Als Torwart muss ich jeden Ball halten, ist mein Glaubenssatz

Als Torwart muss ich jeden Ball halten, ist mein Glaubenssatz. Das ist mein Anspruch an mich selbst, den ich seit meiner Kindheit verfolge. Ich bin Profi-Torwart im Handball und spiele in der Bundesliga. Ich liebe meinen Sport, aber ich leide auch unter dem enormen Druck, den ich mir mache. Ich analysiere jedes Spiel, jede Situation, jede Parade.

Ich bin sehr selbstkritisch und zweifle oft an mir. Ich will nicht versagen: mich und andere nicht enttäuschen – ich will nicht verlieren. Ich habe wenig Zeit für meine Familie, meine Freunde, meine Hobbys. Manchmal vernachlässige ich meine Gesundheit, meinen Schlaf, meine Ernährung. Ich spüre die körperliche und mentale Belastung, die mein Beruf mit sich bringt.

Ich bin der ewige Single und werde es mein Leben lang bleiben

Ich denke immer öfter darüber nach und glaube es mittlerweile auch, dass ich der ewige Single bin und es mein Leben lang auch bleiben werde. Das ist kein Schicksal, das ich mir ausgesucht habe, sondern eines, das mir auferlegt wurde.

Ich…
…war nie gut darin, Frauen anzusprechen, geschweige denn zu beeindrucken.
…hatte immer Angst vor Zurückweisung, vor Spott, vor Verletzung.
…habe mich lieber in meine Arbeit gestürzt, in meine Hobbys, in meine Bücher.
…habe mir eingeredet, dass ich glücklich bin, dass ich niemanden brauche, dass ich frei bin.

Aber das war eine Lüge. Ich bin einsam, ich bin traurig, ich bin leer. Ich sehe die glücklichen Paare um mich herum, die sich lieben, die sich stützen, die sich verstehen. Ich sehe die Kinder, die Enkel, die Freude, die sie ihren Eltern und Großeltern bereiten.

Ich sehe das alles und ich spüre einen Stich in meinem Herzen. Ich habe nichts von alldem. Ich habe niemanden, der mich liebt, der mich umarmt, der mir zuhört. Ich habe niemanden, dem ich meine Liebe geben kann, dem ich meine Zeit schenken kann, dem ich mein Leben widmen kann. Ich bin allein und ich werde allein sterben.

Mein Arzt sagt, ich soll Sport machen, ich bin aber nicht fit genug

„Ich bin nicht fit genug“ – das ist meine Ausrede, die ich immer wieder benutze, wenn ich ans Laufen denke oder mich jemand fragt, warum ich keinen Sport mache… Ich weiß, dass es eine Ausrede ist, aber ich kann mich einfach nicht überwinden. Genauso weiß ich, dass es gut für mich wäre, aber ich habe Angst.

Ich bin übergewichtig, habe Bluthochdruck und Diabetes. Mein Arzt und meine Freunde sagen mir ständig, dass…
…ich mich mehr bewegen und Sport treiben soll.
…es mir helfen würde, abzunehmen, meinen Blutdruck zu senken und meinen Blutzucker zu kontrollieren.
…es mein Leben verlängern und meine Lebensqualität verbessern würde.
…laufen eine einfache und effektive Art ist, Sport zu machen.
…ich langsam anfangen und mich steigern soll.
…ich nicht aufgeben soll.

Puuh! Sie sagen mir alle so viel! Aber ich habe ja meine Ausrede. Im Fernsehen sehe ich Sportler – sie sehen so glücklich und gesund aus, haben schlanke Körper, strahlende Gesichter und leuchtende Augen und scheinen keine Probleme zu haben. Ich beneide sie.

Ich wünschte, ich könnte so sein wie sie. Aber ich bin nicht so. Ich bin anders. Ich bin nicht fit genug. Ich weiß, dass ich etwas ändern muss, dass ich mein Leben riskiere, wenn ich so weitermache – dass ich mir selbst etwas Gutes tun würde, wenn ich mit dem Laufen anfangen würde. Aber ich kann mich nicht überwinden. Ich habe zu viele Zweifel, zu viele Ängste, zu viele Ausreden. Ich bin nicht fit genug.

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