Mein Kind wird in Schule wegen mir ausgegrenzt und gemobbt

Ich bin eine alleinerziehende Mutter, arbeitslos und ohne Partner. Ich bin arbeitslos, obwohl ich einen hohen IQ und Abitur habe. Ich bin nicht „dumm“. Ich habe einige Probleme mit mir selbst und große Schwierigkeiten in „normalen“ Berufen erfolgreich zu arbeiten. Nach der Schule habe ich ein Studium angefangen, dieses dann aber kurz vor dem Bachelor abgebrochen, als meine Tochter geboren wurde. Trotzdem sehen die Leute in der Gemeinde mich als Außenseiterin, als jemanden, der nicht dazu gehört. Sie wissen nicht, wie hart ich jeden Tag kämpfe, um für mein Kind zu sorgen und ihm ein gutes Leben zu bieten. Aber ihre Blicke und ihr Getuschel machen es deutlich: Sie haben uns abgestempelt.

Mein Kind leidet darunter: In der Schule wird es ausgegrenzt und gemobbt. Es sind die kleinen Dinge, die wehtun. Wenn mein Kind nicht zu Geburtstagsfeiern eingeladen wird oder wenn es alleine am Rand des Spielplatzes steht, während die anderen Kinder zusammen spielen. Es bricht mir das Herz.

In der Schule hat mein Kind es schwer, obwohl es Klassenbeste ist und den anderen Kindern im Lesen, Schreiben und Rechnen um einiges voraus ist. Die Lehrer sind zwar nett, aber sie können nicht immer da sein, um zu helfen. Mein Kind erzählt mir von den Spitznamen, die es bekommt, und wie es beim Sport immer als Letztes gewählt wird. Es tut weh, das zu hören, und ich fühle mich hilflos.

Ich wünsche mir, dass die Menschen verstehen, dass unsere Situation nicht unsere Wahl ist. Ich arbeite hart daran, einen Job zu finden und die Dinge zu verbessern. Aber es braucht Zeit. Und währenddessen hoffe ich, dass mein Kind die Stärke findet, diese schwierige Zeit zu überstehen.

Gehe im Referendariat durch die Hölle und zweifle an Berufswahl

Ich habe immer Lehrerin werden wollen, seit ich klein war. Ich habe gerne mit Kindern gespielt, ihnen etwas beigebracht und ihnen geholfen. Ich habe mich auf das Referendariat gefreut, auf die Praxiserfahrung, auf das Lernen von neuen Methoden und Inhalten. Ich habe mir vorgestellt, wie ich vor einer Klasse stehe, die mir zuhört, mit mir diskutiert, von mir lernt.

Aber die Realität ist ganz anders. Seit ich im Referendariat bin, fühle ich mich wie in einem Albtraum.

Letzte Woche musste ich eine Unterrichtsstunde in Mathematik halten. Das Thema war Bruchrechnung. Ich hatte die Stunde gut vorbereitet, mit verschiedenen Übungen, Spielen und Beispielen. Ich dachte, dass es den Schülern Spaß machen würde und dass sie etwas lernen würden. Aber es war ein Desaster. Die Schüler waren laut, unruhig und gelangweilt. Sie haben nicht zugehört, nicht mitgemacht und dadurch natürlich auch nichts verstanden. Sie haben mich ausgelacht, ignoriert oder gestört. Am Ende der Stunde hat mein Ausbilder mir gesagt, dass die Stunde zu langweilig und unstrukturiert war – und zu wenige Lernziele hatte. Er hat mir eine schlechte Note gegeben und mir gesagt, dass ich noch viel lernen muss.

Gestern musste ich eine Testarbeit für die Schüler in Deutsch vorbereiten und durchführen. Das Thema war Grammatik. Ich hatte zuvor mit den Schülern die Regeln wiederholt und Übungen gemacht. Ich dachte, dass ich die Prüfung gut vorbereitet hätte und dass die Schüler gute Note bekommen würden. Aber es war ein Fiasko. Die Prüfung war für alle schwerer als erwartet. Sie haben viele Fehler gemacht, viele Punkte verloren, viele Fragen nicht beantwortet. Am Ende der Prüfung hat mein Ausbilder mir gesagt, dass die Prüfung zu schwer war, zu ungenau, zu wenig Vorbereitung zeigte. Er hat mir eine schlechte Note gegeben und mir gesagt, dass ich noch viel üben muss.

Heute musste ich ein Gespräch mit meinem Mentor führen. Das Thema war meine berufliche Entwicklung. Ich hatte mich auf das Gespräch vorbereitet, mit einer Selbstreflexion, einem Portfolio und einem Feedbackbogen. Ich dachte, dass das Gespräch konstruktiv sein würde und dass ich eine gute Rückmeldung bekommen würde. Aber es war ein Reinfall. Das Gespräch war kürzer als geplant, mit vielen Vorwürfen und wenig Lob. Ich habe viele Schwächen gehört, wenige Stärken, keine Perspektiven. Am Ende des Gesprächs hat mein Mentor mir gesagt, dass das Gespräch enttäuschen war, zu negativ und ich zu wenig Fortschritt zeigte. Er hat mir eine schlechte Beurteilung gegeben und mir gesagt, dass ich noch viel ändern muss.

Wäre gerne Lehrerin, habe aber Angst vor Schülern zu sprechen

Ich weiß nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Ich bin jung und unsicher, ich habe keine klare Richtung, keinen Plan, keine Vision. Ich habe Selbstzweifel, die mich lähmen und mir die Freude am Leben nehmen. Ich würde gerne Lehrerin werden, aber ich habe Angst vor Schülern zu sprechen.

Ich schreibe das hier, weil ich meine Gedanken und Gefühle loswerden muss. Ich schreibe das hier, weil ich hoffe, dass ich so Klarheit schaffen kann. Ich schreibe das hier, weil ich nicht allein sein will mit meinen Ängsten und Sorgen. Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die Lehrer sind oder werden wollen. Ich bewundere sie für ihren Mut und ihre Leidenschaft. Ich möchte auch so sein.

Ich möchte auch einen Unterschied machen. Ich möchte auch etwas Sinnvolles tun. Ich liebe es, zu lernen und zu lehren. Ich liebe es, Wissen zu teilen und zu erweitern. Ich liebe es, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten und ihnen zu helfen, ihr Potenzial zu entfalten. Nur, ich kann nicht vor eine Klasse treten – alleine der Gedanke davor ist der blanke Horror für mich.

Ich habe schon Nachhilfeunterricht gegeben, aber nur für jeweils eine Schülerin oder einen Schüler. Das war für mich kein Problem.

Unser Sohn will die Schule abbrechen, um Künstler zu werden

Unser Sohn hat uns heute offenbart, dass er die Schule abbrechen will, um Künstler zu werden. Und das ein halbes Jahr vor dem Abitur! Ehrlich gesagt, waren wir erstmal total geschockt. Er ist ein guter Schüler, seine Noten sind durchschnittlich, aber das Abitur würde er auf jeden Fall schaffen.

Gut, er hat sich schon immer für Kunst interessiert. Seit er klein ist, malt und zeichnet er ständig, hat an Kunstprojekten teilgenommen und Ausstellungen besucht. Talent hat er definitiv, keine Frage. Aber, ganz ehrlich, er hat keine Ahnung davon, was es heißt, sich als Künstler durchs Leben zu schlagen und damit sein Geld zu verdienen.

Als er uns das gesagt hat, mussten wir uns erstmal setzen. Wir haben versucht, ruhig zu bleiben und ihm zuzuhören, aber innerlich haben wir schon die Panik gespürt. Wir haben ihm gesagt, dass wir seine Leidenschaft für Kunst verstehen und auch unterstützen, aber dass er doch bitte erst sein Abitur machen soll. Danach kann er immer noch Künstler werden oder sich für ein Kunststudium bewerben.

Er war aber ziemlich entschlossen und meinte, dass die Schule ihn nur ausbremst und er seine Zeit lieber in seine Kunst investieren will. Wir haben ihm erklärt, dass es ohne Schulabschluss und ohne ein bisschen Sicherheit echt schwer wird, als Künstler Fuß zu fassen.

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