Wegen Inkompetenz und Fehler versage ich im Berufsleben total

Ich bin fast 50 Jahre alt und habe beruflich schon fast alles ausprobiert, was mir von Amts wegen vorgeschlagen worden ist.

Angefangen habe ich nach der Schule mit einer Lehre im Handwerk, aber meine Inkompetenz und die vielen Fehler, die ich ständig gemacht habe, führten schnell zu meiner ersten Kündigung.

Danach ging es weiter von einem Job zum nächsten, immer in der Hoffnung, dass ich endlich etwas finde, in dem ich gut bin.

Doch egal, ob ich es im Büro, im Verkauf oder in der Gastronomie versuchte, ich versagte überall total.

Jetzt halte ich mich mit Aushilfsjobs über Wasser und bekomme Unterstützung von meiner Mutter.

Mein Vater nennt mich seit jeher den „unfähigen“ Sohn, der zu nichts zu gebrauchen ist. Bei dessen Zeugung er „wohl besoffen sein musste“. Diese Worte haben sich tief in mein Bewusstsein eingebrannt und begleiten mich jeden Tag.

Ich bin erst seit ein paar Tagen verheiratet, aber bereue es schon

Ich weiß nicht, wie ich in diese Situation gekommen bin. Vielleicht war es der Druck meiner Familie, die mich immer gefragt hat, wann ich endlich heirate. Vielleicht war es die Angst, allein zu bleiben oder die Hoffnung, dass sich meine Gefühle für ihn noch ändern würden. Aber nichts davon ist passiert.

Ich fühle mich gefangen in einer Ehe, die mir keine Freude macht. Ich kann ihm nicht in die Augen sehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Er ist kein schlechter Mensch, aber er ist nicht der Richtige für mich. Ich frage mich…
…ob es einen Ausweg gibt.
….ob ich die Kraft habe, ihm die Wahrheit zu sagen und mich zu trennen.
…ob ich das Recht habe, mein Glück zu suchen.
…ob ich jemals jemanden finden werde, der mich wirklich liebt.

Ich weiß, dass es nicht fair ist, ihn so zu belügen. Aber ich habe auch Angst vor den Konsequenzen. Ich schaue meinen Mann an und sehe einen Fremden. Er ist nett zu mir, aber ich spüre keine Verbindung zu ihm. Er versucht mich zu küssen, aber ich weiche zurück. Er will mit mir schlafen, aber ich finde Ausreden. Er merkt, dass etwas nicht stimmt, aber er fragt nicht nach. Er denkt vielleicht, dass es normal ist, dass wir uns erst kennenlernen müssen.

Aber ich weiß, dass es nie funktionieren wird. Ich liebe ihn nicht und werde ihn nie lieben. Ich bin so verwirrt und unglücklich. Ich wünschte, ich hätte eine andere Entscheidung getroffen.

Wenn ich Fehler mache, ärgere ich mich lange über mich selbst

Mein Alltag als Arzt ist von Stress und Hektik geprägt. Es gibt immer tausend Dinge, die gleichzeitig passieren, und ich muss oft blitzschnell Entscheidungen treffen. Klar, ich habe ein tolles Team, auf das ich mich verlassen kann, aber trotzdem bleibt die Verantwortung letztlich bei mir. Wenn dann etwas schiefgeht, kann ich das nicht einfach abschütteln.

Erst neulich ist wieder etwas passiert. Ein kleiner Fehler, der eigentlich auf einen Kommunikationsfehler im Team zurückzuführen war. Doch anstatt einfach weiterzumachen und es beim nächsten Mal besser zu machen, hat mich dieser Fehler wochenlang gequält. Ich habe mich gefragt, ob ich hätte genauer hinschauen müssen, ob ich etwas übersehen habe. Die Gedanken daran rauben mir oft den Schlaf.

Auch im privaten Umfeld bin ich nicht anders. Ein kleiner Fehler – ein vergessener Termin, eine verlegte Rechnung – und ich kann es einfach nicht loslassen. Diese Selbstvorwürfe nagen an mir, selbst wenn ich genau weiß, dass niemand perfekt ist und Fehler menschlich sind.

Es ist ein Teufelskreis: Je mehr ich mich über einen Fehler ärgere, desto mehr setzt mich das unter Druck, perfekt zu sein. Und dieser Druck führt natürlich dazu, dass ich irgendwann wieder einen Fehler mache. Dann geht das ganze Spiel von vorne los.

Habe beim Hauskauf Fehler gemacht und kriege das Haus nicht

Meine Frau und ich suchen seit der Geburt unseres ersten Kindes ein Einfamilienhaus und haben einfach nichts Passendes gefunden. Wir haben so viele Besichtigungen hinter uns und es war immer entweder zu teuer oder nicht das Richtige für uns.

Dann hat mir ein Arbeitskollege einen Tipp gegeben: ein Reihenhaus, das wir uns gut hätten leisten können. Wir waren total begeistert und dachten, das könnte es sein. Aber dann hab ich einen dicken Fehler gemacht.

Ich hab einige Mängel am Haus entdeckt und wollte unbedingt ein eigenes Gutachten anfertigen lassen. Der Gutachter hatte aber erst in einer Woche einen Termin frei. Der Makler meinte, er hätte viele andere Interessenten und könne so lange nicht warten. Ich dachte, das ist doch bestimmt nur ein Bluff, damit wir schneller zuschlagen. Also hab ich ihm gesagt: Entweder ich bekomme die Chance, ein Gutachten anfertigen zu lassen, oder ich nehme das Haus nicht.

Tja, der Makler hat das Haus dann tatsächlich an jemanden anderen verkauft. Aber wie sagt man so schön? Aus Fehlern lernt man.

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