Ich bin eine alleinerziehende Mutter, arbeitslos und ohne Partner. Ich bin arbeitslos, obwohl ich einen hohen IQ und Abitur habe. Ich bin nicht „dumm“. Ich habe einige Probleme mit mir selbst und große Schwierigkeiten in „normalen“ Berufen erfolgreich zu arbeiten. Nach der Schule habe ich ein Studium angefangen, dieses dann aber kurz vor dem Bachelor abgebrochen, als meine Tochter geboren wurde. Trotzdem sehen die Leute in der Gemeinde mich als Außenseiterin, als jemanden, der nicht dazu gehört. Sie wissen nicht, wie hart ich jeden Tag kämpfe, um für mein Kind zu sorgen und ihm ein gutes Leben zu bieten. Aber ihre Blicke und ihr Getuschel machen es deutlich: Sie haben uns abgestempelt.
Mein Kind leidet darunter: In der Schule wird es ausgegrenzt und gemobbt. Es sind die kleinen Dinge, die wehtun. Wenn mein Kind nicht zu Geburtstagsfeiern eingeladen wird oder wenn es alleine am Rand des Spielplatzes steht, während die anderen Kinder zusammen spielen. Es bricht mir das Herz.
In der Schule hat mein Kind es schwer, obwohl es Klassenbeste ist und den anderen Kindern im Lesen, Schreiben und Rechnen um einiges voraus ist. Die Lehrer sind zwar nett, aber sie können nicht immer da sein, um zu helfen. Mein Kind erzählt mir von den Spitznamen, die es bekommt, und wie es beim Sport immer als Letztes gewählt wird. Es tut weh, das zu hören, und ich fühle mich hilflos.
Ich wünsche mir, dass die Menschen verstehen, dass unsere Situation nicht unsere Wahl ist. Ich arbeite hart daran, einen Job zu finden und die Dinge zu verbessern. Aber es braucht Zeit. Und währenddessen hoffe ich, dass mein Kind die Stärke findet, diese schwierige Zeit zu überstehen.