben eine Karte mit Genesungswünschen herumgehen lassen, und jeder hat etwas Persönliches hineingeschrieben. Es fühlt sich an wie eine kleine Geste, aber es ist das Mindeste, was wir tun können. Manchmal organisieren wir nach der Arbeit kleine Treffen, um über unsere Gefühle zu sprechen und uns gegenseitig zu unterstützen. Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, aber das Zuhören scheint schon zu helfen.

Will beruflich etwas ändern und einen kreativen Weg einschlagen

Ich hab’s satt, in meinem Job zu versauern. Ich will was Kreatives machen, was mit Kunst. Schon als Kind hab ich immer gezeichnet und geträumt, mal ein berühmter Künstler oder Animator zu werden. Später wollte ich dann immer Comiczeichner oder Trickfilmmacher werden. Aber irgendwie bin ich in einem Ingenieurberuf gelandet. Klar, ich zeichne immer noch in meiner Freizeit, aber das reicht mir nicht mehr.

Von meinen Eltern habe ich mich in einen bürgerlichen Beruf drängen lassen, mit dem ich meine Familie ernähren kann, aber meine Seele verhungert in diesem Beruf. Und wenn ich daran denke, wie lange ich bis zur Rente noch arbeiten muss, könnte ich heulen.

Ich will schon lange einen Instagram-Account aufmachen, um meine Bilder zu zeigen und ein bisschen bekannter zu werden. Aber ich hatte immer Schiss, dass ich mich blamiere oder dass die Leute mich fertig machen.

Mein Job ist langweilig: Ich bin in der täglichen Routine gefangen

Mein Job macht mir schon lange keinen Spaß mehr. Ich mache immer das Gleiche und habe keine Herausforderungen mehr. Ich bin total gelangweilt und unzufrieden. Das geht mir jedes Mal so, wenn ich bei einem Arbeitgeber ein bis zwei Jahre bin. Ich arbeite seit zwei Jahren als Sachbearbeiterin in einer Versicherung. Meine Arbeit langweilt mich, weil ich in der täglichen Routine gefangen bin. Ich mache immer die gleichen Aufgaben, bearbeite die gleichen Anträge, schreibe die gleichen E-Mails. Ich habe keine Motivation mehr, morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen. Ich tue nur noch das Nötigste, um meinen Job zu behalten. Ich habe schon lange keinen Kontakt mehr zu meinen Kollegen, die auch nicht sehr interessant sind. Mit den meisten bin ich eh zerstritten.

Ich weiß, dass ich etwas ändern muss, bevor es zu spät ist. Ich will nicht mein ganzes Leben in diesem langweiligen Job verbringen. Ich will wieder Freude an meiner Arbeit haben, mich beruflich und persönlich weiterentwickeln und etwas bewirken. Ich will wieder lebendig sein. In der jetzigen Position bin ich festgefahren, und es gibt keine Perspektiven für mich in meinem Unternehmen. Ich streite oft mit meinem Chef – und bin auch mit meinen Kollegen zerstritten.

Als Lehrer bin ich total gestresst und habe gefühlt nie Feierabend

Als Lehrer bin ich total gestresst und habe gefühlt nie Feierabend. Jeden Tag muss ich mich mit den Schülern, den Eltern, den Kollegen und der Schulleitung auseinandersetzen. Ich muss Unterricht vorbereiten, Hausaufgaben kontrollieren, Tests korrigieren, Noten vergeben, Elterngespräche führen, Konferenzen besuchen, Projekte organisieren und vieles mehr.

Ich komme oft erst spät nach Hause und habe kaum Zeit für mich selbst oder meine Familie. Ich möchte den Kindern etwas beibringen, sie fördern und fordern, ihnen Werte vermitteln und sie auf das Leben vorbereiten.

Vielleicht sollte ich…
…mir eine Auszeit nehmen, eine Fortbildung machen, einen Schulwechsel anstreben oder sogar einen Berufswechsel in Erwägung ziehen.
…mir einfach mehr Zeit für mich selbst nehmen, mehr Hobbys nachgehen, mehr Sport treiben oder mehr Freunde treffen. …einfach mal wieder glücklich sein.

Arbeite in Großkonzern, überlege Jobwechsel zu Mittelständler

Ich bin Produkt- und Markenmanagerin bei einem großen multinationalen Konzern, der Medizinprodukte herstellt. Seit sieben Jahren bin ich hier und kümmere mich um die Entwicklung und Vermarktung von Produkten, die jeder kennt. Ich war immer stolz auf meinen Job und meinen Arbeitgeber, der mir viele Möglichkeiten geboten hat. Aber in letzter Zeit spüre ich eine gewisse Langeweile und Unzufriedenheit.

In den letzten Monaten haben mich mehrere Headhunter kontaktiert und mir interessante Stellen bei mittelständischen Firmen angeboten. Ich habe sie immer freundlich abgewimmelt, weil ich dachte, dass ich bei einem kleineren Unternehmen weniger verdienen und weniger Prestige haben würde. Außerdem wollte ich nicht riskieren, dass mein Lebenslauf an Glanz verliert, wenn ich zu einer Marke wechsle, die kaum jemand kennt.

Ein Beispiel für meine Arbeit ist, dass ich jeden Tag mit verschiedenen Abteilungen und externen Partnern kommuniziere, um sicherzustellen, dass unsere Produkte die richtigen Zielgruppen erreichen. Ich muss auch ständig auf dem Laufenden bleiben über die neuesten Trends und Innovationen in der Medizinbranche, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Manchmal bin ich auch an der Planung und Durchführung von Werbekampagnen beteiligt, die unsere Produkte bekannter machen sollen. Das klingt vielleicht spannend, aber es ist oft sehr routinemäßig und stressig.

Ein typischer Arbeitstag für mich sieht so aus: Ich stehe früh auf, mache mich fertig und fahre ins Büro. Dort angekommen, checke ich meine E-Mails, beantworte Anfragen von Kunden oder Kollegen und bereite Präsentationen oder Berichte vor. Dann habe ich meistens mehrere Meetings, in denen ich über den aktuellen Stand der Projekte informiere oder Feedback einhole. Zwischendurch versuche ich, etwas Kreatives zu machen, wie neue Ideen zu entwickeln oder Marktforschung zu betreiben. Aber oft fehlt mir die Zeit oder die Inspiration dafür. Am Nachmittag kümmere ich mich um administrative Aufgaben, wie Rechnungen zu schreiben oder Verträge zu prüfen. Abends fahre ich nach Hause, esse etwas und entspanne mich. Manchmal gehe ich noch mit Freunden aus oder mache Sport, aber meistens bin ich zu müde dafür.

Gehe im Referendariat durch die Hölle und zweifle an Berufswahl

Ich habe immer Lehrerin werden wollen, seit ich klein war. Ich habe gerne mit Kindern gespielt, ihnen etwas beigebracht und ihnen geholfen. Ich habe mich auf das Referendariat gefreut, auf die Praxiserfahrung, auf das Lernen von neuen Methoden und Inhalten. Ich habe mir vorgestellt, wie ich vor einer Klasse stehe, die mir zuhört, mit mir diskutiert, von mir lernt.

Aber die Realität ist ganz anders. Seit ich im Referendariat bin, fühle ich mich wie in einem Albtraum.

Letzte Woche musste ich eine Unterrichtsstunde in Mathematik halten. Das Thema war Bruchrechnung. Ich hatte die Stunde gut vorbereitet, mit verschiedenen Übungen, Spielen und Beispielen. Ich dachte, dass es den Schülern Spaß machen würde und dass sie etwas lernen würden. Aber es war ein Desaster. Die Schüler waren laut, unruhig und gelangweilt. Sie haben nicht zugehört, nicht mitgemacht und dadurch natürlich auch nichts verstanden. Sie haben mich ausgelacht, ignoriert oder gestört. Am Ende der Stunde hat mein Ausbilder mir gesagt, dass die Stunde zu langweilig und unstrukturiert war – und zu wenige Lernziele hatte. Er hat mir eine schlechte Note gegeben und mir gesagt, dass ich noch viel lernen muss.

Gestern musste ich eine Testarbeit für die Schüler in Deutsch vorbereiten und durchführen. Das Thema war Grammatik. Ich hatte zuvor mit den Schülern die Regeln wiederholt und Übungen gemacht. Ich dachte, dass ich die Prüfung gut vorbereitet hätte und dass die Schüler gute Note bekommen würden. Aber es war ein Fiasko. Die Prüfung war für alle schwerer als erwartet. Sie haben viele Fehler gemacht, viele Punkte verloren, viele Fragen nicht beantwortet. Am Ende der Prüfung hat mein Ausbilder mir gesagt, dass die Prüfung zu schwer war, zu ungenau, zu wenig Vorbereitung zeigte. Er hat mir eine schlechte Note gegeben und mir gesagt, dass ich noch viel üben muss.

Heute musste ich ein Gespräch mit meinem Mentor führen. Das Thema war meine berufliche Entwicklung. Ich hatte mich auf das Gespräch vorbereitet, mit einer Selbstreflexion, einem Portfolio und einem Feedbackbogen. Ich dachte, dass das Gespräch konstruktiv sein würde und dass ich eine gute Rückmeldung bekommen würde. Aber es war ein Reinfall. Das Gespräch war kürzer als geplant, mit vielen Vorwürfen und wenig Lob. Ich habe viele Schwächen gehört, wenige Stärken, keine Perspektiven. Am Ende des Gesprächs hat mein Mentor mir gesagt, dass das Gespräch enttäuschen war, zu negativ und ich zu wenig Fortschritt zeigte. Er hat mir eine schlechte Beurteilung gegeben und mir gesagt, dass ich noch viel ändern muss.

Bin ständig in sozialen Netzwerken aktiv, um nichts zu verpassen

Ich bin ein Closer. Das heißt, ich verkaufe am Telefon Medienprodukte an potenzielle Kunden. Ich bin gut in meinem Job, sehr gut sogar. Ich habe eine hohe Abschlussquote, eine hohe Kundenzufriedenheit und eine hohe Provision. Ich bin erfolgreich, aber ich bin nie zufrieden: Ich muss immer mehr tun, mehr erreichen, mehr verdienen.

Mich treibt die Angst, etwas zu verpassen: Ich fürchte, dass ich im Vergleich zu meinen Kollegen oder Konkurrenten lohnende Chancen oder Informationen verpasse. Deshalb bin ich ständig in sozialen Netzwerken aktiv, um zu sehen, was andere machen, wie sie ihre Produkte anpreisen, welche Tipps und Tricks sie teilen.

Ich folge jedem Influencer, jedem Experten, jedem Guru in meiner Branche. Ich like, kommentiere und teile alles, was mir nützlich erscheint. Ich versuche, immer auf dem neuesten Stand zu sein, immer die besten Angebote zu haben, immer die besten Argumente zu finden.

Ich habe niemals Feierabend: Nach der Arbeit checke ich interne Jobinfos und beantworte Kundenanfragen, bereite wichtige Kundengespräche vor oder lerne online, wie ich ein noch erfolgreicherer Telefonverkäufer werde.

Als Torwart muss ich jeden Ball halten, ist mein Glaubenssatz

Als Torwart muss ich jeden Ball halten, ist mein Glaubenssatz. Das ist mein Anspruch an mich selbst, den ich seit meiner Kindheit verfolge. Ich bin Profi-Torwart im Handball und spiele in der Bundesliga. Ich liebe meinen Sport, aber ich leide auch unter dem enormen Druck, den ich mir mache. Ich analysiere jedes Spiel, jede Situation, jede Parade.

Ich bin sehr selbstkritisch und zweifle oft an mir. Ich will nicht versagen: mich und andere nicht enttäuschen – ich will nicht verlieren. Ich habe wenig Zeit für meine Familie, meine Freunde, meine Hobbys. Manchmal vernachlässige ich meine Gesundheit, meinen Schlaf, meine Ernährung. Ich spüre die körperliche und mentale Belastung, die mein Beruf mit sich bringt.

Eltern missbilligen grundsätzlich alles, was ich beruflich tun will

Ich habe viele Interessen und Talente, die ich gerne in meinem Job einbringen würde. Ich möchte etwas tun, das mir Spaß macht und mich erfüllt, aber auch genug Geld verdient, um unabhängig zu sein. Ich habe schon immer davon geträumt, Schriftsteller zu werden. Ich liebe es, Geschichten zu erfinden, Charaktere zu gestalten und meine Fantasie auszudrücken. Ich habe schon viele Kurzgeschichten und Gedichte geschrieben, die ich gerne veröffentlichen würde.

Aber meine Eltern sind total dagegen. Sie missbilligen grundsätzlich alles, was ich beruflich tun will. Sie sagen, dass Schreiben kein richtiger Beruf ist, dass es keine Zukunft hat, dass es kein Geld bringt. Sie wollen, dass ich etwas „Seriöses“ studiere, wie Jura oder Medizin oder Ingenieurwesen. Sie sagen, dass ich meine Zeit verschwende und dass ich erwachsen werden soll. Sie verstehen nicht, dass Schreiben meine Leidenschaft ist, dass es mir Spaß macht und dass es mir wichtig ist.

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