Ich bin selbst mein größter Kritiker und kritisiere mich immer öfter

Ich bin Professor für Physik an einer angesehenen Universität. Ich liebe meinen Beruf, aber ich hasse meine Selbstzweifel. Ich bin selbst mein größter Kritiker und kritisiere mich immer öfter. Ich finde immer etwas auszusetzen an meinen Forschungen, meinen Vorträgen, meinen Publikationen.

Ich denke, dass ich nicht gut genug bin, dass ich mehr tun könnte, dass ich mehr wissen sollte. Ich fühle mich ständig unter Druck, mich zu beweisen, zu verbessern, zu übertreffen. Ich bin nie zufrieden mit mir selbst. Das wirkt sich auch auf mein Privatleben aus.

Ich habe kaum Freunde, denn ich bin zu beschäftigt oder zu müde, um mich mit ihnen zu treffen. Ich habe wenig Zeit für meine Familie, weil ich zu viel Zeit für Forschung an der Universität brauche – und für meine Studenten da sein will, wenn sie mich brauchen.

Ich habe keine Hobbys, denn ich finde sie zu trivial oder zu zeitraubend, um mich ihnen zu widmen. Ich lebe nur für die Wissenschaft, aber sie gibt mir keine Freude mehr.

Mein Job frustriert mich einfach nur noch und macht mich krank

Ich bin so frustriert von meinem Job, dass ich manchmal am liebsten alles hinschmeißen würde. Ich bin Altenpflegerin, 37 Jahre, verheiratet, 3 Kinder, und bin seit der Corona Krise nur noch im Stress, weil viele meiner Kolleginnen schon gekündigt haben, weil sie die Arbeitsbelastung einfach nicht mehr ausgehalten haben und unzufrieden waren mit den Arbeitszeiten und den vielen Belastungen.

Wir sind nur noch im Stress und haben für die Patienten überhaupt keine Zeit mehr. Alle Arbeitsabläufe sind streng getaktet. Ich komme mir vor wie ein Roboter in einer Autofabrik. Der persönliche Kontakt zum Patienten fehlt vollkommen. Es werden nur noch Listen abgearbeitet und abgehackt. Alles muss schnell gehen. Immer mehr Patienten in immer weniger Zeit.

Ich weiß, dass ich nicht die einzige bin, die so fühlt. Viele meiner Kolleginnen sind genauso am Ende wie ich. Wir tauschen uns oft aus, wie es uns geht, was wir erleben, wie wir damit umgehen. Wir versuchen uns gegenseitig zu unterstützen, aber es ist nicht genug.

Wir brauchen…
…mehr Personal, mehr Anerkennung, mehr Wertschätzung für unsere Arbeit.
…bessere Arbeitsbedingungen, mehr Flexibilität, mehr Freiraum für die individuelle Betreuung der Patienten.
…mehr Zeit für uns selbst, für unsere Gesundheit, für unsere Familie.

Ich liebe meinen Beruf eigentlich. Ich habe ihn gewählt, weil ich gerne mit Menschen arbeite, weil ich gerne helfe, weil ich gerne etwas Sinnvolles tue. Ich habe viele schöne Momente erlebt in meinem Job, viele dankbare Patienten, viele berührende Geschichten.

Ich habe auch viele nette Kolleginnen kennengelernt, mit denen ich mich gut verstehe. Aber all das wird immer mehr überschattet von dem ständigen Druck, der ständigen Hektik, der ständigen Angst, etwas falsch zu machen oder etwas zu vergessen.

Ich muss im Job freundlich sein, auch wenn es mir schlecht geht

Als Kellnerin verdiene ich gerade mal den Mindestlohn und bin total auf das Trinkgeld der Gäste angewiesen. Deshalb wird von mir erwartet, dass ich immer freundlich, nett und höflich bin. Mein Chef verlangt sogar, dass ich immer lächeln soll, selbst wenn es mir mal mies geht. Was ich mir alles von nörgelnden Gästen anhören muss, will ich erst gar nicht sagen, aber ich muss eine Menge aushalten. Dazu kommt, dass ich mich von besoffenen Gästen begrapschen lassen muss, nur damit das Trinkgeld stimmt und sich keiner der Gäste später über mich beschwert.

In meinem Job geht es wirklich rund. Manchmal frage ich mich, wie ich das durchhalte. Die Gäste sind oft richtig anstrengend, vor allem, wenn sie anfangen zu nörgeln. „Warum dauert das so lange?“ oder „Das ist nicht, was ich bestellt habe!“ – das sind noch die harmlosen Sachen. Ich lächle dann nur und versuche, ruhig zu bleiben, weil ich weiß, dass das Trinkgeld mein Überleben sichert.

Aber was mich wirklich fertig macht, sind die besoffenen Typen. Die meinen wohl, dass sie sich alles erlauben können, nur weil sie ein bisschen Trinkgeld dalassen. Sie grabschen mir einfach an den Hintern oder machen dumme Sprüche. Ich hasse das, aber was soll ich machen? Wenn ich mich beschwere, bekomme ich Ärger mit dem Chef, weil ich ja die Gäste vergraule. Und ohne Trinkgeld kann ich die Miete nicht zahlen.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner