Ich will immer recht haben, mein Partner leider aber auch Teil 2/2

Wir haben eine gute Beziehung, aber es gibt immer wieder Beziehungsprobleme, weil wir beide immer recht haben wollen – und das führt oft zu Streit. Zum Beispiel am Wochenende. Wir wollten einen Filmabend machen und haben uns eine Komödie ausgesucht. Aber schon nach zehn Minuten hat sie angefangen, den Film zu kritisieren. Sie fand ihn langweilig, albern und unrealistisch. Ich fand ihn lustig und unterhaltsam. Wir haben uns darüber gestritten, wer den besseren Geschmack hat und wer den Film aussuchen darf. Am Ende haben wir den Film abgebrochen und sind beleidigt ins Bett gegangen. Oder letzte Woche. Wir waren einkaufen und haben uns eine neue Lampe für das Wohnzimmer gekauft. Sie war rot, rund und modern. Mir hat sie sehr gut gefallen, aber sie fand sie hässlich, altmodisch und unpassend. Wir haben uns darüber gestritten, wer den besseren Geschmack, die beste Einrichtungsidee hat – und wer die Lampe zurückbringen darf. Am Ende haben wir die Lampe behalten, aber sie steht jetzt in der Ecke und wird nie benutzt. Oder vor einem Monat. Wir waren im Urlaub und haben eine Stadtführung gemacht. Sie war sehr interessiert an der Geschichte, der Architektur und der Kultur der Stadt. Ich war eher gelangweilt und wollte lieber etwas anderes machen. Wir haben uns darüber gestritten, wer die bessere Urlaubsplanung hat und wer die nächste Aktivität bestimmen darf. Am Ende haben wir die Führung abgebrochen und sind getrennt durch die Stadt gelaufen.

Ich will immer recht haben, mein Partner leider aber auch Teil 1/2

Fakt ist: Mein Mann und ich wollen beide immer recht haben. Das führt zu vielen Streits und Konflikten, die manchmal sehr anstrengend sind.

Zum Beispiel gestern: Wir haben uns darüber gestritten, wer den Müll rausbringen soll. Er meinte, er hätte es schon letzte Woche gemacht und es wäre jetzt meine Aufgabe. Ich war mir aber sicher, dass ich es war, die den Müll rausgebracht hat. Wir haben uns gegenseitig beschuldigt, faul und unordentlich zu sein. Er hat gesagt, ich würde ihn ausnutzen und er würde alles im Haushalt machen. Ich habe gekontert, er würde lügen und er würde nie etwas tun. Wir haben uns so laut angeschrien, dass die Nachbarn geklopft haben.

Ich weiß, dass das alles sehr kindisch klingt. Aber wir sind beide sehr stur und wollen nicht nachgeben. Wir denken immer, wir haben recht und der andere hat unrecht. Das macht es schwer, eine Lösung zu finden oder uns zu entschuldigen. Wir sind beide sehr verletzt und wütend, wenn wir streiten. Ich bin eine Frau, die gerne Recht hat. Ich weiß nicht, ob das an meiner Erziehung liegt oder an meinem Charakter, aber ich hasse es, wenn jemand mir widerspricht oder meine Meinung infrage stellt.

Das gilt besonders für meinen Partner, mit dem ich seit drei Jahren zusammen bin. Er ist auch ein sehr sturer Kopf und lässt sich nicht gerne etwas sagen. Er ist Rechtsanwalt und will schon von Berufs wegen immer im Recht sein.

Ein weiteres Beispiel vom Wochenende: Wir wollten einen Film anschauen, den wir beide noch nicht gesehen hatten. Er hatte ihn ausgesucht und mir gesagt, dass er sehr gut sein soll. Ich war skeptisch, weil ich das Genre nicht so mag, aber ich wollte ihm einen Gefallen tun. Also haben wir uns auf die Couch gesetzt und den Film gestartet. Schon nach wenigen Minuten war ich genervt. Die Handlung war langweilig, die Schauspieler schlecht und die Dialoge albern. Ich konnte nicht verstehen, wie er so etwas gut finden konnte. Ich fing an, Kommentare zu machen und den Film zu kritisieren. Er wurde sauer und sagte mir, dass ich leise sein soll oder den Raum verlassen soll. Ich sagte ihm, dass er keinen Geschmack hat und dass der Film eine Zeitverschwendung ist. Er konterte, dass ich respektlos bin und dass er sich den Film alleine anschauen will. Ich sagte ihm, dass er das gerne tun kann, aber dass er dann auch alleine schlafen kann. Er meinte, dass er das sowieso lieber macht als mit mir zu streiten. Wir haben die ganze Nacht nicht miteinander geredet und auch am nächsten Morgen haben wir uns nur kurz angeblickt.

Ich bin immer noch wütend auf ihn und er wahrscheinlich auch auf mich. Aber ich will nicht nachgeben. Ich will, dass er sich entschuldigt und zugibt, dass der Film schlecht war. Ich weiß, dass das kindisch ist, aber ich kann nicht anders.

Im Büro muss ich mit einem unausstehlichen Kollegen arbeiten

Seit einer Woche habe ich im Büro einen neuen Kollegen, und ehrlich gesagt, ist der Typ echt schwierig. Niemand in der Abteilung will mit ihm arbeiten. Er ist ein Rechthaber, ständig am Nörgeln und denkt, er wäre der Nabel der Welt. Es ist nicht einfach, mit ihm klarzukommen, und ich weiß echt nicht, ob ich hier weiterarbeiten will.

Am Anfang dachte ich, naja, jeder hat mal einen schlechten Tag. Aber bei ihm ist das anders. Er ist immer so. Egal, was man sagt oder macht, er hat immer was auszusetzen. Er will immer recht haben, selbst wenn er offensichtlich falsch liegt. Es ist echt anstrengend, sich ständig mit ihm auseinanderzusetzen.

Das Problem ist, dass sein Verhalten die ganze Atmosphäre im Büro vergiftet. Man kann nicht in Ruhe arbeiten, weil er ständig dazwischenfunkt und alles besser wissen will. Es nervt einfach nur. Ich hab schon überlegt, ob ich mir was Neues suchen soll, weil ich nicht weiß, ob ich das noch lange aushalte.

Ich mag meinen Job eigentlich, und meine anderen Kollegen sind auch okay. Aber dieser Typ macht einem das Leben echt schwer. Ich habe keine Lust, jeden Tag mit einem Knoten im Bauch zur Arbeit zu gehen. Mal sehen, wie lange ich das noch durchhalte.

In Beziehungen bin ich rechthaberisch, sonst fühle ich mich mies

Mit meinem Verhalten ecke ich in Beziehungen immer an, weil ich total rechthaberisch bin – auch wenn ich, zugegebenermaßen unrecht habe. Ich muss immer der Gewinner sein und kann einfach nicht verlieren.

Mit diesem Verhalten sind schon etliche Beziehungen in die Brüche gegangen, wofür ich die volle Verantwortung übernehme. Schon in der Schule war ich immer der Außenseiter, mit dem die anderen Kinder nichts zu tun haben wollten.

Auch während meiner Ausbildung und meines Studiums stieß ich damit Kommilitonen und Lehrer vor den Kopf. Dadurch habe ich auch wenige Freunde.

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