Unter fremden Menschen fällt es mir schwer, über mich zu reden

Es ist jedes Mal das Gleiche. Ich nehme mir vor, etwas Neues auszuprobieren. Letzte Woche war es ein Yoga-Kurs im Fitnessstudio um die Ecke. Ich hatte online gelesen, dass man dort Leute kennenlernen kann, die genauso entspannt und offen sind, wie ich es mir wünsche. Voller Motivation melde ich mich an, kaufe sogar eine neue Yogamatte. Doch kaum ist der Tag da, sitze ich auf dem Sofa und starre auf die Uhr. Plötzlich ist die Yogamatte viel zu schwer, mein Outfit sieht irgendwie seltsam aus, und die Vorstellung, da allein aufzutauchen und von fremden Menschen angestarrt zu werden, lässt mein Herz schneller schlagen. Am Ende bleibe ich zu Hause.

Oder ich gehe tatsächlich hin – das kam auch schon vor – aber nach der ersten Stunde verschwinde ich und tauche nie wieder auf. Der Gedanke, mich nochmal dieser Unsicherheit auszusetzen, hält mich zurück. Einmal war ich bei einem Malkurs, der mir eigentlich Spaß gemacht hat. Aber als ich am Ende merkte, dass sich die anderen schon kennen und ich eher still am Rand stand, fühlte ich mich wie ein Fremdkörper. Also blieb ich weg.

Mein Vater macht mich nach dem Tod meiner Mutter wahnsinnig

Ich bin 49 Jahre alt und stecke in einer Situation, die mich emotional völlig auslaugt. Vor sechs Monaten ist meine Mutter gestorben – sie war 75 Jahre alt und die starke Säule unserer Familie. Ihr Tod war ein Schock für uns alle, aber während ich versuche, die Lücke in meinem Herzen zu füllen, kämpfe ich zusätzlich mit der Tatsache, dass ich jetzt für meinen 82-jährigen Vater da sein muss.

Wir hatten nie eine enge Beziehung. Ehrlich gesagt, mein Vater war schon immer schwierig – ein Besserwisser, jemand, der gerne austeilt, aber nichts einsteckt. Nachdem meine Mutter gestorben ist, musste ich mich um ihn kümmern. Und sein Verhalten macht mich wahnsinnig.

Die Probleme sind alltäglich und zugleich so grundlegend, dass sie mich zur Verzweiflung treiben. Als ich letztens ein Wochenende bei ihm war, war das ein Drahtseilakt. Kaum hatte ich die Haustür hinter mir geschlossen, ging es los:
„Na, was hast du denn jetzt schon wieder mitgebracht? Du weißt doch, ich brauche nichts.“ Ich hatte nur ein paar frische Brötchen dabei. Später beim Mittagessen: „Iss doch mal was Richtiges, du bist ja viel zu dünn!“ Und dann, als ich versuchte, sein Lieblingsessen zu kochen: „Lass mich das kochen. Du kochst das bestimmt wieder falsch.“

Urlaub mit ihm? Eine Katastrophe. Er kommentierte ständig meine Essgewohnheiten – ich esse abends keine Kohlenhydrate mehr, er hielt das für eine persönliche Beleidigung. Morgens lachte er, weil ich früh joggen ging: „Was bringt das überhaupt? Du wirst doch sowieso nicht jünger!“

Sein ständiges Besserwissen macht mich fertig. Wenn ich arbeite, sagt er Dinge wie: „Abends lässt die Konzentration nach. Solltest du das nicht lieber morgen machen?“ Aber wehe, ich kritisiere etwas, dann heißt es: „Du bist viel zu empfindlich!“

Trotz lesbischer Beziehung habe ich mich in einen Mann verliebt

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Mein Leben fühlt sich an wie ein riesiges Chaos, und ich bin mittendrin. Ich bin 36 Jahre alt, Zahnärztin, verheiratet mit einer tollen Frau, und wir haben zwei Kinder. Klingt nach einem Bilderbuchleben, oder? Nur dass ich das Gefühl habe, komplett den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Vor ein paar Monaten habe ich mich mit einem Mann getroffen – ursprünglich nur, um mich auszutauschen. Es sollte ein Gespräch sein, mehr nicht. Aber dann kam es anders. Wir hatten Sex. Das war der Anfang. Ich konnte es selbst kaum glauben, weil ich mich mein ganzes Leben lang für lesbisch gehalten habe. Aber dieser Mann hat etwas in mir ausgelöst, das ich nicht ignorieren konnte. Es blieb nicht bei einem Treffen. Wir haben uns immer wieder gesehen, und aus der anfänglichen Leidenschaft wurden echte Gefühle.

Inzwischen bin ich in ihn verliebt. Und ja, ich liebe auch meine Frau. Aber auf eine andere Weise. Sie ist die Mutter unserer Kinder, meine Partnerin, meine Vertraute. Doch mit ihm fühle ich etwas, das ich nicht erklären kann – etwas, das mich gleichzeitig glücklich macht und zerreißt.

Ich wirke auf andere arrogant, verberge aber meine Unsicherheit

Ich bin 25 Jahre alt und leite als junge Küchenchefin ein ziemlich gut besuchtes Restaurant. Klingt beeindruckend, oder? Glaub mir, das denkt jeder, der mich trifft. Aber die Wahrheit? Die sieht ganz anders aus. Innerlich fühle ich mich oft wie ein kleines Mädchen, das sich einfach nur wünscht, dass keiner merkt, wie wenig ich wirklich weiß. Ich muss meine Unsicherheit verbergen, wirke dadurch aber auch die anderen arrogant.

In der Küche geht’s drunter und drüber. Die Bestellungen kommen im Minutentakt rein, es brutzelt, zischt und dampft. Jeder Fehler kann bedeuten, dass ein Gast enttäuscht nach Hause geht. Aber ich darf mir nichts anmerken lassen – keine Schwäche, keine Unsicherheit. Also ziehe ich die Schultern zurück, spreche extra laut und tue so, als hätte ich alles im Griff.

Die meisten glauben mir das auch, aber manchmal merke ich, dass das Team mich als arrogant empfindet. „Die hat’s ja nötig,“ hab ich mal jemanden murmeln hören, als ich die Anweisungen etwas strenger gegeben habe. Das hat gesessen.

Bin in eine Frau verliebt, die Kinder hat, ich will aber keine haben

Vor ein paar Monaten habe ich während einer Wohnungsbesichtigung eine Frau kennengelernt, die wirklich alles verkörpert, was ich mir je von einer Partnerin gewünscht habe. Sie ist intelligent, humorvoll, liebevoll und bringt mit ihrer Art eine Leichtigkeit in mein Leben, die ich schon lange nicht mehr hatte. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden, und obwohl ich normalerweise ziemlich beschäftigt bin, hab ich in der Zeit kaum etwas anderes im Kopf gehabt. Sie gibt mir das Gefühl, genau richtig zu sein, so wie ich bin. Wir verstehen uns auf eine tiefe Weise, und es ist fast schon unheimlich, wie gut wir harmonieren.

Aber dann gibt es da diesen Knackpunkt: Sie hat zwei kleine Kinder. Die beiden sind drei und fünf, und sie ist eine hingebungsvolle Mutter, was ich auch wirklich bewundere. Aber ehrlich gesagt, habe ich mir selbst nie Kinder gewünscht und kann mich auch jetzt nicht damit anfreunden. Ich bin 49, war mein Leben lang ziemlich frei und ungebunden, und das wollte ich auch immer so halten. Kinder großzuziehen oder sich in eine Vaterrolle zu werfen, das war nie mein Ziel – und jetzt stehe ich da, mitten im Leben, und überlege, ob ich das für sie ändern könnte oder ob das einfach nicht in meiner Natur liegt.

Mein Partner ist enorm eifersüchtig und isoliert mich von anderen

Seit ich mit ihm zusammen bin, hat sich mein Leben total verändert – aber nicht so, wie ich mir das damals vorgestellt habe. Anfangs war alles wirklich gut, er war aufmerksam und hat mir das Gefühl gegeben, ich wäre das Wichtigste in seinem Leben. Aber mit der Zeit ist das gekippt. Er ist eifersüchtig auf alles und jeden geworden. Ob ich mich mit alten Freunden treffe, eine Nachricht auf meinem Handy bekomme oder mal alleine zur Familie fahre – alles wird hinterfragt.

Irgendwie hat sich das so eingeschlichen, und ich hab’s am Anfang gar nicht so bewusst gemerkt. Es waren diese kleinen Sätze, die es langsam geformt haben: „Wieso schreibt der dir so oft?“ oder „Brauchst du wirklich noch Kontakt zu ihm?“ Anfangs dachte ich, das sei normal – aus Liebe, oder weil er mich eben so wichtig findet. Jetzt merke ich aber, dass es wie eine Mauer um mich herum geworden ist.

Ich bin 26, und irgendwie hab ich mich immer als selbstbewussten Menschen gesehen, als jemanden, der seine eigene Meinung hat und auch mal Dinge alleine angeht. Doch jetzt? Freunde habe ich kaum noch – die rufen irgendwann auch nicht mehr an, wenn man immer absagt. Auch die Familie sieht mich nur noch selten. Es ist fast so, als ob mein Leben sich nur noch um ihn dreht und ich mich selbst dabei verloren habe.

Wenn ich mal anspreche, dass ich mich von ihm eingeengt fühle, dreht er es so, dass ich mich schlecht fühle. Dann heißt es, ich würde ihn ja wohl nicht wirklich lieben, oder er fragt, warum ich die Zeit mit anderen lieber hätte als mit ihm. Am Ende, gebe ich zu, fühle ich mich meistens schuldig und zweifle daran, ob ich nicht vielleicht überreagiere.

Ich will Karriere machen und in eine andere Stadt ziehen, er nicht Teil 2/2

Vor ein paar Wochen hat meine Partnerin ein großes Jobangebot in einer anderen Stadt bekommen. Sie war richtig aufgeregt, als sie davon erzählt hat – und ja, ich verstehe das, wirklich. Das ist die Art von Chance, auf die sie schon lange hingearbeitet hat, und ich will, dass sie glücklich ist.

Aber für mich hat das sofort die Frage aufgeworfen: Was bedeutet das für uns? Ich habe hier alles – meinen Job, Freunde, Familie – und ich habe mir unser Leben immer hier vorgestellt. Jetzt steht plötzlich die Möglichkeit im Raum, dass sie wegzieht und wir irgendwie eine Fernbeziehung führen sollen. Das fühlt sich fast so an, als würde sich unser ganzes Leben ändern, ohne dass ich eine Wahl hätte.

Es ist schwer, das nicht als Bedrohung für unsere Beziehung zu sehen. Sie ist so begeistert von der Idee, diesen Schritt zu gehen, dass ich manchmal denke, ich bin einfach nur ein Hindernis in ihrem Weg. Das tut weh. Ich weiß, dass sie meine Unterstützung will, aber gleichzeitig bin ich mir nicht sicher, ob ich bereit bin, mein ganzes Leben umzukrempeln.

Ich will Karriere machen und in eine andere Stadt ziehen, er nicht Teil 1/2

Ich stehe gerade vor einer der größten Entscheidungen in meinem Leben und kann kaum fassen, wie kompliziert das alles geworden ist. Seit fünf Jahren sind wir ein Paar, und plötzlich scheint alles, was wir uns aufgebaut haben, auf dem Spiel zu stehen.

Es fing alles damit an, dass mir eine Stelle angeboten wurde, die meiner Karriere den entscheidenden Schub geben könnte – in einer anderen Stadt. Es ist die Art von Chance, die ich mir immer erträumt habe. Neues Team, spannende Projekte, echte Entwicklungsmöglichkeiten. Kurz gesagt, das wäre der nächste große Schritt für mich.

Aber dann kam die Realität: Mein Partner möchte nicht mit umziehen. Er hat hier einen Job, den er liebt, und seine Freunde, mit denen er schon ewig verbunden ist. Für ihn wäre der Umzug ein Bruch mit allem, was ihm Stabilität gibt. Und so stehe ich zwischen den Stühlen – will ich meinen Traum leben oder das Leben, das wir zusammen haben, bewahren?

Die Eltern haben mein Selbstbewusstsein in der Kindheit zerstört

Wenn ich zurückblicke, wird mir klar, wie sehr meine Kindheit mein Leben geprägt hat – und nicht unbedingt im positiven Sinne. Meine Eltern haben, ohne es wirklich zu merken, mein Selbstbewusstsein komplett zerstört. Ich bin jetzt 50 Jahre alt und habe das Gefühl, dass ich in meinem Leben noch nichts erreicht habe – weder beruflich noch privat. Manchmal frage ich mich, wie ich an diesem Punkt gelandet bin, aber tief im Inneren weiß ich genau, wo es angefangen hat.

Als Kind war ich ständig von Zweifeln umgeben. Meine Eltern waren überzeugt, dass sie mir nur helfen wollen, mich beschützen wollen, aber tatsächlich haben sie mir das Gefühl gegeben, ich könne nichts alleine schaffen. Ich erinnere mich noch gut an diese Momente, wenn ich etwas machen wollte, und meine Mutter sofort sagte: „Warte, ich helfe dir!“ Oder schlimmer: „Lass mich das für dich machen.“ Ich war vielleicht gerade mal sieben oder acht Jahre alt, aber in diesen Momenten habe ich gelernt, dass man mir nicht zutraut, Dinge selbst zu regeln.

In der Schule war es genauso. Egal wie sehr ich mich angestrengt habe, es schien nie genug zu sein. Wenn ich mit einer Zwei nach Hause kam, hieß es nur: „Deine Cousine schreibt nur Einsen.“ Ständig wurde ich mit anderen verglichen, immer schien ich hinterherzuhinken. Und so wuchs ich mit dem Gedanken auf, dass ich nicht gut genug bin – nicht für meine Eltern, und irgendwann auch nicht für mich selbst.

Ex-Freundin stalkt mich und ich weiß nicht, wie ich reagieren soll

Es fing alles ganz harmlos an. Meine Ex und ich hatten uns eigentlich im Guten getrennt – dachte ich zumindest. Wir waren eine Weile zusammen, aber es hat einfach nicht mehr funktioniert. Also haben wir uns getrennt, und ich dachte, das Thema wäre durch. Doch schon kurze Zeit nach der Trennung fing es an, komisch zu werden. Sie hat mir immer wieder Nachrichten geschrieben, obwohl ich ihr klar gesagt hatte, dass ich Abstand brauche. Erst dachte ich, sie will nur noch mal ein klärendes Gespräch, aber es hörte einfach nicht auf.

Jeden Tag ein neues „Hey, wie geht’s dir?“, „Was machst du so?“ oder manchmal einfach nur ein Bild von einem Ort, an dem wir früher zusammen waren. Ich habe erst nett geantwortet, dann versucht, das Ganze zu ignorieren, aber sie hat nicht locker gelassen. Irgendwann stand sie dann plötzlich vor meiner Tür. Ohne Ankündigung. Einfach so. Ich war total überrumpelt und wusste gar nicht, wie ich reagieren sollte. Ich meine, wer macht sowas? Da habe ich angefangen, mir wirklich Sorgen zu machen.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner